Patriot und Pazifist gleichzeitig - geht das?

Pazifisten haben

eine ethische Grundhaltung, die den Krieg prinzipiell ablehnt und danach strebt, bewaffnete Konflikte zu vermeiden, zu verhindern und die Bedingungen für dauerhaften Frieden zu schaffen.

Der Ausdruck Patriot bezeichnet: eine Person, die ihr Vaterland liebt, siehe Patriotismus.

Kann ein Patriot auch ein Pazifist sein? Diese Frage kam mir gerade, wollte eigentlich fragen, ob ihr Patriot oder Pazifist seid, aber dann hab ich mich gefragt, ob man beides sein kann und ob das vielleicht Gegensätze sind oder ob das überhaupt Gegensätze sein können. Deshalb die vielen Antwortmöglichkeiten. Gerne auch mit Erklärung.

Ich frage mich gerade, weshalb es nicht gehen sollte. Beides hat doch Null miteinander zu tun.
Ich bin zum Beispiel Rechtshänder UND Autofahrer - geht auch.

@Juiceman

Hab ich mich auch gefragt, deshalb auch die Umfrage.

Habe nur oft gelesen, dass Pazifisten Patrioten...ich sag mal "feindlich" gesinnt sind...

Beides geht ...

Man muss sich den Unterschied klarmachen:

Patriot: Will das Beste für sein Land und seine Landsleute
Nationalist: Will Schlechtes für Ausländer und Migranten (und wenn es 'nur' das Auschließen aus sozialen Systemen ist)

Ein Patriot kann also total entspannt sein und nicht aggressiv gegen andere vorgehen ...

warum sollte es nicht gehen?


bin Patriot, der Deutsche Staat leider nicht.

[Anhang zu oben]
.. was Ungerechtigkeit zur Folge hat und somit ganz automatisch "das Gegenteil von Pazifismus und Patriotismus erzeugt, und somit die Grundeinstellung des Nationalismus erzwingt.

der größte Feind Deutschlands ist die hiesige Politik selbst.

Ich bin weder Patriot noch Pazifist.

Patriotismus ist die Droge für die Doofen, die sich für Gott und Kaiser, Führer, Volk und Vaterland oder zumindest zur "Sicherung deutscher Handelswege", wie es Ex-Präsi Köhler formulierte, den Arsch wegschiessen lassen. Kostet nichts. Höchstens Leben, wie die Geschichte lehrt.

"Deutschland" ist mir viel zu diffus, um gut oder böse zu sein. Was macht Deutschland aus? Geschichte? Kultur? Sprache? Ein bunter Lappen? Wer ist "deutsch"? Wie hat man dann zu sein?
Was verbindet mich mit einem bayrischen Bergbauern oder einem schwäbischen Konzernchef? Was haben die Krupps und die Krauses gemein? In welcher Welt leben Herr Albrecht und seine Putzfrau wirklich? Bin ich nicht mehr "deutsch", wenn ich Ire werde, Däne oder Chinese? Ist Herr Kryszmanski, dessen Vorfahren vor hundert Jahren aus Polen kamen, deutscher als Herr Öztürk, dessen Eltern vor fünfzig Jahren kamen? Sind sie polnisch? Sind sie türkisch? Sind sie "Deutschland"? Was verbindet sie? Was trennt sie? Was habe ich mit ihnen gemein?

So viele Fragen - da braucht es kein Vaterland, um den Kopf zu verlieren.

Im Geiste sind wir alle gleich.

Doors schrieb:"Deutschland" ist mir viel zu diffus, um gut oder böse zu sein. Was macht Deutschland aus? Geschichte? Kultur? Sprache? Ein bunter Lappen? Wer ist "deutsch"? Wie hat man dann zu sein?
Was verbindet mich mit einem bayrischen Bergbauern oder einem schwäbischen Konzernchef? Was haben die Krupps und die Krauses gemein? In welcher Welt leben Herr Albrecht und seine Putzfrau wirklich? Bin ich nicht mehr "deutsch", wenn ich Ire werde, Däne oder Chinese? Ist Herr Kryszmanski, dessen Vorfahren vor hundert Jahren aus Polen kamen, deutscher als Herr Öztürk, dessen Eltern vor fünfzig Jahren kamen? Sind sie polnisch? Sind sie türkisch? Sind sie "Deutschland"? Was verbindet sie? Was trennt sie? Was habe ich mit ihnen gemein?

So viele Fragen - da braucht es kein Vaterland, um den Kopf zu verlieren.

Erfahrungsgemäß machen sich die "echten Patrioten" genau um solche Fragen eben KEINE Gedanken.....das erleichtert das "Patriot sein" für manche sehr....das hält die Scheuklappen ganz nahe am Kopp....^^

Patriotismus klingt mir offen gestanden immer noch zu vaterländisch. Vaterlandsliebe zieht zu oft zwei Meter Mutterboden überm Kopf nach sich.

Ich habe mir das Land, in das ich hinein geboren wurde, nicht aussuchen können.
Jemand von Euch etwa?

Also, warum sollte ich irgend eine wie auch immer geartete Beziehung zu einem Land haben? Ich empfinde weder Liebe noch Hass für so ein anonymes, amorphes Konstrukt wie Land/Staat. Gefühle, grosse zumal, hebe ich mir für Individuen auf, nicht für juristische Personen.

Ich lebe hier am Rand der BRD, wohne und arbeite da recht gern, weil das Land platt ist, die Leute schweigsam sind und das Wetter depressiv macht.

Ich zahle Steuern, und zwar bislang als "Besserverdienender" nicht mal wenig, und erwarte als Gegenleistung eine funktionierende Infrastruktur, eine ausreichende Gesundheitsversorgung sowie Bildung für meine Kinder nebst Rechtssicherheit für mich und meinen Besitz. Mehr nicht.

Mein Verhältnis zum Staat ist also in etwa das des sizilianischen Ladenbesitzers zur Mafia. Ich zahle Schutzgeld - und sie lassen mich in Frieden.

Warum ich deshalb Stolz auf die Mafia entwickeln sollte oder mir deren Vereinswimpel ans Auto bummeln sollte, wüsste ich nicht.

Die relative Freiheit im Vergleich zu anderen Ländern schätze ich durchaus. Ich kann mich auf den Marktplatz stellen und sagen: "Angela Merkel ist 'ne dumme Schnepfe!", ohne dass mich ein Geheimdienst verschwinden lässt. Ich kann demonstrieren, ohne dass mich Scharfschützen umlegen. So gesehen geht's mir noch so gut, dass mir niemand einfiele, mit dem ich spontan tauschen möchte.

@Doors

Gar nicht mal so übel hin geklöppelt, dein Statement.

Ist eben nur schade das viele Patriidioten diese Einsichten eben gar nicht erkennen wollen...oder können...weil deren Hirn eh nur noch auf Kredit läuft.

@Funzl

Weil's gerade passt:

Dummheit und Stolz wachsen am gleichen Holz!
(meine Oma)

Meine Zugehörigkeit zu einer Nation ist so zufällig wie aufkündbar.
Stolz sein kann ich nur auf das, was ich selbst geleistet habe - nicht auf irgendwelche anderen und ihre Leistungen.

"Ich bin stolz ein Deutscher zu sein" - vermutlich, weil das bei den Leuten, die solche Sprüche klopfen, die einzige Leistung ist, auf die sie stolz sein können.

Doors schrieb:vermutlich, weil das bei den Leuten, die solche Sprüche klopfen, die einzige Leistung ist, auf die sie stolz sein können.

Liegt doch nahe..schließlich brauchten sie dafür nichts eigenes zu leisten...naja, außer lesen und schreiben lernen vielleicht.....falls sie das überhaupt je richtig gelernt haben. ^^

Traurig finde ich das sowas eben immer wieder "nach wächst"...stirbt leider nicht aus....dieses Klientel.

@Funzl

Damit Patrioten aussterben - oder deren Zahl wenigstens deutlich reduziert wird, braucht es wieder mal einen anständigen Krieg mit Blutbädern und Sahlgewittern, in denen der Patriot mit dem Deutschlandlied auf den Lippen in den Heldentod stürmt. Frau von der Leyen, übernehmen Sie!

Doors schrieb:Damit Patrioten aussterben - oder deren Zahl wenigstens deutlich reduziert wird, braucht es wieder mal einen anständigen Krieg mit Blutbädern und Sahlgewittern, in denen der Patriot mit dem Deutschlandlied auf den Lippen in den Heldentod stürmt. Frau von der Leyen, übernehmen Sie!

Meinste das würde wirklich helfen? Hat die Vergangenheit nicht eher das Gegenteil aufgezeigt?

Ich gehe mal davon aus das dieser Beitrag deiner ureigenen Ironie zu zuschreiben ist.

@Funzl

Da Dumme ist ja nur, dass die Dummen irgendwie nicht alle werden. Der Erste Weltkrieg hat die Deutschen ja nicht davon abgehlten, noch einen zweiten zu beginnen - für ein noch widerlicheres System.

Doors schrieb:Da Dumme ist ja nur, dass die Dummen irgendwie nicht alle werden. Der Erste Weltkrieg hat die Deutschen ja nicht davon abgehlten, noch einen zweiten zu beginnen - für ein noch widerlicheres System

Wer sagte das doch noch. "Dummheit ist das Unkraut des Volkes" oder so ähnlich. wuchert immer wieder nach, auch ohne zu düngen.

Leider gibt es in meinem beruflichen Umfeld einige bekennende "Kriegsbeführworter"....können kaum von 0 bis Eins zählen, sind aber felsenfest der Überzeugung das es "uns viel zu gut geht" und deshalb ein weiterer Weltkrieg her muß..."dann ist alles wieder schön kaputt, und kann wieder neu und "noch viel besser" auf gebaut werden..dann haben auch wieder alle Arbeit!"

Seltsamerweise sind die meisten von denen in einem Alter, wo man davon ausgehen könnte sie müssten es besser wissen.....ist aber nicht so.

@Doors

Wann ist eigentlich die nächste Fußball EM / WM?

@Funzl

Ich und Fussball? Da könntest Du auch einen Buddhisten fragen, wann die nächste Papstwahl ist.