Doppelmord Schemmer Koblenz

Ja genau! Ich meine im September 2012. Bei Gericht war davon keine Rede, nur in der Zeitung ein Zeugenaufruf.

Diese Doku hat mir auch nicht gefallen.
Ich würde mir jetzt gern das Urteil durchlesen, aber der Link, den ich bei openjur habe, funktioniert nicht, kann jmd. helfen?

@DexterM

https://openjur.de/u/841958.html

lieben Dank, pasdenom, jetzt funktioniert es. (Die Suchfunktion hat bei mir auch nicht das Ergebnis gebracht). Hm, komisch.

Wer hat jetzt denn eigentlich die Belohnung bekommen? Der Motorradfahrer wollte sie ja angeblich nicht...

Was ich mich frage ist auch, mehrfach wird in der Doku darauf hingewiesen, dass die Polizei und der Motorradfahrer , sich nicht bereit erklärten , mit Harbort zu sprechen. Und das wurde ja auch kritisiert und bedauert. Aber warum hat er nicht Schwenn in der Reportage befragt? Das wäre doch logisch oder? r hat sie verteidigt und hätte seine Meinung sagen können, so nach dem Motto , er (Schwenn) hält sie für unschuldig oder das er der Meinung war , der Prozess wäre einseitig oder irgendwas in der Art. Aber nichts ist dahingehend gesagt worden. Hatte Schwenn etwa keine Lust und hat auch abgesagt?? Weiß das einer? Denn ich hatte echt gedacht das Schwenn von Harbort auch befragt wird,weil das ja bei solchen Dokus gern geschieht. Was meint ihr?
ich hatte seiner Zeit eh mehr Bissigkeit von Schwenn erwartet.
Ich denke der wusste was die Uhr geschlagen hat ...

@quaerere1
Gute Frage. Also ich habe keine Kenntnisse und kann nur spekulieren. Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass die Enttäuschung bei Familie Schemmer enorm war nach der gescheiterten Revision. Der gute Herr Schwenn wird eine ganze Stange Geld gekostet haben und dann war letztendlich doch alles umsonst?! Kann mir vorstellen, dass es zum Bruch kam und da Schwenn in Zukunft nicht mehr mandatiert werden würde und aktuell auch kein Mandat läuft, er sich auch nicht äußert. Aber das sind wirklich nur meine persönlichen Überlegungen.

@PurePu
Oder er hatte einfach keine Lust, sich mit Harbort zu unterhalten. Ich könnte es ihm nicht verdenken.
Der Beitrag zum Fall Markus M. (Fischbacher Doppelmord) wurde noch einmal unterboten.
Damals hat er sich wenigstens nicht ständig beim Chillen und Essen filmen lassen.

PurePu schrieb am 22.10.2020:Und wieder fehlt mir die Frage: Wer war es sonst und warum?

Das ist DIE Frage.

Philipp54 schrieb:Denke, die Reaktionen so auf den Film sind voll verständlich.
Deshalb finde ich es auch kritisch, das so im öffentlich- rechtlichen darzustellen. Das sich der Motorradfahrer nicht bereit erklärt hat, auszusagen, finde ich richtig. Die Ansicht von Harbort, das Kennzeichen wäre von dem Motorradfahrer kaum abzulesen gewesen, eine Meinung ohne fachlich gestützt zu sein.

schärlook schrieb:In der Doku sah es so aus, als wäre das Auto an der Beinahekollission unschuldig gewesen. Was für einen Grund gibt es dann, sich ein Kennzeichen zu merken?

quaerere1 schrieb:Warum er sich das KfZ gemerkt hat , obwohl er an dem Zusammenstoss schuld gewesen ist, erklärt er auch. Er hatte wohl schon schlechte Erfahrungen gemacht und wollte das nicht nochmal erleben.

Ist noch irgendwo zu finden, was der Motorradfahrer ausgesagt hat? Bitte keine Verweise auf Herrn Fischer, was er dazu meint, interessiert mich nicht. Ich würde sehr gern wissen, was der Motorradfahrer selbst zu sagen hatte.

Wenn er gefährdet worden wäre, würde es mir einleuchten, dass er sich das Kennzeichen vielleicht gemerkt haben könnte, um später eventuell Anzeige zu erstatten. Da er aber der Gefährder war, wäre es einleuchtender, wenn er sich das Kennzeichen gerade nicht gemerkt hätte, wozu auch? (Verleugnung, da war doch nichts, ich habe doch gar nichts gemacht.) Er wird doch wohl hoffentlich nicht so oft Autofahrer zwingen, die Fahrspur zu wechseln, dass er sich Eselbrücken bauen muss, um sich an jedes Kennzeichen mit Datum und Uhrzeit zu erinnern.

Ich kann mir Kennzeichen besser als andere merken, das kann ich aber aus bestimmten Gründen und ich könnte es schlüssig erklären. Deshalb meine Neugier.

brennan schrieb:Ist noch irgendwo zu finden, was der Motorradfahrer ausgesagt hat?

Hier der entsprechende Auszug aus dem Urteil:

"Der Zeuge ... hat hierzu befragt angegeben, er habe es sich zur Gewohnheit gemacht, sich die Kennzeichen von Fahrzeugen einzuprägen, mit denen er „Stress“ gehabt habe. Grund hierfür sei ein länger zurückliegender Vorfall, bei dem er auf der A ... bei ... einen anderen Pkw zum Abbremsen gezwungen hatte. Der Fahrer dieses Wagens habe daraufhin ihn selbst durch Ausbremsen gezwungen, auf dem Standstreifen anzuhalten und ihm vorgeworfen, einen Seitenschaden an seinem Fahrzeug verursacht zu haben. Er habe daraufhin die Polizei eingeschaltet und später habe sich herausgestellt, dass der Schaden an den gegnerischen PKW ein Altschaden gewesen sei. Danach habe er sich vorgenommen, sich in Zukunft immer das Kennzeichen zu merken, wenn er nochmal in eine ähnliche Situation komme. Da er nach dem Vorfall in der Nacht vom 07. auf den 08.07.2011 angenommen aber, dass er eventuell angezeigt werde, habe er sich das Kennzeichen gemerkt."

@pasdenom
Danke für den link!
Das Urteil ist sehr gut begründet, die TV-Doku hat keine entlastenden Indizien aufgezeigt.
Herr BS hat das Urteil anscheinend nicht gelesen.

@pasdenom
danke dir , du warst schneller.Wollte es auch gerade posten.Ich glaube man kann es auch im alten Thread lesen .Da haben viele die im Gericht waren, uns anderen von den Prozesstagen berichtet. Und ich kann mich noch erinnern das die Aussage des Motorradfahrers dort sehr ausführlich dokumrntiert wurde. Da ja jedem klar war wie wichtig sie ist

Ja den Motorradfahrer hatte der Himmel geschickt und manchmal gibt es mir echt zu Denken,ob da nicht doch die Opfer auf Wolke 7 sitzen und Regie führen aber natürlich alles nur Zufälle,zumal der Motorradfahrer so durch den Wind war,dass er sich ja vorher paarmal verfahren hatte.
Es hat sich alles wunderbar zusammen gefügt.
Auch wenn es den Zeugen nicht gegeben hätte,für mich damals im Prozess waren Vor und Nachtatverhalten bezeichnend für die Schuld von H.S
Sie hat zu viele Fehler gemacht und zu viel geplappert.Wie kann es denn sein, dass sie sich suizidieren will in jener Nacht und bereits morgens ihrem Mann telefonisch verkündet ,dass sie einen Überraschungsbesuch bei den Schwiegereltern eingefädelt hat.Typisch für sie,dass B.spuren musste und sogar sein geplantes WE damals über den Haufen geworfen hat.

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In den frühen Morgenstunden des 08.07.2011 telefonierte die Angeklagte mit ihrem Ehemann, der sich in ... in der Wohnung seines Freundes ... aufhielt und teilte ihm mit, sie habe mit seinem Vater telefonisch einen Überraschungsbesuch bei den Schwiegereltern anläßlich des Geburtstages seiner Mutter am Sonntag dem 10.07.2011 vereinbart

Quelle: Zitat aus dem Urteil

@regenbogen1
ganz genau, da gebe ich dir sowas von Recht.
Und dann das bemühen bei Tochter und später der Nachbarin ein Alibi zu bekommen. Ganz abgesehen ihr bemühen eventuelle DNA ihrerseits an den Schwiegereltern zu erklären

Und dann die Sache mit der Fingerverletzung. Sie sagte aus sie habe sich die an zerschnittenen Bankkarten zugezogen die sie in der Tasche hatte und bei der Nachbarin sage sie ja wohl die käme von Rosen schneiden.Wenn ich das noch recht in Erinnerung habe.

@quaerere1
@regenbogen1
Ich sehe es eigentlich auch so. Selbst ohne den Motorradfahrer gibt es so viele Auffälligkeiten, die allein für eine Verurteilung ausgereicht hätten. Vergleiche ich es zB mit dem Badewannenmord von Rottach-Egern ist die Indizienlage geradezu fürstlich. Auch in diesem Fall hat man meines Erachtens den Richtigen verurteilt.

Ein "Grüezi" aus der Schweiz an alle!

Wir haben die Dokumentation letzte Woche ohne jegliche Vorkenntnisse angeschaut. Und am Schluss sassen wir da "mit dem Mund voller Zähne und wussten nicht was sagen"! Hat man nur diese Dok gesehen, fragt man sich schon, ob das die Schwiegertochter tatsächlich gewesen sei, vor allem bei diesen doch dünnen Indizien, die man da serviert bekommen hat.
Am andern Morgen sass ich dann vor den PC und suchte Infos dazu. Dabei bin ich auf dieses Forum gestossen und habe gelesen und gelesen... inklusive Urteil (toll, dass da gleich der Link stand). Und einmal mehr: man muss wirklich auch "die andere Seite" hören resp. lesen, um sich ein "echtes" Urteil bilden zu können. Und das ist für mich jetzt auch klar, dass sie es gewesen sein muss.
Eines muss man ihr zu Gute halten: dumm war sie nicht!
Was ich allerdings bemängeln muss: warum lässt es die Redation des SWR zu, eine derart einseitige Story über den Sender zu schicken? Auch wenn die Herstellung usw. wohl von Schemmer bezahlt worden ist? Wo bleibt da die "journalistische Sorgfaltspflicht"?

Schönen Tag noch und Grüsse aus der Schweiz (es regnet Bindfäden!)

@Schweizer242

Vorsorglich möchte ich dich darauf aufmerksam machen, dass es hierzu auch noch einen Podcast gibt.

https://www.podcast.de/episode/498336075/Der+Fall+Schemmer+%E2%80%93+True+Crime+%7C+Doppelmord+in+Koblenz/ (Archiv-Version vom 23.11.2020)

Damit hat der swr durchaus eine Ausgewogenheit hergestellt.

Schweizer242 schrieb:Was ich allerdings bemängeln muss: warum lässt es die Redation des SWR zu, eine derart einseitige Story über den Sender zu schicken?

@Schweizer242
Soweit mir bekannt ist war der Arbeitstitel dieser Sendung mal SPURENLESER TEIL 2. Es gab da schonmal eine Sendung zu einem Fall und aus dem SPURENLESER sollte wohl eine eigene Reihe werden. Inhalltlich passte die Schemmer Sendung aber wohl irgendwann nicht mehr ins Konzept, so das es ein eigenständiger Film wurde. Die Intention war also warscheinlich nicht, mit sensationell neuen Erkenntnissen Frau Schemmer aus der JVA zu holen, sondern die Arbeit von Profilern anhand bekannter Fälle zu beleuchten.

Schweizer242 schrieb:Wir haben die Dokumentation letzte Woche ohne jegliche Vorkenntnisse angeschaut. Und am Schluss sassen wir da "mit dem Mund voller Zähne und wussten nicht was sagen"! Hat man nur diese Dok gesehen, fragt man sich schon, ob das die Schwiegertochter tatsächlich gewesen sei, vor allem bei diesen doch dünnen Indizien, die man da serviert bekommen hat.

Zu einem anderen Schluß konnte man auch nicht kommen.
Der Film wandelte auf den gleichen Spuren wie die Verteidigung.
Und scheiterte genau so.
In dem Indizienprozess achtete Richter Bock frühzeitig darauf, dass das Urteil revisionssicher wurde.
Deutliche Aussagen für die Alibibesorgung nach Abhören im öffentlichen Raum wurden nicht berücksichtigt und nicht im Urteil verwendet. Das wäre ein Revisionsgrund gewesen.
Der 2. Punkt war die außerordentlich gut und ausführliche Begründung hinsichtlich der Glaubwürdigkeit des Motorradfahrers, die durch die Revisionsablehnung ihre wichtigste Bestätigung fand.

Es sind viele Leute in den Diskussionsrunden dabei, die den Prozess hautnah erlebt hatten und die Indizien, die für die Täterschaft von RS eine deutliche Aussagekraft haben, besprechen.

Ich rechne mit einer richtigen Dokumentation nach ca. 13 Jahren, incl. der anrechenbaren U-Haft nach Verlaufsüberprüfung der Vollstreckungsbehörde.

Schweizer242 schrieb:Eines muss man ihr zu Gute halten: dumm war sie nicht!

Tatsächlich habe ich mich zwischendurch gefragt, wo sie bei allem was sie sich an Dummheiten geleistet hat (Verhalten, Aussagen, mitgeschnittene Gespräche, etc.) sie überhaupt die nötige Intelligenz für die Tat hergenommen hat, und fast noch damit durchgekommen wäre...