Zur Rohstofffrage ein paar Daten
Die geschätzte Gesamtmenge an möglichen Rohstoffen im Hauptgürtel beträgt ca. sechs Trillionen Tonnen. Das ist viermal soviel wie die Wassermenge alle Weltmeere der Erde.
Wir reden dabei nur über den Hauptgürtel, nicht über die erdnahen Asteroiden und die exotischen, fernen Körper, wie KBO`s, Plutinos, Centauren, oder die diversen Trojaner, deren Gesamtmasse von einigen Astronomen größer veranschlagt wird, als die Masse des Hauptgürtels.
Von diesen sechs Trillionen Tonnen sind bis zu 10 % an Metallen zu erwarten, also rund 600 Billiarden Tonnen. Dies würde beim heutigen Verbrauch (und ohne Recycling) den Metallbedarf der Weltwirtschaft für 600 Millionen Jahre decken, also für einen Zeitraum vom frühen Kambrium bis heute.
Sind es nicht, denn im Asteroidengürtel warten auf uns :
Sechs Trillionen Tonnen Rohstoffe, d.h. Metalle (allein mindestens 600 Billiarden Tonnen Eisen), dazu Kohlenstoffverbindungen aller Art, Silikate aller Art, Wasser, gebundener Sauerstoff, Stickstoffverbindungen, außerdem auch noch 4 Milliarden Tonnen Uran.
Dreißig Quadrillionen Kubikkilometer an Raum, in welchem auf relativ stabilen Bahnen die Wohnhabitate von Siedlern verteilt werden können. Das ist mehr als das Volumen des inneren Sonnensystems. Eine nutzbare elektrische Energie von 10 16 Megawatt, also 10 Billiarden Megawatt, wenn man auch nur ein Promille der, den Gürtel durchquerenden, Sonnenstrahlung auffängt. Das ist das Millionenfache von der Energie, die man gewinnen würde, wenn die gesamte Erdoberfläche lückenlos mit photovoltaischen Zellen zu 10 % Wirkungsgrad belegt würde.
Silizium für Solarzellen gibt es im Asteroidengürtel mehr als genug, nämlich 400 Billiarden Tonnen. Es wartet dort auch ein kleiner Planet auf uns, der Ceres. Seine Gravitation ist zu gering, um von Menschen dauerhaft besiedelt zu werden. Aber er ist letztes Jahr offiziell zum Zwergplaneten befördert worden. Und man hat Wassereis auf seiner ansonsten stark kohlenstoffhaltigen Oberfläche gefunden, sicher ein Hinweis auf Austritte von Volatilen aus dem Inneren. Der Ceres könnte sich als eine ungeheuer große, vielseitig und bequem zu nutzende Rohstoffquelle erweisen. Wohnen könnte man im Asteroidengürtel natürlich nur in großen Habitaten mit Rotogravitation. Die berühmten Wohnzylinder von Gerard O’Neill kämen in Betracht, aber auch andere Konzepte, wie z.B. der Stanford-Torus.
http://www.drg-gss.org (Archiv-Version vom 30.06.2011)