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Kann der Reformator Martin Luther für uns ein Vorbild sein?

119 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Religion, Martin Luther, Lutherdekade ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kann der Reformator Martin Luther für uns ein Vorbild sein?

05.11.2015 um 10:25
Die in der Titel-Überschrift gestellte Frage bejaht z.B. die evangelische Theologin und frühere EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann mit einem klaren Ja. Dass ausgerechnet im Stammland der Reformation nur noch so wenige im christlichen Glauben beheimatet seien und sich viele ihre Religiosität individuell zusammen stellten, "so, wie es gerade passt", sieht auch Frau Käßmann als große Herausforderung. Die Antwort darauf könne nur ein "gebildeter Glaube sein, bei dem die Menschen selbst fragen und denken" - so wie ihn der Reformator Martin Luther anstrebte. "Für mich", sagt Margot Käßmann, "ist das die beste Antwort auf den Fundamentalismus, der um sich greift - in allen Religionen."

Mir stellt sich allerdings doch die Frage, inwieweit der Reformator Martin Luther für das Christentum überhaupt als Vorbild gelten kann, denn immerhin war Luther ein fanatischer Judenhasser. In einem seiner übelsten Hasstraktate mit dem Titel "Von den Juden und ihren Lügen" zeigt er nämlich ein erschreckendes Bild von sich und seinem christlichen Glauben.

Margot Käßmann wurde von der EKD zur "Botschafterin" für das Reformationsjubiläum ernannt, denn im Jahr 2017 jährt sich der legendäre Thesenanschlag Luthers zum fünfhundertsten Mal. Die Jahre 2008 bis 2017 wurden deshalb zur "Lutherdekade" erklärt.

Frage: Was haltet ihr vom Reformator Martin Luther? Kann er für uns ein Vorbild sein?

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Kann der Reformator Martin Luther für uns ein Vorbild sein?

05.11.2015 um 11:20
Als Katholikin stehe ich Martin Luther nicht besonders nah, aber auch für mich ist er in einigen Punkten ein Vorbild.

In einer Zeit, in der Gott häufig als streng und zornig verkündigt wurde, legte Martin Luther den Schwerpunkt auf den gnädigen Gott. Das ewige Heil muss man sich als Mensch nicht verdienen oder erarbeiten, sondern es wird von Gott frei geschenkt. Dass Martin Luther dies wieder in den Blickpunkt gebracht hat, finde ich vorbildhaft.

Seine Kritik am Ablasshandel, die schließlich in den 95 Thesen mündete, ist für mich auch vorbildhaft. Entgegen vielfacher Meinung richtete sich Luthers Kritik aber nicht gegen den Ablass an sich, sondern lediglich gegen den Handel damit.

Weiterhin ist er natürlich durch seine Bibelübersetzung zum Vorbild geworden.

Martin Luther war ein tief religiöser Mensch, der die Bibel studierte und sein Leben auf Gott auszurichten versuchte. Er wollte die Missstände in der Kirche beseitigen und die Kirche reformieren. Eine Kirchenspaltung und die daraus resultierenden weiteren Spaltungen der protestantischen Kirche waren nicht seine Absicht.

Natürlich gibt es nicht wenige Aspekte an Martin Luther, die mir nicht gefallen. Aber hier gehts ja darum, inwieweit er ein Vorbild sein kann.


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clas ehemaliges Mitglied

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Kann der Reformator Martin Luther für uns ein Vorbild sein?

05.11.2015 um 11:22
@Argus7
Ich würde den Beitrag bei Jesus de einstellen , dass ist ein evangelisches Forum da bekommst sicher fundierte Antworten
Luther ist für mich ein Kind seiner Zeit,daher verwundert mich seine Aussagen nicht.
Vorbild ist er sicher nicht.Ich halte ihn für eine gespaltene Persönlichkeit.


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Kayla ehemaliges Mitglied

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Kann der Reformator Martin Luther für uns ein Vorbild sein?

05.11.2015 um 11:40
@Argus7
Zitat von Argus7Argus7 schrieb:Die Antwort darauf könne nur ein "gebildeter Glaube sein, bei dem die Menschen selbst fragen und denken" - so wie ihn der Reformator Martin Luther anstrebte. "Für mich", sagt Margot Käßmann, "ist das die beste Antwort auf den Fundamentalismus, der um sich greift - in allen Religionen."
Luther ist insofern ein Vorbild, indem er klarstellt, das kein Priester oder weltliches Gericht dazu befähigt ist Schuld durch Geld oder andere Vorteilsnahmen zu ab zu gelten, weil Jeder für das was er tut selbst verantwortlich ist.


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Kann der Reformator Martin Luther für uns ein Vorbild sein?

05.11.2015 um 11:58
ja kann er...


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Kann der Reformator Martin Luther für uns ein Vorbild sein?

05.11.2015 um 12:03
Nach allem, was ich über ihn gelesen habe, wäre er mir persönlich ziemlich unsympathisch gewesen. Aber was seine Sprüche gegen die Juden betrifft, muss man ihm zugute halten, dass damals die meisten Leute so dachten. Er war in dieser Hinsicht wirklich nichts Besonderes.


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Kann der Reformator Martin Luther für uns ein Vorbild sein?

05.11.2015 um 20:00
Kommt drauf an bei was.
Wenn es um das studieren der Schrift geht dann schon.
Wenige dazu sind auserkoren oder fühlen sich in der Lage die Bibel zu übersetzen. Ausserdem hat er mit seine Übersetzung, die eigentlich nicht soooo mein Stil ist, nehme da andere, den Grundstock gelegt für die Deutsche Sprache.

Man darf auch nicht alles so ernst nehmen was in den Filmen über ihn gezeigt wird. Es gibt ein Spielfilm über ihn. Ausser jemand kennt vielleicht seine Biographie aus Verläßlichen Quellen.


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Kann der Reformator Martin Luther für uns ein Vorbild sein?

06.11.2015 um 01:33
@Elsbeth_M
Wie konnte man denn damals mit Ablässen handeln?
Gegen Ablässe konnte Luther schlecht sein, da diese ja biblisch begründet sind ("wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert")


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Kann der Reformator Martin Luther für uns ein Vorbild sein?

06.11.2015 um 09:06
@Ursella.Harden
Der Ablasshandel war ein Missbrauch des Ablasses. Der Handel mit Ablässen war zwar seinerzeit weit verbreitet, gehörte aber nie zur offiziellen katholischen Lehre.

Ablass ist nicht die Vergebung der Sünden, sondern der Erlass von zeitlichem Aufenthalt im Fegefeuer. Um einen Ablass empfangen zu können, müssen die Sünden bereits vergeben sein.

(Ich halte nicht viel vom Ablass, da das Fegefeuer keine Strafe ist, sondern ein Reinigungs- und Läuterungsort. Ich weiß daher nicht, warum man diese Zeit durch einen Ablass verkürzen will.)


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Kann der Reformator Martin Luther für uns ein Vorbild sein?

06.11.2015 um 13:17
@Elsbeth_M
@Ursella.Harden
@GiusAcc
@AlteTante
@HeurekaAHOI
@Kayla
@clas

Ich möchte zunächst mal auf die bisher vorliegenden Kommentare eingehen. Vorab das Positive über Luther:

Er hat den unseligen Geist, der die katholische Kirche in seiner Zeit beherrscht und geprägt hat erkannt und angeprangert. Dafür steht z.B., dass er den Ablasshandel als offensichtlichen Missstand verurteilte und dessen Abschaffung forderte.

Im folgenden zitiere ich aus einer Veröffentlichung des Philosophen, Theologen und Kirchenkritikers Hubertus Mynarek. Seine Forderungen: "Entmythisiert, entmystifiziert, entdivinisiert (entgöttlicht) ohne alle Einschränkungen und Verschleierungen Martin Luther, zeigt seine vergessenen, verdrängten, öffentlich tabuisierten und totgeschwiegenen Aspekte, um jedem an der Wahrheit interessierten die Möglichkeit zu geben, sich ein Gesamtbild von ihm als Charakter, Lehrer und Täter zu machen. Es sei höchste Zeit, nach 500 Jahren die ganze Wahrheit ans Licht zu bringen, den ungeschönten Luther in seiner ernüchternden, befremdenden, ja auch erschreckenden Realität der Öffentlichkeit zu präsentieren, die kirchlich produzierte, staatlich geförderte Licht- und Kultgestalt des Reformators auf ihr wahres, weit geringeres Maß zurückzuführen. (Zitatende)

Luther war bekanntlich auch ein geradezu erbarmungsloser Verfolger der Sekte der Täufer, die er "Wiedertäufer" nannte. Ganz im Stil der katholischen Inquisitoren des Mittelalters rief er die Bürger zum allgemeinen Denunziantentum auf und bereitete damit in klassischer Weise den Boden für den modernen Obrigkeits- und Überwachungsstaat im Sinne Orwells vor. Dies die Wertung von Mynarek.

Luther ist nach Mynarek kein tiefreligiöser Reformator, sondern ein von tausend Teufeln Besessener und Gerittener. Er sei auch nicht bloß irgendein Sektenjäger, sondern geradezu der von tausend Teufeln des Hasses und der Mordlust getriebener klassischer Typ des Ketzer- und Sektenvernichters, ein Großinquisitor neuen Stils.

In einem seiner übelsten Hasstraktate "Von den Juden und ihren Lügen", welches ich bereits in meiner Threaderöffnung erwähnte, forderte Luther seinen Landesherrn gar zur Vernichtung und Vertreibung der Juden auf. Ein Hass, der aber auch in den Sonntagsblättern einer protestantischen Wochenzeitschrift dokumentiert ist. Ab 1918, noch vor der Machtergreifung der Nazis, wurden die Juden "als die natürlichen Feinde der christlich-nationalen Tradition bezeichnet, die den "Zusammenbruch der christlichen und monarchistischen Ordnung" bewirkt hätten. Es sei auch an die antisemitischen Äußerungen des späteren Mitglieds der "Bekennenden Kirche" in Deutschland (EKD) nach 1945, Otto Dibelius erinnert, sei 1925 Generalsuperintendent der Kurmark in der evangelischen Kirche, er erklärte 1933, er habe schon in seiner Studentenzeit "im Kampf gegen Judentum und Sozialdemokratie gestanden." Diese Festrede hielt Dibelius am 21. März 1933 in der Potsdamer Nikolaikirche vor den neu gewählten, überwiegend nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten. Quelle: "Als die Zeugen schwiegen: Bekennende Kirchen und die Juden" von Wolfgang Gerlach)

Mit diesen Hinweisen auf das Verhalten der evangelischen Kirche in der Nazizeit, will ich auf die Auswirkungen hinweisen, die Luthers Judenhass auf Hitler und damit die NSDAP insgesamt hatte. Luthers Judenhass hat nämlich bis ins 20. Jahrhundert nachgewirkt und im deutschen Protestantismus zur geistigen Mitvorbereitung der Judenverfolgung durch die Nazis beigetragen. Ein schlimmes Kapitel in der Geschichte des Protestantismus. Luther hat nämlich in seinem Hasstraktat exakt das gefordert, was die Nazis 400 Jahre später in die Tat umgesetzt haben.

Und dies waren Luthers Forderungen: "Erstlich, dass man ihre Synagoge oder Schule mit Feuer anstecke, und was nicht verbrennen will, mit Erde überhäufe, und beschütte, dass kein Mensch einen Stein oder Schlacke davon sehe ewiglich..."

"Zum andern, dass man auch ihre Häuser desgleichen zerbreche und zerstöre. Dann treiben eben dasselbige drinnen, das sie in ihren Schulen treiben. Dafür mag man sie etwa unter ein Dach oder Stall tun, wie die Zigeuner, auf dass sie wissen, sie seien nicht Herrn in unserem Lande, wie sie rühmen, sondern im Elend und gefangen, wie sie ohne Unterlass vor Gott über uns Zeter schreien und klagen."

"Zum dritten, dass man ihnen nehme alle ihre Betbüchlein und Talmudisten, darin solche Abgötterei, Lügen, Fluch und Lästerung gelehrt wird."

"Zum vierten, dass man ihren Rabbinern bei Leib und Leben verbiete, hinfort zu lehren..."

"Zum fünften, dass man den Juden das Geleit und Straße ganz und gar aufhebe, denn sie haben nichts auf dem Lande zu schaffen, weil sie nicht Herren noch Amtleute noch Händler oder dergleichen sind; sie sollen daheim bleiben..."

"Zum sechsten, dass man ihnen den den Wucher verbiete, der ihnen von Mose verboten ist, wo sie nicht sind in ihrem Land Herren über fremde Länder, und nehme ihnen alle Barschaft und Kleinod an Silber und Gold, und lege es beiseit zu verwahren. Und dies die Ursache alles, was sie haben..., haben sie uns gestohlen und geraubt durch ihren Wucher, weil sie sonst keine Nahrung haben..."

"Zum siebten, dass man den jungen starken Juden und Jüdinnen in die Hand gebe Flegel, Axt, Karst, Spaten, Rocken, Spindel und lasse sie ihr Brod verdienen im Schweiß der Nase, wie Adams Kindern auferlegt ist, 1. Mose 3, 19." Sollte das Arbeitsprogramm nicht klappen, dann "immer weg mit ihnen."

Immer noch der Ansicht, dass der Reformator Luther für uns (und die Welt) ein Vorbild sein kann?


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Dill ehemaliges Mitglied

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Kann der Reformator Martin Luther für uns ein Vorbild sein?

06.11.2015 um 13:21
Als Protestant schlagen in mir zwei Herzen:

Die Spaltung von der katholischen Kirche hat uns die evgl.-luth. und die evgl.-ref. Kirche beschert!! Nicht zu vergessen die unierte Kirche!

Beide Luth. und ref. Kirchen haben sich bis zum heutigen Tage in der Differenz zum Abendmahl nicht einigen können!

Mit welchem Vorbild sollen die Protestanten leben?
Calvin, Zwingli, Luther, die bedeutsamen in unserer protestantischen Kirche!!!


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clas ehemaliges Mitglied

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Kann der Reformator Martin Luther für uns ein Vorbild sein?

06.11.2015 um 13:21
@Argus7
Scheint ein Fanatiker gewesen zu sein.


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Kann der Reformator Martin Luther für uns ein Vorbild sein?

06.11.2015 um 13:31
Zitat von Elsbeth_MElsbeth_M schrieb:Als Katholikin stehe ich Martin Luther nicht besonders nah, aber auch für mich ist er in einigen Punkten ein Vorbild.
Aber, Aber ... die Katholiken haben Luther einiges zu verdancken.

Die katholische Kirche hatte wärend der Renaissance doch sowas von abgebaut und an Glaubwürdigkeit verloren das sie nicht ernst zunehmen war .. und auch von den Größen dieser Zeit nicht ernst genommen wurde.
Dieser frömmelnde Martin L. hat es aber tatsächlich geschaft eine Reaktion in Rom in Form der Gegenreformation auszulösen.

Also wenn einer Luther kritisch gegenüber stehen sollte dann sind das die Humanisten und Atheisten weil er Religion wieder zum führenden Thema gemacht hat.


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Kann der Reformator Martin Luther für uns ein Vorbild sein?

06.11.2015 um 14:05
@Dill

Auch ich wurde mal protestantisch erzogen. Der Pfarrer, der mich seinerzeit konfirmierte, bezeichnete mich mal als seinen besten Religionsschüler, den er je gehabt hätte. So richtig stolz hat mich das allerdings nicht gemacht, denn schon als Konfirmand kamen in mir die ersten Zweifel auf, ob denn die Bibel tatsächlich das Wort Gottes sei. Inzwischen weiß ich, dass Religionen - und damit der Glaube an einen Gott - auch im aufgeklärten 21. Jahrhundert noch immer das Leben vieler Menschen bestimmen, weil wir den Glauben von unseren Großeltern und Eltern überliefert bekamen. Ich möchte das Kind sehen, welches den Worten seiner Großeltern und Eltern misstraut, wenn man ihm vom lieben Jesulein berichtet oder ihm die wahnsinnig spannende (aber leider total verlogene) Weihnachtsgeschichte erzählt. Man könnte diese Form der Überlieferung auch als sanfte Gehirnwäsche bezeichnen. Gut gemeint, aber leider total verlogen.

Ja, es war auch für mich zunächst ein großer Schock, als ich etwas intensiver "hinter die Kulissen" der Religionen blicken konnte. Im Klartext: Ich durchschaute irgendwann den ganzen Schwindel. (Schwindel ist wirklich die richtige Bezeichnung für das Wesen der Religionen)

Ich würde mich heute nicht nur als Atheisten, sondern eher (oder auch) als Humanisten bezeichnen. Eine Lehre, die keiner Kirche bedarf, die keinen Glauben fordert, keine einengenden Dogmen kennt, sondern zum Wissenwollen und eigenständigem Denken animiert. Humanismus statt Religion ist daher meine Lebensdevise. Beim Humanismus steht kein Gott im Mittelpunkt, sondern einzig und allein der Mensch.

Apropos Zwingli: Luther und Zwingli (der schweizerische Reformator) haben sich mal getroffen und dabei eifrig über die Abendmahlfrage diskutiert. Luther vertrat dabei die Meinung, dass das Brot der Leib Christi und der Wein das Blut Christi sei. Zwingli dagegen vertrat die Ansicht, das Brot bedeutet der Leib Christi und das Blut bedeutet das Blut Christi. Die beiden konnten sich nicht einigen, was insbesondere den sanfteren Zwingli sehr betrübte. Man unterscheidet deshalb zwischen dem Augsburger Bekenntnis und dem zwinglianischen Bekenntnis.


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06.11.2015 um 14:27
@Elsbeth_M
Zitat von Elsbeth_MElsbeth_M schrieb:Der Ablasshandel war ein Missbrauch des Ablasses. Der Handel mit Ablässen war zwar seinerzeit weit verbreitet, gehörte aber nie zur offiziellen katholischen Lehre.
Großer Irrtum, liebe Elsbeth M

Es war das Bistum Meißen, welches im Jahre 1516 Tetzel zum Subkommissar beim Ablasshandel einsetzte. Die Einnahmen vom Ablasshandel waren ausdrücklich für den Bau der Peterskirche in Rom gedacht. In gleicher Mission war Tetzel - dieses Mal als Generalsubkommissar - ab 1517 im Auftrag des Erzbischofs von Mainz, Albrecht von Brandenburg, in den Bistümern Halberstadt und Magdeburg unterwegs. Tetzel war außerdem nachweislich in offizieller Eigenschaft in Eisleben, Halle, Zerbst, Berlin, Jüterbog und Magdeburg als Ablassverkäufer unterwegs.
Diese Aktivitäten waren schließlich der Beweggrund für Luther die 95 Thesen (übrigens in lateinischer Sprache) an der Kirchtüre in Wittenberg anzubringen. Somit war der Ablasshandel sozusagen der Auslöser für Luthers Reformation.

Nimm's mir nicht übel, aber die katholische Kirche hat seit jeher jede Menge Dreck am Stecken. Ich muss dir hoffentlich dieses ellenlange Sündenregister nicht aufzählen. Das würde den Rahmen dieses Forums garantiert sprengen.

PS: Niemand behauptet, dass der Ablasshandel zur kath. "Lehre" gehört. Es war jedoch offizielle Praxis der kath. Kirche den Ablasshandel zu praktizieren. Das ist doch schon schlimm genug!


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06.11.2015 um 15:56
Sollen wir nicht auf Jesus Christus schauen??


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07.11.2015 um 04:31
Also "Handel" heißt hier dann wohl, dass man die Ablässe verkauft.
Geldspenden können auch aus zerknirschtem Herzen erwachsen und ich würde auch gerne finanziell zum Bau neuer Prachtkirchen und Döme beitragen. Der Petersdom ist ja das prachtvollste Meisterwerk des rinascimento, der großartigsten Kunst, die die Welt je gesehen hat (die auch MICH und mein ästhetisches Empfinden bereichert, ganz abgesehen von der Ehrung Gottes). Aber Luther hatte natürlich recht damit, dass gerade Reiche sich so auf äußerst leichtfertige, billige Weise von Sündenstrafen freikaufen konnten (in der Theorie - Gott schaut immer nur auf das Herz).
In der Gegenreformation hat man deshalb den Ablassverkauf ganz aufgehoben (obwohl es Ablässe an sich noch heute gibt).
So verwerflich, wie das immer in protestantischen Ländern dargestellt wird, finde ich das Ganze also nicht.


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Kann der Reformator Martin Luther für uns ein Vorbild sein?

07.11.2015 um 08:52
@Argus7
Ich habe doch geschrieben, dass der Handel mit dem Ablass weit verbreitet war. Und natürlich waren auch und gerade hochrangige Geistliche darin verwickelt und haben damit gute Geschäfte gemacht. Aber der Ablasshandel gehörte nie zur offiziellen festgelegten katholischen Lehre. Nein, das hat keiner behauptet hier, aber das denken so manche. Da ich mich in meinem ersten Posting, was keine Antwort auf irgendein anderes Posting war, allgemein mit Martin Luther und dem Ablasshandel beschäftigt habe, habe ich auch das erwähnt.

In meinem ersten Posting hab ich Martin Luthers Kritik am Ablasshandel und seine Verkündigung eines gnädigen Gottes, welches völlig im Gegensatz zum Gottesbild der damaligen Zeit stand, als vorbildhaft bezeichnet. Wenn ich diese Kritik als vorbildhaft sehe, dann sollte also klar sein, dass die Lehre falsch war. Weiterhin habe ich nie bestritten, dass die katholische Kirche Dreck am Stecken hat. Wozu also dieser - an mich gerichtetet - Hinweis?


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07.11.2015 um 09:03
@Ursella.Harden
Zitat von Ursella.HardenUrsella.Harden schrieb:Also "Handel" heißt hier dann wohl, dass man die Ablässe verkauft.
Geldspenden können auch aus zerknirschtem Herzen erwachsen und ich würde auch gerne finanziell zum Bau neuer Prachtkirchen und Döme beitragen.
Wenn es eine freiwillige Spende gewesen wäre, hätte wohl niemand was dagegen gehabt. Das Problem war, dass massiver Druck auf die Menschen gemacht wurde. Das Fegefeuer wurde als widerlicher qualvoller Ort dargestellt, an dem man selbst unendlich leiden wird bzw. die verstorbenen Angehörigen gerade schlimme Qualen erdulden müssen. Mit der Angst der Menschen vor dem Fegefeuer wurde dann Kasse gemacht, denn der Ablass sollte angeblich die Zeit im Fegefeuer verkürzen oder ganz beenden.


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Kann der Reformator Martin Luther für uns ein Vorbild sein?

08.11.2015 um 01:48
Also schön angenehm ist es im Fegefeuer sicher nicht (nach allem, was wir aus verschiedenen Privatoffenbarungen darüber wissen)!
Außerdem gab es laut Wikipedia ja auch die Möglichkeit, ohne Geld an Ablässe zu kommen.


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