Negev schrieb:Ich frage mich jetzt schon, das ist da los? Bin nur ich so komisch drauf - weil ich vor allem die Brille als Sehhilfe betrachte?
Eine Antwort von mir darauf, als Typ "Pragmatiker" mit Brille seit der 2. Klasse, (sehr) stark kurzsichtig, keine alternative Verwendung von Kontaktlinsen:
Persönlich bevorzuge ich, seit zu einem vernünftigen Preis verfügbar (= ab meiner Teenagerzeit; Kinder-Titanbrillen wie heutzutage gab es früher noch nicht) Titangestellbrillen.
Funktional-schmucklos (auch als Frau gerne aus dem "Herrensortiment"), vom Aussehen zu mir passend (mag's einfach deutlich lieber technisch-pragmatisch denn verspielt). In einer Größe die das Sehfeld gut abdeckt, so weit weg von der Nase dass Wimpern und Augenbrauen nicht dagegenwischen.
Angenehm empfinde ich da auch randlose Brillen - auch deshalb, weil sie aus Einzelteilen bestehend viel leichter auf optimale Passform angepasst werden können.
Ich habe zwei Brillen (eine immer als Ersatzbrille, d.h. mit schon für die normale Verwendung zu zerkratzten Gläsern). Neue Gläser lasse ich immer abwechselnd einsetzen, sprich, sind mir die Gläser meiner jetzigen Brille nicht mehr gut genug, werden die in der zwischenzeitlich als Ersatzbrille weggeräumten ersetzt und sie wird dann zu meiner normalerweise benutzten Brille.
Ich verwende ein Brillengestell somit bis es erste Verschleißerscheinungen gibt (das dauert bei Titan), waren bislang bei schraubenlosem Titangestell 8 Jahre (davon mehr als 7 Jahre getragen; währen der Zeit immer die Gläser in dieser Brille ersetzen lassen und eine ältere, bei kaum veränderter Sehstärke, zwischenzeitlich genutzt). Das Gestell gab es dann sogar noch vom Hersteller und ich habe es mir wieder nachgekauft.
Negev schrieb:Wenn jede Brille anders aussieht und anders geformt ist? Dann ist da auch noch Glück dabei? Je nach dem, welche Brille gerade im Laden ist (die werden kaum 2500 Bürobrillen in der Filiale haben)?
Das alles wirkt auf mich echt willkürlich.
Bestimmte Gestelle schließe ich gleich einmal aus wegen a) ihrem Aussehen, b) was mich bereits an anprobierten Brillen störte, c) was mir (siehe Nutzungsdauer) schon als möglicherweise diese Nutzungsdauer nicht erfüllend auffällt.
Das reduziert in einem typischen Optikerladen die Brillengestelle oft auf 1 - 3, wobei ich bewusst bei Brillen die als "für Damen", "für Herren" oder "unisex" angeboten werde schaue. Manchmal ist auch gar nichts dabei.
Optikerläden in denen man mir Brillen nach "das ist gerade Mode" oder mit Schmeichelei vehement aufdrängen will obwohl ich ein ganz anderes Modell als gewünscht beschrieben hatte (anstatt nur eine Alternative zeigt, das ist okay) verlasse ich übrigens wieder unverrichteter Dinge.
Sterntänzerin schrieb:Wobei man "nicht stehen" auch immer subjektiv sehen muss. Es gibt extrovertierte Persönlichkeiten mit sehr auffälligen Brillen, denen diese Modelle stehen, weil sie zur Persönlichkeit passen, während ich selbst nicht "die Person mit der John-Lennon-Gedächtnisbrille in Leoprint" sein möchte.
Genau, und dazu gehört auch obiges. Ein Optiker sollte m.E. dringend von allem das nicht gut funktionieren wird abraten, aber persönlicher Geschmack - z.B. ob man jetzt mit eine Brille eher einen Aussehenskontrast setzen will (bei Frauen sehr oft empfohlen: wenn man sich nicht schminken mag, dann mit einer Brille bunter im Gesicht wirken) oder ja nicht (bin da der Typ: schminke mich nicht, trage auch keine "feminine" Kleidung, somit möchte ich auch bei einer Brille nichts das in die Richtung geht); ob man findet dass sehr viel in der selben Farbe an sich cool, pfiffig, insgesamt gut aussieht oder langweilig - ist alleinig Sache des Kunden.
Negev schrieb:Wenn jede Brille anders aussieht und anders geformt ist? Dann ist da auch noch Glück dabei? Je nach dem, welche Brille gerade im Laden ist (die werden kaum 2500 Bürobrillen in der Filiale haben)?
Wenn man eine bestimmte Brille/ Brillen eines bestimmten Herstellers sucht (weil man sie evl. schonmal hatte, siehe mein Beispiel oben mit nochmals gekauft, oder schonmal wo gesehen und für interessant befunden hat) muss man tatsächlich nach Optikern suchen die Brillen dieses Herstellers führen.
Negev schrieb:Das ist dann der Punkt, an dem ich eine Kriese bekomm. Ich arbeite gerne mit Daten und Fakten, zumindest wenn es um eine Anschaffung angeht, die mich zwei Jahre oder länger begleiten soll. Etwas kaufen, nur weil es sich in diesem Moment gut anfühlt... so kann man doch nicht arbeiten.
Kann ich sehr nachvollziehen (von Beruf Physiker)
:)Darum obiges:
Bestimmte Designs schließe ich gleich einmal aus wegen a) ihrem Aussehen, b) Komfort betreffend was mich bereits an anprobierten Brillen störte, c) was mir (siehe Nutzungsdauer) schon als möglicherweise diese Nutzungsdauer nicht erfüllend auffällt.
Dazu gehört für mich persönlich:
- Geschmack: mag bunt, verspielt etc. einfach nicht, weder bei Brillen noch anderen persönlichen Gegenständen (grundsätzlich auch runterzubrechen auf Daten und Fakten: wie viele Dinge besitze ich die eher so oder eher so aussehen?)
- stört an anderen Brillen: schwere Gestelle die dann insbesondere beim Schwitzen im Gesicht (es ist eben auch mal heiß, man strengt sich an) auf der Nase "Schlitten fahren"; Brillen die so nahe an den Augen sitzen dass Augenbrauen und Wimpern störend an den Gläsern reiben und diese sogar beschmutzen durch das natürliche Hautfett; breite Brillengestelle können wegfallen wenn darüber eine andere Brille getragen werden muss oder soll (Schutzbrille, stärkenlose Sonnenbrille als "Überbrille" in Beruf oder Hobby)
- Nutzungsdauer: möglichst wenig Verschleißteile, somit schraubenloses Design; bei randlosen Brillen genietet / zusammengesteckt anstatt mit Faden; Brillengestell nicht eingefärbt/lackiert sondern natur Titan oder allenfalls eloxiert sodass nicht das Brillengestell mit der Zeit durch abplatzende Farbe unordentlich aussieht
Über den Rest der "Zahlen und Fakten" entscheidet dann der Optiker, z.B. ob eine bestimmte Art von Gestell mit bestimmten Gläsern kombinierbar ist. Mineralische Gläser ("Glasgläser") sind z.B. bei randlosen Brillen nicht empfehlenswert. Gläser sehr hoher Stärke passen nicht in alle gekrümmten Sportsonnenbrillengestelle; kann umgekehrt dann aber auch, siehe oben, zur Entscheidung für eine schmale Brille als Sehhilfe führen damit eine andere darüberpasst.