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Ausgestorbene Fischechsen (Ichtyopterygia)

38 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Reptilien, Echsen, Prähistorisch ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Ausgestorbene Fischechsen (Ichtyopterygia)

21.10.2022 um 18:33
In unseren heutigen Meeren dominieren , abgesehen von Arthropoden, Quallen und Schwämmen, besonders drei Tierklassen:

- Fische
- Säugetiere
- und Reptilien

Reptilien die heute im Meer leben sind Leistenkrokodile,Meerechsen, Meeresschildkröten und Seeschlangen.

Vor Millionen von Jahren beherrschten auch andere Reptilien die Meere, darunter die Fischechsen oder Ichtyopterygia.

Wie Wale und Delfine mussten Fischechsen zum Atmen an die Wasseroberfläche kommen um Luft einzuatmen.
Heute geht man davon aus, dass Fischechsen ähnlich wie Delfine gelebt haben und viele hatten auch die Größe dieser Meeressäuger.

Einige wurden jedoch größer und erreichten eine Länge die eines Pottwals und vielleicht sogar etwas größer

science.abf5787-faOriginal anzeigen (1,3 MB)

https://www.google.com/amp/s/phys.org/news/2021-12-earth-first-known-giant-big-sperm.amp

Hier einige große Arten


Shastasaurus


shastasaurus-size 1


oder Himalayasaurus


himalayasaurus-size

http://www.prehistoric-wildlife.com/species/h/himalayasaurus.html

oder Shonisaurus


shonisaurus-size

https://valentint.blog.bg/zabavlenie/2016/01/16/largest-prehistoric-animals-vol-1-vertebrates-part8-ichthyos.1422983

Oder auch Temnodontosaurus


temnodontosaurus-size


Bei einer Art fragt man sich sogar, ob diese größer als Blauwale gewesen sein könnten, ein Video dazu hier

Youtube: Bigger Than A Blue Whale? A Giant 'Sea Dragon'
Bigger Than A Blue Whale? A Giant 'Sea Dragon'
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slomze88q6c21Original anzeigen (0,3 MB)


Da dies jedoch nicht ganz sicher ist, hier erstmal die Evolutionsgeschichte dieser sehr interessanten Meeresreptilien, die wie Wale und Delfine lebend gebärend waren.
Die Fischsaurier (Wissenschaftler sagen dazu: "Ichthyosauria") waren eine Gruppe von Meeresreptilien, die von allen wasserbewohnenden Echsen am besten an ein Leben im Wasser angepasst waren.

Sie traten das erste Mal vor 245 Millionen Jahren auf und verschwanden vor etwa 90 Millionen Jahren wieder von der Erde.

155 Millionen Jahre lang beherrschten sie die Meere
Die Fischsaurier sahen aus wie Fische und lebten auch fast genauso wie Fische.
Nun tauchte die Frage auf: Wie haben sich diese Fischsaurier entwickelt?

Die Fischechsen unterschieden sich sehr stark von anderen meeresbewohnenden Reptilien.

Daher glaubten die meisten Wissenschafler nicht daran, dass sich die Fischsaurier aus einem anderen Meeresreptil entwickelt hatten.

Sie vermuteten viel mehr, dass ihre Vorfahren an Land gelebt haben müssen.
1982 entdeckte man in Japan ein Skelett ,dass ca. 245 Millionen Jahre alt sein müsste. Da dieses Tier in Utatsu gefunden wurde, nannte man es einfach
Utatsusaurus, was Echse von Utatsu bedeutet.
Sie war noch nicht so stark an ein Leben im Wasser angepasst, wie andere Fischechsen, die viel später gelebt haben....
Was den Forschern sofort auffiel war die Tatsache, dass dieses Tier wie eine Eidechse aussah, nur mit Flossen statt Händen und Füßen.
Quelle: https://www.dinosaurier-interesse.de/web/Saurierarten/Ichthyosauriakl-druck.html

Weiteres über die Evolution dieser Tiere kann unter den oben genannten Link nachgelesen werden.

Der erste Fischsaurier, den man gefunden hat, war Ichthyosaurus, diesen hat man bereits 1811 in England entdeckt.
Hier einige schöne Zeichnungen von Ichthyosaurus.


5160456-0-image-a-12 1544028963342Original anzeigen (0,5 MB)

https://www.dailymail.co.uk/sciencetech/article-6464007/amp/Ichthyosaurus-lived-180-million-years-ago-like-dolphins.html


220110130504-04-dinosaur-discovery-sea-d

https://amp.cnn.com/cnn/2022/01/10/uk/uk-sea-dragon-ichthyosaur-scli-scn-intl-gbr/index.html



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https://amp.cnn.com/cnn/2022/01/10/uk/uk-sea-dragon-ichthyosaur-scli-scn-intl-gbr/index.html

Dieser Thread widmet sich diese Fischsaurier.
Für weitere Informationen, Fotos und ,oder Videos danke ich vielmals :)

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Ausgestorbene Fischechsen (Ichtyopterygia)

21.10.2022 um 22:09
Einige Künstler haben wunderschöne Zeichnungen von Fischechsen gemacht.
Karen Carr hat zum Beispiel einen Temnodontosaurus gezeichnet, der Jagd auf einen kleinen Vertreter macht.


FB IMG 1666339025095

Den gleichen zeichnete auch John Sibbick


FB IMG 1666338990292


Ob die jedoch alle so ausgesehen haben, ist eigentlich nur eine Vermutung und ich bin mir da sicher, dass die Künstler hier nur ihre Fantasie freien Lauf gelassen haben.

Da ist mir die Arbeit von Jim Kuether schon viel bedeutsamer, er hat einige Fischsaurierarten, die man bis jetzt entdeckt hat, zusammen gestellt.


FB IMG 1666338942766

Auch hier ist die Färbung der Tiere nur eine reine Vermutung und ich nehme an, dass man sich dort an Delfine orientierte.


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Ausgestorbene Fischechsen (Ichtyopterygia)

21.10.2022 um 22:30
Sir David Frederick Attenborough , ein britischer Tierfilmer, stellt hier im Video einige Fischsaurier Fossilien vor und die sind.... im Stuttgarter Naturkundemuseum ausgestellt, ich glaube, ich muss mich da Mal wieder blicken lassen , ist ja ganz in meiner Umgebung 🙄

Youtube: Meet a Jurassic Killer: Temnodontosaurus
Meet a Jurassic Killer: Temnodontosaurus
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Wie man sich diese wunderschöne Tiere zu Lebzeiten am besten vorstellen kann, lässt sich hier am besten erahnen

Youtube: Triassic Seas
Triassic Seas
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Julian Johnsen - mortimer hat diese Tiere alle im schlichten grau gehalten,was ich jedoch sehr gut finde, da man nicht weiß wie die wirklich gefärbt waren.


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Ausgestorbene Fischechsen (Ichtyopterygia)

21.10.2022 um 23:54
Shastasaurus war ein Fischsaurier aus der späten Trias.

9y1qs2hte5i01Original anzeigen (0,6 MB)

https://www.reddit.com/r/Naturewasmetal/comments/7zw4sn/shastasaurus_a_whale_sized_ichthyosaur_from_the/

In Kalkstein Ablagerungen in Plumas und Shasta in Kalifornien, hat man auch einige Vertreter dieser Tierklasse gefunden, darunter diese

Hosselkus limestone fauna
Zu den Fischechsen gehören viele Arten.

In Europa lebten: Aegirosaurus, Besanosaurus, Brachypterygius, Caypullisaurus, Eurhinosaurus, Excalibosaurus, Grippia, Ichthyosaurus, Leptonectes, Mixosaurus, Nannopterygius, Ophthalmosaurus, Platypterygius, Shastasaurus, Stenopterygius, Suevoleviathan, Temnodontosaurus,

In Afrika lebte:
Brachypterygius

In Australien lebte:
Platypterygius

In Südamerika lebten:
Caypullisaurus, Chacaicosaurus, Ophthalmosaurus, Stenopterygius

In Nordamerika lebten:
Californosaurus, Cymbospondylus, Hudsonelpidia, Ichthyosaurus, Macgowania, Mixosaurus, Ophthalmosaurus, Parvinatator, Platypterygius, Shastasaurus, Shonisaurus, Toretocnemus

In Asien lebten:
Chaohusaurus, Grippia, Himalayasaurus, Mixosaurus, Otschevia, Paraophthalmosaurus, Plutoniosaurus, Simbirskiasaurus, Undorosaurus, Utatsusaurus
Quelle: https://www.dinosaurier-interesse.de/web/Saurierarten/Ichthyosauriakl-druck.html

Wobei einige Quellen die Meinung sind, dass
Shastasaurus sikanniensis die größte Art sei.

78b634adbfc1970d34b1033483a6f217

https://pl.pinterest.com/pin/574983077428286893/

Doch, da ist man sich noch nicht ganz sicher....
Fischsaurier waren noch viel größer als bisher angenommen
Ein Unterkieferknochen legt nahe, dass Ichthyosaurier 26 Meter lang werden konnten und damit zu den größten Tieren zählten, die je auf unserem Planeten gelebt haben
..Dank weiterer Funde von de la Salle standen den Forschern fünf Teile eines rund einen Meter langen Knochens zur Verfügung, den sie tatsächlich als Teil des Unterkiefers eines Fischsauriers identifizierten. Doch um welche Spezies handelte es sich? Bei Vergleichen zeigte sich die größte Ähnlichkeit mit einem Shonisaurus sikanniensis, dem größten bekannten Fischsaurier, der nach bisherigen Schätzungen bis zu 21 Meter lang wurde.
Die in Großbritannien gefundenen Knochenfragmente, die rund 205 Millionen Jahre alt sein dürften, sind aber deutlich größer als jene des bisher größten Shonisaurus, der im Royal Tyrell Museum im kanadischen Alberta ausgestellt ist. Das internationale Forscherteam schätzt, dass der Fischsaurier aus England bis zu 26 Meter lang war, also fast so lang wie ein Blauwal.
Quelle: https://www.derstandard.de/story/2000077627600/fischsaurier-waren-noch-viel-groesser-als-bisher-angenommen


Reconstruction-Shonisaurus
War Shonisaurus sikanniensis wirklich die größte Art?


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Ausgestorbene Fischechsen (Ichtyopterygia)

22.10.2022 um 07:09
Von der Gattung Toretocnemus kennt man heute zwei Arten:

- Toretocnemus californicus Merriam, 1903
- und Toretocnemus Zitelli (Merriam, 1903)


Toretocnemus NT
Toretocnemus ist eine ausgestorbene Gattung von Ichthyosauriern . Seine Überreste wurden in Kalifornien, USA, [2] in triassischen Schichten des karnischen Hosselkus-Kalksteins gefunden .
Wikipedia: Toretocnemus

Ein typisches Merkmal bei allen Ichthyosauriern waren ihre sehr großen Augen, damit konnten sie in die Dunkelheit, so geht man davon aus, besser sehen als Katzen. Um ihre von der Körpergröße aus, riesigen Augen vor dem Wasserdruck zu schützen, waren sie mit einen verknöcherten Augenring, den Skleralring umgeben.

Man nimmt an, dass Ichthyosaurier einen ähnlichen Lebensstil hatten, wie heutige Delfine und eventuell auch wie diese Sprünge aus dem Wasser machten.

Fischsaurier ernährten sich nicht nur von Fische und Kopffüsser, denn bei Platypterygius longmani hat man in einem Fossil im Mageninhalt auch ein Jungtier einer Schildkröte , wie auch einen Vogel gefunden. Das war der erste Beweis dafür, dass Ichthyosaurier auch diese Tiere als Nahrung annahmen. Der Mageninhalt dieses Fossils war fast noch unverdaut, was auf einen Verzehr kurz vor dem Tod des Ichthyosauriers hindeutete.


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Ausgestorbene Fischechsen (Ichtyopterygia)

22.10.2022 um 20:23
Ein großer Fischsaurier, der in Australien gefunden wurde, war Platypterygius longmani, dieser erreichte eine Größe bis 7 cm , die eines heutigen weißen Hai.


Platypterygius NT
Illustration von: © N. Tamura

http://spinops.blogspot.com/2014/03/platypterygius-longmani.html?m=1

Laut dieser Website, ist es nicht bekannt, ob Platypterygius australis nicht vielleicht sogar Platypterygius longmani sein könnte.

Größer wurde nur Platypterygius platydactylus, diese erreichten laut Wikipedia eine Größe von bis zu 9 Meter, vergleichbar die eines heutigen Schwertwal.


tumblr nb6hyk98Zs1s5f2yxo1 1280Original anzeigen (0,4 MB)

https://www.google.com/amp/s/alphynix.tumblr.com/post/96284274218/marine-reptile-month-27-platypterygius-early/amp


Wikipedia: Platypterygius


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Ausgestorbene Fischechsen (Ichtyopterygia)

23.10.2022 um 17:46
Ich habe ein sehr interessanter Bericht gefunden,der etwa 2 Jahre alt ist und etwas sehr erstaunliches beschreibt, dass Fischechsen delfinähnlicher waren als je angenommen wurde.
So hat man bei einem Stenopterygius Fossil etwas über die Haut dieser Tiere festgestellt,was sonst bei anderen nicht möglich war.
Der Hautfleck auf einem erstaunlichen neuen Stenopterygius -Exemplar ist so exquisit versteinert, dass Hautzellen zu sehen sind. Es zeigt, dass die Haut von Ichthyosauriern aus verschiedenen epidermalen und dermalen Schichten bestand, die zusammen als Cutus bekannt sind. Es gibt keine Anzeichen von Schuppen, stattdessen scheint seine Haut zäh und gummiartig gewesen zu sein wie Delfine.

Die Epidermis enthält auch Pigmente und verzweigte Pigmentzellen. Sie zeigen, dass Stenopterygius eine dunkle Oberseite und einen hellen Bauch hatte. Diese Färbung ist ein Beispiel für Gegenschattierung und ist bei vielen Meerestieren üblich. Die Gegenschattierung hilft, Tiere zu tarnen, sodass sie sich von oben gesehen mit tiefem Wasser und von unten gesehen mit dem Himmel vermischen.
Diese Art hat möglicherweise ihre Färbung geändert, als sie aufgewachsen ist, und sich von dunklen Jugendlichen zu gegenschattigen Erwachsenen entwickelt hat.
Unglaublicherweise deutet die verzweigte Struktur der Pigmentzellen darauf hin, dass Ichthyosaurier möglicherweise in der Lage waren, ihren Hautton heller oder dunkler zu machen.
Text auf deutsch übersetzt.

Quelle: https://eartharchives.org/articles/dolphin-like-marine-reptiles-were-more-dolphin-like-than-previously-thought/index.html

Man hat auch bei diesem Fossil festgestellt, dass die Haut bei dieser Art und daher bestimmt auch bei anderen Fischechsen, Speck enthielten und das der Speck des Schweinswals fast identisch mit dem aussah, was das Forscherteam in Stenopterygius sahen.


stenopterygius graphicsOriginal anzeigen (0,8 MB)
Eine künstlerische Rekonstruktion der Stenopterygius
Anatomie , basisend auf der Studie ©Joschua Knuppe


Das Fischechsen eine große Ähnlichkeit mit Delfine oder Fische aufweisen ist das beste Beispiel einer konvergente Evolution.


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Ausgestorbene Fischechsen (Ichtyopterygia)

23.10.2022 um 18:09
Es gibt jedoch noch erstaunlicheres über diese wunderschönen Meerestiere zu berichten.

Da dieser Artikel so interessant ist, hier auf deutsch:
Älteste Blutzellen, die in Ichthyosauriern aus dem frühen Jura gefunden wurden

von Mary Caperton Morton
Freitag, 23. Februar 2018
Seit 2005 hat eine stetige Flut von Berichten über Proteine ​​und andere Weichgewebe, die in Fossilien von Dinosauriern und anderen alten Tieren erhalten sind, den Unglauben, dass solche Gewebe die geologische Zeit überdauern können, allmählich zermürbt. In einer neuen Studie in Scientific Reports haben Wissenschaftler nun über die ältesten erhaltenen roten Blutkörperchen, weißen Blutkörperchen und Blutplättchen berichtet, die in den Überresten eines alten Meeresreptils gefunden wurd

Es ist bekannt, dass sich Karbonatkonkretionen, die entstehen, wenn Mineralien aus Flüssigkeiten ausfallen, die in Hohlräume in bestehenden Gesteinen sickern, manchmal um außergewöhnlich gut erhaltene Fossilien bilden. Eine solche Konkretion, fand man in einen Wirbel eines Stenopterygius, die vor etwa 183 Millionen Jahren in Südwestdeutschland lebten, einer Art der Ichthyosaurier, der im frühen Jura lebte. Die Analyse des Fossils mit Transmissionselektronenmikroskopie ergab organische Strukturen, die roten Blutkörperchen ähneln. Weitere bildgebende und molekulare Untersuchungen identifizierten diese Strukturen als rote und weiße Blutkörperchen-ähnliche Strukturen sowie plättchenähnliche Strukturen, Kollagen und Cholesterin. Kollagen eines 195 Millionen Jahre alten Dinosauriers und Cholesterinvon einem 380 Millionen Jahre alten Krebstier wurde bereits berichtet, aber dies sind die ältesten erhaltenen Blutzellen.

Das Team unter der Leitung von Chloé Plet von der australischen Curtain University berichtete auch, dass die konservierten roten Blutkörperchen vier- bis fünfmal kleiner waren als moderne rote Blutkörperchen. „Wir schlagen vor, dass die geringe Größe der blutzellenähnlichen Strukturen aus einer evolutionären Anpassung an die anhaltenden sauerstoffarmen atmosphärischen Werte resultiert, die während der 70 Millionen Jahre vorherrschten, als Ichthyosaurier gediehen“, schrieben die Forscher.
Quelle: https://www.earthmagazine.org/article/oldest-blood-cells-found-early-jurassic-ichthyosaur/


Artwork Jurassic-Ichthyosaur Curtin-Univ
Die ältesten erhaltenen roten Blutkörperchen, weißen Blutkörperchen und Blutplättchen wurden in den Überresten eines 183 Millionen Jahre alten Ichthyosaurierwirbels gefunden. Ichthyosaurier waren beeindruckende Meeresräuber in mesozoischen Meeren. Bildnachweis: Curtin University



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Ausgestorbene Fischechsen (Ichtyopterygia)

24.10.2022 um 00:07
In Europa hat man zahlreiche Fischechsen gefunden, darunter diese


UpperLiasIchthyosaurEngland NT

Illustration © N. Tamura
Ichthyosaurier der oberen Lias von England

Eine Auswahl von vier Arten von Ichthyosauriern aus dem oberen Teil der Lias von England (früher Jura). Sie waren durch drei Familien vertreten: die Temnodontosauridae, die Leptonectidae und die Stenopterygiidae. Stenopterygius triscissus und Hauffiopteryx typicus wurden auch anderswo in Europa gefunden, insbesondere im deutschen Posidonia-Schiefer.
Quelle:

http://spinops.blogspot.com/2013/12/ichthyosaurs-of-upper-lias-of-england.html?m=1


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Ausgestorbene Fischechsen (Ichtyopterygia)

24.10.2022 um 10:19
Auch diese hier genannte Quelle beschreibt,dass Shastasaurus sikanniensis die größte Art gewesen sei, danach folgte der frühere Vertreter Cymbospondylus youngorum, der noch echsenartiger ausgesehen hat.

Von ihm hat man ein 2 Meter langer Fossil eines Schädels gefunden, die auf der genannten Website untersucht wurde.


cymbospondylus youngorum skull588Original anzeigen (0,2 MB)
Abbildung 1. Schädel von Cymbospondylus youngorum von Sanders et al. 2021. Farben und DGS-Rekonstruktion hier hinzugefügt. Es ist an der Zeit, mit der Verwendung von Feder und Tinte aufzuhören, um Schädelknochen zu identifizieren. Farben wirken viel besser.
Die Körpergröße mariner Amnioten umfasst sechs Größenordnungen, doch die Faktoren, die die Entwicklung dieser Vielfalt bestimmt haben, sind weitgehend unbekannt. Eine hohe Primärproduktion moderner Ozeane wird als Voraussetzung für die Entstehung von Walriesen angesehen, aber diese Bedingung kann den Gigantismus bei Ichthyosauriern aus der Trias nicht erklären.“
shastasaurus-to-scale588
Abbildung 6. 'Cymbospondylus' youngorum im Vergleich zu Shastasaurus pacificus. Der Augapfel von C. youngorum ist relativ kleiner, aber insgesamt größer als bei dem kleineren Verwandten Shastasaurus.
ichthyosauria-skulls72-18Original anzeigen (0,3 MB)
Abbildung 7. Grafik der Ichthyosaurier-Evolution anhand von Schädelformen
In diesem Artikel wird gefragt, wie Ichtyosauriern eine solche Größe erreicht haben können. Einige andere Quellen beschreiben, dass Fischechsen die größten Meerestiere gewesen sein könnten.
Von Sanders et al. abstrakt
„Die Körpergröße mariner Amnioten umfasst sechs Größenordnungen, doch die Faktoren, die die Entwicklung dieser Vielfalt bestimmt haben, sind weitgehend unbekannt. Eine hohe Primärproduktion moderner Ozeane wird als Voraussetzung für die Entstehung von Walriesen angesehen, aber diese Bedingung kann den Gigantismus bei Ichthyosauriern aus der Trias nicht erklären.“
Quelle:

https://pterosaurheresies.wordpress.com/2022/01/03/a-new-and-bigger-cymbospondylus-enters-the-lrt/

Es lohnt sich sehr, diese Website zu besuchen. Die Texte hier sind auf deutsch übersetzt.


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Ausgestorbene Fischechsen (Ichtyopterygia)

25.10.2022 um 00:58
Zitat von ProjectSerpoProjectSerpo schrieb:https://pterosaurheresies.wordpress.com/2022/01/03/a-new-and-bigger-cymbospondylus-enters-the-lrt/

Es lohnt sich sehr, diese Website zu besuchen.
Über die Seiten von David Peters stolpert man ja automatisch, wenn man nach Dino & co. sucht im Netz. Aber ich kann da nur vor warnen. Hier mal ne Warnung von Darren Naish, Wirbeltierpaläontologe: https://blogs.scientificamerican.com/tetrapod-zoology/world-must-ignore-reptileevolution-com/ Und weils viel Text auf englisch ist, hier die Google-Übersetzung. OK, ist schon zehn Jahre alt, aber auf seinem Blog von vor zwei Jahren findet sich https://tetzoo.com/blog/2020/7/23/the-david-peters-problem bzw. hier googleübersetzt.


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Ausgestorbene Fischechsen (Ichtyopterygia)

25.10.2022 um 05:58
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Aber ich kann da nur vor warnen.
Vielen Dank, dass du das erwähnt hast, da werde ich in Zukunft aufpassen. Aus deine Links:
Dave ist ein unabhängiger Forscher, der keiner akademischen Institution angehört und keine Qualifikationen in Erd- oder Biowissenschaften besitzt.
Ich stimme fast allen seinen Behauptungen und Argumenten entschieden nicht zu (wie auch andere Forscher, die eine Meinung geäußert haben)
und dies laut und öffentlich verkünden wie möglich: ReptileEvolution.com keine verlässliche Quelle dar, die Menschen konsultieren oder auf die sie sich verlassen sollten .

Dave betreibt eine zweite Internetseite – einen Blog namens The PterosaurKetzereienmit dem Untertitel „Mit unseren Pterosauriern stimmt etwas nicht“. Ich stimme auch keiner der Dinge zu, die er dort sagt (und tatsächlich finde ich einiges davon persönlich beleidigend),
Aber Peters ist nicht zuverlässig oder gewissenhaft oder gewissenhaft oder gut darin, Wissenschaft zu betreiben. Er ist das Gegenteil von diesen Dingen. Und doch befindet er sich auf Kreuzzug, bei dem er darauf abzielt, seine Ansichten – die von ihm als Repräsentanten der Wahrheit proklamiert werden



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Ausgestorbene Fischechsen (Ichtyopterygia)

25.10.2022 um 14:56
Klar, es geht hier um die klassischen "Fischechsen", das Thema will ich auch nicht sprengen. Dennoch gab es auch noch weitere wasserlebende Reptiliengruppen neben und sogar vor den Ichthyosauriern. Die will ich in diesem Beitrag vorstellen, nicht um sie zum Thema zu machen, sondern um die Vielfalt der "reptilischen Wassereroberung" zu zeigen, in die dann die Ichthyosaurier-Entwicklung eingeordnet werden kann.

In der Spätzeit des Devons und der Frühzeit des Karbons (letzteres setzte vor ca. 360 Millionen Jahre ein) vollzog sich der Wirbeltier-Übergang vom Wasser- zum Landleben. Auch wenn diese Landwirbeltiere nun auf dem Festland lebten, hingen sie doch stark vom Wasserleben ab. Die Eier mußten im Wasser abgelegt werden, sie haben keine Schutzhülle (Amnion), die die Eier vor dem Austrocknen schützt. Auch lebten die Jungtiere wie heute noch die Amphibien zunächst im Wasser und atmeten mit Kiemen, bevor sie als erwachsene Lungenatmer einen beträchtlichen Teil an Land verbringen konnten. Noch im Karbon schließlich, vor vielleicht 320 Millionen Jahren, entstand schließlich eine Tiergruppe, die sogenannten Amnioten, von Eiablage über Jugendstadium bis zum adulten Stadium komplett an Land leben konnten. Heute gehören alle Landwirbeltiere außer den Amphibien zu den Nachkommen dieser Gruppe, sind also Amnioten. Ebenfalls noch vor dem Ende des Karbon, vor grob 310 Millionen Jahren, teilten sich die Amnioten bereits auf in die beiden Hauptlinien der Synapsiden und der Sauropsiden. Zu den Synapsiden gehören die Säugetiere und alle ihre Vorfahrengruppen (Therapsiden, Pelycosaurier), zu den Sauropsiden sämtliche klassisch "Reptilien" genannten Wesen sowie die Vögel samt deren Vorfahrengruppe, den Dinos.

Das Zeitalter des Perm löste vor rund 300 Millionen Jahren das Karbon ab. Und gleich am Anfang des Perms entstand eine Reptilgruppe, die sogenannten Mesosauriden. Sie waren die erste (bekannte) Gruppe von Amnioten, die - geradezu eben erst vom Wasser unabhängig geworden - wieder zum Wasserleben zurückkehrte.

Mesosaurus BW
Mesosaurus tenuidens

Die Mesosauriden waren noch relativ klein, Mesosaurus wurde maximal einen Meter lang. Sie lebten während der ersten Hälfte des Perms für vielleicht 20 Millionen Jahre lang, verschwanden dann aber wieder. Nochmals zwanzig Millionen Jahre später, im späten Perm, gingen dann Vertreter der "Younginiformes" genannten Reptilgruppe ins Wasser, starben allerdings nach nur rund 10 Millionen Jahren, in der ersten Stufe der Trias, wieder aus.

Acerosodontosaurus BW
Acerosodontosaurus piveteaui

Auch sie waren eher klein, einzig Youngina scheint etwas über einen Meter lang geworden zu sein.

Nun aber, in der Trias, ging es richtig los mit der Wassereroberung durch die Reptilien. Gleich in der ersten Stufe der Trias, als die Younginiformes noch lebten, gingen als erstes die Ichthyosauromorpha (Ichthyosaurier und Vorläufer bzw. enge Verwandte) ins Wasser, vor mindestens 250 Millionen Jahren. Rund fünf Millionen Jahre später folgten die Sauropterygier, die wohl formenreichste Gruppe der damaligen aquatischen Reptilien.

Elasmosaurus NT
Elasmosaurus platyurus
latestOriginal anzeigen (0,2 MB)
Liopleurodon ferox
1280px-Ceresiosaurus12
der Nothosaurier Ceresiosaurus calcagnii
Placodus BW
Placodus gigas
Henodus chelyops life restorationOriginal anzeigen (0,3 MB)
Henodus chelyops
Cyamodus BW
Cyamodus rostratus

Doch damit ist noch kein Ende erreicht. Nochmals vielleicht fünf Millionen Jahre spätere gingen die Thalattosaurier ins Meer.

Askeptosaurus BW
Askeptosaurus italicus

Äußerlich erinnern sie etwas an die Mesosauriden des frühen Perm, aber auch an die Nothosaurier. Die meisten Vertreter wurden um einen Meter lang, Askeptosaurus schaffte es auf immerhin 2,5m.

In der oberen Trias schließlich, vor vielleicht 220 Millionen Jahren, traten dann die ersten Schildkröten auf. Und auch, wenn es sowohl Wasser- als auch Landschildkröten gab und gibt, so scheint diese Tiergruppe doch aquatisch entstanden zu sein, zumindest mit großer Affinität zum Wasser. Auch die Entstehung des Panzers aus den Rippen erfolgte zunächst an der Unterseite, was bei aquatischere Lebensweise Sinn ergibt, weil dadurch ein Angriff durch Räuber von unten her abgewehrt werden konnte. - Der oben gezeigte Henodus ist übrigens nicht näher mit den Schildkröten verwandt; er und weitere schildkrötenähnliche Vertreter sowie Cyamodus gehören mit Placodus direkt darüber zur Untergruppe der Placodontier.

Krokodile entstanden erst später. Ihre Vorfahren, Vertreter der Gruppe der Crocodylomorpha, lebten schon in der oberen Trias und sahen z.T. schon sehr krokodilartig aus, waren aber noch landlebend. Erst unter den Mesoeucrocodylia kamen zu Beginn des Jura wasserlebende Thalattosuchia auf, auch weitere Gruppen.

Immerhin aber gab es in der Trias auch so etwas wie aquatische "Krokodile", die Phytosaurier. Sie entstanden vor mehr als 240 Millionen Jahren, also bereits in der unteren Trias, etwa zeitgleich mit den Thalattosauriern.

Smilosuchus-reconstructions-Jeff-Martz-6
Smilosuchus gregorii und adamenensis

Die Trias war geradezu ein Feuerwerk des Hervorbringens wasserlebender Landwirbeltiere, und zwar ausschließlich der Sauropsiden, der "Reptilien". Allerdings war die Trias auch die Hochzeit. Am Anfang des Jura waren die Thalatto- und Phytosaurier sowie die allermeisten Sauropterygier wie Nothosaurier und Placodontier bereits wieder verschwunden, oft schon deutlich vor dem Ende der Trias. Die Plesiosaurier immerhin hielten bis zum Ende der Kreide durch.


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Ausgestorbene Fischechsen (Ichtyopterygia)

25.10.2022 um 21:00
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Klar, es geht hier um die klassischen "Fischechsen", das Thema will ich auch nicht sprengen. Dennoch gab es auch noch weitere wasserlebende Reptiliengruppen neben und sogar vor den Ichthyosauriern. Die will ich in diesem Beitrag vorstellen, nicht um sie zum Thema zu machen, sondern um die Vielfalt der "reptilischen Wassereroberung" zu zeigen, in die dann die Ichthyosaurier-Entwicklung eingeordnet werden kann.
Alles gut, ich finde es wirklich super von dir, dass du die Vorfahren der Ichtyosaurier erwähnt hast und daher auch deren evolutionäre Entwicklung und das in einen tollen Beitrag, vielen Dank!
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Liopleurodon ferox
Seit der BBC Dokumentation damals ist dieses Meeresreptil bestimmt erst richtig bekannt geworden. Doch die Doku ist alt und die Erforschung dieser Reptilien geht ständig weiter. Heute weiß man, dass der Liopleurodon nicht 25 Meter lang war, sondern "nur"
bis 6,6 Meter lang wurde und keine 150 Tonnen gewogen hat, sondern gerade Mal etwas mehr als 3 Tonnen. Da gab es größere Exemplare wie Pliosaurus brachydeirus mit 8 Meter Länge und 5 Tonnen oder Eiectus longmani mit bis zu 10 m und 11 Tonnen Gewicht.


Über den Mosasaurus gibt's ein interessantes Video

Youtube: 𝐆𝐢𝐠𝐚𝐧𝐭𝐞𝐧 𝐝𝐞𝐫 𝐔𝐫𝐳𝐞𝐢𝐭 (𝟑) - Ungeheuer der Tiefe
𝐆𝐢𝐠𝐚𝐧𝐭𝐞𝐧 𝐝𝐞𝐫 𝐔𝐫𝐳𝐞𝐢𝐭 (𝟑) - Ungeheuer der Tiefe
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Dort wird erwähnt, dass die Echoortung nicht nur den Walen und Delfinen vorgesehen waren, sondern auch diese Reptilien.
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:aquatische "Krokodile", die Phytosaurier
Sehr tolle Reptilien, sogar diese hast du erwähnt :)
Ich glaube, da hatte ich vor Jahren Mal einen Thread gemacht, über prähistorische Krokodile..


Danke dir nochmal, für den interessanten Beitrag. :)


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Ausgestorbene Fischechsen (Ichtyopterygia)

25.10.2022 um 22:05
Zitat von ProjectSerpoProjectSerpo schrieb:dass du die Vorfahren der Ichtyosaurier erwähnt hast
Vorläufer, nicht Vorfahren. Vorfahren wäre ja die direkte Abstammungslinie der Ichthyosaurier, aber alle anderen Gruppen von Meeresechsen, die ich angesprochen habe, sind nicht direkt miteinander verwandt im Sinne Vorfahre-Nachfahre.

Vorfahren sind Deine Eltern, Großeltern, Urgroßeltern usw., also alle, die ihre Gene zusammengeworfen haben, damit am Ende dabei Du herauskommst. Onkel, Tanten usw. sind keine Vorfahren Vorläufer dagegen ist einer, der schon mal vor Dir den "Job" ausgeübt hast, den jetzt Du innehast, egal, ob der auch zugleich Dein Vorfahre, ein entfernter Verwandter oder ein ganz Wildfremder ist.

Und nur die Mesosaurier und Younginiformes sind dann die Vorläufer der Ichthyosaurier, denn nur sie waren schon zuvor Meeresechsen. Alle anderen genannten Gruppen gingen erst nach den Ichthyosaurier(vorfahren) ins Wasser, wären also Nachfolger (nicht Nachfahren).


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Ausgestorbene Fischechsen (Ichtyopterygia)

25.10.2022 um 22:28
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Vorläufer, nicht Vorfahren
Ah ja stimmt, danke für die Korrektur


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Ausgestorbene Fischechsen (Ichtyopterygia)

26.10.2022 um 21:05
Aber es gibt durchaus die Vorfahren-Frage. Leider, leider: hier steht die Paläontologie im Nebel. Mehr als "es sind Diapsiden" läßt sich an phylogenetischer Einordnung nicht aussagen.

Naja, fast. Ein bisserl gibts dann doch.

Die Fischsaurier werden im Taxon Ichthyosauria - wörtlich Fischechsen - zusammengefaßt. Zusammen mit der Schwestergruppe der Grippidia bilden sie das Taxon der Eoichthyosauria - wörtlich Morgenröte-Fischechsen.

Zu den Grippida gehören

Grippia longirostris
Grippia1DB

Chaohusaurus geishanensis
Chaohusaurus BW

Gulosaurus helmi
j7qzqssu97581

Der Kopf wirkt noch etwas stärker vom gesamten Rumpf abgesetzt als bei den Ichthyosauriern, der Körper wirkt voluminöser, breiter, die Flossen gehen seitlicher ab. Und während die Knochen in den Flossen der Ichthyosaurier kaum noch Finger erkennen lassen (zu viele "Finger", zu viele Knochen pro Finger)
brachypterygius-bmnh-r3177-rfpdOriginal anzeigen (0,9 MB)

sind bei den Grippidiae noch deutlich die Arm-, Hand- und (fünf) Fingerknochen zu erkennen; hier beim Chaohusaurus:
[Bild wird nicht angezeigt, bitte auf Link gehen]

Diese Merkmale der Grippidia als basaler Gruppe der Eoichthyomorpha zeigen also ein wenig, wie die unmittelbaren Vorfahren der stark evolvierten Ichthyosaurier mal ausgesehen haben dürften. Echsenartiger eben.

Die Spurensuche läßt sich noch fortsetzen, aber nicht mehr jetzt...


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Ausgestorbene Fischechsen (Ichtyopterygia)

27.10.2022 um 00:04
Von all den Meeresreptilien, finde ich die Fischechsen/ Ichtyosaurier am Interessantesten. Sie besaßen sehr große Augen, denen von der Größe der Riesenkalmare gleichen. Heute ist bekannt, dass es Fischechsen gegeben hat , die Augen mit einem Durchmesser von 30 cm betragen haben.
Ophthalmosaurus

ophthalmosaurus588Original anzeigen (0,2 MB)

hatten große Augen, Die Augen von Temnodontosaurus trigonodon waren, von der Größe her, die deren Riesenkalmare.


temnodontosaurus trigonodon by lythronax


Riesenkalmare operieren jedoch in großen Tiefen und es ist fraglich, ob die delfinähnlichen Fischsaurier die Luft bis in deren Tiefen anhalten können, um dort jagen zu können. Man geht eher davon aus, dass ihre Augen dafür gemacht sind,um in der Dämmerung oder im Mondlicht hervorragend sehen zu können.
Wollte eigentlich noch weiter schreiben, ich sehe jedoch, dass es schon wieder ziemlich spät geworden ist und ich die Zeit vergessen habe, da ich morgen früh wieder raus muss. Also dann, die Fortsetzung wird folgen....


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Ausgestorbene Fischechsen (Ichtyopterygia)

27.10.2022 um 01:16
In der Tat lassen sich an den Knochen der Ichthyosaurier keine Anzeichen der Avaskulären Nekrose (Dekompressionskrankheit) finden. Bei Plesiosauriern hingegen lassen sich diese Nekrosen praktisch über die ganze Zeit des Bestehens dieser Gruppe finden. Bei fossilen Walen dagegen finden sich Zeichen der Dekompressionskrankheit in der Frühzeit (bei Zahnwalen früher, bei Bartenwalen später). Bei den Walen bedeutet es, daß Zahnwale früher als Bartenwale zum Tauchen in größere Tiefen übergingen, sich aber irgendwann körperlich oder auftauchtechnisch so anpaßten, daß dabei die Nekrosen nicht mehr auftraten. (Bezeichnenderweise finden sich die Avaskulären Nekrosen in jüngerer Zeit wieder häufiger; man vermutet, daß Sonartechnik die Wale verwirrt und sie zu schnellem Auftauchen veranlaßt.) Plesiosaurier hingegen scheinen sich nie auf regelmäßige Tauchgänge in größere Tiefen spezialisiert, sie aber dennoch immer mal praktiziert zu haben, sodaß die Nekrosen durchgängig zu finden sind.

Das Fehlen dieser Nekrosen bei Ichthyosauriern muß also nicht bedeuten, daß diese nicht in große Tiefen abgetaucht wären. Allerdings sollte es dann durchaus bei frühen Tieftaucher-Spezies zu Nekrosen gekommen sein, die sich im Fossilbefund auch finden lassen müßten. Solange diese fehlen, läßt sich ein Tieftauchen also trotzdem nicht wirklich vertreten.


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Ausgestorbene Fischechsen (Ichtyopterygia)

27.10.2022 um 16:58
Spurensuche Ichthyosaurier-Ahnen die zweite.

Während Ichthyosauria und Grippidia zusammen die Gruppe Eoichthyosauria bilden, gehören diese wiederum zusammen mit einigen anderen Arten zum Taxon Ichthyopterygia. Was nun sagen die hiesigen Nebenformen über die Anatomie der Ichthyosaurier-Vorfahren aus?

Xinminosaurus-01Original anzeigen (0,2 MB)
Xinminosaurus catactes (Skala = 20cm)

Xinminosaurus-02Original anzeigen (0,3 MB)
Vorder- und Hinterbein

Völlig untypisch für Ichthyosaurier hat dieses Exemplar deutlich erkennbar lange Arm- und Beinknochen, auch die Handwurzel- und Handmittelknochen sind deutlich erkennbar und deutlich von den Fingerknochen abgesetzt.
h - humerus - Oberarmknochen
u & r - ulna & radius - Elle & Speiche
fe - femur - Oberschenkelknochen
ti & fi - tibia & fibula - Schienbein & Wadenbein

Die Vorderhand ist erkennbar eine Flosse, auch die Fingerglieder sind schon mehr geworden. Insofern sind Xinminosaurus' Finger schon weiter in Richtung Fischechse entwickelt als bei den Grippidiae, aber der Rest ist primitiver als bei jenen. Es handelt sich also um ähnliche Entwicklung in zwei "Nachbar"-Gruppen, konvergente Evolution, Mosaikevolution.

Auch sollte auffallen, daß Vorder- und Hinterxtremität in etwa gleich lang sind. Die Fischsaurier haben längere Vorderflossen, wohingegen Landwirbeltiere gemeinhin längere Beine als Arme besitzen. Hier haben wir also die Zwischenstufe quasi.

Thaisaurus
Thaisaurus chonglakmanii

Auch hier wieder sind beide Extremitäten ungefähr gleich lang. Zudem ist der Fuß noch nicht zu einer Flosse umgewandelt. Auch endet der Schwanz noch nicht in einer zweifältigen Schwanzflosse. Während die Fischsaurier mit ihrer fischschwanz-förmigen Schwanzflosse ebenso schwammen wie Fische, also durch Seitwärtsbewegungen der Schwanzflosse, so schwammen Thaisaurus & co. genauso, wie es eher landlebende Reptilien im Wasser tun, durch Schlängelbewegungen des Körpers inc. Schwanz. So übrigens auch noch die Grippidia. Wie in meinem Vorpost gut zu sehen hatte ihr Schwanz bereits den Ansatz einer oberen Schwanzflosse, jedoch noch deutlich kleiner als die untere Schwanzflosse, in der die Schwanzwirbel stecken. Die Schwanzumbildung sehen wir hier also schon in mehreren Etappen.

parvinatator588
Parvinatator wapitiensis

Von Parvinatator gibt es nur einen Fund und da nur Schädel und Vorderflossen. Die Flosse ist noch immer als Arm und Hand erkennbar, aber bereits perfekt fürs Wasser umgebildet. Dennoch scheint die Flosse anatomisch nicht so sehr der Fortbewegung gedient zu haben, sondern mehr der Steuerung der Höhe bzw. Richtung.

Utatsusaurus BW
Utatsusaurus hataii

Hier sind auch die Hinterbeine bereits zu Flossen umgebildet, aber sie sind noch immer größer als die vorderen. Auch hier wieder Mosaikevolution; mehrere Linien nebeneinander entwickeln den "selben" anatomischen Umbau, aber pro Detail unterschiedlich schnell.


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