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Das Christentum - eine synkretistische Religion?

30 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Jesus, Christentum, Synkretismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das Christentum - eine synkretistische Religion?

28.03.2016 um 13:35
Ich habe den Eindruck, dass das Christentum von seiner Genese her eine synkretistische Religion ist. So vermischte sich der monotheistische Glaube der Juden mit den polytheistischen Vorstellungen ihrer römisch-griechischen Kolonialherren. Auch die Person Jesu scheint dies zu untermauern. Als menschlicher „Sohn Gottes“, im Monotheismus eigentlich undenkbar, weist er Züge griechisch-römischer Halbgötter auf. Auch seine Proklamation zum König der Juden steht in Analogie zu den Legenden um die göttliche Abstammung antiker Herrscher, u. a. auch der römischen Kaiser. Offenbar war das Christentum zunächst eine jüdische Sekte, die griechisch-römische Glaubensinhalte in ihre Lehren einfließen hat lassen.

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Das Christentum - eine synkretistische Religion?

28.03.2016 um 14:30
Angeblich entstand das Urchristentum zuallererst in Alexandria. Später erst in Rom, Damaskus, Jerusalem und Konstantinopel.
Alexandria ist in Ägypten, war damals jedoch griechisch.
Deshalb wohl könnten auch die urevangelien in griechisch abgfasst sein, da sie möglicherweise in Alexandria entstanden sind.
Vor allem sind, besonders in dem koptischen und auch Orthodoxen Christentum, sehr viele alte ägyptische Einflüsse zu finden. Desgleichen auch in dem Prunk des Vatikan.

Vor ca 2000 Jahren wurde in Europa, (Mittelmeerraum) der röm. Mithra verehrt, der eine 'Neuauflage' des alten persischen Mithras war. Und es gab auch vile Isistempel in Europa, da die "Mutter mit Kind" verehrt wurde. Aus Isis wurde später IESVS. Das Bild , Mutter mit Kind blieb.
Iesvs ist eine Mischung aus Osiris, der Wiederauferstandene, und aus Horus, der 'Sohn'.
Vom Mitraismus wurde der Sonntäglische Feiertag des Christentums übernommen. Auch der Ausschluss der Frauen aus den priestlichen Handlungen und einige Rituale wurden übernommen usw.

Sol Invictus, Caesar-Gottkönig, spielte wohl auch noch eine Rolle in der Erschaffung des Christentums.
Aus der wahren ursprünglichen Gnosis, wurde eine politische Bewegung, die in Absicht verformt und gefestigt wurde, um das damals zerfallende römische Reich zu vereinen und damit zu retten.

Katholik heisst übersetzt: Allgemein, bzw Universal.
Es ist eine Universalreligion, die alle Völker des röm. Reiches vereinen soll, so wurden die Feiertage und Götter bloss umbenannt, in christliche Heilige, je nach Region und deshalb auch das große Durcheinander. :)


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Das Christentum - eine synkretistische Religion?

28.03.2016 um 14:31
@DerKlassiker
Auch seine Proklamation zum König der Juden steht in Analogie zu den Legenden um die göttliche Abstammung antiker Herrscher, u. a. auch der römischen Kaiser. Offenbar wa t
Die öffentliche Bekanntgabe der Schuld eines Hingerichteten entsprach damaligem römischem Brauch. Da die Römer jüdischen Vasallenherrschern das Tragen des Königstitels seit 4 v. Chr. verboten hatten und der Ausdruck „König der Juden“ im Neuen Testament nur in Aussagen von Nichtjuden auftaucht, gilt der Titel als historischer Anhaltspunkt für einen t
Wikipedia: INRI


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Das Christentum - eine synkretistische Religion?

28.03.2016 um 14:54
@DerKlassiker
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb: ....der monotheistische Glaube der Juden
das wird so von heutigen Juden behauptet,schon in der Genesis wird von Göttern berichtet.Elohim ist die zusammensetzung des männlichen Singular mit dem weiblichen Plural.(Hier ist auch schon die Lehre von einem Mann und mehreren Frauen) begründet.
Die heutigen Juden lehnen dies ab.das Christentum greift nur diese alte Lehre wieder auf.


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Das Christentum - eine synkretistische Religion?

28.03.2016 um 18:38
@clas
Da polytheistische Vorstellungen meist älter als monotheistische sind, ist es nicht unwahrscheinlich, dass auch die Juden zunächst einem polytheistischen Glauben anhingen. Auf eine Transformation zum Monotheismus weisen schließlich die Zehn Gebote hin, wo es heißt, „Du sollst neben mir keine anderen Götter haben.“


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Das Christentum - eine synkretistische Religion?

28.03.2016 um 18:46
@DerKlassiker
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb: „Du sollst neben mir keine anderen Götter haben.“
Genau,bis dahin war das üblich mehrere Götter zu haben, ab da kam dann der Bruch mit der Mehrzahl der Götter.
Die Israeliten sollten nur mit einen Gott zu tun haben dem besagten JHWH
Das wird dann von Verfechtern der Eingotttheorie als Beleg für ihre Ansicht genommen.
Am Anfang war das anders.


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Das Christentum - eine synkretistische Religion?

28.03.2016 um 19:16
@clas
Naja, aber das alttestamentarische Ereignis auf dem Berg Sinai fand ja offensichtlich deutlich vor Jesus statt. Zur angenommenen Lebenszeit Jesu waren die Juden auf jeden Fall Monotheisten. Polytheisten waren dagegen ihre Usurpatoren, die Römer. Deshalb denke ich, dass diese jüdische Sekte religiöse Vorstellungen ihrer Machthaber übernommen hat und Jesus zu einer Art Halbgott gemäß griechisch-römischen Vorbildern machten.


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Das Christentum - eine synkretistische Religion?

28.03.2016 um 19:27
@DerKlassiker


Die Apostel verstanden schon ,dass ihr Jesus der Gott der Irealiten war den sie als JHWH verehrten.Damit gab es schon mal zwei Götter, den vater und den Sohn, daneben noch den Hl. Geist als Person,welcher nicht genauer identifiziert wurde,aber seine Aufgabe schon unter den Dreien.
Damit kam der Bruch zum Judentum ihrer Zeit.


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Das Christentum - eine synkretistische Religion?

14.04.2016 um 12:07
Das Christentum ist ein Mischmasch aus den damals bekannten Antiken Kulten und Sekten. Ob aber Jesus bzw. Jeshua tatsächlich gelebt hat, darüber streiten sich ja heutzutage die Theologen aufs Heftigste.

Viel Wahrscheinlicher ist aber, dass Christus eher eine religiöse Kunstfigur ist, was damals gerade in den Mysterienkulten sehr geläufig war wie z.B. Mithras, Isis, Dionysos, Demeter etc.


Wenn man es genauer betrachtet, ist das Christentum ein Synkretismus aus platonischer Philosophie (Logos), hebräischen Monotheismus und dessen Geschichtsgott JHVH, der Ethik der Stoa und den Antiken Mysterienkulten.


Jesus war ja auch nicht der erste "Erlöser der Menschheit", der gekreuzigt und auferstanden ist.

Die meisten Christen glauben heutzutage immer noch, dass die Evangelien Tatsachenberichte sind. Dabei handelt es sich aber um Erbauungstexte sprich Propagandaschriften für ihren Glauben.


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Das Christentum - eine synkretistische Religion?

14.04.2016 um 23:23
@Celephaïs
Zitat von CelephaïsCelephaïs schrieb:Ob aber Jesus bzw. Jeshua tatsächlich gelebt hat, darüber streiten sich ja heutzutage die Theologen aufs Heftigste.
Du meinst wohl eher Theologen, Religionswissenschaftler und Philosophen? Theologen müssen aufpassen, was sie von sich geben. Besonders in der katholischen Kirche.

In der evangelischen Kirche gebe ich dir Recht: Dort darf jeder glauben, was er will. Dort glauben auch viele Theologen nicht an den Heiligen Geist und glauben, dass Abraham, Isaak und Jakob beispielsweise nicht einmal miteinander verwandt waren. Viele glauben auch, dass Jesus Arzt war und keine Wunder vollbracht hat, da sie sich das nicht erklären können. Generell wird in der evangelischen Kirche sogar Homosexualität akzeptiert. Ich habe mich lange Zeit mit der evangelischen Kirche beschäftigt und für mich sind die meisten Pseudo-Christen. Sie tun so als würden sie an Gott glauben, aber glauben nicht an das Wort Gottes, nämlich die Bibel. Sie nehmen sich das raus, was ihnen gefällt, aber so funktioniert das nicht. Entweder man glaubt an die Bibel oder man kann es auch ganz sein lassen mit dem Christentum.


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Das Christentum - eine synkretistische Religion?

15.04.2016 um 11:47
@lunetta

Mittlerweile gibt es ja so viele theologische und exergetische Interpretationen bzw. Auslegungen und ständig kommen neue hinzu. Allein das Apostolische Glaubensbekenntnis und die jeweiligen Konfessionen degradieren das Christentum zu einer dogmatischen Ideologie herab. Dass das Christentum in einem erbärmlichen Zustand ist, wundert da keinen.

Ansonsten: Das Wort (Logos) Gottes ist, Jesus mit seiner Botschaft, die ins Fleisch gekommen ist und nicht das geschriebene Wort. Sonst degradiert man Gott zu einem reinen Buchstabenverständnis herab.

Es gibt so viele Bibelausgaben und jede unterscheidet sich teilweise erheblich von der anderen.


Von daher kann von bibeltreu im deutschsprachigen Raum schon mal nicht die Rede sein.

Ich bin persönlich fertig damit. Gott bzw. die Suche nach Wahrheit, nach Sinn lässt sich nicht in Büchern finden.

"Der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig".
2. Kor 3,6.

Amen!


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Das Christentum - eine synkretistische Religion?

15.04.2016 um 12:29
Handelt es sich bei dem Wanderprediger Jeshua tatsächlich um den auferstandenen Christus? Gab es überhaupt diesen? Oder wurden beide nur miteinander kunstvoll verknüpft quasi als Hypostasen. War somit Paulus nicht der eigentliche Erfinder des heutigen Christentums? Gab es überhaupt einen Paulus? Selbst die Evangelische und die Katholische Kirchen geben es heute offen zu, das etwa die Hälfte der paulianischen Briefe eine Fälschung sind und somit nicht von Paulus verfasst wurden. War es am ende doch der Gnostiker Marcion? Ach legt mich doch am Arsch damit und glaubt, was ihr wollt! :-)


Nietzsche über Jesus und Paulus: Youtube: Friedrich Nietzsche, aus dem Antichrist
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Das Christentum - eine synkretistische Religion?

15.04.2016 um 15:08
@Celephaïs
Zitat von CelephaïsCelephaïs schrieb:exergetische Interpretationen bzw. Auslegungen
Witzige Formulierung. Übersetzt heißt es so viel wie auslegende Auslegung und es heißt eigentlich exegetisch, nicht exergetisch. Mit Fachbegriffen kann man sich manchmal ins eigene Fleisch beißen. Obwohl das hier nichts zur Sache tut.
Zitat von CelephaïsCelephaïs schrieb:Von daher kann von bibeltreu im deutschsprachigen Raum schon mal nicht die Rede sein.
Es gibt viele Bibeln, die nah am Urtext sind, aber du kannst nicht alles wortwörtlich übersetzen, denn es würde einfach nicht harmonisch klingen. Die Bibel ist voller Geheimnisse. Ich kann dir ein interessantes Beispiel nennen, das mir beim Lesen aufgefallen ist. "

2 Ja, Gott ist meine Rettung; ihm will ich vertrauen und niemals verzagen. Denn meine Stärke und mein Lied ist der Herr. Er ist für mich zum Retter geworden. " Jesaja 12, 2

Die Juden würden lesen: "Gott ist meine Rettung", aber jemand der den höheren Sinn versteht, liest dort: "Ja, Jesus; ihm will ich vertrauen und niemals verzagen." Denn Jesus bzw. Jehoschua bedeutet Gott ist Rettung.

Selbst in der Einheitsübersetzung steht "Gott ist Rettung". Das ist kein Übersetzungsfehler, aber wie du schon sagst, man kann daraus mehrere Dinge interpretieren. Für mich ist es ein Schlüsselvers, nämlich dass Jesaja hier andeutet, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Die Juden haben sich so sehr auf "Immanuel= Gott ist mit uns" fixiert, dass sie Jehoshua nicht als Immanuel gesehen haben. Denn hier liegt das Geheimnis: An einer Stelle wurde der Sohn Gottes zur Verwirrung des jüdischen Volkes als Immanuel bezeichnet, an anderer Stelle als Jehoschua. Das hat alles einen höheren Sinn und auch die Juden werden das erkennen, dass letztlich Gott ist mit uns und Gott ist Rettung, der ein und derselbe damit gemeint ist. Mir persönlich ist es auch erst aufgefallen, als ich Jesaja das zweite Mal gelesen habe. Das erste Mal war ich verwirrt, wieso Jesus als Immanuel bezeichnet wird, aber letztlich erschließt sich die Bibel den Menschen mit Glauben immer mehr und mehr und man versteht den höheren Sinn.
Zitat von CelephaïsCelephaïs schrieb:"Der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig".
2. Kor 3,6.
Meine Antwort darauf: "11 Das ist der Sinn des Gleichnisses: Der Samen ist das Wort Gottes.
12 Auf den Weg ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort zwar hören, denen es aber der Teufel dann aus dem Herzen reißt, damit sie nicht glauben und nicht gerettet werden.
13 Auf den Felsen ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort freudig aufnehmen, wenn sie es hören; aber sie haben keine Wurzeln: Eine Zeit lang glauben sie, doch in der Zeit der Prüfung werden sie abtrünnig.
14 Unter die Dornen ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort zwar hören, dann aber weggehen und in den Sorgen, dem Reichtum und den Genüssen des Lebens ersticken, deren Frucht also nicht reift.
15 Auf guten Boden ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort mit gutem und aufrichtigem Herzen hören, daran festhalten und durch ihre Ausdauer Frucht bringen. " Lk 8, 11-15

Ohne das Wort Gottes, nämlich die Bibel, hat der Teufel mehr Macht über uns.


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Das Christentum - eine synkretistische Religion?

15.04.2016 um 15:25
@lunetta

Ja das "r" Schenk ich Dir! (Scherz!)

Wie schon gesagt ich bin damit fertig und hab mich vom Christentum und der abrahamitischen Gottesvorstellung verabschiedet.

Das heißt natürlich nicht, das ich vor ernsthaft gläubigen und Gott suchenden nicht Respekt habe!


Die goldene Regel: „Behandle andere so, wie Du von ihnen behandelt werden willst.“

Kann ich auch als Atheist vorbehaltlos teilen!


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Das Christentum - eine synkretistische Religion?

15.04.2016 um 15:34
@Celephaïs
Zitat von CelephaïsCelephaïs schrieb:Das heißt natürlich nicht, das ich vor ernsthaft gläubigen und Gott suchenden nicht Respekt habe!


Die goldene Regel: „Behandle andere so, wie Du von ihnen behandelt werden willst.“
Das klingt doch schonmal ganz gut. Vielleicht findest du deinen Glauben wieder. ;)

Und ich glaube auch nicht, dass du vollkommen damit abgeschlossen hast. Du wirkst wie jemand, der getauft wurde, der zumindest im Religionsunterricht ein wenig aufgepasst hat und der sich auch weiterhin damit beschäftigt. Du wirkst mehr wie ein Agnostiker. Atheisten verhalten sich anders.

Was ich dir sagen kann: Ein Moment, ein Gefühl, ein Erlebnis können deinen Glauben von eine auf die andere Sekunden entzünden. Aber das ist alles Gottes Wille. Du machst zumindest nicht den Eindruck, dass du ein Abtrünniger bist, wie viele andere hier. Und wenn ich schon die Hoffnung bei dir nicht verloren habe, dann Jesus Christus und Gott doch erst recht nicht.

Wünsche dir auf jeden Fall alles Liebe. :)


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Das Christentum - eine synkretistische Religion?

15.04.2016 um 15:49
@lunetta

Danke!

Ich neige eher zu einem säkularen Buddhismus mit der Philosophie und Haltung des Epikureismus mit einem kleinem Schuss Nietzsches.

Ob Ich wirklich Atheist bin? Ich lehne zumindest das Wort Gott (theos) und der darin enthaltenen Vorstellung ab.

Auch ein Atheist kann ja an etwas Glauben. Jeder glaubt ja an etwas, und wenn es nur an sich selber ist!


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Das Christentum - eine synkretistische Religion?

15.04.2016 um 15:59
Das Christentum hat sich einfach viel zu weit von den Grundlehren entfernt. Allein wenn Ich da die evangelikale Bewegung (Wohlstandsevangelium mit seinem Geld und Geiz Glauben) und die kirchlichen Priester sehe, wird mir schlecht.

Das noch zum Schluss!


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Das Christentum - eine synkretistische Religion?

28.09.2021 um 17:03
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb am 28.03.2016:Ich habe den Eindruck, dass das Christentum von seiner Genese her eine synkretistische Religion ist. So vermischte sich der monotheistische Glaube der Juden mit den polytheistischen Vorstellungen ihrer römisch-griechischen Kolonialherren. Auch die Person Jesu scheint dies zu untermauern. Als menschlicher „Sohn Gottes“, im Monotheismus eigentlich undenkbar, weist er Züge griechisch-römischer Halbgötter auf. Auch seine Proklamation zum König der Juden steht in Analogie zu den Legenden um die göttliche Abstammung antiker Herrscher, u. a. auch der römischen Kaiser. Offenbar war das Christentum zunächst eine jüdische Sekte, die griechisch-römische Glaubensinhalte in ihre Lehren einfließen hat lassen.
Da ich mich schon länger mit den jüdischen Wurzeln des Christentums und mit dem römischen Reich beschäftige, erkenne ich immer mehr Ungereimtheiten und gehe diesem Stilbruch zwischen den ersten jüdischen Christen und den späteren Heidenchristen nach, die dann in Rom das kaiserliche Amt des Pontifex maximus übernahmen.
Bibelwissenschaft.de ist auch sehr ergiebig, kann ich empfehlen, um die Zusammenhänge zu erkennen.

Bei den Stoikern, die in Rom vorgängig populär wurden, entstand bereits eine Tendenz zum Monotheismus in Form einer Vielfaltigkeit Gottes (Logos, Allnatur), d. h. die Götter wurden als (metaphorische) Aspekte von Zeus als dem Göttervater gesehen. Letztlich stand über all dem die Allnatur als einzigen unsichtbaren Gott (Logos). Logos ist auch im Judentum und Christentum der Anfang der Schöpfung. Deshalb wohl wurden Stoizismus und Christentum so kompatibel.


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Das Christentum - eine synkretistische Religion?

28.09.2021 um 21:40
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Bei den Stoikern, die in Rom vorgängig populär wurden, entstand bereits eine Tendenz zum Monotheismus in Form einer Vielfaltigkeit Gottes (Logos, Allnatur), d. h. die Götter wurden als (metaphorische) Aspekte von Zeus als dem Göttervater gesehen. Letztlich stand über all dem die Allnatur als einzigen unsichtbaren Gott (Logos). Logos ist auch im Judentum und Christentum der Anfang der Schöpfung. Deshalb wohl wurden Stoizismus und Christentum so kompatibel.
Monotheistische Konzepte gab es bekanntermaßen auch schon viel früher, das wohl prominenteste Beispiel eines frühen Monotheismus ist ja Echnaton. Mein Ansatz war aber, dass das Christentum entstanden ist aus einem synkretistischen jüdischen Sektierertum, das sich an religiösen Vorstellungen der Griechen und Römer orientierte in Analogie zu jüngeren Synkretismen wie etwa Voodoo, der entstand, indem Afrikaner Glaubenslehren, die sie von ihren christlichen Kolonialherren übernommen haben mit ihren eigenen mischten. Vieles deutet doch darauf hin, dass damals Juden griechisch-römische Vorstellungen in ihren Glauben übernommen haben und heraus kam dabei das Christentum. Gerade Jesus ist doch eine Figur, die in einem streng monotheistischen Glaubenssystem wie dem Judentum doch sehr fremdartig erscheint, während die polytheistische Mythenwelt der Griechen doch voll ist von derartigen Mischwesen aus Göttern und Sterblichen.
Dass das Christentum in der Zeit, als es sich im Römischen Reich verbreitete, durchaus kompatibel war mit anderen religiösen und philosophischen Systemen, die seinerzeit ebenfalls en vogue waren, wie etwa der Stoa, ist absolut denkbar. Da gab es sicherlich Symbiosen, mir geht es aber hier eher um die Entstehung.


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Das Christentum - eine synkretistische Religion?

28.09.2021 um 21:58
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:Dass das Christentum in der Zeit, als es sich im Römischen Reich verbreitete, durchaus kompatibel war mit anderen religiösen und philosophischen Systemen, die seinerzeit ebenfalls en vogue waren, wie etwa der Stoa, ist absolut denkbar. Da gab es sicherlich Symbiosen, mir geht es aber hier eher um die Entstehung.
Das verstehe ich, aber der Stoizismus war damals bereits sehr verbreitet als Mainstream und wurde daraufhin auch Staatsphilosophie im römischen Reich. Paulus soll sogar den Bruder von Seneca gekannt haben. Paulus diskutierte auch mit den Stoikern in Athen (Apostelgeschichte 17). Es gibt viele Hinweise darauf, dass Paulus sehr stark vom Stoizismus beeinflusst wurde. Der Römerbrief z. B. versteht man erst richtig, wenn man die Stoa kennt. Von daher ist es ziemlich wahrscheinlich, dass Paulus und die ersten jüdischen Christen, die im römischen Reich lebten, eine ähnliche Vielfaltigkeit Gottes wie die Stoiker definierten und diesbezüglich kaum rückständiger waren als ihre Zeitgenoßen in Rom und Athen.

Oder um in Deinem Beispiel zu bleiben: Wenn die Voodoo-Leute es bereits metaphorisch betrachteten, ist es unwahrscheinlich, dass die Christen es rückständig pantheistisch auffassten. Erst recht nicht jüdische Christen mit einer stark monotheistischen Prägung.


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