Kopftransplantation

@pertivalkonen

Hast du recht.

@nterrobang Hab ich je was anderes behauptet, war doch von Anfang an meine Aussage, wenn der Mensch aber lebt und in der Lage ist eine neue Persönlichkeit aufzubauen, dann ist er auch nicht gestorben aber das ist nur ein Teil des Themas zu diesem Thread, da zu einer derartigen Transplantation immer zwei Menschen gehören.

interrobang schrieb:Bei einem Hirntot ist eben das Gehirn Tot. Damit ist auch die gesammte persönlichkeit des mensches unwiederbringlich weg. Was übrigbleibt ist reines Fleisch.

Den Körper oder seine Teile könnte man gut weiter verwenden. Kann ich den irgendwo spenden und wenn ja wer entscheidet darüber ob ich nun Hirntot bin oder nicht?

@fritzchen1
Wen du Österreicher bist passiert das automatisch. Ansonnsten musst dir nen Organspenderausweis besorgen. Wird von Ärzten kontroliert.

Wir haben aber auch nen eigenen Organspendetread.

In dieser animation wird per trick gezeigt wie man sich die op vorstellt.



https://www.youtube.com/watch?v=QEbPPFgw_uI (Video: World’s first human head transplant: Surgeon says possible scientific breakthrough is just two years)

Ein sehr riskantes, aber ebenso avantgardistisches Unterfangen. Persönlich denke ich nicht, dass er mit dem heutigen Stand der Technik Erfolg haben wird; hoffen tue ich es natürlich trotzdem. Sowohl für den Arzt als auch für den Patienten.

Sofern der Patient eh nichts mehr zu verlieren hat und er ebenso einwilligt (was er ja getan hat), sehe ich kein Problem bei dieser Aktion.

@interrobang
"bin gespannt ob er alle nerven verbinden kann..."

Das ist für mich auch einer der knackpunkte. Ist das überhaupt möglich die, z.B. luftröhre, speiseröhre, der ganze innere halsbereich mit kehlkopf usw. problemlos wieder zu verbinden ?

@aero
das wird das geringste seiner probleme sein... die blutgefässe oder eben die nerven (vor allem in der wirbelsäule..) das wird haarig...

ich rechne mit nem gag um auf die krankheit aufmerksam zu machen und sie ins Bewusstsein zu rufen..

aber wen der typ das schafft dan hat er sich den medizinnobelpreis verdient.

@interrobang

Ich habe vor x jahren einmal in einen tv-bericht gesehen in dem es um einen bahn-rangierer ging der während seiner tätigkeit unter einen zug geriet und beide unterschenkel verlor.
Glücklicherweise konntem ihm im krankenhaus beide unterschenkel wieder erfolgreich angenäht werden.

Allerdings war er danach ca.10 cm kleiner von seiner körpergröße her.
Außerdem waren die nahtstellen an beiden beinen sehr auffällig verwulstet und unschön anzusehen.

Ok, der chirurg im kopffall will dafür besonders scharfe skalpelle benutzen und als experte wird er wohl wissen wie das allles zu planen ist; aber für die medizinlaien unter uns ist es beinahe unmöglich sich das so vorzustellen.

Hier einmal verschiedene bilder von querschnittaufnahmen unseres halses :

https://www.google.de/search?q=Querschnitt+Fotos+vom+hals&sa=X&biw=1920&bih=943&tbm=isch&tbo=u&source=univ&ved=0CDEQ7AlqFQoTCKLd3bPdkcYCFYORcgodb5EAvg

@aero
gliedmasen sind im vergleich zur wirbelsäule wohl eher kinderkram :D

@interrborang

Zu dieser zeit war es noch spektakulär. (es ist bestimmt schon über 10jahre, wenn nicht noch länger her)
Habe auch schon versucht über diesen fall etwas zu googeln, konnte aber nichts finden.

Und es ist auch klar das durch das abtrennen der beine, durch die schweren eisenräder, vielmehr "fleisch/knochenverlust" etc. entstand als der chirurg es mit seinen scharfen skalpellen haben wird.

interrobang schrieb:gliedmasen sind im vergleich zur wirbelsäule wohl eher kinderkram :D

längst im katalog.

für weitere fragen bitte an stiftung warentest wenden.

@pere_ubu

Danke, sehr nett.
1. Wie heißt denn dieser bausatz; "Frankensteinpuzzle" ?...oder so..?

2. Gibt´s das auch mit Kopf ?..denn die nieren o.r. etc. nützen nicht viel...es geht sich ja nun hier um eine kopfverpflanzung.

3. Wo gibt´s das zu kaufen ?..dann könnten wir dem chirurgen einen bausatz zuschicken und er könnte noch etwas üben.

ein roman zum thema transplantation , da bekommt der begriff "kopfgeld" ja ne völlig neue dimension.:

Buch



Baukasten-Menschen

Vollendet

„Vollendet", von Neal Shusterman, aus dem Englischen von Anne Emmert und Ute Mihr, Sauerländer, 432 S., 16,99 Euro (ab 14 J.)

Connor ist ein „Wandler". Das heißt, seine Organe und Körperteile sind als Spende für andere Menschen vorgesehen. Und zwar nicht erst nach Connors Tod: Jugendliche unter 18 Jahren dürfen von ihren Eltern verkauft werden. Entweder weil sie Ärger machen oder einfach nur wegen des Geldes. Gemeinsam mit Risa kann Connor fliehen. Weil sie nicht die Ersten sind, die auf diese Idee kommen, nimmt ein routinierter Polizeiapparat sofort die Fahndung auf. Eine dramatische Odyssee durch eine feindliche Welt schließt sich an.
„Vollendet" bleibt jedoch nicht auf der Ebene des Thrillers stehen. Noch spannender sind die moralischen Fragen, die diese Dystopie anschneidet. Die Geschichte spielt in der nahen Zukunft. Die Medizin hat sich rasant weiterentwickelt. Krankheiten und Verletzungen haben dank Rundum-Transplantation ihren Schrecken verloren. Zumindest für jene, die es sich leisten können. Auf der untersten Ebene der Gesellschaft stehen Menschen, die als unfreiwillige Ersatzteillager fungieren.
Manchmal verliert der Roman etwas an Tempo, da Shusterman zahlreiche Figuren und Handlungsstränge einführt, um verschiedene und auch überraschende Facetten des Themas zu beleuchten. Schwer beeindruckend und beklemmend ist sein Zukunftsszenario trotzdem. Am drastischsten ist die Schilderung einer Operation aus der Opfersicht. Bei vollem Bewusstsein wird der Spender Stück für Stück auseinandergesäbelt. Erst kann er nicht mehr sprechen, dann nicht mehr sehen, schließlich auch nicht mehr hören. Ein bisschen Smalltalk der Chirurgen, und schon kommt der nächste Patient an die Reihe.

Udo Bartsch


http://www.doppelpunkt.de/index.php?option=com_flexicontent&view=editorial&cid=39&id=173331&startDate=2015-06-15&Itemid=243

taren schrieb:wenn der Mensch aber lebt und in der Lage ist eine neue Persönlichkeit aufzubauen,

Wozu denn das? Wenn der kopf transplantiert wird auch die persönlichkeit mit verpflanzt logischerweise. Naturwissenschaftlich soll sie ja im kopf sein.

@Aperitif

Aperitif schrieb: Naturwissenschaftlich soll sie ja im kopf sein.

so "geklärt" ist das längst nicht.
das ich ,das ego ,das selbst ist immer noch ein mysterium , das man weniger definieren kann als vielmehr nur durch bestimmte äusserungen wahrnimmt.

will denn demnach der kopf einen neuen körper , oder steht der körper dann in der warteschlange des organierten organhandels und warteliste für ausrangierte köpfe?

wird bestimmt im spender-empfängervertrag auch nicht einfacher ,wenn man nicht weiss wer wer ist :D

Die persönlichkeit befindet sich im körper. Das denken, das empfinden, die verschiedenen emotionen die es so vielfältig gibt und noch vieles mehr.

Aber wie ist das wenn wir uns im spiegel betrachten ?
Ist das nicht auch ein wichtiger teil der zu unserer persönlichkeit gehört ? Der spiegel der seele ?
Natürlich ändert sich im körper eines menschen dem das gesicht einer anderen person transplantiert wurde nichts.
Oder doch ?
Immer häufiger werden gesichter transplantiert.
Es handelt sich bei diesen leuten die ein "neues gesicht bekommen" um personen die irgendwann mal einen schweren unfall im gesichtbereich hatten (oder z.B. auch durch eine krankheit, säureattentat etc.) und denen dadurch quasi die ganze lebensqualität genommen wurde.
Mit einem amputierten bein/hand kann man noch in die öffentlichkeit treten...das fällt nicht so besonders auf.
Aber betroffene mit dem verlust des gesichts trauen sich nicht mehr unter leute oder überhaupt in die öffentlichkeit.
Vielen menschen denen irgendein körperteil/organ transplantiert wird erfahren dadurch auch eine neue lebensqualität.

Vielleicht erfahren wir demnächst einmal von einem menschen dem quasi mit dem neuen gesicht auch eine neue lebenseinstellung, ein neues lebensglück gegeben wurde, wie sich das auf seine persönlichkeit ausgewirkt hat.

Manchem gilt die Seele (oder wie wir das Viech nun nennen wollen) als eine metaphysische größe, die sich nicht in den Hirnfunktionen erschöpft, nicht aus diesen entspringt usw. Aber das ist ne andere Diskussion. Aber auch für solche menschen gilt, daß die Seele mit den Funktionen unseres Gehirns koreliert ist, in dem Sinne, daß beim Erinnern von Dingen eine bestimmte Gehirnregion aktiv ist, beim Reden eine andere etc. Jede solcher "Seelenregungen" steht in Beziehung zu einer Hirnregung. Bis heute ist noch keine vergleichbare Korelation zwischen einer psychischen Aktivität und irgendeinem Muskel oder einer Darmnervenregion festgestellt worden. Sei nun das Gehirn der Hervorbringer unseres Ichs, oder sei es nur das "Auto", mit dessen Hilfe ein davon unabhängiger, metaphysischer Autofahrer fährt, in jedem Fall ist das Gehirn der Sitz des "Ichs". Und da hat Aperitif völlig recht, das ist Stand wissenschaftlicher Erkenntnis. Sowohl positiv die Verortung im Gehirn als auch negativ der Ausschluß alles dessen, was schon mal durch OP oder Unfall an Körperteilen einem Menschen verlorengegangen ist.

@Aperitif Es ging ja auch um die Person die ihren Kopf verliert.

Mr.Dextar schrieb:Sofern der Patient eh nichts mehr zu verlieren hat und er ebenso einwilligt (was er ja getan hat), sehe ich kein Problem bei dieser Aktion.

So gesehen aber es sind zwei beteiligt, auch der Spender sollte beteiligt werden und dem zustimmen. Wenn jemand spendet will er ja jemanden helfen und nicht evtl. seinen Körper für fragwürdige Experimente hergeben. Mit seinen Organen könnte wahrscheinlich wesentlich mehr Menschen geholfen werden. Wenn es funktioniert wäre es auch nicht wirklich positiv, es würden eher noch weniger Organe verfügbar sein und wenn ein Milliardär mit 90 Jahren sich einen neuen Körper eines 18 Jährigen holt weil die Pumpe streikt, ich weiß nicht...