@kisa@Gladiator@xionlloyd@deetWir brachen also auf, verließen die Bank und machten uns auf den Weg zur Militärbasis.
Nachdem wir ca. 1 Stunde unterwegs waren und man schon fast die Hand vor Augen nicht mehr sehen konnte hört man Reaper am Kopf der Gruppe fluchen.
"Scheiße, Scheiße, wir sind hier falsch, einfach falsch.", schrie er.
"Was meinst du?", fragte ich ihn.
"Wir wollten doch zur Militärbasis, jetzt sind wir aber wieder auf dem Weg zur Shopping Mall, ich werd' noch irre. In dieser Scheiß Stadt sieht eine Straße aus wie die Andere.", raunte Reaper.
"Wieso hast du dann diesen Weg eingeschlagen?", fragte ich.
"Nerv mich nicht, ich hab' doch jetzt erkannt das wir falsch sind.", schnauzte er zurück.
Die Nacht brach schneller herein als wir dachten und die zerstörten Laternen auf unserem Weg machten es nicht einfacher durch die Dunkelheit zu manövrieren.
Lloyd meinte, es wäre wohl besser eine Rast einzulegen. Niemand wollte den Infizierten in einer dunklen Gasse begegnen und so suchten wir uns ein Haus in dem wir die Nacht verbringen konnten.
Es war ein kleines Haus, doch groß genug für eine Nacht.
Es hatte keine Fenster und schien keinem Geschäft in der Nähe zu ähneln, es sah eher danach aus, als wäre es ein kleines Lager, vielleicht für die anliegenden Verkäufer die darin ihre Ware lagerten.
"Und wie kommen wir da ...?", und noch ehe ich den Satz beendet hatte zertrat Reaper mit einem kräftigen Fußhieb die Tür, die daraufhin in seine Einzelteile zerbrang. Er schien Wut auf sich selbst zu haben, weil er in die falsche Richtung gelaufen ist und ließ das jetzt an der Tür aus.
"Gut gemacht.", meinte John, "jetzt kann hier jeder Infizierte rein und rausspazieren und sich einen nach dem anderen von uns schnappen."
Reaper sagte dazu nichts und ging in das Haus. Wir folgten, auch John, obwohl ihm die Wut deutlich im Gesicht anzusehen war.
Es war dunkel, das Licht funktionierte nicht und ständig stolperte man über Kleinkram.
Pappkartons, Werkzeug, alte Schaufensterpuppen, Einkaufswaagen, stapelten sich bis unter die Decke.
"Richtig gemütlich." sagte ich etwas spöttisch.
"Sei ruhig und fass' lieber mit an." anwortete mir Reaper, der schon kräftig dabei war allen Müll den wir nicht brauchen auf die Straße zu befördern.
Wir schaufelten alles unnütze Zeug aus dem Laden, bis auf Daphne, die sich das Haus etwas genau anschaute und im hinteren Teil, in einem anderen Zimmer riesige Metallschränke fand. "Hey, kommt mal alle schnell her." rief sie.
Wir rannten, besser gesagt stolperten zu ihr, denn es lag noch viel zu viel Kram im Haus herum der uns beim gehen behinderte.
Wir standen fassungslos in dem Zimmer, als Daphne anfing die Schränke zu öffnen, die mit einem lauten Quitschen ihr Innerestes preisgaben. Computer, lauter Computer, Rechenmaschinen unbekannten Zweckes. Es piepte und ratterte in einer Tour.
"Lasst uns mit einem von den Dingern die Tür verbarrikadieren", schlug Lloyd vor.
Wir fassten alle mit an und schafften es einen der Schränke, der scheinbar 'ne Tonne wog, zur Tür zu buksieren. Keine leichte Aufgabe. Nach mehreren Wutausbrüchen und Flüchen über den beschissen schweren Schrank, von beinahe jedem in der Gruppe, schafften wir es die Tür zu sichern.
Ich machte mit meinem Feuerzeug etwas Licht und sucht nach etwas Brennbarem.
Ich fand in einem Kasten ein paar Kerzen, die ich in der Mitte des Raumes aufstellte und um welche wir uns nun setzten und den Tag Revue passieren ließen.
"Also, weiß irgendjemand was hier vor sich geht?", fragte ich in die Runde.
Keiner antwortete, man sah mich nur geistesabwesend an.
John stieß einen schweren Seufzer aus, als wollte er etwas sagen, hielt dann aber inne und zündete noch eine Kerze an.
"Habt ihr noch irgendwelche anderen Menschen gesehen?", fragte ich.
"Die Stadt scheint tot zu sein, bis auf ein paar Tiere und Infizierte die uns an den Kragen wollen. Mir scheint es, als ob sich hier jemand ganz böse verkalkuliert hat und wir jetzt diejenigen sind die dafür bezahlen dürfen. Hat jemand den seltsamen Schein am Osthimmel bemerkt? Es scheint mir als ob irgendetwas mit dem AKW nicht stimmt, vielleicht wurde ja." Und ich brach mitten im Satz ab, als wir alle erstarrten, weil sich irgendetwas Zugang zum Haus verschaffen wollte.
Es kratzte an dem Schrank, den wir als Tür missbrauchten.
Wir verstummten alle augenblicklich. Etwas schnaufte, laut, lauter als die Infizierten. Es hörte sich so an als würde jemand an einem Stacheldrahtzaun rütteln, metallisch.
"Was ist das?!", fragte Daphne, doch Lloyd deutete ihr mit einem scharfen Blick an still zu sein. Er schlich zum Schrank um durch einen kleinen Spalt den der Metallkoloss offen gelassen hatte nach draußen zu spähen.
"Ich sehe nichts." sagte uns Lloyd, als sich plötzlich irgendetwas Riesiges gegen den Schrank schmiss und ihn gut einen halben Meter ins Haus drückte. Lloyd taumelte zurück, fing sich aber schnell wieder und zog sofort seine Waffe. Wir sprangen alle wie auf Kommando auf, die Händen an den Pistolen und Flinten und zielten auf das Loch was nun zwischen Schrank und Türangel klaffte.
"DA!!!", schrie Reaper und sogleich warf sich wieder etwas gegen den Schrank der nun ins Zimmer geschleudert wurde und den Eingang zum Haus freilegte. Alle luden ihre Waffen durch, bis auf's äußerste gespannt, wartend.
Und da kam es. Es war so groß, dass es zu unserem Glück nicht richtig durch die Tür passte. An ihm hingen dicke Ketten, Schlösser aus Stahl um seine Hände (Klauen?) und zerfetzte Kleidungstücke fielen wild über seinen Körper. Es schrie bestialisch in unsere Richtung und riss mit einem Schlag den Türrahmen entzwei.
Holz und Steine flogen uns entgegen als Reaper schrie, "MACHT ES FERTIG!" und wir alle das Feuer eröffneten. Der ganze Raum hüllte sich in Rauch und Patronenhülsen. Man hörte Schüsse, Schreie, das Nachladen der Waffen, sah die entsetzten und gleichzeitig vor Wut kochenden Gesichter im Schein der Feuerstöße, doch das Vieh wollte nicht zu Boden gehen.
Reaper griff in meinen Rucksack, den ich noch immer auf dem Rücken hatte, holte meine Remmington Kaliber 12 raus und stürmte auf die Tür zu. "Bist du wahnsinnig!", schrie ich ihm hinterher, doch er konnte mich nicht hören, Scheiße ich konnte mich bei dem Lärm der Waffen nicht mal selbst hören.
Er sprang zur Tür, stellte sich genau zwischen den Rahmen, streckte den Arm aus und zielte auf das Vieh. Es rannte Reaper glatt über den Haufen, doch nicht bevor er die beiden Kammern der Remmington präzise in das Maul des Biestes abfeuern konnte. Ein unmenschlicher Schrei schallte durch die Nacht als Reaper zu Boden ging und das Wesen laut trampelnd im Dunkel der Nacht verschwand.
Wir allen standen da wie erstarrt, nur der Daphne rannte zu Reaper, entsetzt von der Wucht die das Biest ihm entgegengebracht hatte.
"Reaper, REAPER!!" schrie sie ihn an.
"Geht schon. Ich glaube..", brachte Reaper hustend hervor und brach dann, sich die Brust haltend ab. Er richtete sich auf, setzte sich und lehnte gegen den Metallschrank der vollkommen zerbeult im Raum lag. Er griff sich unter seine Kleidung und zog ein zerschundenes Stück metallischer Weste hervor.
"Der neuste Schrei.", hustete er, "mit dem Ding als Kopftuch hält man sogar einen Schlag mit 'nem verdammten Vorschlaghammer voll auf die Zwölf aus, wenn einem der Sinn danach steht." Er hustete wieder stark, auch etwas Blut.
"Was ist das?!", fragte ihn John.
"Frag' mich nicht, hab' das Ding zu meiner Zeit im Militärdienst aus dem Lager geklaut. Hab' ein paar Tests gesehen, die Widerstandskraft der Weste hat mich umgehauen. Das musste ich einfach haben."
"Jetzt scheint's nicht mehr so wiederstandsfähig zu.", meinte ich und hob das Ding, was man am ehesten mit einem Kettenhemd beschreiben kann hoch. Es zerfiel in seine Einzelteile.
"Ok, lasst uns die Tür wieder verschließen. Am besten nehmen wir diesmal 2 dieser verfluchten Schränke.", sagte John. Ohne Reaper ging die Arbeit nur schleppend voran. Aber wir schafften es. Ich grübelte noch eine ganze Weile darüber nach, was uns da angegriffen hat und zu was diese als Schränke getarnten Aushilfscomputer mit der Sache zu tun haben könnten. Ohne Reapers halsbrecherischen Einsatz hätten wir's wohl nicht geschafft.
Reaper stand nun auf und setzte sich ans Feuer, er hustete und krümmte sich noch die ganze Nacht. Die anderen schliefen langsam ein, ich stellte die Wache für diese Nacht. Ich konnte sowieso nicht schlafen, nicht wenn das Vieh immer noch da draußen rumläuft, den nächsten Angriff planend.
Ich hörte noch ein paar vereinzelte Schreie durch die Nacht hallen, aber sie schienen sehr weit weg zu sein, sehr weit.