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Religion als Droge

29 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Religion, Sucht ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
darknemesis Diskussionsleiter
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Religion als Droge

01.12.2009 um 10:12
In gewisser Hinsicht wirkt Religion wie eine Droge. Anstatt die Ursachen ihres Elends zu bekämpfen, suchen Gläubige nach einer Ersatzbefriedigung ihres Sicherheitsbedürfnisses.

Empirische Psychologie und Soziologie haben also eine berühmte Aussage von Karl Marx bestätigt:

„Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volks. Die Aufhebung der Religion als des illusorischen Glücks des Volkes ist die Forderung seines wirklichen Glücks: Die Forderung, die Illusionen über seinen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf. Die Kritik der Religion ist also im Keim die Kritik des Jammertales, dessen Heiligenschein die Religion ist.“

Man sollte allerdings erwähnen, dass die Lösung dieses Problemes und damit verbundener Probleme keineswegs auf den Marxismus hinausläuft. Karl Marx hatte nicht mit allem recht, nur weil er mit dieser einen Sache recht hatte, wobei die Opium-Theorie auch nicht das gesamte Phänomen der Religion erklärt.

Gläubige verbeißen sich in den Gotteswahn, in diese letzte Zuflucht und absolute Wahrheit, werden von der Gesellschaft darin bestärkt und dafür geschätzt. Der Glaube beruhigt seine Anhänger und verleiht ihnen künstliche Zuversicht, die nicht in äußeren Umständen begründet liegt, sondern in der „Droge Gott“. Religion ist eine Art Motivationstraining und Selbst-Aufbaukurs für Abergläubige.

Aus dem Verlangen nach Selbstbestätigung und moralischer Überlegenheit, die sich Gläubige immer wieder selbst einreden und gegenseitig versichern müssen (die Gottes-Pille nimmt man mindestens einmal in der Woche zu sich) resultiert, dass sich Gläubige selbst für ethischer halten als Nichtreligiöse, dass sie intoleranter gegenüber Minderheiten sind, dass sie stärker zu betrügerischem Verhalten neigen und dass sie generell an moralischen Vorgaben, wie dem Abtreibungsverbot, dogmatischer festhalten. Und daher stammt auch ihre Furcht vor Religionskritik: Ihre religiöse Identität hängt eng mit ihrem persönlichen Sicherheitsgefühl zusammen. Aus gläubiger Perspektive ist das Blasphemieverbot ein Mittel der Selbstverteidigung. Es geht um nicht weniger als ihre körperliche Unversehrtheit. (Das hat mit der Realität natürlich überhaupt nichts zu tun, andererseits sind auch im Gehirn erzeugte Illusionen für die Betroffenen real).

Der Glaube an einen kontrollierenden Gott und das Verlangen nach einem autoritären Staat entspringen also der selben Quelle: Persönliche Unsicherheit.

Gleichzeitig ist es allerdings so: Die Reduktion des Glauben an die Regierung oder an Gott erhöht die Selbstbestimmung. Darum ist es für viele Menschen ein befreiendes Gefühl, die Fesseln des Glaubens abzuwerfen. Besonders gut funktioniert dies unter der Bedingung hoher gesellschaftlicher Gesundheit. Religionskritik alleine genügt nicht.

Wie verringert man also den Glauben an Gott und Regierung? Die effektivste Methode besteht darin, die gesellschaftlichen Bedingungen zu schaffen, die persönliche Sicherheit garantieren. Nebenbei garantieren die selben Maßnahmen auch gesellschaftliche Stabilität, Frieden und das Glück der Menschen allgemein. Leider stehen uns in mehreren Bereichen gerade die Religionen und ihre Dogmen bei diesem Projekt im Weg.

Was haltet ihr von dieser These?

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Religion als Droge

01.12.2009 um 10:32
Ich denke nicht das die Relegionen an sich das Problem sind das Pinks und Normalos hindert illuminiert zu werden. Es sind doch nur die Käfige die sie für Ihre Selbstversklavung konstruieren. Nicht die Relegion, Regierungen und Organisationen machen den 'Con' aus, es sind die Millionen Verschwörer der garauen Mittelmäßigkeit die unsere Dogmen konstruieren.

Niemand ist verpflichtet an irgendwelche Dogmen zuglauben, SIE tuhen es aber dennoch.

Daher ist es wichtig zu wissen wie du deine Abnormalität zu deinen Nutzen verwendest, denn du musst nicht wie SIE sein oder werden, auch wenn SIE es dich glauben machen wollen es sein nur zu deinen Besten.


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darknemesis Diskussionsleiter
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Religion als Droge

01.12.2009 um 10:39
@subgenius
Zitat von subgeniussubgenius schrieb:Niemand ist verpflichtet an irgendwelche Dogmen zuglauben, SIE tuhen es aber dennoch
Man kann sich in unserer Gesellschaft leider nicht einer fundamentalen Prägung entziehen. Überall ist der "Glaube" vorherrschend. Schau dir alleine jetzt die Zeit an. Werbung, Fußgängerzonen, etc. alles ist auf "Weihnachten" eingestellt. Ein religiöses Fest (mit fraglichem Hintergrund) doch es wird gefeiert. Da ist es recht schwer als Atheist seine eigene Suppe zu kochen.


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Religion als Droge

01.12.2009 um 10:52
@darknemesis
Ja es ist schwer jemanden zufinden den man vertrauen kann.

Einer der einen sagt was WAHR und was FALSCH ist, eine Person die uns vor IHREN Suggestionen in den Medien schützt, eine Person die einen sagt was man wirklich denkt.
Jemand der dafür Sorge trägt das auch die leisen Stimmen nicht in der Kakophonie der Mehrheitsmeinungen untergehen. Eine Person die Dir ETWAS für NICHTS gibt, die dir erklärt was abgeht und dir deine Unzulänglichkeiten verzeiht, jemand der nicht ständig um dich herum ist, sondern DA ist wenn du ihn brauchst. Eine Person die alle Torheiten aus probierte um Dich vor den Folgen zu warnen, eine Person die mit Jehova einen Deal für dich aushandelt, eine Person die dich vor dem Weltuntergang retten wird.

Eine solche Person wird sicherlich nur einmal im Jahrhundert geboren,
aber es gibt eine solche Person und ich habe Sie gefunden.. J.R. 'Bob' Dobbs kann uns vor all dem Schützen.


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JPhys ehemaliges Mitglied

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Religion als Droge

01.12.2009 um 11:16
@darknemesis

" eine berühmte Aussage von Karl Marx bestätigt:"

Dann wollen wir die ungekuerzte Aussage auch mal bringen
Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes.
Karl Marx

Wie man sieht war der Mensch nicht so religionsfeindlich wie man es ihm gemeinhin unterstellt..

Man mag ihm ja zustimmen oder nicht.
Aber seiner Intention gemaess zitieren sollte man ihn schon


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Religion als Droge

01.12.2009 um 11:19
@darknemesis
Zitat von darknemesisdarknemesis schrieb:Man kann sich in unserer Gesellschaft leider nicht einer fundamentalen Prägung entziehen.
Sicher nicht, aber seine Schlüsse kann jeder selber daraus ziehen. Sonst hätten wir wohl keine Atheisten/Agnostiker/Konvertiten.


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darknemesis Diskussionsleiter
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Religion als Droge

01.12.2009 um 11:26
@JPhys

Und was ist daran jetzt ungekürzt??

@PetersKekse

Es entstehen deshalb soviel Gruppierungen, weil wir uns dem eben nicht entziehen können. Manche wollen ja, fristen dann aber ein gesellschaftliches Schattendasein weil das Groh der Gesellschaft dieses System verfallen ist und anhängt.

@subgenius

Ich denke gerne noch selber und will keine Bevormundung wie in der Religion... DAher erübrigt sich die Frage nach jemandem der einen anleitet....


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Religion als Droge

01.12.2009 um 11:35
@darknemesis
Verstehe ich nicht.


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JPhys ehemaliges Mitglied

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Religion als Droge

01.12.2009 um 11:40
@darknemesis
"Und was ist daran jetzt ungekürzt??"

Ja sorry das war ziehmlich daneben von mir

Ich dachte du wuerste auf die gemeinhin kursierende Version "Religion ist opium fuers Volk anspielen un das naechste Zitat wuerde sich"
(Das ich offensichlich nicht richtig gelesen habe)
Auf die Forscher beziehen..

Aber du hast natuelrich recht deines ist die ausfuehrlichere Version ..


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Religion als Droge

01.12.2009 um 11:41
@darknemesis
Ich versthe dich auch nicht.
Einerseits sagst du das mann sich nicht IHRES Einflusses entziehen kann, andererseits lehnst du jeglichenv orgeschlagen Weg der dich aus diesem Jammertal führen könnte ab.

Ist es nicht doch so, das du dich schon in IHRER Illusion gefangen bist und dein Akt der Revolution gegen SIE nur noch ein leises Jammern ist ?


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Owais ehemaliges Mitglied

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Religion als Droge

01.12.2009 um 12:55
Opium als Duftkerze kann auch gut riechen. :)


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darknemesis Diskussionsleiter
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Religion als Droge

01.12.2009 um 13:44
@subgenius

Nein, halt, stopp!

Ich suche meinen Weg aus dem Jammertal selber - da braucht es keinen Wegweiser! Das wollte ich damit sagen. Meine Meinung bilde ich mir selbst. Das wollte ich damit sagen.... Eine Revolte anzetteln, guter Plan aber ist das denn überhaupt möglich? In diesem speziellen Fall kämpft da ja jeder gegen sich selbst... ;)


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Religion als Droge

01.12.2009 um 14:02
Relegion ist möglicherweise eine Droge oder aber auch ein Witz... oder gar beides.
.. es macht Süchtig und es ist gut wenn du die Pointe verstehst.

Die Gefahren als Einzelkämpfer sind groß, niemand da der dich vor den Verführungen des FalSlack bewart, keine Gemeinschaft die dir den Rücken stärkt die deine abnormalen Bedürfnisse versteht.

Kannst du dir sichersein das es DEINE Meinung ist du du bildest ?

Und wenn du 'Bob' erstmal kennen gelernt hast wirst du feststellen das er DIE Offenbarung ist.

Wie ihr wisst, solltet ihr sowieso nichts glauben, was ihr irgendwo lest. Und vor allem nicht, wenn es Aussprüche von mir oder Bob sind; denn wir sind beiode nicht die Art von Person, zu denen wir predigen; und ich hoffe schwer, ihr auch nicht.


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Religion als Droge

01.12.2009 um 14:36
Ist nicht alles irgendwie eine Droge, wenn man es so sehen will?
Der Computer, der Bus, das Auto, Wasser, Trinken allgemein, Nahrung...


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darknemesis Diskussionsleiter
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Religion als Droge

01.12.2009 um 14:38
@Ainee

Naja, könnte man so sehen. Aber auf keine Droge richten Leute so ihr Leben auf wie auf Religion. Es gibt da einen Spruch: "Wissenschaft läßt uns zum Mond fliegen. Religion läßt uns in Gebäude fliegen..." Makaber, aber da ist was dran....


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AdS ehemaliges Mitglied

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Religion als Droge

01.12.2009 um 15:07
@darknemesis

Alle Menschen neigen dazu, egal ob atheistisch oder spirituell. Es fehlt nur oft an Einsicht, deshalb schiebt man es lieber der anderen Gruppe zu.

Das geht so lange, bis ich erkenne, ich bin es selbst, denn ich da verurteile.


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AdS ehemaliges Mitglied

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Religion als Droge

01.12.2009 um 15:10
....... den ich da verurteile.

brauch ein paar Post, hab noch so wenige :)


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Religion als Droge

01.12.2009 um 16:28
@darknemesis:

Ich finde es schon merkwürdig, dass jemand Religion als "Droge" bezeichnet ! Das hat so einen negativen Beigeschmack. Viele Drogen sind zudem illegal. Es hat also auch noch etwas anrüchiges. Dann machen sie, das ist charakteristisch - süchtig bzw. abhängig und man benötigt am Ende immer mehr, wobei die Wirkung immer mehr nachlässt. Nächter Punkt: Die Entzugserscheinungen. Und dann natürlich die Hauptwirkung nicht zu vergessen: Ein gewisser Rausch ! (allerdings kein Andauernder).

Jetzt mal im Ernst,- Ist Religion illegal? Macht sie süchtig bzw. abhängig? Benötigt man immer mehr? Lässt die Wirkung mit der Zeit nach? Hat man bei Religionsverbot Entzugserscheinungen und wenn ja, wie äussert sich das? Und erzeugt Religion einen Rauschzustand?

Sagen wir mal so, das alles "kann" auch Religion auslösen bzw. bewirken. Muss aber nicht. Es gibt nebst Drogen ja auch gewisse Substanzen in Nahrungsmitteln welche Endorphine ausschütten (Glückshormone freisetzen) oder leicht euphproisch (Stimmungsaufhellend) wirken. Ist das dann etwas schlimmes?

Schlimm wäre es, wenn Religion einen nicht beglücken könnte ! Wenn sie einem keinen Halt, keine Sicherheit gäbe, keine Hoffnung, gar nichts ! Dann könnte man sich nämlich mit Recht fragen: Und wozu soll sie dann gut sein oder nützen?

Gefährlich werden kann Religion, wenn sie zu extrem, zu radikal und fanatisch ausgeübt wird, wenn man durch den Blick ausgerichtet auf Gott, nichts und niemand anderen um sich herum mehr wahr nimmt und wahr nehmen will, wenn es zu einem Glaubens-Wahn wird. Auch das gibt es. Wenn die Wirklichkeit durch den Glauben verdrängt wird, anstatt den Glauben in die Wirklichkeit zu integrieren bzw. die Wirklichkeit mit in den Glauben einzubeziehen. Das kann auch krankhafte Ausmaße annehmen. Habe solche Personen kennen gelernt und durfte sie später in der Psychiatrie besuchen kommen... Das aber ist ja nicht der Normalfall !

Deine Darlegung ist einseitig ausgerichtet und teilweise auch falsch. Menschen die an Gott glauben, sehen nicht nur das Elend in der Welt, sie versuchen auch etwas dagegen zu tun. Nicht anstatt die Ursachen des Elends zu bekämpfen, suchen sie nach einer Ersatzbefriedigung in der Religion, sondern aus der Religion heraus, die ihnen Befriedung gibt, haben sie Kraft und werden sie tätig für eine bessere Welt, für den Frieden, für mehr Gerechtigkeit.

Empirische Studien haben auch bestätigt, dass Menschen die Glauben eine positivere Ausstrahlung haben, besser mit Problemen umgehen können, sogar gesünder sind und länger leben. Man kann sich so gesehen alles möglich an Studien heranziehen um bestimmte Thesen entsprechend zu untermauern. Das sagt letztlich gar nichts. Es kommt halt darauf an, in welche Schublade man greift...

Du schreibst: "Gläubige verbeißen sich in den Gotteswahn, in diese letzte Zuflucht und absolute Wahrheit, werden von der Gesellschaft darin bestärkt und dafür geschätzt."

Es mag einige Gläubige geben, die sich in einem Gotteswahn befinden. Alle Gläubigen sind das sicherlich nicht. Dass für den Glaubenden Gott bzw. sein Himmelreich schon die letzte Zuflucht ist und auch die absolute Wahrheit, ist zwar Richtig, aber was ist daran auszusetzen? Für den einen ist der Kommunismus die absolute Wahrheit und Zuflucht. Für den anderen der Kapitalismus usw. Oder nur die eigene Frau, der eigene Mann, die Familie, die Kinder, die Arbeitsstelle usw... Jeder hat etwas, braucht etwas, dass für ihn das Wichtigste darstellt, wo er Zuflucht und Hilfe findet, was für ihn die absolute Wahrheit darstellt (unabhängig davon ob das auch wirklich alles so zutrifft).

Die meisten Gläubigen werden leider in der Gesellschaft für ihren Glauben nicht bestärkt und auch nicht geschätzt. Lediglich innerhalb ihrer Glaubensgemeinschaft. Die Gesellschaft an sich schätzt hingegen persönliches Engagement (unabhängig aber davon, aus welchen Motiven heraus jemand etwas tut).


Du schreibst: " Der Glaube beruhigt seine Anhänger und verleiht ihnen künstliche Zuversicht, die nicht in äußeren Umständen begründet liegt, sondern in der „Droge Gott“. Religion ist eine Art Motivationstraining und Selbst-Aufbaukurs für Abergläubige."

Glaube kann beruhigen, ja. Weil er einem Kraft und Hoffnung gibt, aus der man schöpfen kann. Es wäre traurig, wenn das nicht so wäre. Er verleiht den Gläubigen auch Zuversicht, aber keine künstliche, sondern echte ! Die Zuversicht ist echt - in wieweit sie sich später bewahrheiten wird, das steht noch aus. Da es niemand wirklich weiß, kann man nicht von künstlicher Zuversicht sprechen.

Du schreibst: "Aus dem Verlangen nach Selbstbestätigung und moralischer Überlegenheit, die sich Gläubige immer wieder selbst einreden und gegenseitig versichern müssen (die Gottes-Pille nimmt man mindestens einmal in der Woche zu sich) resultiert, dass sich Gläubige selbst für ethischer halten als Nichtreligiöse..."

Nein ! Der Glaube verlangt nicht nach Selbstbestätigung, das ist nur das Ego. Die angeprangerte moralische Überlegenheit gegenüber Nichtgläubigen ist immer wieder so ein beliebter Spruch: Ihr gläubigen meint immer, ihr wüsstet alles besser, wäret bessere Menschen usw... Nein ! Der Gläubige weiß genauso wenig wie der Nichtgläubige, das einzige was er mehr hat, ist der Glaube.

Dadurch kann jemand, der ohne den Glauben vielleicht seinem Ego einen viel größeren Raum geben würde, als mit seinem Glauben, vielleicht auch ein besserer Mensch werden, das kann gut möglich sein. Grundsätzlich hat das aber mit Glauben nichts zutun. Auch Nichtgläubige können genausogute Menschen sein.

Du schreibst weiter: "... dass sie intoleranter gegenüber Minderheiten sind, dass sie stärker zu betrügerischem Verhalten neigen und dass sie generell an moralischen Vorgaben, wie dem Abtreibungsverbot, dogmatischer festhalten."

Eine gewisse Intoleranz ist bei besonders fanatischen oder Fundamentalgläubigen zu finden, ja. Weil sie nunmal von ihrer gefundenen Wahrheit so überzeugt sind, dass sie alle anderen Standpunkte anderer Menschen gar nicht akzeptieren wollen und auch nicht können. Ob sie des weiteren stärker zu betrügerischem Verhalten neigen, weiß ich nicht, glaube ich auch nicht. Denn die Religion sagt ihnen da ganz klar, dass Betrug eine Sünde am Mitmenschen ist. Das würde so gesehen kaum zusammen passen. Und was bitte hat das jetzt mit Drogen zutun?

Ich merke du schweifst ab. Du kritisierst die Religion, das kannst du machen, aber mit deiner These hat das nicht mehr viel zutun. Dass Drogenabhängige sehr schnell ins kriminelle Millieu abgleiten, um sich die illegalen Drogen beschaffen zu können, das kann man mit Religion und betrügerischen Neigungen nicht miteinander verknüpfen, da sehe ich absolut keinen Zusammenhang mehr...

Du schreibst: "Aus gläubiger Perspektive ist das Blasphemieverbot ein Mittel der Selbstverteidigung. Es geht um nicht weniger als ihre körperliche Unversehrtheit. (Das hat mit der Realität natürlich überhaupt nichts zu tun, andererseits sind auch im Gehirn erzeugte Illusionen für die Betroffenen real)."

Das hat schon etwas mit Realität zutun ! Für den der glaubt, ist Gott real. Und wer Gott von Herzen liebt, der mag es gar nicht, wenn über diesen hergezogen wird. Wenn jemand eine Frau liebt, oder einen Mann und diese Person in sein Herz geschlossen hat, wird er auch alles tun, um ihn und seine Ehre zu verteidigen, wenn über diesn hergezogen wird. Allerdings kann sich ein allmächtiger Gott, so er denn will, natürlich auch selbst verteidigen gegen Angriffe. Insofern geht es weniger darum, einen allmächtigen Gott zu schützen, dazu müsste Gott selbst in der Lage sein, sondern es geht darum die Gläubigen zu schützen. Wobei es hier weniger um die körperliche als eher um die seelische Unversehrtheit geht. Und ich meine, das ist durchaus berechtigt. Solange wie Religion frei ausgeübt werden darf und nicht verboten ist, muss auch der Gläubige geschützt werden in seiner Glaubensausübung !

Du schreibst: "Der Glaube an einen kontrollierenden Gott und das Verlangen nach einem autoritären Staat entspringen also der selben Quelle: Persönliche Unsicherheit."

Hier vermischst du mir zu viel. Du machst aus Gott schon gleich den kontollierenden Polizisten und setzt diesen Überwacher mit einem autoritären Staat gleich und im nächsten Zug schließt du aus alledem, dass der Grund um an Gott zu glauben, nur persönliche Unsicherheit ist. - Das kann ein Grund sein. Es gibt daneben aber auch noch etliche andere Gründe. Wie wäre es mit "Liebe" zu seinem Schöpfer? Mit Gott als "Vertrauensperson" der man alles anvertrauen kann, ohne Angst vor einem Gericht haben zu müssen, da Gott ja auch der "Allverzeihende" ist? Wie wäre es mit dem "Beschützer" oder dem "Helfer"? Es gibt viele Aspekte. Selbst ein Mensch, der sehr gut mit allem alleine zurecht kommt, sehr selbstsicher ist, Verantwortungsbewusst handelt, sozusagen selbst eine Autorität hat, muss deswegen ja nicht zu dem Schluss kommen: Ich brauche Gott nicht, also glaube ich nicht an diesen Gott...

Du schreibst: "Die Reduktion des Glauben an die Regierung oder an Gott erhöht die Selbstbestimmung. Darum ist es für viele Menschen ein befreiendes Gefühl, die Fesseln des Glaubens abzuwerfen."

Die Selbstbestimmung ist mit oder ohne Glaube an einen Gott oder an eine Regierung erst mal abhängig vom Glauben an mich selbst, an meine Fähigkeiten. Wenn man alles an einen Gott abschiebt oder in ähnlicher Weise an eine Regierung, an den Staat mit den Worten: Mach "du" mal... dann ist das gerade kein besonders selbst bestimmtes Handeln. Glaube an Gott forder uns aber geradezu heraus, selbstbestimmt zu handeln und eben nicht fremdbestimmt. "Ich" bin gefragt, "ich" muss mich entscheiden, "ich" trage die Verantwortung und auch die Konsequenzen und nicht irgend eine Regierung oder ein Gott.

Du schreibst: "Wie verringert man also den Glauben an Gott und Regierung? Die effektivste Methode besteht darin, die gesellschaftlichen Bedingungen zu schaffen, die persönliche Sicherheit garantieren. Nebenbei garantieren die selben Maßnahmen auch gesellschaftliche Stabilität, Frieden und das Glück der Menschen allgemein. Leider stehen uns in mehreren Bereichen gerade die Religionen und ihre Dogmen bei diesem Projekt im Weg."

Das ist eine Möglichkeit, den Glauben zu verringern, ja. Wenn das auch nicht bei allen Gläubigen wirklich funktioniert. Aber es ist in der Tat so, je besser es einem Menschen geht, je mehr äussere Sicherheit er erfährt, je gesünder er leben kann, je stabiler seine Verhältnisse sind, je weniger Leid er im Leben erfährt, je glücklicher er aufgrund besserer äusserer Lebensbedingungen und Lebensverhältnisse ist - um so größer ist die Gefahr, dass er sich irgendwann sagt: Wozu brauche ich eigentlich einen Gott? Es geht mir doch gut? Unabhängig davon ob es ihn nun gibt oder nicht...

In der Jetztzeit ist aber gerade das Gegenteil der Fall. Die äusseren Sicherheiten schwinden, die äussere Stabilität schwindet, der Friede steht auf wackeligen Füßen, das Glück ist nur wenigen beschieden, die Güter sind ungleich verteilt, an allen Enden und Ecken bröckelt diese trügerische äussere Sicherheit und Stabilität. Wenn man dann keine innere Sicherheit und Stabilität zB. durch den Glauben hat, dann kippt man allerdings sehr leicht um. Die Gefahr besteht zumindest. Und eher nimmt daher der Glaube in Krisenzeiten und Zeiten des Wandels, des Umbruchs, durch die ständigen Unsicherheiten auch wieder mehr zu. Weil die Menschen eben dann nach einer "inneren" Sicherheit zB. durch den Glauben wieder mehr fragen !


Zu deiner Frage: "Was haltet ihr von dieser These?" - Meine Antwort: Leider nichts !


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darknemesis Diskussionsleiter
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Religion als Droge

02.12.2009 um 09:58
@Fabiano
Zitat von FabianoFabiano schrieb:Meine Antwort: Leider nichts !
Eine andere Antwort hätte ich von dir auch nicht erwartet.

Aber ich möchte zu deinem umfangreichen Verteidigungsschreiben zu Gunsten der Droge Religion auch Stellung nehmen.

Das Religion als Droge einen negativen Beigeschmack hat ist zunächst einmal Sinn der Sache. Sie bringt einen in eine nicht unbeträchtliche Abhängigkeit (man will das Seelenheil ja schließlich erreichen!) und das ist eine Tatsache die Leute wie du gerne verdrängen da man selbst total mittendrin hängt. Darum diese durchaus gewollt überspitzte aber doch reale Darstellung!

Natürlich ist Religion (leider noch) nicht illegal. Aber sie versetzt die Gläubigen immer in einen Rausch. Wie sonst ist es zu erklären, das Gläubige auf einmal Gott süren und erleben, ihm nah sind, einer Kreatur, die gar nicht existiert? Wenn du andere Drogen nimmst und z. B. rosa Elefanten siehst, hälst du die ja auch für real....
Zitat von FabianoFabiano schrieb:Schlimm wäre es, wenn Religion einen nicht beglücken könnte ! Wenn sie einem keinen Halt, keine Sicherheit gäbe, keine Hoffnung, gar nichts ! Dann könnte man sich nämlich mit Recht fragen: Und wozu soll sie dann gut sein oder nützen?
Und genau das alles tut Religion nicht. Sie gauckelt es einem vor aber außer das der liebe Gott und seine Stellvertreter immer Geld brauchen und absoluten Gehorsam fordern (sonst: Höllenfeuer) ist nichts greifbares an der Religion dran... Sie verspricht aber hält nichts.... Und das ist eine Tatsache, die selbst du nicht wiederlegen kannst, denn das was du nur ins Feld führen kannst, sind deine rauschartigen Einbildungen aber keine Beweise. Damit ist es hinfällig was du dir einbildest zu glauben.
Zitat von FabianoFabiano schrieb:Menschen die an Gott glauben, sehen nicht nur das Elend in der Welt, sie versuchen auch etwas dagegen zu tun.
Aha, das die Religion die Wurzel allen Übels ist (das Kapitel spare ich mir jetzt, sonst wird das Ding 3 Seiten lang) klammerst du geflissentlich aus und denkst, man merkt es nicht! Die ganzen religiösen Führer verursachen seit Jahrtausenden das Elend der Menschen mit ihrer Machtgeilheit und der nicht zu stillenden Gier nach Geld und Einfluss. Jede Epoche der Menschheit ist durchtränkt von Blutvergießen das im Namen Gottes legetimiert wurde, bis heute verhungern unzählige Kinder weil die Kirche mit ihrer Utopie einen Machteinfluss hat, der in solchen humanitären Katastropehn endet....

Alles andere was du ausführst sind hilflose Versuche TATSACHEN madig zu machen, die im Gesamtkontext von dir eben aufgrund deinem Hang zu Gott & Glauben nicht erfaßt werden können und wollen.

Du bist sehenden Auges blind aber das allein bestärkt mich in meiner Wahrnehmung, das diese These durchaus richtig ist. Du versuchst zu pauschalisieren, abzuwiegeln und den Spieß umzudrehen - nur damit dein so gelibeter "Glaube" nicht ins wanken gerät. Du bist fanatisch und verblendet und verrennst dich. Aber das ist genau das Verhaltensschema eines Gläubigen. Da kannst du noch so aufgeklärt tun - du bleibst nicht objektiv, denn du stehst unter der Droge Religion....


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Religion als Droge

02.12.2009 um 10:33
@darknemesis

Na wetterst du mal wieder gegen Gott und die Welt? ;)
Oder zumindest gegen das erstere.

Zitat von AineeAinee schrieb:Ist nicht alles irgendwie eine Droge, wenn man es so sehen will?
Der Computer, der Bus, das Auto, Wasser, Trinken allgemein, Nahrung...
Absolut richtig was @Ainee da gesagt hat!
Fernsehen, Facebook, Allmystery, Internet, Alkohol,...

Die alle machen die Leute weit aus mehr süchtiger als der Glaube oder Religion.
Mir kommt eher vor dass eben gerade Glaube oder Religion einen schwierigeren Standpunkt haben da sie eben NICHT so extrem attraktiv sind und meiner Meinung nach auch kein Suchtmittel sind,
sie gehen (zumindest von ihren Grundaussagen und Standpunkten) auch nicht mit der Zeit und in einer Zeit in der Treue, Vergebung, Ehrlichkeit einfach so was von „Out“ sind kann ich solch eine Schlussfolgerung nicht nur nicht nachvollziehen nein ich würde sogar das Gegenteil behaupten.


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darknemesis Diskussionsleiter
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Religion als Droge

02.12.2009 um 10:35
@kastanislaus

Jupp! Mein Steckenpferd - sozusagen.... Aber die Diskussion die sich hier darstellt, bestätigt mich nur leider wieder... Aber du hast bestimmt noch den einen oder anderen Kommentar, den ich dann zerpflücken darf... ;)

VG


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