Sollte die Mohrenstraße in Berlin umbenannt werden?

Tussinelda schrieb:weil es ihm hier angeblich "besser" ging rechtfertigt dies, ihn ungefragt zu verkaufen, zu verschleppen, ihn ungefragt zum Lakaien zu machen, als Besitz zu betrachten, zu entmenschlichen

"Rechtfertigen" tut das gar nichts! Nur leider gibt es Situationen, die man nicht ändern kann. Und unter diesem Blickpunkt sollte man vielleicht versuchen, etwas Positives darin zu entdecken und sei es nur fließend Wasser und drei Mal am Tag Warmes. Man geht doch innerlich kaputt, wenn man sich nur vom Hass auffressen lässt.

@KillingTime
Es gab 1700 schon fließend Wasser?

@DerFremde
Und woher weißt du, das die Zahl überschaubar ist? Weil es sich um eine Minderheit handelt, die man deshalb ruhig ignorieren kann, schließlich gilt es ja, Rassismus zu erhalten, in Worten und Bezeichnungen, ach ja rassistische Taten gibt es ja auch, aber man kann ja in ein anderes Land. Rassismus einzudämmen ist ja irgendwie eine Zumutung, besonders wenn es die, die nicht betroffen sind sowieso nicht interessiert. Warum auch.

@emz

Fließend Wasser gab es schon bei den alten Römern, da sind die Germanen noch mit der Keule um die Eiche getanzt. Abgesehen davon wird es sicherlich noch ein paar andere Annehmlichkeiten gegeben haben, die dem möglicherweise verschleppten Afrikaner das Leben etwas angenehmer gemacht haben.

@KillingTime
Ja sicher, fließendes Wasser lässt einen sicherlich vergessen, das man keine Familie, Heimat mehr hat, in einem fremden Land fremden Menschen gehört, ihr Besitz ist, für sie arbeiten muss, gehorchen muss, ausgeliefert ist, seiner Identität beraubt ist. Als Sache und nicht als Mensch betrachtet wird, der Würde beraubt. Ach ja, man bekommt womöglich Mahlzeiten. Da frag ich mich immer noch, warum Menschenhand und Sklaverei verboten ist. Kannst du mir das bitte beantworten?

Auch n interessanter Artikel:

26. August 2016. Kolonialgeschichte

Mboro will neue Namen für eine neue Zeit

http://www.sueddeutsche.de/leben/kolonialgeschichte-wisst-ihr-wie-mohrenstrasse-in-unseren-ohren-klingt-1.3134151-2

Also so ne Umwidmung: das geht ja bei der Mohrenstraße nicht.

Nicht so bei Carl Peters. Er wurde wegen willkürlicher Anwendung der Todesstrafe aus Deutsch-Ostafrika abberufen und in Berlin verurteilt. In Deutschland verpasste man ihm den Spitznamen "Hänge-Peters". Die Nazis widmeten ihm 1939 eine Allee, mehr als 20 Jahre nach seinem Tod. Das deutsche Kolonialreich war da längst Geschichte, verloren mit dem Ersten Weltkrieg. Das Afrikanische Viertel wuchs dennoch weiter, nun sollte es den Anspruch auf Rückeroberung wachhalten.

So kam dann ein Berliner Stadtverordnerter zu seiner Straße. Nach der Vorstellung des CDU-Manns Johann Ganz soll nun einem völlig unbekannten Theologen des 19. Jahrhunderts auch diese Ehre zukommen.

Ganz' neue Idee: Wie schon die Petersallee sollen auch der Nachtigalplatz und die Lüderitzstraße auf unverdächtige Namensgeber umgewidmet werden. Er hat schon einen Theologen aus dem 19. Jahrhundert gefunden, der zwar kaum bekannt ist, aber Nachtigal heißt.

Ich glaub, ich bin da als CDU-Politiker eher ungeeignet: sowas würde mir nie einfallen. Bin da offensichtlich nicht kreativ genug.

Glaub auch, ich hab da eher schlechte Chancen, dass ich auch mal zu meiner Straße komme. Aber sag niemals nie: sagt Nullnullsix.

Der Dauerkleingartenverein jedenfalls: war einsichtig.

Bis vor einem Jahr standen an den Eingängen Schilder mit der Aufschrift "Dauerkolonie Togo". Jetzt sind sie weg.

An die, die sich über eine Namensänderung echauffieren ... im Namen der wirklich wichtigen Dinge.

Es gibt Menschenrechtsorganisationen gegen Sklaverei und die Entrechtung von Menschen zum Zwecke dieser.

Wie z. B.:
terre des hommes
Solwodi (Solidarity with women in distress)
Anti-Slavery International

@Dogmatix

Danke , für die Erinnerung! Da kann man sich sinnvoll einbringen! Ich engagiere mich seit 20 Jahren für "Ärzte ohne Grenzen" Dem Verhungernden ist es kackegal wie eine Straße in Berlin heisst.

Frau.N.Zimmer schrieb:Dem Verhungernden ist es kackegal wie eine Straße in Berlin heisst.

Ja, du hast doch irgendwie Recht.
Im Kampf gegen den Hunger eine Straße umbenennen zu wollen, wie lächerlich........

@Frau.N.Zimmer

Dein Engagement finde ich toll!

Und das

Mboro stellt Fragen: Wie könnt ihr so geschichtsvergessen sein, dass ihr die Ausbeuter unseres Kontinents weiter in Ehren haltet? Wisst ihr, wie Petersallee oder Mohrenstraße in unseren Ohren klingt?

verstehst du nicht?

Wieso gibts eigentlich keine Mohrenschule?

Es ist immer wieder bemerkenswert festzustellen, dass es in egal welcher Rassismus Debatte nie um Rassismus geht, sondern immer um den Schutz der Gefühle Weisser Menschen, die von Rassismus nicht betroffen sind.

Ich hab mal eine Frage @Tussinelda
Ich behaupte, dass die Chinesen uns schon in frühen Zeiten weit überlegen waren, und über Techniken verfügten, von denen wir zur gleichen Zeit nur träumten. Woran das gelegen haben könnte, kann man nur mutmaßen. Sind sie vielleicht intelligenter?

Jetzt die Frage.
Ist dies eine rassistische Denke von mir?

Das muss mir aber nicht unbedingt speziell von Tussinelda beantwortet werden. Ich wäre da auch an der Beurteilung anderer interessiert.

@edgen
Ich fühle mich da nicht angesprochen :D

Habe aber auch eine Frage: Müssen wir jetzt Mohrenlerche und Mohrenralle ausrotten?
Wie soll sich der Campingplatz Mohrenhof, benannt nach dem Inhaber A. Mohr, künftig nennen?
Und müssen wir jetzt den Mohrbach trockenlegen?

Mohrbach ist ein Gewässername: Mohrbach (Glan), rechter Zufluss der Glan bei Niedermohr
im Landkreis Kaiserslautern, Rheinland-Pfalz;

@emz
Wenn diese Namen eine eindeutige, unverwechselbare Bezeichnung eines Ortes, Gewässers, oder eben auch Tieres sind, dann nicht. Dazu dient Sprache in diesem Fall, eine andere Absicht ist damit nicht verbunden. Erfüllt der Name diesen Zweck, ist das Ziel erreicht.

https://www.hu-berlin.de/de/ueberblick/campus/mitte/standorte/mohrenstrasse-40-41/mohrenstrasse-40-41

1994 ein eigenständiges Institut für Europäische Ethnologie gegründet. Eine Kulturwissenschaft, die sich mit Lebensweisen und Lebenswelten in Europa beschäftigt – historisch, global, kulturell, genderspezifisch und medial.

Was sagen eigentlich die dazu?

emz schrieb:Habe aber auch eine Frage: Müssen wir jetzt Mohrenlerche und Mohrenralle ausrotten?
Wie soll sich der Campingplatz Mohrenhof, benannt nach dem Inhaber A. Mohr, künftig nennen?
Und müssen wir jetzt den Mohrbach trockenlegen?

Hmm, mal überlegen, du sagst, es gibt wichtigere Sachen als die Umbenennung einer Straße, das würde den Hunger auf der Welt nicht stillen. Besser Ärzte ohne Grenzen unterstützen.

Okey, okey, ......aber solche Unsinnsposts zu verfassen ist wichtiger als eine Straße umzubenennen weil?

@Groucho

Groucho schrieb:Hmm, mal überlegen, du sagst, ...

Dann überlege doch gleich nochmal. Dann weißt du, was ich sage.
Und dann reden wir vielleicht weiter, wenn wir das geklärt haben :D

PS
Da ich nichts umbenennen kann, stellt sich eine Frage nach der Priorität erst gar nicht.

emz schrieb:Da ich nichts umbenennen kann, stellt sich eine Frage nach der Priorität erst gar nicht.

Ah, verstehe, seine Zeit im Internet zu vertrödeln ist besser als weniger wichtige Aufgaben zu erfüllen.

Na, hoffentlich findet das niemand heuchlerisch..............

@Groucho
Ich verstehe nur, dass du nicht lesen kannst
Das ist mir ziemlich egal, wenn jemand etwas heuchlerisch findet, was mit mir nichts zu tun hat.
Ich unterstütze Ärzte ohne Grenzen nicht, auch wenn ich die Einrichtung durchaus für wichtig erachte.