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Der Fall Uwe Barschel

1.471 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krawatte, Lösungsmittel Auf Dem Badevorleger, Abgerissener Hemdknopfes ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Uwe Barschel

22.10.2020 um 11:01
Zitat von monstramonstra schrieb:Und das Schlimme dabei waren nicht nur die Verfehlungen oder die Verantwortung, sondern die gewaltige Diskrepanz zwischen konservativen Image und schmutzigen Tricks.
Ich würde sogar von einem "Saubermann-Image" sprechen, ein Saubermann, der sich als schmieriger Politganove mit schmutzigen Tricks entpuppt hat. Die alte Geschichte von "Außen hui und innen ......." ... na ja.

Irgendwie passt alles ins Bild, bis hin zum feigen Selbstmord. Und auch, dass die Witwe Barschel von Anfang an auf Mord gesetzt hat. In dieser Familie war der Schein offensichtlich unglaublich wichtig, weitaus wichtiger als die Wahrheit!
"Ausspionieren, denunzieren, vertuschen - so beschreibt ein einst enger Mitarbeiter die Methoden Uwe Barschels schon zehn Jahre vor seinem Rücktritt und Tod. Der CDU-Politiker habe "Krieg gegen politische Gegner" geführt."
Quelle: https://www.spiegel.de/fotostrecke/eid-ehrenwort-tod-eines-politikers-tricky-barschel-fotostrecke-162881.html


Weitere Zitate aus dieser Quelle:
"[...]
Von 1975 bis 1979 war Günther Potschien (rechts) Geschäftsführer der CDU-Fraktion im schleswig-holsteinischen Landtag und damit die rechte Hand des Fraktionsvorsitzenden Uwe Barschel.
[...]
Schon in den Siebzigerjahren, schreibt Potschien jetzt, habe für Barschel die "Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner Krieg" bedeutet.
[...]
In den Neunzigerjahren, nach Barschels Tod, traf Günther Potschien (2. von links, hier 1976 im Gespräch mit Marinereserveoffizier Hartwig Niewerth, einem Schulfreund) nach eigenem Bekunden zweimal einen BND-Agenten. Dieser, schreibt Potschien, habe geäußert, dass Barschel beim illegalen Verkauf von U-Boot-Plänen der Kieler Howaldtswerke-Deutsche Werft an den damaligen Apartheidstaat Südafrika nur eine nachrangige Rolle gespielt habe; ein Motiv für einen Mord sei darin nicht ersichtlich.
[...]
Um sich selbst zu inszenieren und politische Gegner ins Zwielicht zu rücken, schreibt Potschien, habe Barschel handverlesene Journalisten an fingierten "Bürgersprechstunden" teilhaben lassen.
[...]
Der ehrgeizige CDU-Mann wurde 1979 in Schleswig-Holstein zunächst Finanz-, dann Innenminister und im Oktober 1982 Ministerpräsident.
[...]
Er werde, schwor der Barschel vor dem Landtag, seine "Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegenüber allen Menschen üben".
[...]
Helmut und Hannelore ("Loki") Schmidt waren 68 Jahre lang verheiratet, als sie 2010 starb (Foto von 1979). Ihre Ehe galt in der Öffentlichkeit als vorbildlich. Nur wenige wussten, dass Schmidt jahrelang eine heimliche Geliebte hatte, was er selbst 2012 in seinem letzten Buch bekannte. Die Frau wohnte in den Siebzigern in Hartenholm, wo der damalige Kanzler sie oft besuchte. Dies wurde 1977 in der Kieler CDU-Landtagsfraktion bekannt, worauf Uwe Barschel seinen Fraktionsgeschäftsführer Günther Potschien nach dessen Angaben beauftragte, Schmidt nachzuspionieren.
[...]
Der von Barschel als "Medienreferent" in die Kieler Staatskanzlei geholte Journalist Reiner Pfeiffer bezichtigte sich, auf Weisung des Ministerpräsidenten Barschel den SPD-Spitzenmann Björn Engholm durch eine anonyme Steueranzeige wegen angeblicher Steuerhinterziehung denunziert sowie eine Bremer Detektei beauftragt zu haben, Engholm wegen vermeintlicher "homosexueller Neigungen" und außerehelicher Beziehungen zu Frauen auszuspähen.
[...]
Bei einer Pressekonferenz am 18. September 1987 erklärte Uwe Barschel unter großem Medienandrang im Kieler Landeshaus, dass die gegen ihn erhobenen Vorwürfe "haltlos" seien. Er bekräftigte diese Behauptung pathetisch mit seinem "Ehrenwort". Kurz darauf kam heraus, dass er enge Mitarbeiter zu falschen eidesstaatlichen Versicherungen gedrängt hatte, die seine Verteidigung untermauern sollten.
[...]
In der Badewanne von Zimmer 317 des Genfer Hotels "Beau Rivage" wurde der zurückgetretene Ministerpräsident Uwe Barschel am 11. Oktober 1987 tot aufgefunden.
[...]
Todesursache war eine Vergiftung durch Medikamente. Ob Barschel Suizid beging oder ermordet wurde, ist bis heute umstritten.
[...]
Der ehemalige schleswig-holsteinische Generalstaatsanwalt Erhard Rex erteilte 2007 in einem 50-seitigen Bericht allen publizierten Verschwörungstheorien eine klare Absage: "Wer Geld verdienen will, der tut gut daran, Mordthesen nach vorn zu stellen und einen Suizid herunterzuspielen oder sogar auszublenden.".
[...]
Der aus Hamburg stammende CDU-Politiker Jürgen Westphal war noch von Ministerpräsident Gerhard Stoltenberg 1973 als Wirtschaftsminister ins Kabinett berufen worden. Er stimmte nach eigener Aussage 1982 nur deshalb für Barschel als Stoltenbergs Nachfolger, weil die CDU lediglich über einen Sitz mehr im Landtag verfügte als die Opposition. Die "charakterliche Eignung" für das Amt sprach ihm Westphal ab.
[...]
Bei der ersten Sitzung des vom Kieler Landtag eingesetzten parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur Aufklärung der "Waterkantgate"-Affäre sagte Finanzminister Roger Asmussen (CDU) am 7. Oktober 1987 aus, Barschel habe sich bei Finanzstaatssekretär Carl Hermann Schleifer bereits Anfang des Jahres nach der Steueranzeige gegen Engholm erkundigt; also musste der Ministerpräsident entgegen seiner Beteuerung von Pfeiffers anonym versandter Denunziation gewusst haben. Deshalb wurde Barschel, der auf Gran Canaria Urlaub machte, nach Kiel zitiert, wo er am 12. Oktober hätte aussagen sollen.
[...]
Im Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses wurde einstimmig, auch von den Mitgliedern der CDU-Fraktion, festgestellt, dass bei vielen Machenschaften Pfeiffers zumindest eine Mitwisserschaft Barschels erwiesen oder jedenfalls sehr wahrscheinlich sei.
[...]
Nach jahrelangen Recherchen, mit denen er einen Mord an Uwe Barschel nachweisen wollte, musste der Lübecker Leitende Oberstaatsanwalt Heinrich Wille (rechts) sein Scheitern eingestehen. An der Seite von Landesjustizminister Gerd Walter (SPD) stellte er am 7. Mai 1998 der Öffentlichkeit seinen Abschlussbericht vor. Darin heißt es, die entscheidende Frage - Suizid oder Tötung - müsse offenbleiben. Auch die Frage nach möglichen Tatmotiven oder Tätern sei nicht zu beantworten, weiterer Erkenntnisgewinn nicht mehr zu erwarten.
[...]
Obwohl er und sein Team die Mordthese nicht erhärten konnten, publizierte Heinrich Wille nach seiner Pensionierung als Leitender Oberstaatsanwalt ein Buch mit dem Titel "Ein Mord, der keiner sein durfte". Am 24. August 2011 präsentierte er es in Lübeck. Darin wirft er Vorgesetzten und Politikern vor, seine Ermittlungen behindert zu haben - nach Ansicht von Günther Potschien "unprofessionelle Einseitigkeit und Schaumschlägerei"; Wille habe sich "verrannt".
[...]"
Noch Fragen?

Man beachte auch die Daten "11. Oktober" und "12. Oktober 1987": Barschel verstarb einen Tag bevor er sich dem UA im Kieler Landtag hätte stellen müssen, also zu einem Zeitpunkt zu dem er bereits der Lüge überführt war (s. o. roter Text).

Zumindest die Variante "Unschuldslamm" fällt für mich damit aus. Ich halte die Vorwürfe Pfeiffers - was immer man vom ihm halten mag - für (zumindest im Großen und Ganzen) berechtigt. Die Kernbotschaft dürfte stimmen. Gleichzeitig ergibt sich für mich damit ein gravierendes Selbstmordmotiv Barschels.

Natürlich schließen Getrickse und Mord einander nicht aus. Für mich stellt sich dennoch die Frage, was der Wahlkampfskandal 1987 mit einem etwaigen Mord zu tun haben soll. Außer natürlich, dass ein evtl. inszenierter Mord einen feigen Selbstmord kaschieren sollte.

Also wenigstens noch "würdig" abtreten, und nicht als Selbstmörder. Wo Selbstmord doch gerade in konservativen Kreisen als unehrenhaft galt (und in Barschels Fall auch einem Schuldeingeständnis gleich kam). Wenn denn seitens Barschel ein Mord überhaupt zu inszenieren versucht wurde. Schon das halte ich für fraglich.

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Der Fall Uwe Barschel

22.10.2020 um 12:27
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Man beachte auch die Daten "11. Oktober" und "12. Oktober 1987": Barschel verstarb einen Tag bevor er sich dem UA im Kieler Landtag hätte stellen müssen, also zu einem Zeitpunkt zu dem er bereits der Lüge überführt war
Das erinnert an den berüchtigten Abmahnanwalt "Tanja" Gravenreuth, der hat sich seiner Verantwortung auch einen Tag vor Haftantritt durch Suizid entzogen.


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Der Fall Uwe Barschel

22.10.2020 um 12:44
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Noch Fragen?
ja ;-)

Als im Sinne dieser Darstellung ist das natürlich konsequent. Ich sagte schon, die Frage ist, wieviel "Ausweglosigkeit" musste UB annehmen. Er wusste, für was er verantwortlich war und behauptete zumindest öffentlich, dass ein Komplott gegen ihn geschmiedet worden sei. Wäre das so, dann wäre der Suizid nicht ganz so konsequent.

Betrachten wir nochmal den Tatort- eher abstrakt:

1. UB plant seinen Suizid als Mord zu tarnen: dann ist der Tatort aber zu sehr als Suizid aufbereitet. (er liegt angezogen in der Wanne und ist vorgegangen nach Anleitung der Gesellschaft für humanes Sterben). Wenn ich meinen Suizid (ich persönlich) als Mord tarnen wollte, würde ich mich gerade nicht in eine Wanne legen und so vorgehen. Ich würde mich zum Sterben aufs Bett legen, mir ggf. Wunden am Kopf zuziehen, die dann eindeutig als solche und pot. Fremdeinwirkung erkennbar wären und würde ggf. eindeutige (!), nicht so subtile (Kampf-)Spuren drapieren etc.

2. UB ist von einem Profikillerteam umgebracht worden, die den Mord als Suizid tarnen wollen: dafür sind zuviele Spuren am Tatort, die eben nicht zu einem Suizidgeschehen passen. Unterlaufen diese Fehler einem Profikillerteam? Diese Spuren damit zu erklären, der "benebelte" Barschel habe diese Spuren verursacht, passt ja dann nicht zu dem Plan, das Geschehen so aussehen zu lassen, das es ein Mord sein soll. Dann wären die Spuren von UB ja unabsichtlich während der einsetzenden Wirkung der Medikamente enstanden. Heisst also: UB hatte gar nicht vor, den Suizid als Mord zu tarnen. Wäre aber sein Suizid gar nicht als "Mordtarnung" angelegt, sondern hätte als solcher durchaus aussehen dürfen, fehlt z.B. der Abschiedsbrief.

Es bleibt einfach kniffelig.


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Der Fall Uwe Barschel

22.10.2020 um 12:50
Ergänzend: die eher nicht suizidalen Spuren mit dem benebelten Barschel zu erklären, alle suizidalen Hinweise als solche zu sehen, passt eben entweder zu einem geplanten Suizid, der auch so aussehen sollte (dann wären ja aber logischerweise Weinflasche, Medikamentenpackungen, Medikamentenreste, rausgerissene Notizen alle noch da gewesen), oder eben zu einem Mord, der als Suizid aussehen soll. Hätte Barschel aber geplant seinen Suizid als Mord aussehen zu lassen, hätte es deutlichere Spuren gegeben, weniger suizidale Elemente (Wanne etc.). Wie haben ja so einen Suizid, der erstmal gar nicht als solcher polizeilich erkannt wurde. Das passt doch nicht zu einem als Suizid getarntem Mord.

Das mal als These.


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Der Fall Uwe Barschel

22.10.2020 um 17:24
@EdgarH
Mir schwirrt gerade ein bisschen der Kopf, aber es scheint ja so zu sein, dass jede Variante ihre Tücken hat. Aber je nach Sichtweise die Variante "etwas unglücklich verlaufener Mord" die wenigsten Fragen offen lässt?


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Der Fall Uwe Barschel

22.10.2020 um 18:03
@Cpt.Germanica
Sorry, vielleicht zu umständlich geschrieben von mir. Ja, aber du hast den Kern erfasst.
Man könnte sagen, wenn’s ein Selbstmord war, der wie ein Mord aussehen sollte, wärs mir fast zu subtil mörderisch. So, dass es eben fast gar nicht als „Mord“ erkennbar ist.
War’s ein Selbstmord, der gar nicht vertuscht werden sollte, und gem. Püschel eher „der benebelte Barschel“, dann muss man fragen, wieso dann diese Merkwürdigkeiten (Weinfl., keine Verpackungen, verschwinden von Notizen, Weckruf auf 6:00 am nächsten Morgen etc.)


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Der Fall Uwe Barschel

22.10.2020 um 18:42
@EdgarH
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:nur um das klar zu sagen: ich bin nicht anhänger einer "theorie". ich schaue mir an, was an fakten da ist und
"... blende dann alles aus, was gegen meinen Glauben von einem Mord spricht"? So langsam dürftest du jeden davon überzeugt haben, daß du sehr wohl anhänger einer "theorie" bist.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:War’s ein Selbstmord, der gar nicht vertuscht werden sollte, und gem. Püschel eher „der benebelte Barschel“, dann muss man fragen, wieso dann diese Merkwürdigkeiten
Warum hinterfragst du deine eigenen Ansichten nicht ebenso hartnäckig wie die ihnen widersprechenden?
Die Annahme eines Mordes impliziert mindestens ebensoviele "Merkwürdigkeiten", nur blendest du die offenbar aus.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:daher komme ich zu dem schluss, dass eben mehr für mord als für anderes spricht.
Eben. Nur daher.
Ich drücke mich bei der Bewertung von Rechtsfällen gern zurückhaltend aus. Doch im Fall Barschel finde ich die Fakten sehr überzeugend. Aus rechtsmedizinischer Sicht sprechen sie für ein suizidales Ereignis.
Quelle: https://www.medical-tribune.de/meinung-und-dialog/artikel/der-fall-barschel-die-fakten-des-koerpers-sind-nicht-manipulierbar/


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Der Fall Uwe Barschel

22.10.2020 um 19:11
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:dass ein evtl. inszenierter Mord einen feigen Selbstmord kaschieren sollte.
Volle Zustimmung. Nur würde ich nicht den "feigen Selbstmord" nicht ohne Weiteres verwenden. Eine Selbsttötung ist nicht feige und auch kein Mord. Er sah keinen anderen Ausweg, was zeigt, wie sehr er mit seinem Amt und seiner Karriere verknüpft war, wie ernst ihm das war (im Gegensatz zum Hallodri Guttenberg, der noch heute als Luftikus durch die Weltgeschichte tingelt).

Deshalb habe ich auch am Motiv keinen Zweifel. Am nächsten Tag hatte er entweder einen Meineid schwören oder die Wahrheit sagen müssen. Beides hätte ihn auf Dauer unglaubwürdig gemacht. Barschel war ein Narzisst, dessen krankhafter Ehrgeiz (wer ist schon darauf aus, mit zwei ähnlichen Themen den Dr. jur. und den Dr. phil. abzukassieren?) dazu diente, sein mangelndes Selbstwertgefühl zu kaschieren. Ohne die Weihen der Macht war er aus seiner Sicht ein Nichts. Und für die Familie seiner Frau dürfte das genauso gegolten haben.

Ihn erwartete also der soziale Tod. Mit Schimpf und Schande vom Hof gejagt zu werden. In dieser Situation war aus seiner Sicht der "feige Selbstmord" aber auch keine Lösung. Und da kam er in einen Zielkonflikt: Ein möglichst schmerzloser und sicherer Suizid einerseits, und der Anschein einer Tat von fremder Hand andererseits. Sich als Opfer eines Killers, mit Schussverletzungen, zu inszenieren, das wäre nicht leicht geworden. Also Gift. Zweifel reichen.
1. Schritt: Er suggeriert, keinerlei Suizidabsichten zu haben, sondern "Beweise für seine Unschuld", für ein "Komplott gegen ihn", in Genf zu finden. In Wirklichkeit, so meine These, hat er statt Rohloff jemanden getroffen, der ihm die Medikamente und Instruktionen gab.
2. Schritt: Er befolgt einerseits die Suizid-Empfehlungen der "Gesellschaft für Humanes Sterben" sehr genau. Aber er hinterlässt ein Zimmer, als ob nichts wäre, als wäre ein Geschäftsmann routiniert abgestiegen. Und der Tote im Bad völlig unpassend, mit Krawatte und Handtuch, dort gelandet.
3. Schritt: Er weiß, wie seine Familie reagiert. Sie würden jedes Anzeichen für Mord, für Fremdeinwirkungen penibel zur Kenntnis nehmen und aufrecht erhalten. Sich daran klammern. Dass mal später auch die CDU darauf abfährt, die ihn hat fallen lassen, konnte er nicht wissen. Auch von Internet-Foren wusste er noch nichts. Ich denke, es ging ihm alleine um seine Familie.

Das reichte. Dagegen dürfte er sich über einen abgerissenen Hemdknopf, die Lage der Schuhe oder ein leeres Whiskey-Fläschchen keine Gedanken gemacht haben. Da konnte er die Phantasien von Ermittlern wie OStA Wille einfach nicht antizipieren. Die Weinflasche verschwand wohl, weil die ein Kellner aus dem Zimmer geholt hatte, der bei dieser Runde in 50 oder 60 Zimmern war und sich an dieses nicht mehr erinnern konnte.

Und die leeren Medikamenten-Schachteln? Falls es Unterstützung gab, hatten vielleicht die, die Barschel die Medikamente für seinen Suizid gegeben hatten, auch Interesse daran, sie wieder verschwinden zu lassen. Das will ich nicht ausschließen, denn 1987 kam man nicht so einfach an die Medikamente und ihre "richtige" Anwendung.


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Der Fall Uwe Barschel

22.10.2020 um 19:30
@monstra
Ein möglicher Ablauf. Ich schließe das nicht aus. Allerdings hatte B. dann zumindest vor der Ankunft im Hotel in Genf nicht viel Zeit, einen sterbehelfer zu treffen. dass er wohl im Februar 87 kontakt zur Ges. f. humanes Sterben telefonisch aufgenommen hatte, ist wohl belegt. Zumindest gibt es eine Zeugenaussage dazu. Also denkbar ist das. Zwischen Landung bzw. Verlassen des Genfer Flughafengebäudes und Ankunft im Hotel lagen ca. 60 Minuten. Ein Treffen mit einem Sterbehelfer der alles übergibt und Anweisungen gibt wäre möglich, aber dürfte nicht länger als 15 Minuten gedauert haben. Denkbar natürlich auch, dass er den Sterbehelfer im Hotel traf, also dann nach 19.08, da fand das letzte Telefonat nach draußen statt. Um 19.30 gab es einen Anruf von außen, über den nicht bekannt ist, ob UB den annahm bzw. wer das war. Das recherchiere ich aber nochmal- hat aber mit der Frage nach dem Zeitpunkt der Zusammenkunft mit dem Sterbehelfer nix zu tun.


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22.10.2020 um 19:37
@EdgarH
@monstra
Cyclobarbital ist ab einer Menge von 30mg tödlich, in Barschels Leichnam wurden 45mg nachgewiesen. Das Gift war also sehr hoch dosiert. ein „benebelt umherwandernder“ Barschel a la püschel der sich Knöpfe abreißt und Flaschen versteckt und mit letzter Not die Wanne erreicht, aber noch die Schuhe geistesgegenwärtig auszieht und sich dann kerzengerade ins Wasser legt, ist daher schwer in Einklang zu bringen. Entweder schon völlig durch oder noch klar bei verstand. Beides geht nicht und lässt die giftmenge auch nicht zu. Das sollte man nur bedenken. Daher: keine Option lässt sich mit der uns bekannten faltenlose widerspruchsfrei zu Ende deklinieren.


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Der Fall Uwe Barschel

22.10.2020 um 19:39
@monstra
Zitat von monstramonstra schrieb:1. Schritt: Er suggeriert, keinerlei Suizidabsichten zu haben, sondern "Beweise für seine Unschuld", für ein "Komplott gegen ihn", in Genf zu finden. In Wirklichkeit, so meine These, hat er statt Rohloff jemanden getroffen, der ihm die Medikamente und Instruktionen gab.
2. Schritt: Er befolgt einerseits die Suizid-Empfehlungen der "Gesellschaft für Humanes Sterben" sehr genau. Aber er hinterlässt ein Zimmer, als ob nichts wäre, als wäre ein Geschäftsmann routiniert abgestiegen. Und der Tote im Bad völlig unpassend, mit Krawatte und Handtuch, dort gelandet.
3. Schritt: Er weiß, wie seine Familie reagiert. Sie würden jedes Anzeichen für Mord, für Fremdeinwirkungen penibel zur Kenntnis nehmen und aufrecht erhalten. Sich daran klammern. Dass mal später auch die CDU darauf abfährt, die ihn hat fallen lassen, konnte er nicht wissen. Auch von Internet-Foren wusste er noch nichts. Ich denke, es ging ihm alleine um seine Familie.
Ein so stimmiges und ohne wacklige Zusatzannahmen auskommendes Szenario wünschte ich mir auch für den Plot "Es war Mord".

Ob @EdgarH da weiterhelfen kann? ;)


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22.10.2020 um 22:01
Zitat von monstramonstra schrieb:1. Schritt: Er suggeriert, keinerlei Suizidabsichten zu haben, sondern "Beweise für seine Unschuld", für ein "Komplott gegen ihn", in Genf zu finden. In Wirklichkeit, so meine These, hat er statt Rohloff jemanden getroffen, der ihm die Medikamente und Instruktionen gab.
2. Schritt: Er befolgt einerseits die Suizid-Empfehlungen der "Gesellschaft für Humanes Sterben" sehr genau. Aber er hinterlässt ein Zimmer, als ob nichts wäre, als wäre ein Geschäftsmann routiniert abgestiegen. Und der Tote im Bad völlig unpassend, mit Krawatte und Handtuch, dort gelandet.
3. Schritt: Er weiß, wie seine Familie reagiert. Sie würden jedes Anzeichen für Mord, für Fremdeinwirkungen penibel zur Kenntnis nehmen und aufrecht erhalten. Sich daran klammern. Dass mal später auch die CDU darauf abfährt, die ihn hat fallen lassen, konnte er nicht wissen. Auch von Internet-Foren wusste er noch nichts. Ich denke, es ging ihm alleine um seine Familie.
Hmm ... ich schätze ihn eher so ein, dass es ihm nur und allein um sich ging. Und er wollte eben nicht für den Rest seines Lebens mit der Schmach des enttarnten, schmierigen Politintriganten leben. Ich wage also zu behaupten, dass ihm letztlich sogar seine Familie wurscht war. Nur meine persönliche Meinung! ;-)

Und ich setze noch eine Ziffer hinzu:

4. Schritt: Er legt sich bekleidet in die Badewanne weil er - aus für mich verständlicher Scham, Eitelkeit, usw. - nicht nackt aufgefunden werden möchte (also nicht mal unbedingt um einen Mord zu suggerieren).


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Der Fall Uwe Barschel

22.10.2020 um 22:22
Eine Person, die mit der Mordtheorie untrennbar verknüpft ist, ist die Witwe Barschel, Frau Freya Barschel.

Für meine Begriffe lohnt es auch sich mit ihrer Persönlichkeit zu beschäftigen um den ganzen Mord(s)trara besser zu verstehen. Oder um es in einem Satz zusammen zu fassen:
Zitat von VentilVentil schrieb am 31.08.2020:ich schreibe diese Mordtheorien, die Verschwörungen, besonders Freya Barschel zu...für sie war ein Selbstmord unerträglich, das ging nicht...ein Bismarck, wenn auch nur angeheiratet, bringt sich nicht um...
Soweit so "gut".

Wie sehr Frau Barschel aber auch noch Jahrzehnte später auf "ihren Uwe" fixiert war und um ihn gekreist ist kann man auch am Folgenden erkennen:
Interview mit Freya Barschel:"Mein Mann bewacht mich sehr gut"

Die Witwe von Uwe Barschel glaubt, dass ihr Mann immer noch bei ihr ist. Deshalb hat sie über ein Medium Kontakt zu ihm aufgenommen.
Quelle: https://www.sueddeutsche.de/medien/interview-mit-freya-barschel-mein-mann-bewacht-mich-sehr-gut-1.1004464
Freya Barschel (63) ist auf dem Esoterik-Trip.

Die Frau, die in der neuen RTL-Show „Das Medium“ mit ihrem 1987 unter mysteriösen Umstanden gestorbenen Mann Uwe Barschel gesprochen haben will, legt jetzt nochmal nach: „Mein Mann ist energetisch immer noch in dem Haus anwesend. Da sind Lichter von selbst ein- und ausgegangen, der Fernseher wurde ohne mein Zutun eingeschaltet. Er bewacht mich gut!“
Quelle: https://www.express.de/news/rtl-show-freya-barschel---uwe-ist-energetisch-immer-noch-im-haus--17899962


Man kann hier für meine Begriffe sehr gut erkennen wie - für meine Begiffe ungesund - Frau Barschel 2010 immer noch auf ihren verstorbenen Ex-Mann fixiert war (und vermutlich auch heute noch ist).

Kann man von so einer Frau erwarten, dass sie sich der Einsicht stellt, wer ihr Mann wirklich war?? Vermutlich klammert sie sich lieber an die "heile", vergangene Welt und blendet alles andere aggressiv aus, auch den offensichtlichen Selbstmord als Konsequenz aus den publik gewordenen Wahlkampfmachenschaften ihres Mannes.

Um dieses Trugbild aufrecht erhalten zu können muss es aber ein Mord gewesen sein!


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Der Fall Uwe Barschel

22.10.2020 um 22:52
Zitat von monstramonstra schrieb:3. Schritt: Er weiß, wie seine Familie reagiert. Sie würden jedes Anzeichen für Mord, für Fremdeinwirkungen penibel zur Kenntnis nehmen und aufrecht erhalten. Sich daran klammern. Dass mal später auch die CDU darauf abfährt, die ihn hat fallen lassen, konnte er nicht wissen.
Er hätte es sich aber denken können. Hier ist die CDU leider in ihr altes Muster zurück gefallen, einem Muster, dem letztlich auch ein Uwe Barschel (in pervertierter Form) entsprungen ist!

1987 sah man keine andere Möglchkeit als sich von Barschel zu distanzieren um den Schaden, den Ansehensverlust für die CDU, soweit nur irgend möglich zu begrenzen, Prinzip Reißleine also!

Insgeheim mag manch einer mit den Methoden Barschels aber gar kein so großes Problem gehabt haben, ging ja nur gegen einen "Sozi", das Ganze hätte aber eben nur nicht aufkommen dürfen! Bei der CSU denkt jeder an Amigos, Scheinheiligkeit, Spielchen, Mauscheleien, usw., Unseriösität eben, aber die große Unionsschwester ist von diesem "Grundmuster" nicht soooo weit entfernt, wie konservative Parteien ganz generell nicht. Da ist der Schein oft wichtiger als die Authentizität der vorgeheuchtelten Haltung.

Kaum hatte man aber die Chance die CDU von dem "Makel Barschel" rein zu waschen hat man beherzt zu gegriffen und sich an Mordtheorie und Opferstatus erfreut, zur Ehrenrettung - letztlich sogar weniger Barschels sondern zuvorderst - der CDU. Spätestens nachdem auch Engholm über den Wahlkampf 1987 gestoplert war schien manchen Barschel rehabilitiert. Als wenn man Äpfel mit Birnen aufwiegen könnte!

Bezeichnend wie ambivalent (verlogen!) sich die CDU in der Aufarbeitung der Barschel-Affäre gezeigt hat offenbart auch der Umgang mit Trutz Graf Kerssenbrock:
Am 23. Oktober 1987 vernahm der Untersuchungsausschuss Barschels ehemaligen "Medienreferenten" Reiner Pfeiffer (am hinteren Tisch 2. von links) unter regem Interesse der Medien. Am rechten Tisch vorn saß der CDU-Abgeordnete Kerssenbrock, der wegen seiner hartnäckigen Fragen auch an Parteifreunde von der CDU-Basis heftig angefeindet wurde. Bei der Landtagsneuwahl 1988 erhielt er keinen Listenplatz und verlor sein Mandat.
Quelle: https://www.spiegel.de/fotostrecke/eid-ehrenwort-tod-eines-politikers-tricky-barschel-fotostrecke-162881.html


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Der Fall Uwe Barschel

23.10.2020 um 00:52
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Entweder schon völlig durch oder noch klar bei verstand. Beides geht nicht und lässt die giftmenge auch nicht zu.
Also: Wer eine tödliche Dosis, 45 mg, dieses Barbiturates schluckt, der ist innerhalb weniger Sekunden absolut handlungsunfähig? Ein Beleg bitte.

Ich denke, dass es eine Absorbtionsphase gibt, bis die Bewusstlosigkeit einsetzt. Und die dürfte sicher noch 15 Minuten dauern. Schon deshalb, weil diese Mittel als Schlafmittel konzipiert sind und eine langsame Anflutung erfolgen soll.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Eine Person, die mit der Mordtheorie untrennbar verknüpft ist, ist die Witwe Barschel, Frau Freya Barschel.
Ja. Aber auch der Bruder, Eike Barschel. Und heute die Kinder.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Hmm ... ich schätze ihn eher so ein, dass es ihm nur und allein um sich ging.
Im Ergebnis natürlich. Aber sein konservatives Selbstbild hing stark mit dem Familienbild zusammen. Und da hinterlässt man der Familie keinen Scherbenhaufen, sondern ein Opfer finsterer Mächte. Entweder in den Tod getrieben von ruchlosen Gegnern und Partei-"Freunden", oder vielleicht gar umgebracht.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:4. Schritt: Er legt sich bekleidet in die Badewanne weil er - aus für mich verständlicher Scham, Eitelkeit, usw. - nicht nackt aufgefunden werden möchte (also nicht mal unbedingt um einen Mord zu suggerieren).
Die Badewanne hatte ja beim Suizid einen rationalen Zweck, sie sollte den Tod doppelt absichern: Nicht nur tödliches Gift, sondern beim Eintritt der tiefen Bewusstlosigkeit sollten die Muskeln erschlaffen und der Körper dann ins Wasser gleiten. Dann wäre der Suizident auch noch ertrunken. Warum das nicht passierte, weiß ich nicht, vielleicht einfach Zufall.

Nackt oder in der Unterhose will zudem niemand gerne aufgefunden werden. Ein Dr. Dr. Ministerpräsident a.D. sowieso nicht. Der will eine standesgemäße Leiche abgeben. Deshalb Krawatte. Oberster Hemdknopf zu, wobei man den eigentlich im Hotelzimmer als erstes aufmacht (vielleicht ist bei dem Versuch, den obersten Knopf wieder zu schließen der andere Hemdknopf herausgerissen worden). Dabei wusste er noch nicht, dass ihn der "Stern" so ablichten würde.

Beweisen kann man das im Einzelnen nicht, ein deutsches Gericht käme wohl zu der Überzeugung, dass es so oder so ähnlich war.


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Der Fall Uwe Barschel

23.10.2020 um 11:11
Zitat von monstramonstra schrieb:Also: Wer eine tödliche Dosis, 45 mg, dieses Barbiturates schluckt, der ist innerhalb weniger Sekunden absolut handlungsunfähig? Ein Beleg bitte.
Suche ich gerne raus, es gibt dazu eine gute ZDF Sendung aus dem Jahr 1996 mit Guido Knopp und zwei Gerichtsmedizinern, die die Obduktionsergebnisse diskutieren. Da wird das bestätigt, also die Menge von 30mg, die tödlich ist und die bei B. gefundene Überdosierung von 45mg als „den Tod in kürzester Zeit eintreten lassend“ beschrieben.
Hinzu kommt, dass B. ja definitiv noch 7 weitere Medikamente zu dem Zeitpunkt längst im Körper hatte. Also zu glauben man kann da noch rational handeln ist m.E. abenteuerlich, egal, was das den Tod bringende Cyclobarbital dann an Überdosierung bringt. Ich habe übrigens noch ein ganz interessantes Zitat von Herrn Püschel gefunden, dass auch seine Zweifel offenbart, Er wird ja gerne als Kronzeuge für Selbstmord angeführt:
“Wie bei John F. Kennedy oder Marilyn Monroe gibt es immer wieder Todesfälle, bei denen der Tod in der Grauzone bleibt“, bilanziert Püschel. „Man überlegt, ob es neuere Untersuchungsmöglichkeiten geben kann, die Licht in das Dunkel bringen. Im Fall Barschel sehe ich dies nicht, weil keine Spuren oder Überreste vorhanden sind, die noch mit neueren Methoden gründlicher untersucht werden können.“
Quelle: https://www.abendblatt.de/podcast/dem-tod-auf-der-spur/article230459294/uwe-barschel-tod-badewanne-ministerpraesident-suizid-mord-medikamente-genf-rechtsmedizin-obduktion-peuschel-podcast.html


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Der Fall Uwe Barschel

23.10.2020 um 11:25
Kennt ihr eigentlich die aufwändige SPIEGEL Reportage aus dem Jahr 1997?
Hier mal der Link zum letzten Teil, der Todesnacht. Ganz interessant zu lesen.

https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8805609.html


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Der Fall Uwe Barschel

23.10.2020 um 11:31
@EdgarH
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:monstra schrieb:
Also: Wer eine tödliche Dosis, 45 mg, dieses Barbiturates schluckt, der ist innerhalb weniger Sekunden absolut handlungsunfähig? Ein Beleg bitte.


Suche ich gerne raus, es gibt dazu eine gute ZDF Sendung aus dem Jahr 1996 mit Guido Knopp und zwei Gerichtsmedizinern, die die Obduktionsergebnisse diskutieren. Da wird das bestätigt, also die Menge von 30mg, die tödlich ist und die bei B. gefundene Überdosierung von 45mg als „den Tod in kürzester Zeit eintreten lassend“ beschrieben.
Sofern das die Frage von @monstra beantworten sollte müsstest du dann aber noch belegen, daß mit "in kürzester Zeit" Sekunden und nicht Minuten gemeint sind. Allein schon die Resorption benötigt schließlich einige Minuten. Einen Wirkungseintritt "innerhalb weniger Sekunden" zu behaupten ist absurd.


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Der Fall Uwe Barschel

23.10.2020 um 12:20
@geeky
ich habe nicht gesagt, dass UB schnell gestorben ist. Ich persönlich glaube das auch nicht, denn sonst hätte sich ja keine Lungenentzündung mehr ausbreiten können. ich hatte nur zitiert, was ein Gerichtsmediziner dazu sagte. Allerdings habe ich keine Angabe dazu, was mit "schnell" gemeint ist. Klar ist, dass Cyclob. mit 30mg tödlich wirkt, mit 45mg absolut überdimensioniert ist, auch für eine Tötungsabsicht. Ich versuche mal dazu eine Quelle zu finden, ausser den ZDF Mitschnitt.

@all
unterstellen wir eine suizidale Absicht, die im Übrigen m.E. eben nicht so klar auf der Hand liegt, wie mehrfach ausgeführt, zwei Fragen:
1. warum bestellt U.B. einen Weckruf für den Sonntag um 6.00 Uhr?
2. wieso kündigt U.B. einen Besuch bei seionem Bruder für 9.00 Uhr im nahe Genf gelegenen Yens an?

Mögliche Erklärung: beides bewusst falsche Spuren, damit der Eindruck entsteht, hier wurde jemand unerwartet aus dem Leben gerissen, denn eigentlich wollte er ja noch den Bruder besuchen etc.
Nun mein Einwand: erhöht ein Weckruf um 6 Uhr und ein fest angekündigter besuch beim Bruder nicht eher die Wahrscheinlichkeit einer ungeplanten Enddeckung des Suizidenten
in der Wanne? Gerade wo wir wissen, dass UB noch lange gelebt hat? Aufgrund des dilettantischen Vorgehen der Genfer Kripo ist ja die Temperatur von Badewasser und Leichnam nicht genommen worden (ich vermute da waren die Polizeischüler im Einsatz ?), ergo lässt sich der Todeszeitpunkt dummerweise nicht mehr feststellen. Daher bleibt alles Spekulation, aber ggf. hätte UB sogar zur Zeit des Weckrufs noch lebend, wenn auch komatös, in der Wanne gelegen. Bestelle ich dann einen Weckruf auf 6 Uhr und nenne meinem Bruder, der nahe wohnt, eine Uhrzeit, zu der dieser (wie ja dann auch geschehen) ggf. aktiv wird und nach mir suchen lässt, wenn ich zu dieser nicht eintreffe?


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Der Fall Uwe Barschel

23.10.2020 um 13:31
@EdgarH
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:ich habe nicht gesagt, dass UB schnell gestorben ist.
Wenn du "innerhalb weniger Sekunden absolut handlungsunfähig" nicht belegen kannst dann gib das bitte offen zu und sag nicht nur "Suche ich gerne raus". Bis die Menge vom Magen ins Blut gelangt ist, die dich ausknockt, vergehen mit Sicherheit etliche Minuten.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Cyclobarbital ist ab einer Menge von 30mg tödlich, in Barschels Leichnam wurden 45mg nachgewiesen. Das Gift war also sehr hoch dosiert. ein „benebelt umherwandernder“ Barschel a la püschel der sich Knöpfe abreißt und Flaschen versteckt und mit letzter Not die Wanne erreicht, aber noch die Schuhe geistesgegenwärtig auszieht und sich dann kerzengerade ins Wasser legt, ist daher schwer in Einklang zu bringen.
Das können wir dann wohl von der Liste valider Argumente gegen einen Suizid streichen. Haben wir sonst noch was?


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