Tiere und Freundschaft

Hoi,

Meine Tante hat vorm Rathaus nen verletzen Raben gefunden, der Flügel war gebrochen. Sie hat den dann aus mitgefühl mit nach Hause genommen, ist mit dem zum Tierazt gegangen und hat ihn Zuhause wieder gesundgepflegt. Nach paar Wochen hat sie ihn wieder freigelassen. Aber immer wenn sie im Garten gesessen hat kam er wieder und leistete ihr Gesellschaft. Auch wenn sie ihn laut gerufen hat (sie hat ihn Peter genannt xP) kam er angeflogen und ist auf ihrem Arm gelandet.
Eines Tages ließ er sich dann nichtmehr blicken. Wir sind davon ausgegangen das ihm etwas widerfahren ist.

Bei meinem Opa kam Jahrelang 1 mal im Jahr eine Ente zum essen vorbei. Dies ist immer im Garten gelandet und hat dann mit dem Schnabel gegens Fenster geklopft damit jemand aufmacht.
Auch die kam dann iwann nichtmehr.

Ich war mal ein Bayern im Urlaub und wir warn an sonnem See. Ich hab da früher mal sonn bissl erkundet und hab dann ein Reh gesehen ein Stück weiter weg. Hat mich total angeglotzt und ich hab versucht das reh anzulocken. Erst stand es nur auf der Stelle und kam dann an. Ich konnts dann auch Streicheln und so. Hat sich dann aber relativ schnell wieder verzogen weil ich ja nichts in der hand hatte zum essen oder so.

Dazu muss ich sagen das wir alle in keiner Großstadt leben d.h. die Tiere sind jetz nicht so an Menschen gewöhnt wie in Berlin oder so.

Hab alles mit eigenen Augen gesehen. Habt ihr auch solche Storys? Wie lässt sich das erklären, ich meine was verspüren die Tiere wohl dabei. Die scheinen ja doch irgendwie mehr im Hirn zu haben als man denkt.

Tiere haben auch eine Seele..

@sebii0503

Schöne Geschichten, die Du zu berichten weißt.

Dem Raben muß nicht zwangsläufig etwas zugestoßen sein. Er kann sich auch in einem anderen Revier niedergelassen haben, einen neuen Partner gefunden haben usw.

Raben sind sehr intelligent und er wird gemerkt haben, daß Deine Tante im geholfen hat. So etwas vergessen Tiere nicht so schnell.

Auch gibt es einige Menschen, die einen besonderen Draht zu Tieren haben. Ist kein Witz. Und Tiere merken das, woraufhin sie eher Vertrauen fassen.

Meine Schwester und einer meiner Kollegen sind solche Menschen.

Bei meinem Kollegen kommt ab und zu ein Marder und rappelt Nachts an dem Rolladen, wenn er etwas zu futtern möchte.

Dieser Marder wurde während der Zeit angeschossen und kam zu ihm an die Tür und hat an der Tür gekratzt, um Hilfe zu bekommen.

Der Marder wurde beim TA versorg, das Geschoss entfernt und mein Kollege hatte den Marder einige Tage bei sich, bis er kräftig genug war wieder im Garten zu leben.

Meine Schwester hatte mal eine Krähe aufgezogen, die dann Jahrelang in den Eichen am Haus lebte und noch lange Zeit später auf die Schulter kam, wenn jemand von uns im Garten war.

Tiere haben auch untereinander sogar Freundschaften. Z.B. Fledermäuse, die Weibchen helfen sich Gegenseitig bei der Geburt, beim aufziehen der Jungen und zeigen sich die besten Schlafplätze. Allerdings sind die Männchen eher Einzelgänger!

Das finde ich faszinierend :)

Ich frag mich, wieso man immer so erstaunt ist, wenn Tiere sowas zeigen. Die sind gar nicht soviel anders als Menschen und können die selben Gefühle empfinden, wozu eben auch Freundschaft, Dankbarkeit usw zählt.

Ich kannte einen Journalisten, der hatte ebenfalls so einen besonderen Draht zu Tieren.
Als er mir davon erzählte, glaubte ich zuerst, er wolle bei mir angeben, doch als ich ihn dann einmal in den Zoo begleitete, konnte ich mich von seiner "Gabe" überzeugen.
Als wir zum Elchgehege kamen, blieb er davor stehen und rief nur "Olaf" und schon kam nach wenigen Sekunden ein großer Elchbulle angetrabt.
Weiter ging es zum Schneeleoparden, auch hier rief er den Namen des Weibchens. Die Leopardin kam schnurrend angelaufen, legte sich dicht vor den Maschendraht und liess sich streicheln, und so geschah das noch bei anderen Tieren...
Extrem wurde es einmal, als wir auf dem Land an einer Kuhweide vorbeiliefen.
Der Journalist blieb stehen und lockte die Tiere an. Schon nach kurzer Zeit kamen plötzlich sämtliche Rindviecher (eine ganze Herde) angetrabt, es wirkte auf mich im ersten Augenblick etwas unheimlich und gefährlich. Doch sie liessen sich alle streicheln und wollten schmusen.

Ich denke, da gibt es zwischen Tier und Mensch ebenfalls solch einen unsichtbaren "Draht", wie auch im zwischenmenschlichen Bereich.

sebii0503 schrieb am 14.05.2011:Wie lässt sich das erklären, ich meine was verspüren die Tiere wohl dabei. Die scheinen ja doch irgendwie mehr im Hirn zu haben als man denkt.

Also ich gehöre nicht zu den "man", die grundsätzlich davon ausgehen, dass Tiere kein "Hirn" haben. ;)

Es gibt außerdem zahlreiche Studien, die Bände diesbezüglich sprechen.

Z.B.:

http://www.news.de/gesellschaft/855045758/delfine-sind-fast-so-schlau-wie-menschen/1/

http://www.bz-berlin.de/ratgeber/tiere/so-schlau-sind-unsere-tiere-article948959.html

http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article8383318/Kraken-wie-Paul-sind-sehr-intelligente-Tiere.html

http://www.planet-wissen.de/natur_technik/tierisches/intelligenz_bei_tieren/index.jsp

Ich finde vor allem das Beispiel mit dem Raben sehr interessant! Mir gefallen diese tiefschwarzen, geheimnisvollen Tiere auch sehr.
Sie hoppsen aber leider nur auf der großen Wiese rum und ergreifen schnell die Flucht wenn ich mich ihnen nähere. Schade eigentlich... So ein Tier auf der Schulter das einem vertraut... wow :(

Auf Youtube gibt es ein Video von einem Mann der einen verletzten Fuchs im Wald fand.
Er pflegte ihn gesund, und nun geht er mit ihm täglich an der Leine...oder um den Hals geschlungen...ein lebender Fuchspel sozusagen..

Meine Katze ist mir zugelaufen.
Saß vor der Tür (wir wohnten derzeit im Erdgeschoss),als ich vom Einkaufen kam...ich öffnete die Tür,sie trat ein..schaute sich um,und blieb bis heute :)

Sie schläft nachts neben meinem Kopf auf dem Kissen,sitz jetzt gerade neben mir auf dem Schreibtisch an meinem "Mausarm" ,sie spricht sogar mit mir..ich versteh zwar nix,aber sie gibt sich wirklich redliche Mühe.Mitlerweile weiss ich schon,was "Hunger","Langeweile" und "ich will schmusen" heisst.
Sie zeigt mir an, ob gleich jemand bei uns schellt usw...
Treue Gefährtin ,die auch noch vollkommen freiwillig bei mir ist.
Ich liebe sie sehr :)

Wir hatten mal eine Gans, Gustaf. Die lief meinem Vater überall hinterher, hat ihn nicht aus den Augen gelassen. Ich glaube wenn sie mit in die Wohnung gedurft hätte wäre sie auch dort mit hingegangen.

Ich hatte 4 Jahre lang einen Rottweiler- Dogge Mischling wog knappe 55kg eine Seele von Tier. Er wurde in einem Mehrparteienhaus einfach ins Treppehaus abgestellt. Wir haben ihn dann zu uns genommen. Im laufe der Jahre haben wir seine Lebensgeschichte heraus gefunden. Man hatte ihn gequält und sollte abgerichtet werden. Das merkte man daran das er wenn man seinen Spielball zu lange in der Hand gehalten hat er danach geschnappt hat.
Dann wurde meine Tochter geboren und als sie in Krabbelalter kam machte ich mir natürlich Sorgen. Aber das total unbegründet. Er war total genial. Sie nahm ihm den Ball aus dem Mund und er war so vorsichtig dabei wenn er ihr den wieder weg genommen hat. Ich konnte ihn nur mit einem tiefen Blick in die Augen sagen was er zu machen hat.
Dann kam das Kampfhundegesetz. Dann war alles nicht mehr wie es mal war. Er mußte Maulkaub und Leine tragen, was diesen Hund kaputt gemacht hat. Tja leider leider ist er nicht mehr bei mir. Mein großer Freund und Beschützer.


Nun haben wir einen Kater ... naja an dem ist auch irgendwie ein Hund vorbeigegangen. Er horcht wenn einer zur Treppe hoch kommt und er erzählt auch eine Menge. Ja irgendwann weiß man was er will wenn er erzählt.

Aber unser Kater ... das ist irgendwie nicht das selbe für mich wie mit einem Hund ... deswegen kommt bestimmt bald wieder ein Hund ins Haus.

Für mich gibt es diese tiefe Bindung nur bei Hunden und Pferden ... die haben doch noch eine andere Art an sich ... verstehen einen mehr als andere Tiere ... vor allem trösten sie wenn man traurig ist. Der beste Freund des Menschen

..."tiere und freundschaft" ist eine sehr romantische phrase... mE sollten wir nicht von unseren emotionen auf die eines tieres schließen - das sind völlig andere dimensionen.

der mensch interpretiert gerne und versucht sein verhalten und auch seine motivation auf anderen lebewesen umzumünzen - doch das wird der tierwelt oftmals nicht gerecht...

@Justitia

Danke für deinen Beitrag. Endlich mal ein Beitrag der das ganze differenziert betrachtet.

Bei der Geschichte zwischen Rabe und Mensch ging es zu 99% nur darum, dass der Rabe wohl schneller Futter gefunden hat, als woanders und er deshalb angeflogen kam.

Ob der Rabe nun auf den Namen "Peter" gehört hat mag ich stark bezweifeln. Höchstwahrscheinlich hätte man jeden Tag einen anderen Namen rufen können...denn meiner Meinung nach hat er auf die Stimme gehört und nicht auf den gerufenen Namen.

@lateral

Ja, untereinander haben die Tiere durchaus Freundschaften, aber artübergreifende sind mir nicht bekannt.

*blubb*

@lateral

Das ist wohl eher der Arterhaltung zu zuschreiben, als einer Freundschaft ;)


Ebenso wie die Beziehung zwischen Mensch und Tier, die wenn sie auf den Kern reduziert und das Ganze nüchtern betrachtet eine Zweckgemeinschaft ist, wie justitia bereits gesagt hat.

Aber ich denke bei Haustieren kann es eher zu "Freundschaften" kommen, da diese nicht um ihr Überleben kämpfen und sich reproduzieren müssen. Diese sind voneinander kaum abhängig.
Da kommt es letztendlich darauf an, ob sie sich riechen können oder nicht ;)

ich denke auch das man zu tieren eine freundschaftliche beziehung herstellen kann
besonders bei raben da die über eine große intelligenz verfügen
ich habe mal ein buch über raben gelesen und da ging es um so eine beziehung
aber das kann nur vollkommen funktionieren wenn der rabe noch sehr klein ist

VladTepesMj schrieb:ich denke auch das man zu tieren eine freundschaftliche beziehung herstellen kann

Es geht hier nicht um die Freundschaft von "Mensch" zu "Tier" sondern von "Tier" zu "Mensch"... ;)

Natürlich ist es möglich nach menschlichten Standard eine freundschaftliche Beziehung zu einem Tier aufzubauen...

*blubb*

sorry hab mich vertippt
das klappt übrigens nicht bei allen tieren
es heist krokkodile sind eine der wenigen tiere die man überhaupt nicht zähmen kann

Also ich kann nur sagen, dass wir 1 Hund, 2 Kater, 1 Katze und einen neurotischen Papagei haben und alle haben neben uns ihre "Freunde" im Ort. Den Hunf grüßen leute die ich nicht kenne, wenn wir Gassi gehen. Der Vogel kennt die Nachbarin gegenüber und begrüßt diese wenn sie winkt und die Katzen gehen überall auf Futterspendensuche in der Nachbarschaft. Die sind in Häusern Gast die ich nie von innen sehen werde.

Kurz und gut: Alle Tiere haben einen Charakter und eine Seele und vor allem ein ganz eigenes Leben, wenn man sie läßt.

Beste Grüße

Marcel

@datrueffel
...das ist nur meine sicht der dinge. ^^

haus- und nutztiere wurden gezüchtet, um dem menschen "dienlich" zu sein. das ist ihr einziger daseinszweck - früher (arbeit) wie heute (entertainment)...

und wildtiere meiden uns idR lieber, was in anbetracht der umstände durchaus verständlich ist... :)

mundj schrieb:Kurz und gut: Alle Tiere haben einen Charakter und eine Seele und vor allem ein ganz eigenes Leben, wenn man sie läßt.

das unterschreibe ich.

ich lebe am lang und wir haben einen großen garten mit vielen bäumen...
wenn es dämmert fliegen viele fledermäuse dort rum...
ich habe mich letztes jahr jeden tag rausgestellt und hab mit den fledermäusen "gespielt"
hand gehoben, gepfiffen ^^ ja doof ich weiss
aber die fledermäuse kamen immer näher an mich ran.
nach wenigen wochen war sogar eine dabei die strich immer an mir vorbei...
flog im kreis und berührte mich wieder ^^

mein onkel fand auch einmal einen verletzten raben und pflegte ihn gesund...
er war nie in einem käfig eingesperrt und lebte bis zu seinen tot(der vom raben) bei ihm ^^
er flog nie lange weg =D