Bundesweiter Streik Ok?

Was ich nicht verstehe, ist, wenn die GDL die kleinste Lokführergewerkschaft ist, trotzdem kaum ein Zug fährt.

SomertonMan schrieb:Was ich nicht verstehe, ist, wenn die GDL die kleinste Lokführergewerkschaft ist, trotzdem kaum ein Zug fährt.

Ich habe ehrlich gesagt auch keine Ahnung, wie die GDL-Mitglieder verteilt sind, dass sie es schaffen, den Bahnverkehr weitgehend lahmzulegen. Normalerweise würde man denken, dass man zumindest mit den nicht gewerkschaftlich organisierten bzw. den von der EVG vertretenen Lokführern ein reduziertes Angebot fahren könnte.

Noch ein paar Monate, dann geht Weselsky in Rente. Er will sich vermutlich nur ein Denkmal setzen oder so in der Art.
Ich würde es als Bahn aussitzen und einfach abwarten. Teuer wird es so oder so für uns alle.

martenot schrieb:Ich habe ehrlich gesagt auch keine Ahnung, wie die GDL-Mitglieder verteilt sind, dass sie es schaffen, den Bahnverkehr weitgehend lahmzulegen.

Weil man um zu streiken nicht in der Gewerkschaft sein muss und auch unorganisierte erkennen wie sinnvoll ein Streik ist. Würde mich als Lokführer auch nicht von der Bahn immer mehr abschröpfen lassen, während es sich Vorstände und Wasserkopf gut gehen lassen.

Bettman schrieb:wie sinnvoll ein Streik ist.

Wobei die Ergebnisse halt letztlich in Verhandlungen erzielt werden, und nicht durch immerwährende endlos sich wiederholende Streiks, die hauptsächlich den Fahrgästen schaden, die mit den Tarifverhandlungen nichts zu tun haben.

Ich würde halt doch irgendwann eher auf Verhandlungen setzen und nicht auf Streiks, Streiks und noch mehr Streiks.

Was mich betrifft, kommen mich die Streiks inzwischen auch teuer zu stehen. Und meine pflegebedürftige Mutter schaut in die Röhre, weil ich jetzt schon zum wiederholten Male einen wichtigen Besuch bei ihr ausfallen lassen oder verschieben muss. Da sie etwas dement ist, ist es auch nicht mehr so einfach, ihr zu erklären, woran es liegt, dass ich nicht wie geplant komme.

Auch meine Fernbeziehung ist derzeit davon geprägt, dass wir unsere Treffen häufig quasi um die Streiks herumplanen müssen (und ich z.T. zusätzliche Urlaubstage nehmen muss, damit es überhaupt klappt).

Diese Aufwendungen sind quasi "Spenden" an die GDL meinerseits.

Bettman schrieb:Weil man um zu streiken nicht in der Gewerkschaft sein muss und auch unorganisierte erkennen wie sinnvoll ein Streik ist.

Wozu soll man da in der Gewerkschaft sein und Beiträge zahlen, wenn die Unorganisierten das dann gleich mit ausnutzen? Und wer verhandelt dann mit denen? Versteh ich nicht.

SomertonMan schrieb:Wozu soll man da in der Gewerkschaft sein und Beiträge zahlen,

Ein Vorteil der Gewerkschaftsmitgliedschaft ist, dass einem die Gewerkschaft Streikgeld auszahlt, wenn gestreikt wird. Man bekommt ja an Streiktagen keinen Lohn oder muss Urlaub nehmen, es sei denn, man ist Gewerkschaftsmitglied. Dann erhält man von denen einen Lohnersatz.

Wie das bei der GDL funktioniert, weiß ich nicht, aber ich habe von einem Freund (Straßenbahnfahrer) gehört, dass man das Streikgeld persönlich am Streiktag einfordern muss. Wer das Geld bekommen will, muss sich also auf den Weg machen und persönlich erscheinen. Die Gewerkschaft möchte natürlich auch, dass man nicht einfach zuhause bleibt, sondern sich den Demonstrationen anschließt, auf denen die Forderungen skandiert werden.

Ich denke aber, dass streikende Lokführer, die nicht der GDL angehören, dies auf eigene Rechnung tun müssen, oder?

@martenot

Ist ja bloß blöd, wenn man in Berlin wohnt, den ICE nach München gesteuert hat und 22:00 ankommt, und plötzlich ruft Weselsky so nen unangekündigten Streik für 2:00 Uhr aus. Da hängt man ja dann selber fest.

SomertonMan schrieb:Da hängt man ja dann selber fest.

Ich habe mir diese Streikidee nicht ausgedacht. Die Lokführer und das übrige Personal werden das schon irgendwie gut finden, sonst würden sie wohl nicht mitmachen.

Morgen ist der Frankfurter Flughafen für "Landankommende" nicht erreichbar. 😮

Wegen der ausfallenden Kontrollen könnten keine Fluggäste von der Landseite den Flughafen betreten, erklärte ein Sprecher des Betreibers Fraport.

Quelle: https://www.bild.de/regional/frankfurt/news/warnstreik-frankfurter-flughafen-am-donnerstag-gesperrt-87418528.bild.html

Manche würden sagen, wir sind auf dem Weg zum bundesweiten Streit. 😮

Neuer Verdi-Aufruf für Freitag
Flughafen-Streiks gehen in die Verlängerung

Das teilte der Flughafen Hannover am Mittwoch mit. Welche Flughäfen neben Hannover betroffen sind, blieb zunächst unklar.

Quelle: https://www.bild.de/news/2024/news/flughafen-streiks-gehen-weiter-neuer-verdi-aufruf-fuer-freitag-87505606.bild.html

@krungt

Bleiben wir einfach alle zu Hause, wie im Lockdown :D
Da können sich dann Apotheker, Busfahrer, Lehrer, Pfleger usw usf auch noch zum Streik anstellen

DerDoctor11 schrieb am 05.03.2024:35 st in der Woche für vollen Gehalt arbeiten ist komplett Realitätsfremd.

Dennoch ist dieser Wunsch nachvollziehbar - machen immerhin einen Job, bei dem man hochkonzentriert sein muss: Lokführer bspw.

Auch das Luftsicherheitspersonal an Flughäfen verdient bessere Arbeitsbedingungen in mehrerer Hinsicht.


Das gilt natürlich noch für viele andere Jobs und Berufe.

Und besonders diese mit Schwerpunkt körperlichem Arbeiten hätten ebenso eine 35-Stunden-Woche ohne Lohneinbußen verdient.

Ich kann grundsätzlich den Wunsch nach weniger Arbeitszeit verstehen, wenn je nach Branche die Mehrbelastung steigt - einschließlich je nachdem auch die Überstunden wegen Personalmangels/Personalknappheit zunehmen sollten.

Ps.

Streiks zeigen uns im Allgemeinen immer auf, dass nichts und niemand selbstverständlich ist.

Streiks zeigen uns auf, wie abhängig wir in unserem Berufs- und Privatleben von anderen Menschen sind.

Rhapsody3004 schrieb:Und besonders diese mit Schwerpunkt körperlichem Arbeiten hätten ebenso eine 35-Stunden-Woche ohne Lohneinbußen verdient.

Das Probeblem ist aber wenn die nachgeben das die 35 Stunden arbeiten bei vollen Gehalt wollen es andere auch. Und die 35 Stunden sind nur der Anfang dann wollen sie als nächstes 32 st oder 25 Stunden bei vollen Gehalt arbeiten und das geht nun mal nicht.

Jetzt spinnt die Verdi komplett
https://www.google.de/amp/s/www1.wdr.de/nachrichten/tarifverhandlungen-gescheitert-jetzt-drohen-unbefristete-streiks-im-nahverkehr-100.amp

https://www.t-online.de/region/koeln/id_100381738/koeln-verdi-urabstimmung-beendet-unbefristete-kvb-streiks-beschlossen.html

Es ist amtlich in NRW kommt es zu einem unbefristeten Streik.

DerDoctor11 schrieb am 14.03.2024:Jetzt spinnt die Verdi komplett

Ob deren Mitglieder auch alle spinnen?

m Nahverkehr in NRW soll es schon bald unbefristete Streiks geben. Das hat eine von der Gewerkschaft Verdi ins Leben gerufene Urabstimmung ergeben. Das Voting, an dem auch zahlreiche Mitarbeiter der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) teilgenommen hatten, zeigte, dass 97 Prozent der Verdi-Mitglieder mit den geplanten Erzwingungsstreiks einverstanden sind. Um diese tatsächlich durchzusetzen, hatte es eine Mehrheit von mindestens 75 Prozent benötigt.

Quelle: https://www.t-online.de/region/koeln/id_100381738/koeln-verdi-urabstimmung-beendet-unbefristete-kvb-streiks-beschlossen.html

Rhapsody3004 schrieb:Ob deren Mitglieder auch alle spinnen?

Die Mitglieder stimmen sowieso aber die werden noch Probebleme bekommen.spätenstens wenn die Verdi das Streik Geld nicht rechtzeitig überweist werden wohl einige freiwillig wieder arbeiten gehen.