Verschwörungen
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Der Fall Uwe Barschel

1.471 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krawatte, Lösungsmittel Auf Dem Badevorleger, Abgerissener Hemdknopfes ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Uwe Barschel

03.12.2020 um 19:47
Zitat von geekygeeky schrieb:Es wurde also etwas "nachgewiesen", von dem man gar nicht weiß, was es gewesen sein soll, sich aber trotzdem sicher ist, daß es nicht mehr da war? Das ist doch absurd - aber das bringt die Mord-Hypothese wohl zwangsläufig mit sich.
Naturwissenschaftliche Prozesse bewirken durchaus Veränderungen an Stoffen, die es später nicht mehr zulassen auf die „Ausgangslage“ zurück zu schließen. Bsp. und für jedermann einfach vorstellbar ist eine Verbrennungsreaktion. Es ist durchaus schwierig nachzuweisen, ob nun Flüssiggas, Erdgas, Wasserstoff usw. bei der Reaktion beteiligt war oder was ganz anderes. Man kann jedoch u. U. an der jeweiligen Spurenlage schon darauf schließen, was es gewesen sein kann und was definitiv nicht.

Wie oplibelle oben sehr schön beschrieb, sind die am Tatort vorgefundenen Stoffe (Wasser, Wein, ...) nicht im Stande, die entsprechenden Spuren zu erklären (z.B. hier die Aluflakes aus der Innenbeschriftung des Schuhs am Badvorleger). Man weiß jedoch um einen Stoff, der genau so was bewirken kann und grenzt von unendlich vielen Stoffen auf eine Gruppe mit ähnlichen Eigenschaften ein. Jetzt kann man sich Gedanken machen, welcher Stoff das genau war oder man überlegt, wo der Stoff herkam und vor allem wie er und seine Verpackung usw. denn vom Tatort wegkam, wenn der Betroffene nicht mehr dazu in der Lage gewesen ist.

Warum der Socken nicht nachweisbar angegriffen wurde von dem Stoff? Entweder greift der Stoff den Socken nicht an oder wie hier mit dem potentiellen Stoffkandidaten sogar ausprobiert, wirkt der Stoff bei Verdünnung am Socken nicht mehr. Da der gute Socken am Körper in der Badewanne war, dürfte für mich klar sein, dass der Wasserinhalt der Badewanne für ausreichend Verdünnung gereicht haben könnte.

Anzeige
3x zitiertmelden

Der Fall Uwe Barschel

03.12.2020 um 20:35
@Masijanima
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:sind die am Tatort vorgefundenen Stoffe (Wasser, Wein, ...) nicht im Stande, die entsprechenden Spuren zu erklären (z.B. hier die Aluflakes aus der Innenbeschriftung des Schuhs am Badvorleger). Man weiß jedoch um einen Stoff, der genau so was bewirken kann und grenzt von unendlich vielen Stoffen auf eine Gruppe mit ähnlichen Eigenschaften ein
Zur Fixierung der Innenbeschriftung von Schuhen wird Biopolyurethan benutzt, welches sich bei Kontakt mit zB Sojaöl langsam löst und dadurch die Beschriftung freigibt - und das ist nur eine von diversen Möglichkeiten, diese fragile Schutzschicht zu beschädigen.
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:Jetzt kann man sich Gedanken machen, welcher Stoff das genau war oder man überlegt, wo der Stoff herkam
Wer ausschließlich nach Indizien für einen Mord sucht ist blind allem anderen gegenüber und macht sich gewiß keine Gedanken darüber, daß das Öl bereits viel früher auf den Schuh eingewirkt haben kann und die so schließlich freigelegte Beschriftung auf rein mechanischem Wege zerkrümelt ist.
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:und vor allem wie er und seine Verpackung usw. denn vom Tatort wegkam
Dieser scheinbare Widerspruch löst sich sofort in Luft auf, wenn man sich von Willes verlogener Behauptung löst, dafür käme nichts anderes als DMSO in Frage.


1x zitiertmelden

Der Fall Uwe Barschel

03.12.2020 um 21:10
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:ich habe nie verstanden, warum man sich an dieser Formulierung "ein paar Mal um den Flughafen herum" festgebissen hat und daraus abgeleitet hat dann müsse alles falsch sein. B. hatte ja kein Minutenprotokoll verfasst sondern retrospektiv im Hotelzimmer die Situation knapp zusammengefasst.
Ist halt immer ein bisschen Salom-Fahrt, letztlich bei allen Theorien - manches muss man unbedingt konkret nehmen, anderes keinesfalls wörtlich, und dann passt's auch mit dem Zieleinlauf! ;)
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Aber es könnte zwei "Roloffs" gegeben haben: Einmal Postel, der Barschel schon früh einen Bären aufbinden will, und einem aus dem Kreis seiner Mörder, der auf den Zug später in Spanien aufgesprungen ist und ihn in die Schweiz gelockt hat.
Dann müssten die "zwei Roloffs" aber von einander gewusst haben, oder ist es Zufall, dass beide diesen Nachnamen gewählt haben?

BTW: "Roloff", auch wenn es diesen Nachnamen tatsächlich gibt, klingt schon so albern-dämlich, dass es für mich wie aus Barschels gut gefüllter Räuberpistole klingt. Freilich auf meiner Slalomfahrt .... :)

Barschel war jedenfalls nie Verlegen aus seiner Räuberpistole zu ballern (bereits 1963, hatten wir neulich erst), selbst wenn's peinlich war. "Roloff" fand ich persönlich von jeher peinlich, und zwar aus diesem Grund:
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Denn was immer "Roloff" über den Affären-Auslöser Reiner Pfeiffer und dessen angebliche Hintermänner hätte auspacken können: Die Machenschaften, die Barschel gegen politische Gegner angezettelt hat und die ihm nachgewiesen worden sind, wären dadurch weder ungeschehen gemacht noch gerechtfertigt worden.

Quelle: https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13530677.html
Ich weiß, dass von den Barschel nachgesagten "Barscheleien" manch einem nichts und schon rein gar nichts als belegt gilt, eher Pfeiffer als Schurke vermutet wird, dabei werden bei diesem Abschnitt der Slalomfahrt aber stets der Meineid und die von Barschel erzwungenen Falschaussagen seiner Mitarbeiter unter den Tisch der Skihütte fallen lassen ...
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:Entweder greift der Stoff den Socken nicht an oder wie hier mit dem potentiellen Stoffkandidaten sogar ausprobiert, wirkt der Stoff bei Verdünnung am Socken nicht mehr. Da der gute Socken am Körper in der Badewanne war, dürfte für mich klar sein, dass der Wasserinhalt der Badewanne für ausreichend Verdünnung gereicht haben könnte.
Es wurde schon angesprochen: Es ist ja noch nicht mal bekannt, wann der von manchen als existent vermutete, hochproblematische Stoff in den Schuh gekommen ist.

Zu dem heiklen Thema hat sich bislang nur @OpLibelle geäußert, mit zwei Theorien sogar, wenngleich mir persönlich beide etwas zu konstruiert sind. Aber immerhin, da kam was, danke @OpLibelle!

Gerne lese ich weiteres dazu. Aus der Sache mit dem Schuh zwingend auf einen Mord zu schließen ist mir aber in jedem Fall zu gewagt, sorry!


2x zitiertmelden

Der Fall Uwe Barschel

03.12.2020 um 21:18
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Ist halt immer ein bisschen Salom-Fahrt, letztlich bei allen Theorien - manches muss man unbedingt konkret nehmen, anderes keinesfalls wörtlich, und dann passt's auch mit dem Zieleinlauf! ;)
Keineswegs fahre ich Slalom! Ich fahre grundsätzlich Schuss ;-)
Wo war Barschel 35 Minuten lang?


1x zitiertmelden

Der Fall Uwe Barschel

03.12.2020 um 21:32
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Wo war Barschel 35 Minuten lang?
Wenn es hier wirklich fehlende 35 Minuten gibt (?), vielleicht in einer Apotheke (...), vielleicht einen Kaffee trinken (ohne Schuss!), vielleicht slalommäßig (im übertragenen Sinne) spazieren mit den Gedanken bei der Frage, ob er wirklich einen Suizid begehen soll?

Barschel ist ja prinzipiell am Leben gehangen, davon gehe ich in seinem Fall mal aus (wobei seine Tablettenabhängigkeit auch in eine andere Richtung zeigen könnte, ein insgeheim vielleicht zutiefst verängstigter und depressiver Mensch), da wird er - wie so viele Suizidenten - womöglich bis zuletzt gezögert und mit sich gerungen haben, einer Slalomfahrt gleich.

Keinesfalls würde ich aus den kolportierten 35 Minuten zwingend auf einen Mord schließen, selbst wenn es Roloff gegeben haben sollte. Was wissen wir über Roloff? Am Ende nur ein verantwortungsloser Spinner, der aus Barschels Situation Kapital (im Wortsinne!) schlagen wollte?


2x zitiertmelden

Der Fall Uwe Barschel

03.12.2020 um 21:43
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:35 Minuten zwingend auf einen Mord schließen
Danke für Deine Gedanken! Nein, tue ich auch nicht, also deswegen auf Mord schließen. Habe das nur deswegen so plakativ gefragt, weil B. Aufzeichnungen zumindest nicht zeitlich im Widerspruch dazu stehen. Er könnte tatsächlich jemand getroffen aber, weil über seinen Verbleib in diesem 35 Minuten nichts bekannt ist. Darum ging es mir.


1x zitiertmelden

Der Fall Uwe Barschel

03.12.2020 um 21:50
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Er könnte tatsächlich jemand getroffen aber, weil über seinen Verbleib in diesem 35 Minuten nichts bekannt ist. Darum ging es mir.
Schon verstanden. ;) Wenn man die Formulierung "ein paarmal um den Flughafen gefahren" nicht wörtlich sondern bildhaft nimmt.

Bei einer Fahrt tue ich mir diesbezüglich aber ehrlich gesagt schwer, weil soll er statt mehrerer Umrundungen hin und her gefahren sein? Zu Fuß wäre es etwas anderes, da sagt man vielleicht schon mal sowas um eine gewisse, gefühlte Strecke salopp zu verbalisieren bzw. zu verbildlichen. Du verstehst was ich meine? Ich jedenfalls würde "gefahren" wörtlich nehmen.


melden

Der Fall Uwe Barschel

03.12.2020 um 22:11
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Dann müssten die "zwei Roloffs" aber von einander gewusst haben
Jo, wenn es denn meine zwei Roloffs gab, hat der zweite vom ersten gewußt, weil er bereits seit sehr langer Zeit Barschels Telefone angezapft hatte. Und "er" - also der zweite Roloff - ist natürlich keine Einzelperson, sondern ich vermute Barschels Mörder schon aus dem Kreis ausländischer Dienste.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Ich weiß, dass von den Barschel nachgesagten "Barscheleien" manch einem nichts und schon rein gar nichts als belegt gilt,
Jo, ich bekenne mich dazu, so einer von diesen "manch einem" zu sein.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:dabei werden ... aber stets der Meineid und die von Barschel erzwungenen Falschaussagen seiner Mitarbeiter unter den Tisch ... fallen lassen ...
Meineid? Wann und wo hat Barschel denn einen Meineid geleistet? Aber die "erzwungenen" Falschaussagen habe ich durchaus auf dem Radar. Nur belegen die für mich nicht viel. Barschel wäre nicht der erste zu Unrecht Beschuldigte, der sich falsche Alibis bastelt und sich damit nur noch tiefer reinreitet. Das ist nicht sonderlich klug aber menschlich. Aber, ob die "erzwungen" waren oder nicht vielleicht "aufgenötigt" - wenn erstmal einer tot ist, läßt sich leicht alles auf den Verstorbenen schieben.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Cpt.Germanica schrieb:
Denn was immer "Roloff" über den Affären-Auslöser Reiner Pfeiffer und dessen angebliche Hintermänner hätte auspacken können: Die Machenschaften, die Barschel gegen politische Gegner angezettelt hat und die ihm nachgewiesen worden sind, wären dadurch weder ungeschehen gemacht noch gerechtfertigt worden.

Quelle: https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13530677.html
Billig. Was soll der Spiegel denn auch anderes Schreiben? Die Pfeiffer/Spiegel-Affäre (aka "Barschel-Affäre") stand an Peinlichkeit den Hitler-Tagebüchern in nichts nach. Natürlich versucht der Spiegel bis heute das von ihm geschaffene Narrativ irgendwie hochzuhalten.


1x zitiertmelden

Der Fall Uwe Barschel

03.12.2020 um 22:54
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Meineid? Wann und wo hat Barschel denn einen Meineid geleistet?
Es wird jedenfalls von Meineid gesprochen:
Uwe Barschel (CDU) hatte im Kieler Schmuddel-Wahlkampf 1987 gelogen und einen Meineid geleistet.
Quelle: https://www.mopo.de/von-zimmermann-bis-schaeuble-die-bundesdeutsche-luegen-galerie-19021512
Daß man einen Meineid als Politiker ebenso überstehen kann wie eine Gefängnisstrafe wegen Steuerhinterziehung, das mußte Barschel aus der jüngsten deutschen Geschichte wissen. So etwas ist kein Grund, Schlaftabletten zu nehmen.
Quelle: https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8799514.html

Falls Dir Meineid zu unscharf ist, dass Ehrenwort war nachweislich gelogen.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Aber die "erzwungenen" Falschaussagen habe ich durchaus auf dem Radar.
Und spätestens hier sprechen wir von Meineiden, die Barschel seinen Mitarbeitern abgenötigt hat:
[...] er hat Mitarbeiter zu Meineiden angestiftet.
Quelle: https://www.zeit.de/online/2007/42/barschel/komplettansicht?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F
Zuvor hatte er im Gefolge der ihn belastenden Waterkantgate-Affäre Mitarbeiter zu Meineiden angestiftet.
Quelle: https://www.focus.de/magazin/archiv/gutachten-barschel-im-koma-vergiftet_aid_154752.html

Soweit ich mich entsinne hatte das für einige sogar rechtliche/disziplinarische Konsequenzen, aber mei, selber schuld!
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Nur belegen die für mich nicht viel. Barschel wäre nicht der erste zu Unrecht Beschuldigte, der sich falsche Alibis bastelt und sich damit nur noch tiefer reinreitet. Das ist nicht sonderlich klug aber menschlich. Aber, ob die "erzwungen" waren oder nicht vielleicht "aufgenötigt" - wenn erstmal einer tot ist, läßt sich leicht alles auf den Verstorbenen schieben.
Bei der individuellen Slalomfahrt nimmt der ein eben diesen Weg, ein anderer einen anderen.

Diese Geschichte, falsches Ehrenwort usw., ist schon mal ein schweres Indiz für die Existenz von Barscheleien, dazu 1963 (s. o.), die 1970er Jahre (s. o.), aber man kann das natürlich alles ausblenden wenn man im Schuss auf einen Mord zusteuert!

Für die meisten ist die Mordgeschichte mit der Unschuld Barschels verbunden, was auch der Ursprung bzw. Zweck dieser Legende gewesen sein dürfte .... Ich habe jedenfalls nur wenige gefunden, die gesagt haben "Ja, die Barscheleien gab es, es war aber trotzdem Mord!". Diese Ansicht geistert eher durch die Presse, aber weniger durch das Allmy-Skigebiet.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Die Pfeiffer/Spiegel-Affäre (aka "Barschel-Affäre") stand an Peinlichkeit den Hitler-Tagebüchern in nichts nach.
Deine generelle Mordshaltung ist das eine (und sie sei Dir selbstverständlich belassen, wird auch nicht anders gehen ;) ), aber der Vergleich ist dann doch ziemlich abwegig.


1x zitiertmelden

Der Fall Uwe Barschel

03.12.2020 um 23:29
Zitat von geekygeeky schrieb:Zur Fixierung der Innenbeschriftung von Schuhen wird Biopolyurethan benutzt, welches sich bei Kontakt mit zB Sojaöl langsam löst und dadurch die Beschriftung freigibt - und das ist nur eine von diversen Möglichkeiten, diese fragile Schutzschicht zu beschädigen.
Interessant!

Also nehmen wir an, es war Sojaöl oder was auch immer...
wie ist dann der Ablauf und die Spurenlage zu erklären?

U.a. Verstehe ich dann nicht wie man das erklärt:
32758A80-A452-492C-BB14-356B4E6BA9EC


1x zitiertmelden

Der Fall Uwe Barschel

03.12.2020 um 23:35
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:Also nehmen wir an, es war Sojaöl oder was auch immer...
wie ist dann der Ablauf und die Spurenlage zu erklären?

U.a. Verstehe ich dann nicht wie man das erklärt:
32758A80-A452-492C-BB14-356B4E6BA9EC
Öhm .... Sojaöl und "mechanische Beanspruchung" sind jetzt aber nicht das selbe, ja noch nicht mal das gleiche! ;)


1x zitiertmelden

Der Fall Uwe Barschel

04.12.2020 um 00:15
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Öhm .... Sojaöl und "mechanische Beanspruchung" sind jetzt aber nicht das selbe, ja noch nicht mal das gleiche! ;)
Na ja, aber das Problem bleibt so oder so:

Wollte man annehmen, dass Barschels Schuh akut - also in der Nacht seines Todes - mit einer größeren Menge Sojaöl in Berührung kam, bleibt die Frage, wo kam es her, wo ging es hin? Für diese Frage ist es doch völlig gleichgültig, ob das "Mittel X" nun DMSO, Bananensaft oder Sojaöl war.

Wollte man annehmen, dass Barschels Schuh vor Tagen, Wochen oder Monaten mit Sojaöl in Berührung kam, könnte das vielleicht noch einen beschleunigten Abrieb in dem einen Schuh im Vergleich zum anderen Schuh erklären, mehr aber auch nicht. Abrieb sammelt sich doch nicht über Tage oder Wochen, sondern wird bei jedem Ausziehen mit der Socke herausgetragen. Ebenso, wie die Sojaöl-Konzentration nach ein paar Mal an- und ausziehen ziemlich gegen Null gehen dürfte - würde ich jetzt mal aus gesundem Menschenverstand heraus behaupten. Die Feststellung zum Fließmittel kommt noch hinzu.


1x zitiertmelden

Der Fall Uwe Barschel

04.12.2020 um 00:48
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Ebenso, wie die Sojaöl-Konzentration nach ein paar Mal an- und ausziehen ziemlich gegen Null gehen dürfte - würde ich jetzt mal aus gesundem Menschenverstand heraus behaupten. Die Feststellung zum Fließmittel kommt noch hinzu.
Ja, ein in der Vergangenheit beigebrachtes Sojaöl o. ä. könnte den Farbabrieb nicht unbedingt erklären.

Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendeiner meiner Schuhe nass geworden keine Farbe auf einem Badvorleger, Handtuch, o. ä. hinterlässt, allein schon wegen der Schuhcreme, mag die auch noch so ins Leder eingezogen sein.

Und dann wäre auch noch die Möglichkeit eines Produktionsfehlers des Schuhs?!?

Also ehrlich, je länger wir hier diskutieren desto mehr komme ich zu der Überzeugung, dass die Genfer Kripo alles richtig gemacht hat, statt vor lauter "unstimmiger" Details den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr zu sehen.

Ich sage von jeher - bald jeder Prominententod sieht nach Mord aus, weil man vor lauter "Genauigkeit" und *Detailverliebtheit* den Überblick verliert. Irgendein Bleistift liegt immer in der falschen Himmelsrichtung und am falschen Ort, aus irgendeiner Fernsehzeitschrift ist immer eine halbe Seite heraus gerissen, ein angebissener Apfel liegt in der Küche, eine Zartbitternussschokoriegelverpackung im Müll wo durch nur blanke, weiße Schoki im Haushalt konsumiert wird, und der Briefkasten ist leer und war nur schlampig zu gemacht. Und wenn sich dann noch Stunden vor dem Tod irgend ein Meier oder Huber verwählt hatte war es garantiert der Mörder, der checken wollte ob das Opfer daheim war. Also muss es der Mossad, die Iraner, weiß der Teufel wer gewesen sein, der KGB fällt zumindest 2020 aus (wie heißen die jetzt?). Die CIA habe ich vergessen. Dafür traut man es den Österreichern nicht zu. Wenigstens etwas.

Vielleicht hätte man diesen Humbug mit den Mordermittlungen gar nicht zu lassen dürfen, aber dann wären die Verschwörungsvermutungen erst recht gesprießt, weil der Staat ja "was zu verbergen hat"! Wie man's macht macht man's falsch.


melden

Der Fall Uwe Barschel

04.12.2020 um 07:08
Der zweite Post wurde von einem Moderator gelöscht, da keine Quellenangabe dabei war....
Toll...

Das hier sollte noch dazu:

B3441266-C7C2-4991-84A7-0708279810E8Original anzeigen (0,2 MB)
...aus dem veröffentlichten Abschlussbericht, hier zu finden (wie die 27 anderen Belege von mir dazu auch)
https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/STA/Info_material/info_material_node.html


1x zitiertmelden

Der Fall Uwe Barschel

04.12.2020 um 09:46
Wenn wir schon beim Zitieren sind, hier die Darstellung des Generalstaatsanwalts des Landes Schleswig-Holstein von 2007 (S. 45 f.):

UnbenanntOriginal anzeigen (0,3 MB)

Unbenannt2

https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/STA/Info_material/Infos_PDF/Barschel/doku_teil1_rex.pdf;jsessionid=5F102AE890B3B09008F8339B43434F77.delivery2-master?__blob=publicationFile&v=1


1x zitiert1x verlinktmelden

Der Fall Uwe Barschel

04.12.2020 um 09:49
@Masijanima
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:Das hier sollte noch dazu:
Warum eigentlich blendest du all das aus, was die Legende vom vorsätzlich in den Schuh geträufelten "Irgendwas" widerlegt?
10.3.11 Keine DMSO-Spuren auf Badewannenvorleger oder Handtuch

Der Badewannenvorleger vor der Badewanne sowie ein Handtuch im Flurbereich (auf beides wird anschließend eingegangen) enthielten keine Spuren von DMSO! Bei DMSO handelt es sich um ein Lösungsmittel, das z. B. zum Auflösen von Farbe pp. Verwendung findet. Derartige Spuren sind nirgendwo am Tatort gefunden worden!
Normalerweise wäre in einer Beweiswürdigung – wie vorliegend – ein solcher Hinweis nicht nötig. Allerdings sind in einigen Medien teilweise Behauptungen dieser Art zu einem zentralen Punkt zur Untermauerung der Mordthese aufgestellt worden, die objektiv falsch sind und die gleichwohl teilweise weiter verbreitet werden. Deswegen wird hier zur Vermeidung einer Legendenbildung noch einmal betont, dass DMSO als Lösungsmittel erstmalig acht Jahre nach dem Tod von Dr. Barschel in die Diskussion gebracht worden ist, weil ein Gutachter Lederstreifen eines Schuhes von Dr. Barschel in verschiedene Reagenzgläser mit verschiedenen Flüssigkeiten getaucht hat und bei einem Flüssigkeitsmittel namens DMSO feststellte, dass sich damit Schuhfarbe ablösen ließ.
Quelle: https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/STA/Info_material/Infos_PDF/Barschel/dokumentation_barschel.pdf
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:...aus dem veröffentlichten Abschlussbericht, hier zu finden (wie die 27 anderen Belege von mir dazu auch)
https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/STA/Info_material/info_material_node.html
Du solltest dir tatsächlich langsam angewöhnen, zu einem Zitat auch den Link anzugeben, von dem es stammt, und nicht eine Seite, die mehrere Dokumente verlinkt, und dann jeden selber suchen lassen, wo genau dieses Zitat denn nun zu finden sein könnte.


btw: aus allen diesen Dokumenten läßt sich der plain text herauskopieren, es gibt also keinen Grund sie als Grafik einzustellen. Die Allmy-Suchfunktion wird es danken!


1x zitiertmelden

Der Fall Uwe Barschel

04.12.2020 um 11:01
Zitat von monstramonstra schrieb:Wenn wir schon beim Zitieren sind, hier die Darstellung des Generalstaatsanwalts des Landes Schleswig-Holstein von 2007 (S. 45 f.):
Wieso putze ich meine Schuhe, creme sie sauber ein und wische sie sogar ab, nachdem sie mit dem Wasser der Badewanne in Verbindung kamen, in die ich mich gleich in suizidaler Absicht lege? Einfach gesagt: sind mir der Zustand meiner Schuhe und ihre vorsorgliche Pflege nicht einfach völlig egal wenn ich gleich aus dem leben scheide? So nachvollziehbar ich es finde, nach einer einfachen Lösung zu suchen und die Thematik rund um irgendwelche Lösungsmittel auch schwierig finde: aber da macht es sich der gute Herr Rex viel zu einfach. Das ergibt einfach keinen Sinn.


6x zitiertmelden

Der Fall Uwe Barschel

04.12.2020 um 11:18
@EdgarH
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Einfach gesagt: sind mir der Zustand meiner Schuhe und ihre vorsorgliche Pflege nicht einfach völlig egal wenn ich gleich aus dem leben scheide?
Das wirst du dir frühestens dann beantworten können, wenn du selbst in dieser Situation steckst. Ob dann alle deine Handlungen irgendeinen für Außenstehende erkennbaren "Sinn" ergeben dürfte allerdings schon jetzt fraglich sein, besonders wenn sich zum eigentlichen Motiv noch das bewußte Legen falscher Spuren gesellt.


melden

Der Fall Uwe Barschel

04.12.2020 um 11:20
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Falls Dir Meineid zu unscharf ist, dass Ehrenwort war nachweislich gelogen.
Noch ein Hinweis zu den Begriffen:

"Meineid" ist ein Verbrechen (§ 154 StGB). Dafür bedarf es einer Aussage vor Gericht oder einem Untersuchungsausschuss mit anschließender Vereidigung. Wird auf Vereidigung verzichtet, handelt es sich um eine "uneidliche Falschaussage" (§ 153 StGB).

Als Barschel von Gran Canaria aufbrach, erwartete ihn eine Vernehmung vor dem Untersuchungsausschuss in Kiel. Nach dem Stand der Dinge hätte er dort entweder falsch aussagen müssen (s.o.) oder zugeben müssen, dass er bei seinem Ehrenwort die Unwahrheit gesagt hat.

Zudem hat Barschel eidesstattliche Erklärungen abgegeben, die dem Untersuchungsausschuss vorlagen. Sie waren nachweislich falsch. Das ist strafbar als "falsche Versicherung an Eides statt" (§ 156 StGB). Er hat auch Dritte angestiftet, falsche eidesstattliche Erklärungen abzugeben, strafbar nach § 159 StGB.

http://www.gesetze-im-internet.de/stgb/BJNR001270871.html#BJNR001270871BJNG004602307

Journalisten fassen solche Straftaten gerne als "falschen Eid" oder "Meineid" zusammen, weil die juristischen Feinheiten schwer zu vermitteln sind (v.a. warum die Vereidigung erst nach der Aussage erfolgt und dann auch nur auf Antrag - und nicht so wie in den US-Gerichtsfilmen mit Bibel und so am Anfang).

Jedenfalls steckte Barschel in der Falle:

Entweder sagte er vor dem Untersuchungsausschuss die Wahrheit - und war wegen falscher eidesstattlicher Versicherungen und einem falschen Ehrenwort dran. Oder er sagte die Unwahrheit, beharrte auf den Inhalten seiner Pressekonferenz vom 18. September 1987 - und lief Gefahr wegen Falschaussage oder gar Meineid an die Wand genagelt zu werden.


4x zitiertmelden

Der Fall Uwe Barschel

04.12.2020 um 11:34
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Wenn es hier wirklich fehlende 35 Minuten gibt (?),
gibt es , zumindest nach den Gesetzen von Adam Riese: Landung 15.15, Ankunft Beau Rivage 16.20 ca., Fahrzeit: 15 Minuten, es herrscht normale Verkehrslage an diesem Tag, Einstieg in ein Taxi vsl. gegen 15.30 (Aussage Garbely). Demnach auf dem direkten Wege wäre die Ankunft B. gegen 15.45 im Beau Rivage erfolgt.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:vielleicht in einer Apotheke (...), vielleicht einen Kaffee trinken (ohne Schuss!),
dafür gibt es keine Belege und Aussagen. Und gerade weil Du über Slalom redest: wenn UB wie ja gern stringent behauptet falsche Spuren legte, dann ist sicherlich nicht so unklug, und geht in ein Cafe und schreibt dann aber in seine Notizen, er habe jemanden am Flughafen getroffen. Ihn muss ja nur eine einzige Person erkennen (am ehesten geeignet wäre doch der Taxifahrer, von dem B. ausgehen musste, dass er diese Lüge dann sofort enttarnen könnte). Der Taxifahrer könnte auch eine entspannte Spazierfahrt enttarnen. Da B. nicht wissen konnte, dass sich der Taxifahrer nie finden würde, der ihn ins Beau Rivage fuhr, der es ihm vielleicht sogar empfahl, konnte er nichts in seine Notizen schreiben, was sofort wiederlegbar gewesen wäre. Für mich bleibt das rätselhaft. Wo war U.B?


Anzeige

8x zitiertmelden