Warum wurden die Dinosaurier so groß

Ich habe mehrere Bücher über die Urzeit und deren Lebewesen in den
letzte 20 Jahren gelesen. Viele Theorien über das Aussterben der Dino's
etc. gelesen und gesehen. Leider wird in keinem erklärt weshalb oder
wodurch die Dinosaurier etc. so groß werden konnten. Kennt jemand
eine plausible und verständliche Abhandlung über die Ursachen des
Gigantismus vor über 65 Millionen Jahren. Die Aussage das die Dino's
wegen eines Einschlages vor der Küste Mexicos ausgestorben sind und
anschliessend nur die kleinsten Lebewesen überlebten erklärt m. E.
nicht weshalb es keine Giganten mehr gibt. Denn auch die haben mal
klein angefangen auch wenn es 100 Millionen Jahre oder noch länger
her ist.

Was ist ein Donosaurier?

Der erhöhte Sauerstoffgehalt erlaubte es nahezu allen Organismen mehr Masse aufzubauen.

Der Gehalt hat aber in den Jahrmillionen danach abgenommen, daher ist es Lebewesen nicht mehr möglich soviele Zellen mit Sauerstoff zu versorgen.

@fregman
und warum blieben dann manche Saurier so klein?

@Alano

Weil es für kleine Arten keinen Grund gab zu wachsen, sie hatten die für sie ausreichende Nische gefunden. Was natürlich ein passiver Vorgang ist.

Warum gibt es heutzutage Albatrosse und Spatzen?

Ich denke die Evolution erklärt sich in diesem Fall von selbst ^^

Also ist Nischenfindung der wichtigste Grund für die unterschiedlichen Anpassungen.

Darauf baut die Evolution auf. Die Art die am besten an bestimmte Faktoren angepasst ist, ist in der Lage das Genmaterial am häufigsten weiterzugeben.

@1955Toni
Das grösste Tier das jemals gelebt hat existiert noch immer, der Blauwal. Was Gigantismus angeht sind wir also ganz gut aufgestellt.

aber der Blauwal ist dafür recht schlank und hat eine gute Figur.

@Alano
Er ist den ganzen Tag im Tran und hat die meiste Kraft im Schwanz. Was für ein Leben.

emanon schrieb:hat die meiste Kraft im Schwanz

Der ja bis zu 8 Metern lang sein kann !

@emanon

Der Wal ist kein Landlebewesen und hat durch das Wasser keine oder geringe Einschränkungen was Masse angeht. Das Herz muss das Blut ausserdem nicht vertikal pumpen und hat es dadurch erheblich leichter und benötigt weniger Sauerstoff.

Daher passt das Beispiel nicht ganz.

Die Entstehung der vielen verschiedenen Arten, inkl. der gigantischen Dinosaurier hängt vermutlich mit dem Aufschwung der Reptilien zusammen, der etwa mit dem Zeitalter des Trias begann. Zudem konnten sich die Lebewesen quasi überall ausbreiten (Pangaea) und das führte entsprechend zu einer ungeahnten Explosion der Arten.

Ich meine, mich zu erinnern, dass es damit zusammenhängt.

Sollte die Frage darauf abzielen, wie es anatomisch möglich sein konnte, dass solche Größen erreicht wurden .. guckst du hier..

Wie konnten Dinosaurier ihre gigantischen Ausmaße erreichen? Nach jahrelanger Arbeit präsentieren Forscher jetzt Ergebnisse. Die pflanzenfressenden Sauropoden mussten demnach gleich mehrere Tricks anwenden, um die Nachteile ihrer ungeheuren Ausmaße auszugleichen.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/gigantische-sauropoden-was-die-dinosaurier-wachsen-liess-a-583202.html

@fregman
Da hast du natürlich recht, mir ging es nur um die schiere Grösse und da toppt der Blauwal auch alles was sich vor ihm in den Meeren tummelte.

ich finde aber die Erklärung mit dem höheren Sauerstoffgehalt in der Luft schon ziemlich gut. Das erklärt auch, warum einige Pflanzen und gar Insekten deutlich größer waren, als heutzutage.

@Alano

Es waren meines Wissens nach rund 10% mehr als heute, was es z.B. Libellen ermöglichte eine Flügelspannweite von 70 cm zu erreichen.

@1955Toni

Um nochmal das von Fregman aufzugreifen:
Die größten Sauropoden traten in der Kreidezeit auf. Dort betrug der Sauerstoffgehalt zu Spitzenzeiten 30 %. Heute sind es 20%.



Für Insekten, die eine Tracheenatmung besitzen, mag das Argument der Größe bezüglich des Sauerstoffs gelten, da dort der Sauerstofftransport nicht über einen Blutkreislauf stattfindet, sondern rein auf lokaler Diffusion basiert.

Bei Tieren mit einem geschlossenen Blutsystem ist das aber etwas anderes. Hier kann man diese 10% nicht für den Unterschied verantwortlich machen.

Seymour (2011) veröffentlichte eine Studie, in der er die metalobische Aktivität von Organismen mit der Durchblutung von Röhrenknochen herleitete. Hier zeigte, sich dass die metabolische Rate Proportional zum Foramen nutricium ist. Dinosaurier zeigten hierbei eine hohe metabolische Rate, die auch notwendig wäre, um den Sauerstoff in alle Zellen zu transportieren.

Foramen areas of 10 species of dinosaur from five taxonomic groups are generally larger than from mammals, indicating a routinely highly active and aerobic lifestyle.

Theropoden und Sauropoden besaßen pneumatisierte Knochen und es ist möglich, dass sie eine ähnliche Atmung mit Luftsäcken und Parabronchien hatten wie rezente Vögel. Claessens (2005) schlägt zumindest für Theropoden eine ähnliche Form der Durchströmungsatmung vor.


Wie sie an Sauerstoff gekommen sind, ist also eher nicht das Problem gewesen zu sein.

Eine weitere Frage ist, was Dinosaurier von dieser Größe haben. Prinzipiell fallen einem erstmal Nahrungskonkurrenten und Fressfeinde ein, aber es gibt auch andere Ansätze. Wie du vielleicht weißt, geht man bei Reptilien erst einmal von wechselwarmen Tieren aus. Eagle (2011) und andere Forscher vor ihm halten eine Form der Gigantothermie für möglich. Dass größere Dinosaurier also allein aufgrund ihrer Körpermasse anteilmäßig weniger durch Temperaturschwankungen der Umwelt beeinflusst wurden.
Wikipedia: Gigantothermy

A bigger animal has proportionately less of its body close to the outside environment than a smaller animal of otherwise similar shape, and so it gains heat from, or loses heat to, the environment much more slowly.

Dann könnte man sich noch fragen, wie diese Körpergröße strategisch anvisiert wurde. Dafür sind 2 Möglichkeiten denkbar. Entweder man erhöht die Wachtumsrate bis zu adulten Stadium oder man zögert den Zeitpunkt zum adulten Stadium einfach hinaus bei gleicher Wachstumsrate.

Dass Landsäuger diese Größe heute nicht mehr erreichen, ist meiner Meinung nach auch im grundverschiedenen physiologischen Aufbau dieser Tiergruppen zu sehen, die gleiche Probleme strategisch ganz anders angehen.

Shrimp schrieb:Dass Landsäuger diese Größe heute nicht mehr erreichen, ist meiner Meinung nach auch im grundverschiedenen physiologischen Aufbau dieser Tiergruppen zu sehen, die gleiche Probleme strategisch ganz anders angehen.

ich glaube, wenn man die Entwicklungen nicht stückweise, sondern als Ganzes betrachtet, dann bewähren sich kleinere Lebensformen allgemein mehr als größere.

Größere Lebensformen entwickeln sich, wenn die Umstände wirklich super günstig für sie sind. Kleinere hingegen entwickeln sich auch unter den ungünstigsten Vorraussetzungen.

Ich glaube, für die großen Dinos war es einfach ne dolle Zeit, wo sie sich amüsieren konnten und es ihnen gut ging.

Aber gute Zeiten sind eben halt eher selten.