Ist der Glaube Satan?

@Chapa

P.S.

lass uns einfach die schönen Dinge mit dem Herzen und die weniger schönen mit dem Verstand entscheiden

und das ganz ohne Zweckoptimismus ;) :)

@geodei

das hört sich sehr gut an und könnte glattweg von mir sein.
wobei ... ich meinte aber nie zweckoptimismus. das hört sich so negativ an .... schon dass wort "zweck" allein. wir sind menschen und als solche werden wir weiter lernen und hart an uns arbeiten müssen. aber jede minute, die wir leben, ist eine neue chance, so lange das herz schlägt.

@geodei

geodei schrieb:Irgendwie schon erstaunlich, da wünschen wir uns nichts sehnlicher als Friede, Freude Eierkuchen und das einzige was wir erreichen - uns so aufzublasen, dass wir uns gegenseitig bis zum A****l*ch stehen

Ich meine das zum Thema und mit meiner oft undurchdringlichen Schale

Nein,durchaus nicht.ich denke Ich und auch einige andere sind nicht gewillt jemanden oder dich zu überzeugen,sondern nur sein Verständnis und seine bis jetzt gesammelten Dinge in den Umlauf zu bringen,möge man dann darüber reden und sich austauschen.Wie ich sehe ist das alles ja sehr friedlich und sachlich hier!Also schon mal ein Anfang um dem Menschen da draußen mehr zu zu traun als die gegenwärtige Abgrund-Situation. :-)
Nicht glauben,aber damit rechnen,was zwar auch leicht gesagt ist momentan,tue ich persönlich noch mit vielem,aber das Ende kommt bestimmt,anders als wir uns das vorgestellt haben.

Ich finde es persönlich sehr lehrreich hier unter manchen Mitdiskutanten verweilen zu dürfen und die Dinge so oder so rund um mich herum einfach aufzusaugen und wirken zu lassen, im Gedanken,mir auf dem weiteren Wege ein Begleiter zu sein in Form von dessen was sich daraus ergibt wie ich darüber dachte und was ich meine dazu,denn darum geht es.Für mich gehört das alles zu stählen des Ganzen dazu,mein Selbst richtig zu erkennen,und dadurch gewisse Konstrukte die ich festhalte oder glaubte(jeder hat in einer größeren oder kleineren Form Soll Blasen) loslasse!Und das genau ist Kultivierung und ein erster Schritt um was sich viele Menschen bemühen sollten.Es ist der einzige Weg zum Ist und zu einem klaren Verständnis zwischen uns,der Welt und man Selbst!Man muss einfach loslassen können,egal was!Am Ende sogar sich Selbst,um frei zu sein!

@Chapa

*lach*

klar müssen wir hart an uns arbeiten,
doch können wir das bestimmt nur dann, wenn wir uns auch unseren negativen
Eigenheiten bewusst sind...

na... und da ist es leider sehr oft so, dass wir das vermeintlich Gute aus reinem Zweckoptimismus tun..
Dazu fällt mir gerade meine Mutter ein, die sich vor lauter Mitleid in die Hosen pinkelt,
wenn sie zuwenig auf meinem Teller sieht...

Wenn das nicht Zweckoptimismus "pur" ist, der zudem auch noch Schaden anrichten würde, nicht nur in meiner Haushaltskasse wegen der sich ständig ändernden Hosengröße.... *gg*

@Sri_vatsa

da kann ich Dir in allen Punkten zu und beistimmen

denn im Grunde tun wir das hier alle

vielleicht kommt bei mir erschwerend hinzu, dass ich beruflich für die Werbeindustrie arbeite und mir natürlich aus überlebensstrategischen Gründen so meine Gedanken darüber machen "muss"

was die Leute so glauben wollen und was nicht.. aber das nur am Rande erwähnt.

sicher habe ich mich sehr tief und eingehend damit beschäftigt, denn immerhin
hängt sehr viel damit zusammen, dass der Glaube in gewisser Form emotional aggressiv
machen kann und damit auch die Basis für den in Europa immer schneller zunehmenden Rechtsradikalismus stellt.


aber darüber müsste man einen eigenen Thread eröffen

@geodei

es kann durchaus sein, dass einige menschen gutes tun aus purem "zweckoptimismus". aber es gibt auch menschen, die einfach nur gutes tun um gut zu sein. doch das gibts !
warum deine mutsch mitleidig auf deinen teller schaut ... weil sie es gut mit dir meint. wie auch immer dein teller aussieht *lachen muss* sie hätte es gern anders.
sie "glaubt", es wäre anders für dich besser. mit dem teller ... und dem essen ...

@Chapa

da bin ich mir ganz sicher, dass Menschen einfach nur Gutes tun. Ohne zu überlegen warum und einfach nur aus Mitgefühl und aus dem heraus, was man Liebe nennt

nämlich Verantwortungsbewusstsein...

aber hierfür braucht es keinen Glauben, weil es vielleicht sogar erst wider der Glaube ist.. der die notwendige Spontanität und die natürliche ethische Energie in Zweckoptimismus umwandelt...

Zwischen Mitgefühl und teligiösem Zwangs-Mitleid ist ein Unterschied, wie zwischen den Niagarafällen und einer Klospülung

@Chapa

Chapa schrieb:wenn ich eine kollegin habe, die ein ätzendes parfüm benutzt, dann sitz ich für mein teil eher schweigend in der ecke und erdulde diesen mief und hoffe - weil ich immer wieder an das gute glaube - dass sie das allein merkt und irgendwann damit aufhört

Hm, ich nehme an, daß ich anders reagieren würde indem ich das "Problem" anspreche.
Womit ich natürlich nicht sagen will, daß ich bei jedem Pups, der mich stört, darauf aufmerksam mache anstatt mich zurückzunehmen , ich versuche einen Mittelweg zu finden mit dem alle leben können.
Mein Motto lautet demnach eher "sprich offen, alleine der Ton macht die Musik".
Diese Ehrlichkeit und Kritik erwarte ich aber auch mir gegenüber.
Wäre mir also dieses Parfum auf Dauer sehr unangehm, würde ich die Person einfach mal zur Seite nehmen und ganz vorsichtig und nett ansprechen, meine Sicht einfühlsam erläutern und dann gucken, wie die Person reagiert um vielleicht mit ihr einen Kompromiss zu finden, mit dem wir beide leben können :)

Ich kannte mal jemanden, der wirklich sehr unangenehm stark nach Schweiß roch.
Einfach immer. Und jeder roch es und tuschelte hinter seinem Rücken.
Den Menschen habe ich mir dann einfach mal zur Seite gezogen und ganz freundlich dezent darauf hingewiesen. Und weißt du was, er war mir dankbar.
Man kann im sozialen Miteinander am besten, wenn man Mittelwege findet, so gelangt man von einer vielleicht unehrlichen Toleranz - denn tolerieren bedeutet nur dulden - zu einer echten und ehrlichen Akzeptanz.

@geodei

geodei schrieb:Zwischen Mitgefühl und teligiösem Zwangs-Mitleid ist ein Unterschied, wie zwischen den Niagarafällen und einer Klospülung

Aber nicht jedes religiös motivierte Mitgefühl entsteht auf künstliche Art und ist damit nichts wert.
Es gibt auch das echte, von Innen heraus kommende, welches aber nur denen zu eigen ist, die nicht nur dem Titel des religiösen huldigen, sondern sich tatsächlich mit Herz und Verstand auf so ein Lebenskonzept stützen, einfach indem sie es im Einklang leben.

@Sidhe

Das habe ich auch nicht so behauptet

geodei schrieb:weil es vielleicht sogar erst wider der Glaube ist.. der die notwendige Spontanität und die natürliche ethische Energie in Zweckoptimismus umwandelt...

war eher das worauf sich die Klospülung bezog..

@geodei

Okay, DAS will ich nicht in Abrede stellen.
Das sind quasi die Menschen, die sich ihr Himmelreich "erkaufen" wollen :(

Ja, finde ebenso, geodei spricht hier von etwas ganz Wichtigem und spricht etwas äusserst elementares an. Es handelt sich dabei sogar um ein Prinzip, um ein Lebensgesetz.

Es geht schlicht um die Authentizität eines Artgenossen und wenn sie nicht vorhanden ist, so zwingen wir direkt unsere ganze Umwelt, uns selbst ebenso, was wir vorspielen (Maskerade), auch an das und sogar die Regeln/Gepflogenheiten dieses Glaubens zu glauben, ferner auch, dass die Umwelt, involvierte Artgenossen usf., nun auf genau DAS (Maskerade resultiert aus Glaube) auch noch zu reagieren haben, anstatt auf das was wirklich IST.

Es ist also unschwer sich vorzustellen, was nun passiert, wenn eine solche regelrechte Maskerade in der Welt nun stattfindet, es führt ferner dazu, dass nicht etwa die Probleme/Konflikte dadurch etwa geringer würden, nein, es hält sie ja geradezu am „leben“ oder aufrecht, bis es dann halt eben einfach nicht mehr geht, es gar noch vehementer wird und dann, das was IST, gezwungenermaßen als eine reine Willkür empfunden wird und die SOLL-Blasen ganz einfach dann zerplatzt sind... ~^

wir menschen sollten uns jeden morgen vornehmen, authentisch zu sein. es einfach immer wieder und wieder versuchen. sicher man wird so einige federn lassen im leben, aber es macht riesen spaß, keine rolle zu spielen, einfach nur zu sein und die dinge geschehen zu lassen. sicher müssen gewisse entscheidungen getroffen werden, dass ist ja logisch. wir werden auch sehr oft verletzt werden, aber dass sollte uns nur um so stärker machen.
wir leben nur einmal und das sollte in wahrheit, menschlichkeit, herzensgüte und liebe geschehen.
aber ... ich befürchte im geschäftsleben wird das nicht funktionieren. hm ....

Auch wenn es vieleicht ein wenig abseits vom eigentlichen Thema steht, so hab ich letztens von einem Beispiel gelesen, welches genau dieses unbewusste "am Leben erhalten eines Konflikts" beschreibt.

Europäer haben wenn Sie sich unterhaltender Weise gegenüberstehen einen höflichkeitsabstand den sie zueinander einhalten. Ich schätz jetzt mal grob auf 1m vieleicht was weniger.

Bei Menschen aus Lateinamerika ist dieser Abstand wesentlich näher, vieleicht die hälfte.

Unterhalten sich jetzt ein Europäer und ein Lateinamerikaner, wird der Europäer im glauben den Höflichkeitsabstand zu wahren etwas zurückweichen, der Lateinamerikaner wird dementsprechend, nur um die höflichkeit zu wahren, wieder aufrücken.

Ist sich keiner der Beiden über diesen Umstand bewusst, wird das Spiel immer so weitergehen. Ich hatte bevor ich davon gehört hatte auch überhaupt keine Ahnung, daß dieser Abstand überhaupt existiert und relevant sein könnte. Tatsächlich wollen beide eigentlich nur die höflichkeit wahren, sind aber tatsächlich genervt vom anscheinenden Fehlverhalten des anderen und wollen es korrigieren, aber gerade diese Korrektur veranlasst den anderen wiederrum dazu, das Fehlverhalten seines Gegenüber zu korrigieren.

Irgendwann steht der Europäer dann mit dem Rücken zur Wand oder ergreift die Flucht ;)

Ich denke mal daß es einen sehr hohen Grad an aufmerksamkeit benötigen würde, dieses Problem von sich aus zu erkennen.

Wie Paul Watzlawick hier gut bemerkt hat, die Lösung wird zum Problem.

Ein sehr humorvoller Mensch, daher verlink ich mal das Video zu dem Thema für die, dies interessiert.

http://video.google.de/videoplay?docid=-662169397831283639&ei=fbqdSYOdMJbA2AKh4OyPDg&q=paul+wazlawick&hl=de

na das ist ja interessant. es wäre in dieser situation angebracht, dass der lateinamerikaner den europäer fragt, warum er denn zurück weicht ? dann könnte man das sofort aufklären. liegt doch nahe "oh ... warum weichst du zurück, ich wollte dir nicht zunahe treten" .... somit wäre das problem aus der welt und es würde ein missverständnis weniger geben.

@Chapa

Oftmals fehlt der Mut die richtigen Fragen zu stellen, geht mir zumindest so ;)

Nehmen wir das Parfüm, Du öffnest das Fenster weil Du den Parfümgeruch nicht länger ertragen willst. Der Parfümträger hat vieleicht die Angst, daß er immer noch Körpergeruch hat und trägt beim nächstenmal noch mehr Parfüm auf ^^

ja, es fehlt oft der mut.
aber bei dem parfüm war das anders. es ist eine ganz dominate person, da kommt man nicht weiter mit freundlichkeit. kannste mir glauben. ich kenne diese person längere zeit.

@Chapa

Das glaub ich Dir gern, das war nur als Beispiel um aufzuzeigen wie schnell und einfach solche "Lösung wird zum Problem" Situationen entstehen können.

@gondolfino

deine beiträge sind immer sehr schön. mal am rande bemerkt.

@Chapa

Vielen Dank ;)

Mein Problem ist nur, daß ich mit Kritik wesentlich besser umgehen kann als mit Beifall *gg*