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Evolutions-Spekulations-Thread

63 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Zukunft, Tiere, Evolution ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Evolutions-Spekulations-Thread

18.06.2016 um 11:55
Hallo Zusammen.

Merchantologe schrieb:
Zitat von MerchantologeMerchantologe schrieb am 15.08.2010:Warum eigentlich immer diese Schwarzmalerei wenn es um die Zukunft der Menschheit geht?
Der zitierte User existiert zwar nicht mehr auf Allmy, dennoch bietet er hier einen Anknüpfungspunkt für mein langfristiges evolutionäres Szenario mit der und durch die Menschheit .

Ich wage es hiermit, für die nächsten paar Dutzend Millionen Jahre, eine starke Expansion der irdischen (bzw. von der Erde abstammenden) Biosphäre sowie eine damit verbundene gewaltige Zunahme der Biodiversität zu prognostizieren.
Ganz ähnlich zur Erdgeschichts-Epoche des Ordoviziums , als vor 460 Millionen Jahren die Besiedlung des Festlandes (durch Moose und mit ihnen symbiotisch lebende Pilze) einsetzte, leben wir heute in einer Zeit, in der die Erschließung und Besiedlung des Weltraums beginnt.
Bei der Ausbreitung des Lebens werden mMn freifliegende Weltraumhabitate, in Form rotierender Hohlzylinder, die Hauptrolle spielen.
Wikipedia: Weltraumkolonisierung

Wenn dann in einigen Jahrhunderten oder Jahrtausenden unser Sonnensystem voll vereinnahmt ist, setzt recht unspektakulär, wie ein Diffundierungsprozess, das Vordringen in den Interstellaren Raum ein.
Objekte aus Oortschen Wolken (auch andere Sterne sollten in der Regel über solche Kometensphären verfügen) dienen dann als Resourcen-liefernde "Trittsteine". Eine sich über die Milchstraße ausbreitende Besiedlung nimmt ihren Lauf...

Den letzten Satz aus dem Buch "Der Griff nach den Sternen - Eine Geschichte der Raumfahrt" vom Birkhäuser Verlag (1999) möchte ich zitieren:
30 Millionen Jahre wird es dauern, schätzt Astronaut Ulrich Walter, bis die Menschheit die Galaxis besiedelt hat.
Nun schrieb ich aber nicht nur von Expansion, sondern auch von einer gewaltigen Zunahme der Biodiversität (Artenvielfalt).
Wie mag es dazu kommen?

Bei der Herstellung von Habitaten werden sich, auch ohne das man jemals bewusst experimentiert (Experimente werden aber wohl noch in Größenordnungen hinzu kommen!), zwangsläufig Variationen einschleichen.
Man bedenke bitte, dass sich über einen Zeitraum von Jahrmillionen (!) Weltraumhabitate in einer Anzahl von Billionen oder Billiarden (!) über Zehntausende von Lichtjahren (!) ausbreiten werden!
Die Hohlzylinder werden z.B. in ihrer Rotationsgeschwindigkeit oder ihrem Durchmesser variieren und somit an ihren Innenwandungen unterschiedliche Schwerkraftverhältnisse simulieren. Sie werden voneinander abweichende Atmosphären, Klimata und Strahlenbelastungen entwickeln.
Eventuell können sich Lebensformen durch Habitate den Weltraumbedingungen in einem Ausmaß annähern wie es auf der Oberfläche fester Himmelskörper überhaupt nicht möglich ist.
Für die Reproduktionseffiziens (!) wäre es eine erfolgversprechende Strategie den Aufwand bei der Errichtung von Habitaten allmählich (im Laufe großer Zeiträume!) zu senken.
Z.B. wird weniger Schwerkraft simuliert, die Atmosphäre dünner, weniger Strahlungsschutz betrieben...etc.
Ein vergleichendes Gedankenspiel, bezogen auf feste Himmelskörper, wäre ein utopisch hohes, bis in den Weltraum ragendes, Gebirge, dass vom Leben allmählich erklommen wird.

Das Leben emanzipiert sich quasi von den angestammten irdischen Bedingungen und bildet eine Vielfalt heraus, die selbst die Zahl aller jemals auf der Erde existenten Arten um wahrhaft astronomische Größenordnungen übertrifft.

Ich selbst, der ich die Menschheit ob ihres destruktiven Wirkens hier auf der Erde (die Biodiverstät drastisch verringernd!!) sonst sehr kritisch sehe, habe so einen tieferen Sinn für ihre Existenz und Zukunft gefunden. Übrigens auch für wirtschaftliches und sogar demografisches Wachstum (wenn ersteres überwiegend auf technologischem Fotrschritt sowie Innovationen beruht und man es mit letzterem nicht übertreibt).

Herzliche Grüße, Zellaktivator.


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Evolutions-Spekulations-Thread

01.07.2016 um 13:10
@Zellaktivator

Spinnen wir den Evolutionsfaden doch mal weiter ...

Falls Dein Szenario Wirklichkeit werden sollte, ist denkbar, dass mit der vollständigen Besiedlung der Galaxis weitere Galaxien besiedelt werden, bis irgendwann in etwa 100 Billionen Jahren - ja, ich weiß, das ist eine sehr lange Zeit - die letzten Sterne verlöschen. Dann wird es sehr dunkel und sehr kalt werden, weil die verfügbaren Energiequellen zur Neige gehen. Auch die langlebigsten Radionuklide zerfallen nach einigen Dutzend Milliarden Jahren, so dass mit dem Verlöschen der letzten Sterne für das Leben der Ofen endgültig aus ist - und damit auch für unsere fernen Nachfahren.

Ein Ausweg könnte sein, dass man seine subjektive Existenz - also das, was man üblicherweise als Persönlichkeit bezeichnet - nicht über einen biologischen Körper mit einem biologischen Gehirn sichert, sondern über künstliche, nichtbiologische Körper, die z.B. mit anorganischen Speichermaterialien funktionieren, wie es in Computern der Fall ist. Die Menschen der Zukunft wären dann intelligente Roboter und könnten sich dann aus dem Stoffwechselgeschehen ausklinken, das auf einen stetigen Zustrom von Nahrung und Energie angewiesen ist.

Die sich einstellenden extrem niedrigen Temperaturen könnten dann sogar von Vorteil sein, wenn man auf supraleitfähige Materialien zurückgreift, um das Funktionieren des Körpers zu gewährleisten. Nachteil ist natürlich, dass auch diese Variante irgendwann wegen sich zwangsläufig einstellender Energieverluste auf Dauer auf externe Energiequellen angewiesen ist. Man muss also befürchten, dass auch tiefgekühlte Roboter irgendwann "einfrieren" und erstarren.

Bleibt noch der Zugang zur Raum-Zeit, also der Matrix für das Universum. Ob und inwiefern es möglich ist, hier manipulativ tätig zu sein, weiß ich nicht. Aber hier ist ja ein Spekulations-Thread, deshalb fabuliere ich mal drauf los, um rein hypothetische Möglichkeiten auszuloten - unabhängig davon, ob das jemals Realität werden kann. Angenommen also, es wäre möglich, die Raum-Zeit zu manipulieren.

Dann müsste es möglich sein, den "Wärmetod" des Universums abzuwenden, indem man die Expansion stoppt und umkehrt - so lange, bis die Sternentstehung wieder einsetzt, weil die nunmehr zu einer einzigen Riesengalaxie verdichteten Galaxien die Gasreserven, die übrig geblieben sind, wieder zum Kollaps bringt. Aber auch diese Gasreserven sind irgendwann aufgebraucht, so dass eine weitere Verdichtung irgendwann keine neuen Sterne mehr generiert.

Dann spekuliere ich weiter, dass - wenn man die Raum-Zeit manipulieren kann - man auch neue Universen aus dem Quantenvakuum über einen Urknall entstehen lassen kann - natürlich mit vorab festgelegter Feinabstimmung, damit möglichst viele möglichst langlebige Sterne entstehen, die man dann im Nachhinein als Lebensraum erschließen kann. Dann wiederholt sich der oben beschriebene Ablauf bis in eine ferne Zukunft erneut.

Nach Ablauf dieses Zeitraums erfolgt dann wiederum eine Erzeugung eines weiteren feinabgestimmten Universums usw. usf. Ein Ende ist nicht in Sicht, und so kann es dann bis in alle Ewigkeit weitergehen, bis - ja bis vielleicht irgendwann dann doch einmal ein Überdruss entsteht, der zum Entschluss führt, das letztgeschaffene Universum endgültig sich totlaufen zu lassen und kein neues Universum mehr zu erzeugen. Das wäre dann das wirklich finale Ende der Menschheit und der Evolution ...


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02.07.2016 um 15:02
Hallo @BioGenEthiker

Ich finde Deine Spekulationen haben etwas für sich und erinnern mich entfernt an die sog. "Omega-Punkt"-Theorie von Frank Tipler. Diese ist recht haarstreubend und wird von der übergroßen Physiker-Mehrheit wohl auch abgelehnt.

Nach dieser Theorie vereinnahmt das Leben (in welcher Form auch immer - wahrscheinlich aber irgendwie robotisch) letztendlich das gesamte Universum, bremst seine Expansion und steuert(!) es in einen kontrollierten Taub-Kollabs (benannt nach dem US-amerikanischen theoretischen Physiker und Mathematiker Abraham H. Taub, Wikipedia: Abraham H. Taub ), der eine gegen Unendlich gehende Zunahme der verfügbaren "Scheerungsenergie" bewirkt (ich hoffe ich gebe das jetzt richtig aus meinem Gedächtnis wieder).

Der "faule" Trick an der ganzen Sache wäre dann (wenn ich das richtig verstanden habe...), dass das Universum zwar nur über eine begrenzte Eigenzeit existiert, aber das in ihm befindliche Leben, durch eine in Richtung 'Big Crunch' gegen Unendlich gehende Menge der Informationen sowie der Geschwindigkeit ihrer Verarbeitung, über eine unendliche subjektive Erlebenszeit verfügt.

Im zweiten Buch Tiplers ("Die Physik des Christentums") wird alles "noch schlimmer", denn die zwischenzeitlich bekannt gewordene beschleunigte Expansion des Universums stellt ja, wenn das gesteuerte Anstreben eines 'Big Crunch' als essentielles Ziel zu gelten hat, ein Problem dar (gelinde gesagt).

Er postuliert eine Verfälschung des Vakuums (oder so ähnlich...) durch die (relativ) große Menge an baryonischer Materie, was die Antriebskraft der Expansion sein soll - also, mit meinen Worten, der Quell der 'Dunklen Energie'.
Als optimale und auch unverzichtbare Energiequelle für die Ausbreitung über das Universum erkennt er aber einen Prozess der sog. 'Baryonenvernichtung', der zusätzlich auch das Vorkommen, dieser so verhängnisvoll wirkenden baryonischen Materie soweit reduziert, dass, das Vakuum in seinen regulären Zustand gerät, sich die Expansion verlangsamt, schließlich stoppt und in einen gesteuerten 'Taub-Kollabs' überführt wird, in dem nun nicht mehr die Baryonvernichtung, sondern die Scheerungsenergie, des in unterschiedlichen Richtungen unterschiedlich schnell kontrahierenden Universums (durch die entstehenden Temperatur-Differenzen), zur, gegen unendlich gehenden, Energiequelle wird!
Das nenne ich dann mal eine echte ENERGIEWENDE ;).

Was mich betrifft, so fand ich das Szenario zwar faszinierend, bin aber für ein Urteil über dessen Stimmigkeit total (mangels Qualifikation) ungeeignet. Da müsste schon mal ein Physiker seinen Senf zu beisteuern.
Allein schon, ob diese 'Baryonenzerstörung' eine Option ist (geht wohl über die Annihilation hinaus!), würde mich interessieren.
Leider driftet Tipler auch sehr ins Religiöse, so nach dem Motto: wenn die Naturwissenschaft zwingend auf Gott (der Omega-Punkt wäre allwissend und allmächtig...) schließen lässt, dann existiert Gott eben (und basta).

Was mir allerdings zu denken gibt ist, dass diese Theorie Trends (bis ins wahrhaft Unendliche) extrapoliert, die bei der Evolution des Lebens von Anfang an ihre Wirkung entfalteten.
Also z.B. die Expansion vom damaligen Entstehungsort (egal ob nun 'Black Smoker' oder Gezeitentümpel oder was auch immer...) der ersten Lebensformen über die gesamte Erde, vom Tiefengestein bis ins eisigste Hochgebirge, die trockensten Wüsten, etc. pp.

Noch mehr muss ich in dem Zusammenhang an die Wirkung des Lebens hier auf der Erde denken, das anscheinend (ungeplant), wie von der 'Gaia-Hypotese' postuliert, die Bedingungen seiner eigenen Existenz und für seine Weiterentwicklung positiv beeinflusst. Selbst in der Geschichte der Menschheit gibt's hierfür womöglich Indizien, wie ich hier mal in einem Ufologie-Thread eingeworfen hatte: Rufe ins All ~ Eine Einladung an Feinde? (Seite 2) (Beitrag von Zellaktivator)

Ein Einwand dagegen wäre, dass die Menschheit dann auch heute so eine "Gaia-Wirkung" haben sollte, man aber eher einen destruktiven Einfluss konstatieren muss. Wie aber, wenn das täuscht? Was könnte heute am menschlichen Wirken begünstigend für zukünftige Entwicklungen sein?
Etwas, dass ohne positive Absichten geschieht (sondern nur als Notlösung), ist zum Beispiel die Ansammlung ausgedienter Satelliten im sog. Friedhofsorbit über der geosynchronen Umlaufbahn (ein paar Hundert Kilometer über dieser, also etwa 36.400 km hoch).
Man stelle sich für das nächste Jahrhundert einen kostengünstigen Zugang zum Erdorbit vor, wie etwa einstufige, wiederverwendbare Transportsysteme, oder gar den Weltraumaufzug und dazu noch eine weit fortgeschrittene Nano-Technologie.
Auf einmal würde das ganze Gerümpel zu einer hochwertigen Rohstoffquelle, die von, möglicherweise intelligenten, 'Von-Neumann'-Sonden aufgesucht und zur Replikation (mit anschließendem weiteren Ausschwärmen...) genutzt werden könnte.
Es passierte einfach so, ohne das jemals jemand das Anhäufen der Satellitenruinen als eine Installation von "Trittsteinen" angesehen hätte, also der pure 'Gaia-Effekt' jenseits der Erdatmosphäre! Wie weit sich dieser Effekt dann fortsetzt, vielleicht ja bis hin zu Ausmaßen die an die 'Omega-Punkt' Theorie erinnern, muss man mal abwarten... :D...

Das ist jetzt nur mal so eine Idee auf die ich gekommen bin. Ob das nun so oder ähnlich eintrifft, oder wieder ganz anders und trotzdem irgendwie Wegeebnend für die Zukunft, überlasse ich mal dieser...:)
Optimistisch bin ich jedenfalls in dem Sinne, dass es immer irgendwie weiter geht, getreu dem Sinnspruch in meinem Profil:
"Das Leben findet immer einen (Aus)weg - auch in die Weiten des Weltraums :D.

Herzliche Grüße, Zellaktivator.


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03.07.2016 um 16:56
@Zellaktivator

Den Tipler habe ich nur in der Buchhandlung mal durchgeblättert, als er seinerzeit herauskam (1991). Das Ganze erschien mir schon damals bei flüchtigem Überfliegen des Textes reichlich spinnert, so dass ich mir das Geld gespart hatte. Etliche Jahre später bin ich dann auf diesen Text gestoßen, wo es neben Tipler auch um Moravec ging, der mit ähnlich überzogenen Thesen hausieren ging:

http://www.iwp.jku.at/lxe/wt2k/pdf/TechnoUtopUnsterb.pdf
Zitat von ZellaktivatorZellaktivator schrieb:Was könnte heute am menschlichen Wirken begünstigend für zukünftige Entwicklungen sein?
Falls uns das technologische Know How nicht verlorengeht, könnte sich die Anreicherung metallischer Rohstoffe in Gestalt von elektronischen Geräten langfristig begünstigend auswirken, weil man dann nicht mehr mühsam und umweltzerstörerisch Erze abbauen müsste, sondern lediglich die allfälligen Elektroschrott-Lager recyceln müsste - natürlich mit verbesserten Verfahren, um die Ausbeute möglichst hoch zu halten.

Generell ist natürlich wichtig, politisches Regelwerk so zu gestalten, dass eine langfristige technologische Entwicklung auf Dauer möglich bleibt, ohne dass es zu katastrophalen Rückschlägen kommt. Die aktuelle Entwicklung zeigt da einige Bedrohungen auf, die uns längerfristig über den Kopf wachsen könnten, wenn wir keine adäquaten Lösungsstrategien finden.

Weiterhin wäre ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Innovation und Konsolidierung vonnöten, um nicht kurzfristig wertvolle Ressourcen zu verschleudern, die man später vielleicht dringend für andere Entwicklungsoptionen benötigt. Mancher Fortschritt benötigt Zeit, und nicht jede Grundlagenforschung muss binnen kurzer Zeit in ein wirtschaftlich rentables Produkt münden.

Ich wünsche mir manchmal mehr Zeit und Geld für gründliche Forschung (gerade in den Biowissenschaften brauchen solide Erkenntnisse oftmals viel Zeit, sonst erlebt man manchmal üble Überraschungen!) und parallel dazu mehr Zeit und Geld für mehr nachhaltige angewandte Forschung, statt kurzfristige Investitionen in schnelle Gewinnmaximierung.

Hier die richtige Balance zu finden angesichts klammer Kassen wegen des sich aufschaukelnden Krisendrucks, ist von entscheidender Bedeutung für die langfristige Stabilität sowohl der politischen wie auch wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse. Vom Erfolg des Krisenmanagements dieses Jahrhunderts wird es abhängen, ob eine Option im Weltall später gangbar ist oder nicht. Falls nicht, bleiben wir auf Gedeih und Verderb auf den Lebensraum Erde beschränkt und gehen mit der Biosphäre unter, wenn sie unbewohnbar wird.

Herzliche Grüße zurück! :)


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14.12.2016 um 18:04
Zitat von 1717 schrieb am 23.07.2010:- Wie entwickeln sich die Tierarten äußerlich innerhalb der nächsten Jahrmillionen weiter?
- Welche Tierarten werden aussterben, welche werden mehr "Macht" erhalten?
- Wie verändern sich die Lebensräume und wie gehen die Tiere mit diesen Veränderungen mit?
Durch den Rückgang des Eises im Zuge des Klimawandels überschneiden sich die Lebensräume der Braun und Eisbären, sie verpaaren sich.
Diese neuen Bären sollen hybride sein.
Ich habe dazu unterschiedliche Infos gefunden, ob oder ob nicht zeugungsunfähig.
Im Zoo Osnabrück zb wurden zwei pizzly bzw Cappuccino Bären "ausversehen" gezeugt, da man Eisbär und Braunbär zusammen hielt, aber nie dachte das sie sich paaren würden. Beide gezeugten "Pizzly's" wurden leider kastriert.
Würd mich interessieren ob diese pizzly tatsächlich hybride sind. Oder ob hier wohl grade Evolution passiert.
https://www.google.de/amp/s/amp.focus.de/wissen/klima/klimaerwaermung/fehlpaarungen-der-pizzly-hat-ein-ueberlebensproblem_aid_582075.html

https://www.google.de/amp/amp.n-tv.de/wissen/Jaeger-erlegt-raetselhaften-Baeren-article17729641.html

https://www.google.de/amp/www.sueddeutsche.de/wissen/baeren-mischung-pizzly-auf-eis-1.942154!amp
Aber dieses neue Exemplar versetzt die Experten noch mehr in Aufregung als das erste, denn es handelt sich bereits um die zweite Generation Grolar-Bär. Das heißt, die Mutter war bereits eine Kreuzung, also eine Grolar-Bärin, und der Vater war ein Grizzly.



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14.12.2016 um 20:57
Das kann man so eigentlich nicht beantworten,da es auch und vor allem an die Natur liegt,wie sie sich im laufe der langen Zeit sich verändert,die ganzen Lebensumstände,Flora und Fauna. Danach werden sich auch die Tiere sich anpassen müssen um zu überleben. Die Meister daran sind vor allem die Insekten. Diese werden sich weiterentwickeln und wieder rum neue Arten erschaffen. Ich denke,dass die grossen Säugetiere dagegen aussterben werden.
Grosse Tiere haben es schwerer,durchzusetzen zum überleben als kleine und Säugetiere sind nicht so anpassungsfähig als Insekten.


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14.12.2016 um 23:56
Zitat von ProjectSerpoProjectSerpo schrieb:Die Meister daran sind vor allem die Insekten. Diese werden sich weiterentwickeln und wieder rum neue Arten erschaffen. Ich denke,dass die grossen Säugetiere dagegen aussterben werden.
Grosse Tiere haben es schwerer,durchzusetzen zum überleben als kleine und Säugetiere sind nicht so anpassungsfähig als Insekten.
Im Zeitalter des Devon entstanden zunächst die Insekten, später die Landwirbeltiere. Am Ende des Devons ereignete sich ein Massensterben, das aber beide Gruppen überlebten. Das frühe Karbon scheint insgesamt recht arten- bzw. lebensarm gewesen zu sein. die Dauer von 15 Millionen Jahren, aus der kaum Fossilien vorhanden sind, wird Romer-Lücke genannt. Ab da entfaltet sich das Landleben stark. Sowohl Insekten (ab jetzt auch FLuginsekten) als auch Amphibien, später auch Reptilien, bringen immer mehr neue Arten hervor. Wegen des hohen Sauerstoffgehaltes erreichen die Insekten immense Ausmaße. Dennoch können sie den gleichzeitig aufstrebenden Landwirbeltieren keinen Einhalt gebieten. So wurde Mastodonsaurus, äußerlich wie ne Kreuzung aus Frosch und Krokodil, bis 6m lang, Prionosuchus (diesmal wie ne Kroko-Kammolch-Kreuzung) womöglich gar bis 9m.
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Auch wenn viele kleine Wirbeltiere zur Beute großer Insekten gehörten, so stellten Insekten genauso die Beute vieler Wirbeltiere dar. Nach dem Massenaussterben am Ende des Devon kann man also allenfalls vom Gleichstand zwischen Insekten und Landwirbeltieren sprechen, der sich jedoch zum Ende des Karbon eindeutig zugunsten der Wirbeltiere wandte.

Seit dem Karbon hat die Erde noch so einige Massenextinktionen erlebt. Vor allem die drei großen Massenaussterben am Ende des Perm, in der späten Trias und an der Wende von der Kreide zum Paläogen (die erste Hälfte des ehemaligen Tertiärs). Nach keinem einzigen dieser Massensterben bekamen die Insekten je nochmals die "Chance auf Gleichstand" mit den Landwirbeltieren. Daß sie diesen am Anfang des Karbons hatten, lag neben dem hohen Sauerstoffgehalt, der den Insekten eine gewisse Körpergröße ermöglichte, vor allem daran, daß die Landwirbeltiere erst kurz vor diem Massensterben des Devon überhaupt aufgekommen waren, wohingegen die Insekten an Land bereits dutzende von Jahrmillionen Zeit hatten, sich anzupassen, auszubreiten, das Land zu erobern und sich in den ökologischen Nischen einzunisten, ehe ein Landwirbeltier dazu überhaupt die Chance erhielt, diese Nische einem Insekt streitig zu machen.

So lange die Bedingungen auf der Erde für landlebende Wirbeltiere geeignet sind, so lange werden die Insekten keine Chance haben, nach einem Massenaussterben die "Herren der Welt" zu werden. Diese Chance haben sie bisher nicht nutzen können, diese Chance wird ihnen auch in Zukunft nicht offenstehen.


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15.12.2016 um 09:52
@Myrmecia
Zitat von ProjectSerpoProjectSerpo schrieb:Ich denke,dass die grossen Säugetiere dagegen aussterben werden.
Das hängt vom veranschlagten Zeithorizont ab. Bei einer ähnlichen Katastrophe wie die vor 65 Millionen Jahren dürften tatsächlich wohl nur die kleineren Säugetiere von allen Säugetieren übrig bleiben. Inwiefern der Mensch von so einem Massensterben tangiert werden wird, hängt u.a. davon ab, welchen technologischen Entwicklungsstand er zu diesem Zeitpunkt aufweist.

Nehmen wir aber an, die Zukunft verschont uns von solchen Katastrophen, ist nicht einzusehen, warum große Säugetiere aussterben müssten. Natürlich unterliegen diese - wie alle Lebewesen - der evolutionären Veränderung. Da diese aber nicht isoliert voneinander abläuft, sondern in Wechselwirkung miteinander, erschließen sich ständig neu Nischen, die eine Fortexistenz ermöglichen.
Zitat von ProjectSerpoProjectSerpo schrieb:Die Meister daran sind vor allem die Insekten. Diese werden sich weiterentwickeln und wieder rum neue Arten erschaffen.
Artbildung durch Gendrift und Populationsaufspaltung ist nichts was auf Insekten bevorzugt zutreffen würde. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei Insekten binnen eines bestimmten Zeitraums häufiger neue Arten entstehen als bei Säugetieren ist schlicht darauf zurückzuführen, dass Insekten bereits jetzt eine größere Artenvielfalt aufweisen als Säugetiere, so dass hier mehr Möglichkeiten der zeitgleichen Artenbildung gegeben sind. Das bedeutet jedoch nicht, dass sich Säugetiere nicht ebenfalls evolutionär verändern könnten.


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15.12.2016 um 10:34
@BioGenEthiker
@perttivalkonen
@Myrmecia
Klar, redet ruhig von Insekten :vv:

WAS ist mir den Pizzly's? !!! Da passiert Evolution und ihr ...redet über Insekten.

Dabei fand ich Pizzly/Grolar-Bär total interessant.


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15.12.2016 um 10:40
@Lemniskate
Zitat von LemniskateLemniskate schrieb:Dabei fand ich Pizzly/Grolar-Bär total interessant.
Ich auch, denn das zeigt, dass es sich bei Polarbären und Grizzly-Bären offenbar um Modifikationen einer Art handelt und nicht um zwei verschiedene Arten, falls sich bestätigt, dass die Nachkommen ihrerseits wieder fruchtbar sind und sich untereinander kreuzen können.


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15.12.2016 um 11:34
Zitat von BioGenEthikerBioGenEthiker schrieb:Modifikationen einer Art handelt und nicht um zwei verschiedene Arten,
Stell dir mal vor, was würde das denn bedeuten?
War diese Art im Eiswasser und an Land gleich erfolgreich? Oder gab's mal, garkein Eis?


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15.12.2016 um 13:08
@Lemniskate
Zitat von LemniskateLemniskate schrieb:War diese Art im Eiswasser und an Land gleich erfolgreich?
Das bedeutet, dass die Landpopulation ihre braune Fellfarbe beibehielt, weil sie ohnehin Winterruhe halten und im Winter nicht jagen müssen. Im Gegensatz dazu wurde bei den Polarbären die weiße Fellfarbe selektiert, weil die dadurch mögliche bessere Tarnung einen steigenden Jagderfolg und damit einen steigenden Nachwuchs nach sich zog, während die braun befellten Varianten durch die weiß befellten verdrängt wurden.

Offenbar ereignete sich das vor noch nicht allzu langer Zeit, so dass die genetischen Unterschiede zwischen beiden Populationen noch nicht so groß werden konnten, dass keine Kreuzungsfähigkeit mehr gegeben ist. Darum handelt es sich hierbei nicht um verschiedene Arten, sondern allenfalls um Subspezies bzw. Rassen einer Art.


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15.12.2016 um 13:27
Zitat von BioGenEthikerBioGenEthiker schrieb:Das bedeutet, dass die Landpopulation ihre braune Fellfarbe beibehielt, weil sie ohnehin Winterruhe halten und im Winter nicht jagen müssen.

Ja ok, alles wie wir es kennen...,aber warum sollte plötzlich eine Gruppe Braunbären ins Eis gehen?

Der Pizzly entsteht ja offenbar auch nicht weil sich ein weißer und ein brauner Bär zufällig begeneten. Sondern weil ihnen der Lebensraum ausgeht.
Also was war los, so daß sich der Braunbär/ Landbär , zu einem Polarbär entwickelt hat?

Der Eisbär hatnicht nur ein weißes Fell zur Tarnung, sondern auch größere Tatzen damit er im Schnee besser laufen und im Wasser besser schwimmen kann. Er hat eine schwarze haut (warum, weiß ich grad garnicht)...und Eisbären halten keinen Winterschlaf.

Solch drastische Änderungen macht doch keine Spezies ohne Grund.


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15.12.2016 um 13:30
Schade das Osnabrück ihre Bären kastrieren ließ, wer weiß wie lange es noch dauert bis naturforscher herausfinden ob sich diese mixe verpaaren.
Die Antwort darauf könnte noch so viele wertvolle fragen aufwerfen.


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15.12.2016 um 13:57
@Lemniskate
Zitat von LemniskateLemniskate schrieb:Solch drastische Änderungen macht doch keine Spezies ohne Grund.
Die Spezies "macht" da ja auch nichts. Es geschieht mit ihr wegen der selektiven Drücke einerseits und der präadaptiven Mutationen andererseits, die dann zu den entsprechenden Änderungen des Phänotyps führen. Man kann sich das so vorstellen, dass irgendwann zu Beginn der letzten Eiszeit eine Bärenpopulation mit den sich einstellenden Klimaveränderungen besser zurechtkam, weil sie auch im Winter weiterjagte, während die andere Bärenpopulation dazu überging, Winterruhe zu halten, nachdem man sich zuvor einen Fettvorrat angefressen hatte. Da die Verhältnisse in den Polarregionen sich derzeit wieder verändern, kommt es eben hin und wieder zu Vermischungen, bei denen vorab nicht prognostizierbar ist, was daraus werden wird.


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15.12.2016 um 14:05
@BioGenEthiker
Dann gab es vor dieser Eiszeit keine Eisbären, sondern wg dem wenigen(oder garkeinem) Eis und reichhaltigen nahrungs und platzangebot an Land, nur Braunbären?
Oder wie soll ich mir das vorstellen?


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15.12.2016 um 14:41
Ich find ja, das Viech sollte Pollybär heißen...

Na jedenfalls isses mehr so, daß den Eisbären das Eis und der Schnee verlustig geht, sodaß von ihnen immer mehr sich in neue Terrains vorwagen. Z.B. in die Städte, wo sie dann u.a. Mülltonnen plündern wie ihre braunbepelzten Kollegen.


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15.12.2016 um 14:54
@perttivalkonen
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Ich find ja, das Viech sollte Pollybär heißen...
Es ist auch schon die Variante Cappuccino-Bär im Umlauf ...

https://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article150574841/Der-Cappuccino-Baer-eine-Volte-der-Evolution.html


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15.12.2016 um 15:12
Zitat von BioGenEthikerBioGenEthiker schrieb:Exakt
Bedeutet das dann, das diese Eiszeit jetzt mit dem Klimawandel vorbei ist. Und der voreiszeitliche Zustand zurück kommt?

Was wäre dann aber am Klimawandel so Menschen gemachtes? Scheint es dann nicht ein völlig normales Phänomen zu sein?


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