Jetzt ist sowieso alles egal?

In der "Euro-Krise" stehen die Zeichen auf Vergemeinschaftung der Schulden. Jeder haftet für jeden.

Wenn wir also, im übertragenen Sinne, alle auf demselben Deckel trinken, wieso sollten uns wir dann noch bescheiden geben? Das meine ich ernst. Wieso sollten wir stramm stehen und wirtschaftliche Vernunft walten lassen, wenn es sowieso ein und derselbe Topf ist, aus dem alles bezahlt wird?

Dann sollten auch wir prassen!

Hartz IV erhöhen, Kindergeld erhöhen, Bafög erhöhen, Steuersätze senken, Renteneintrittsalter senken usw.

hast vollkommen recht, wir sollten am besten alle die steuern hinterziehen.
ich bin euch da schon mal seit beginn der eurokrise (griechenland) vorraus gegangen.

Es mag sich komisch anhören, aber dahinter ist tatsächlich Sinn.

Wirtschaftliche Vernunft bringt nur etwas, wenn man die Früchte davon tragen kann. Wenn die Schulden vergemeinschaftet werden, dann kann Deutschland, die Niederlande, Finnland usw. wirtschaftlich noch so vernünftig sein, es gibt keine Früchte mehr. Wieso also wirtschaftlich vernünftig sein?

Die Südländer können sich sowieso nur so verantwortungslos verhalten, weil sie wissen, dass es die Nordländer nicht tun. Was meinst du, wie schnell dort Vernunft einkehren würde, wenn auch Deutschland sagt: "Tja, Scheiß einen drauf!" ? @the.smoker

am besten ist es aber immer noch aus der eu-diktatur auszutreten.
denn deutschland brauch die eu nicht. aber die eu brauch uns

GrandOldParty schrieb:Das meine ich ernst. Wieso sollten wir stramm stehen und wirtschaftliche Vernunft walten lassen, wenn es sowieso ein und derselbe Topf ist, aus dem alles bezahlt wird?

Weil der Topf irgendwann leer ist.

Kc schrieb:Weil der Topf irgendwann leer ist.

Aber das wird er doch sowieso sein.

Hans-Werner Sinn vom ifo-Institut hat ausgerechnet, dass die Staats- und Bankenschulden der Südländer der Eurozone zusammen 12,5 Billionen Euro ergeben. Oder anders: 12500 Milliarden Euro.

Deutschland ist stark, aber wirtschaftlich nicht so stark. Eine Vergemeinschaftung der Schulden wird uns allen das Genick brechen. Die Vergemeinschaftung findet schon statt. Die Frage, die sich jetzt stellt, ist: Was machen wir bis zum Knall?

Sollen wir weiterhin wirtschaftlich vernünftig sein, ohne dass es am Ende des Tages irgendeinen Effekt hat? Weiterhin sparen, sparen, sparen? Oder, weil der große Knall sowieso kommen wird, bis dahin noch gut leben?

GrandOldParty schrieb:Wenn wir also, im übertragenen Sinne, alle auf demselben Deckel trinken

Ich kapier das nicht?

Wenn man in einer Bar was trinken geht, kriegt man einen Deckel. Auf diesem werden die bestellten Getränke notiert und am Ende wird der Deckel abgerechnet, also die bestellten Getränke. @-ripper-

@GrandOldParty

Dann schreib doch bitte Bierdeckel :D

Okay. :D @-ripper-

aber ist es nicht schöner der zu sein der den Deckel bezahlt als einer der bezahlen lässt?

@tic
versteh ich dich richtig, du möchtest meine steuerschulden bezahlen?
danke schon mal im vorraus :D

Mit dem deutschen Lohndumping, welches wichtiger Mitverursacher der Eurokrise ist (weniger die "verantwortungslosen Suedlaender" @GrandOldParty ) endlich Schluss zu machen wuerde sicher nicht schaden.

In einer Waehrungsunion mit gemeinsamem einheitlichem Inflationsziel muss man auch die Lohn- und Preisentwicklung angleichen, so UNCTAD Chef-Volkswirt Flassbeck. Seit der Euroeinfuehrung sind die Lohnstueckkosten in Deutschland um etwa 12% gesunken, waehrend sie im Rest der Eurozone gestiegen sind, d.h. Deutschland tritt in eine laecherliche Standortkonkurrenz mit anderen Eurolaendern, die am Ende nur dem Euro selbst schadet. Darum muessen in Deutschland die Loehne steigen und ueberall in der Eurozone so divergieren, dass sie dem Inflationsziel der EZB entsprechen.

ne @the.smoger...

ich meine nur wenn man der Zahlende is fühlt man sich besser...

So ein Unsinn. Die wirtschaftliche Attraktivität Deutschlands kommt nicht aus niedrigen Lohnkosten, sondern aus seinen hervorragenden Produkten. Ein BMW war vor dem Euro teurer als ein Fiat und ist mit dem Euro immer noch teurer als ein Fiat. Die Steigerungsrate in den Südländern war eine Blase, die jetzt geplatzt ist. Mehr nicht. @kulam

@tic
wie glücklich du dich dann fühlen müsstest :D

glücklich nicht @the.smoker ;) ...

@GrandOldParty

Tut mir Leid, aber ca. 63% der deutschen Exporte gehen in andere EU-Laender, deren gestiegene Lohnstueckkostenentwicklungen hat den Deutschen Export stark beguenstigt. Man stelle sich mal vor, diese Laender haetten die selbe Lohndumping-Politik wie die Deutschen verfolgt, was dann mit unseren Exporten passiert waere. Und wenn nun mantraartig von den poehsen Suedlaendern gefordert wird die Guertel enger zu schnallen bewegen wir uns munter in eine Abwaertsspirale zu. Die Nachfrage nach Deutschen Produkten geht zurueck und dann muessen wir Deutschen auch wieder den Guertel enger schnallen? So eine Krisenpolitik trifft die falschen und fuehrt zu nichts. Von einer Angleichung der Lohnstueckkosten in der Eurozone hat auch der kleine Mann in Deutschland etwas, der anders als die Profiteure dieses Wahnsinns bisher nicht vom deutschen Exportboom profitiert hat.

Einfach aufhören den Banken alles in den Rachen zu stopfen, daneben aufhören mit sinnlosen Militäreinsätzen, raus aus der NATO und Waffen verschenken stoppen. Daneben Ehrensolde und Diäten kürzen.
Schon ist genug Geld fürs Volk da.

Das hat auch nichts mit prassen zu tun.

Nicht vergessen, dieses unsägliche Zinssystem abschaffen.

@GrandOldParty
So ganz unrecht hat Kulam nicht, besonders in den Jahren nach der Jahrtausendwende hat man in Deutschland die Lohnkosten extrem gedrückt und sich damit auf dem Rücken der Arbeitnehmer einen extremen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Ländern geschaffen. ALGII-Reform, Personalleaser, Nullrunden usw.

Nachtrag: Arbeitsmarktreformen