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Transpersonale Psychologie u. ihre Begründer

84 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Psychologie, Transpersonale Psychologie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Transpersonale Psychologie u. ihre Begründer

06.04.2005 um 00:39
Maslow, Abraham Harold *1. 4. 1908 (Brooklyn, New York), V 8. 6. 1970 (Menlo Park, Kalifornien)

Lebensdaten und Bedeutung: Sohn jüdischer russischer Immigranten; studierte Psychologie am City College of New York, an der Cornell University und der University of Wisconsin, wo er 1934 sein Studium beendete. Anfänglich vom Behaviorismus fasziniert, wendete er sich später davon ab, als er anlässlich der Geburt seiner ersten Tochter eine mystische Erfahrung durchlebte. Ab 1937 unterrichtete Maslow für 14 Jahre am Brooklyn College, New York, wo er in Kontakt mit Karen Horney, Erich Fromm, Alfred Adler, Max Wertheimer und Ruth Benedikt kam. 1951 wurde er Vorstand der Psychologischen Abteilung an der Brandeis University (Waltham, Mass.), wo er bis 1969 blieb. 1968 wurde er zum Präsidenten der American Psychological Association gewählt. Kurz vor seinem Tod an einer Herzattacke 1970 ging er in die Laughlin Foundation in Menlo Park, Kalifornien. Maslow war Ende der 50er Jahre Mitbegründer der Humanistischen Psychologie, gemeinsam mit Carl Rogers, Rollo May und anderen. Sie betrachteten ihre Bewegung als „dritte Kraft der Psychologie“, als Alternative zu den orthodoxen Schulen der Psychoanalyse und des Behaviorismus. Maslow (1985: 15) spricht von einer "Gesundheits- und Wachstumspsychologie" im Gegensatz zur "Defizit-Psychologie" der beiden anderen genannten, wobei ihm die Integration beider Aspekte sehr am Herzen lag. Gleichzeitig gilt Maslow als Mitbegründer der Transpersonalen Psychologie (gemeinsam mit Tony Sutich, Stan Grof u.a.). Er betrachtete die Humanistische Psychologie als Vorbereitung für eine "noch höhere 'vierte Psychologie', die überpersönlich (trans-personal), transhuman ist, ihren Mittelpunkt im All hat, nicht in menschlichen Bedürfnissen und Interessen, und die über Menschlichkeit, Identität, Selbstverwirklichung und ähnliches hinausgeht" (Maslow 1985: 11f).

Theoretische Verdienste: Im Mittelpunkt der Vorstellungen Maslows steht die Selbstverwirklichung („self-actualisation“). Nach seiner Auffassung haben alle Menschen einen aktiven Willen zur Gesundheit (physiologisch und psychologisch) und streben die höchsten Stufen ihrer Möglichkeiten und Potenziale an. Dies beinhaltet auch die Suche nach den höchsten Stufen des Bewusstseins und der Weisheit. Diese Entwicklung wird von einer Hierarchie der Motivation bzw. der Bedürfnisse gelenkt. Maslow entwickelte dieses hierarchische Modell in den 40er Jahren. Meist wird es durch eine Pyramide repräsentiert, in der alle basalen Bedürfnisse an der Basis angeordnet sind und diejenigen, die die höchsten Potenziale des Menschen betreffen, an der Spitze. Jede Stufe der Pyramide ist abhängig von der vorherigen Stufe, d.h. die Befriedigung eines basaleren Bedürfnisses ist die Voraussetzung für das Auftauchen des nächst höheren. Maslow unterscheidet fünf solcher Stufen (von unten nach oben):

1. Physiologische Bedürfnisse: biologisch bedingte Bedürfnisse nach Sauerstoff, Nahrung, Wasser und einer relativ konstanten Körpertemperatur. Diese Bedürfnisse sind die stärksten, da der Mensch bei Nichterfüllung sterben würde.

2. Sicherheitsbedürfnisse: Bedürfnisse nach Sicherheit und Stabilität, Schutz, Strukturen, Grenzen, frei sein von Furcht, Angst und Chaos. Diese treten in Zeiten der Not oder Perioden der Desorganisation in der sozialen Struktur verstärkt hervor.

3. Bedürfnisse nach Liebe, Zuwendung und Zugehörigkeit: Bedürfnis, Liebe und Zuwendung zu geben und zu empfangen und sich zugehörig zu fühlen. Die Frustration dieser Bedürfnisse führt zu Einsamkeit, Isolation und Entfremdung.

4. Bedürfnisse nach Achtung: Menschen brauchen einen stabilen, fest gegründeten, hohen Level an Selbst-Respekt und Respekt von anderen, um sich zufrieden, selbstbewusst und wertvoll zu fühlen. Wenn diese Bedürfnisse nicht erfüllt werden, fühlt sich die Person unterlegen, schwach, hilflos und wertlos.

5. Selbstverwirklichungsbedürfnisse: Maslow beschreibt Selbstverwirklichung als das Bedürfnis einer Person, das zu sein und zu tun, wozu sie geboren wurde. Es ist seine „Berufung“: „[...], d.h., man spürt in sich selbst einen Drang in Richtung auf die Einheit der Persönlichkeit zu, der spontanen Expressivität, der vollen Individualität und Identität“ (Maslow, 1985: 158). Wenn diese Bedürfnisse nicht eingelöst werden, fühlt sich die Person rastlos, angespannt, mit dem Gefühl, dass etwas fehlt. Niedere Bedürfnisse mögen ebenfalls ein rastloses Gefühl hervorrufen, aber hier ist es viel einfacher, den Grund zu finden.

Maslow glaubt, dass der einzige Grund, warum Menschen nicht durch die Bedürfnis-Pyramide zur Selbstverwirklichung fortschreiten, darin liegt, dass ihnen von der Gesellschaft Hindernisse in den Weg gelegt werden, z.B. durch repressive und nicht-fördernde Erziehung. Er tritt daher vehement für die Schaffung von politischen und gesellschaftlichen Bedingungen ein, um Wachstum im Sinne der Selbstverwirklichung zu fördern. Maslow studierte eine Reihe selbstverwirklichter Menschen (z.B. Lincoln, Schweitzer, Einstein, Jefferson, Eleanor Roosevelt u.a.), die sich von den meisten Menschen durch ungewöhnliche psychologische Gesundheit unterschieden. Folgende Charakteristika konnte er u.a. dabei beobachten (Maslow 1985: 41): größere Wahrnehmung der Realität; wachsende Akzeptierung seiner selbst, der anderen und der Natur; zunehmende Spontaneität; bessere Problemzentrierung; größere Frische des Verständnisses, größerer Reichtum der emotionalen Reaktionen; höhere Frequenz an Gipfel-Erfahrungen; wachsende Identifikation mit der menschlichen Spezies; veränderte, tiefergehende zwischenmenschliche Beziehungen; demokratische Charakterstruktur; stark zunehmende Kreativität. Besonders dem Aspekt der Gipfel-Erfahrungen widmete Maslow sehr viel Aufmerksamkeit und beschreibt deren Charakteristika ausführlich in seinem Buch "Psychologie des Seins" (Maslow 1985: 83ff.): Sie treten spontan und universell auf und sind transzendenter Natur. Sie weisen auf die Einheit der Welt hin und können Zeit und Raum überschreiten. Sie haben den Geschmack des Wunders und des Numinosen und hinterlassen ein Gefühl von Ehrfurcht und Einmaligkeit. Obgleich Maslow in den Begriff auch die mystischen Erfahrungen mit einschließt, geht er davon aus, dass Gipfelerlebnisse zu den natürlichen Erfahrungen des Menschen gehören und auch ohne religiösen Kontext erlebbar sind (z.B. in Krisensituationen, beim Fasten, Naturerlebnisse etc.).

Wesentliche Publikationen

Maslow AH [1954] (1981) Motivation und Persönlichkeit. Reinbek, Rowohlt
Maslow AH [1962] (1985) Psychologie des Seins. Ein Entwurf. Frankfurt/M., Fischer
Maslow AH (1964, 1976) Religions, values and peak-experiences. New York, Penguin Books
Maslow AH (1966, 1969) The psychology of science. A reconnaissance. New York, Harper & Row
Maslow AH (1971) The farther reaches of human nature. New York, Viking Press

Literatur zur Biografie

Hoffman E (1988) The right to be human: a biography of Abraham Maslow. Los Angeles, Tarcher (Neuauflage: New York, McGraw-Hill, 1999)
Goble F (1970) The third force: The psychology of Abraham Maslow. New York, Grossman
International Study Project (1972) Abraham H. Maslow: a memorial volume (compiled with the assistance of Bertha G. Maslow). Monterey (Ca.), Brooks / Cole
Quitmann H (1985; 1991) Humanistische Psychologie. 2. Aufl. Göttingen, Hogrefe, S. 215-237

Hans Peter Weidinger



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06.04.2005 um 00:40
Wilber, Ken *31.1.1949 (Oklahoma, USA), gilt als führender Theoretiker der Transpersonalen Psychologie und als scharfer Kritiker ihrer oberflächlichen Elemente.

Er studierte Biochemie und erwarb autodidaktisch umfassende geisteswissenschaftliche Kenntnisse. Er meditiert viel (Zen, tibetischer Buddhismus u.a.) und hat praktische Erfahrung in moderner Psychotherapie. Sein Denken basiert auf der „philosophia perennis“, dem Erfahrungswissen der Mystiker und Weisen in den Hochreligionen der Welt - Meister Eckardt, Ramana Maharshi, Nagarjuna, Aurobindo u.v.a. - auf der Philosophie Platons, Plotins, Hegels, Schellings und Habermas` und der Theorie und Praxis der modernen Entwicklungspsychologie, Psychotherapie und Naturwissenschaft.

Mit dreiundzwanzig Jahren schrieb Wilber sein erstes Buch, danach erschienen in schneller Folge weitere. Außerdem war er Chefredakteur von „Revision“, einer Zeitschrift, die moderne Denkströmungen, Naturwissenschaftliches und Transpersonales verbindet. Ab 1984 entstand eine lange Schaffenspause. Er pflegte seine krebskranke Frau und schrieb nach ihrem Tod (1989) eine Autobiographie über diese Jahre. 1995 erschien dann sein Hauptwerk „Eros, Kosmos, Logos“, in dem Wilber ein umfassendes Welt- und Menschenbild der Postmoderne vorlegt. 1999 kamen seine gesammelten Werke in acht Bänden heraus. Grundthemen von Wilbers Denken sind die Evolution des Bewusstseins und die Verbindung von Wissenschaft und Religion. Seine große Leistung ist die Integration unterschiedlichster Wissens- und Lebensgebiete zu einem differenziert gegliederten, sinnvollen Ganzen. Diese Integration sucht er auch in der Praxis zu befördern. Zu diesem Zweck gründete er 2000 das Integral Institute in Boulder.

Die Evolution des Bewusstseins beschreibt Wilber in der Individualentwicklung des Menschen, in der Menschheitsentwicklung und schließlich als Gesamtentwicklung von der Materie zum Lebendigen, zum Geist („Große Kette des Seins“). Die menschliche Entwicklung gliedert Wilber in drei große Stufen: a) die präpersonale/prärationale; sie reicht in der Individualentwicklung etwa bis zum sechsten Lebensjahr, in der Menschheitsentwicklung etwa bis 2500 v. Chr., b) die personale/rationale, in der sich das Bewusstsein entfaltet und differenziert und sich eine urteilsfähige, selbstverantwortliche Persönlichkeit bilden kann. c) Darüber hinaus bezeugen Heilige und Weise die Existenz eines überbewussten, transpersonalen Bereichs, der bis zum Einheitsbewusstsein der Mystiker, der Höchstform des Bewusstseins reicht.

Jeder neue Entwicklungsschritt übersteigt und umfasst die Vorhergehenden, die jedoch als notwendige Basis erhalten bleiben. Vor allem ist ein stabiles, rationales, autonomes Ich zu entwickeln, denn ein Bypass vom Magischen oder Mythischen der präpersonalen Stufe zur Spiritualität der Transpersonalen führt leicht zur „transpersonalen Süchtigkeit“. Analoges gilt in der Menschheitsentwicklung: Die vernunftbetonte Aufklärung ist Voraussetzung einer reifen Weiterentwicklung in den transpersonalen Bereich der erlebten und lebbaren Spiritualität. Auf allen Stufen, auch den transpersonalen, kann es zu Entwicklungsstörungen kommen. Bei Diagnose und Therapie sollte man weder alle Störungen auf Frühkindliches reduzieren, noch davon ausgehen, dass Meditation alles heilen kann.

Den unmittelbar erfahrbaren „Innenansichten“ der Bewusstseinsentwicklung fügt Wilber später die beobachtbaren „Außenseiten“ hinzu: eine individuelle Entwicklungsreihe vom Atom bis zum komplexen menschlichen Gehirn und eine kollektive, die von den Horden der Jäger und Sammler bis zu modernen Wirtschafts- und Staatsformen reicht. Alle vier Entwicklungsreihen, Gehirn und individuelles Bewusstsein, Gesellschaftsform und Kultur, sind eng aufeinander bezogen. Die äußeren Entwicklungsreihen sind Gegenstand der Naturwissenschaften, die inneren Gegenstand der Geisteswissenschaften.

Die aufgeklärte Moderne hat viel Positives gebracht: Demokratie, Rechtswesen, Frauenemanzipation etc.; ihr Problem besteht für Wilber darin, dass sie sich einseitig auf Materielles konzentriert, auch in dem, was als wissenschaftlich gilt. Wilber will den individuellen und kollektiven Innenseiten wieder mehr Gewicht verschaffen und unserem Sein Sinn geben, indem wir uns auf dessen Ursprung und Ziel besinnen. Im Inneren Erfahrbares und im Außen Beobachtbares, Geist und Natur, sind zwei Seiten derselben Bewusstseinsentwicklung, die Wilber mit Plotin, Schelling, Aurobindo, de Chardin und anderen als „Werden Gottes“ als „Gott in Aktion“ begreift.

Wesentliche Publikationen:

Wilber K [1977] (1991) Das Spektrum des Bewusstseins. München, Scherz
Wilber K [1979] (1984) Wege zum Selbst. München, Kösel
Wilber K [1980] (1990) Das Atman Projekt. Paderborn, Junfermann
Wilber K [1981] (1986) Halbzeit der Evolution. München, Scherz
Wilber K [1983] (1988) Die drei Augen der Erkenntnis. München, Kösel
Wilber K [1991] (1992) Mut und Gnade. München, Scherz
Wilber K [1995] (1996) Eros, Kosmos, Logos. Frankfurt/M., Krüger
Wilber K [1996] (1997) Eine kurze Geschichte des Kosmos. Frankfurt/M, Fischer
Wilber K [1997] (1999) Das Wahre, Schöne, Gute. Frankfurt/M., Krüger
Wilber K [1998] (1998) Naturwissenschaft und Religion. Frankfurt/M., Krüger
Wilber K (1999) Collected Works. 8 Bände. Boston, Shambhala
Wilber K [1999] (2001) Einfach Das. Frankfurt/M., Fischer/Krüger
Wilber K [1999] (2001) Integrale Psychologie. Freiamt, Arbor
Wilber K [2000] (2001) Ganzheitlich Denken. Freiamt, Arbor

Biographisches und Sekundärliteratur:

Visser F (2001) Ken Wilber: Denken als Passion. Petersberg, ViaNova
Zundel E, Zundel R (1987) Ken Wilber. In: Leitfiguren der Psychotherapie. München, Kösel
Zundel E (Hg) (1996; 2001) Wilber, Ken: Vom Tier zu den Göttern. Freiburg, Herder

Edith Zundel




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06.04.2005 um 00:40
Chakren. Chakra, skrt., wörtl. Rad, Kreis; 1. Im Hinduismus ein Kreis von Gottesverehrern. 2. Symbolische Bedeutung: Das Drehen des Rades des Gesetzes, um das Reich der Rechtschaffenheit und Wahrheit ins Rollen zu bringen. 3. Im Tantrismus, besonders in den yogischen Schulen (Kundalini-Yoga) und in der tibetischen Mystik Bezeichnung für die Zentren "subtiler" oder "feinstofflicher" Energie im Energieleib (Astralkörper) des Menschen.

Sie sammeln, transformieren und verteilen die durchfließenden Energieströme und wirken auf den physischen Körper. Obwohl viele westliche Autoren die Chakren mit verschiedenen Nervenknoten, Ganglien oder Drüsen gleichsetzen und sie auf bestimmte Regionen des physischen Körpers (z.B. Herz - Herzchakra) lokalisieren, sind sie in ihrem ursprünglichen Verständnis als energetisch-spirituelle Zentren des Menschen aufzufassen. Diese Zentren werden durch die aufsteigende Kundalini geöffnet und gereinigt, zur Aktivierung entsprechender Bewußtseinspotentiale.

In der Literatur werden gewöhnlich 7 Chakren erwähnt. In Anlehnung an Tart (1978), Govinda (1979), Muktananda (1986) und Chauduri (1978) können folgende Energiezentren, einschließlich ihrer symbolischen Bedeutungen, beschrieben werden: Muladhara (Wurzelchakra): Ein vierblättriger Lotus am unteren Ende der Wirbelsäule. Kosmologisch steht es für die ursprüngliche Lebensenergie und die ganzheitliche Verbundenheit mit der Welt, mit dem Kosmos. Svadhistana (Milzchakra): Ein sechsblättriger Lotus, an der Wurzel des Fortpflanzungsorgans. Die Sexualenergien werden bei der Öffnung dieses Chakras als universale Lebensenergie erlebt; die schöpferischen kreativen Impulse des Menschen werden von Blockaden befreit. Manipura (Nabelchakra): Ein zehnblättriger Lotus, in der Nabelgegend. Repräsentiert das Element Feuer, die Kräfte der Verwandlung und den Willen zur Macht, die Transformation der in der Persönlichkeit angelegten Fähigkeiten zum Wohle der Gemeinschaft. Anahata (Herzchakra): Ein zwölfblättriger Lotus in der Herzgegend. Die Öffnung dieses Chakras läßt die Herzensqualitäten wie Liebe, Mitempfinden, Selbstlosigkeit und Hingabe in unmotivierter, freifließender Weise verströmen. Vishuddha (Halschakra): Ein sechszehnblättriger Lotus am Halsansatz. "Der Mensch, in dem dieses Bewußtseinspotential aktiviert worden ist, kann durch ein entsprechendes Wort oder Mantra Daseinsmacht vermitteln und anderen eine Quelle großer schöpferischer Inspirationen sein." (Chauduri, 1978). Ajna (Brauen-Chakra): Ein zweiblättriger Lotus, zwischen den Augenbrauen. Intuitive und außersinnliche Fähigkeiten geben Einblick in die Tiefendimensionen der Welt und des Bewußtseins. Das Leben organisiert sich immer mehr um das spirituelle Gesetz. Sahasrara (Kronenchakra): Der tausendblättrige Lotus im Scheitelbereich. Die Öffnung dieses Chakras ist Zeichen für den letzten Verwirklichungsschritt. Das Durchströmen der kosmischen Energien, das Verweilen im Zustand der Selbstverwirklichung und die Einheit mit dem Göttlichen wird erfahren.

Sylvester Walch

Literatur:

Chauduri, Haridas: Yoga Psychologie. In: Tart, Charles (1978).
Govinda, Lama Anagarika: Grundlagen tibetischer Mystik. Frankfurt a. Main 1979.
Muktananda: Spiel des Bewußtseins. Freiburg 1986.
Tart, Charles: Transpersonale Psychologie. Freiburg 1978.




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06.04.2005 um 00:41
Link: www.transpersonal.de (extern) (Archiv-Version vom 30.03.2005)

INTERVIEW MIT STANISLAV GROF "DIE WELT IST PERFEKT":

http://www.transpersonal.de/themen/grof.htm (Archiv-Version vom 30.03.2005)




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06.04.2005 um 12:02
Wow, Lesslow, da hast Du Dir aber echt Mühe gegeben, und uns echt was zum durchforsten gegeben.
Sehr interessant, wäre wichtig, dass sich mehr Leute dafür interessieren.

Greetz


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Transpersonale Psychologie u. ihre Begründer

06.04.2005 um 13:46
Hey Lesslow beim überfliegen fand ich das Thema auch interessant habe nur nicht den Willen es mir komplett zu Gemüte zu führen.

Werd ich aber noch machen.

Der Vogel fliegt,
Der Fisch schwimmt,
Das Reh läuft,
Der Mensch flüchtet.



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06.04.2005 um 14:44
danke für die resonanz
gut es ist ein wenig viel,aber wenn man aufrichtig über etwas diskutieren möchte,sollte man sich schon so einen kleinen überblick,über die bereiche verschaffen,immerhin gibt es ganze bücher darüber.
ihr könnt ja stück für stück lesen,man muss es ja nicht gleich übertreiben,oder ihr lest zuerst die stücke die euch gefallen,dafür hab ich das thema extra fett geschrieben

liebe grüße

lesslow


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06.04.2005 um 15:13
jo hab schon mal den drucker angeschmissen, kam aber noch nicht zum lesen.
Werde es mir aufjedenfall durchlesen, finde das thema nämlich sehr interessant.
Genauso wie Stanislav Grof


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Transpersonale Psychologie u. ihre Begründer

06.04.2005 um 15:14
@lesslow

super gemacht und höchst interessant!
für einige von uns sicherlich ein gutes und bereicherndes hilfsmittel, sich mit eigenen zu- und/oder umstände hier lesend zu befassen.


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Transpersonale Psychologie u. ihre Begründer

06.04.2005 um 15:32
man ich hät nich gedacht das ihr soviel interesse dafür habt,stimmen haben mich gewarnt das wär zuviel text und soweiter.es ist aber wirklich ein interessantes thema,eine annerkannte wissenschaften,die alles einschließt,anstatt wie matti's themen,um nur eines von vielen beispielen zu nennen,die alles ausschließen.
diese phänomene durchleiden milliarden menschen und sie sind existent,aber manche blenden sie einfach aus und wollen so tun,als gäbe es das alles gar nicht,aber irgendwas muss ja dran sein und das versucht die transpersonale psychologie herauszufinden.


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06.04.2005 um 15:33
@lesslow

besonders interessant finde ich den teil über "ego-tod" !


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06.04.2005 um 16:11
ja es sind viele interessante dinge drin,besonders finde ich auch die erklärung vieler begriffe,wie gott,zen und soweiter
auch das normale begriffe die hier falsch angwendet werden erklärt sind


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06.04.2005 um 21:10
sehr interssant lesslow -- hab es kurz überflogen werde es aber komplett durchles en und demnächst länger posten -- aber auf jedenfall dicken respekt !!

liebe grüße
antigrav

Das schönste Erlebnis ist die Begegnung mit dem Geheimnisvollen. Sie ist der Ursprung jeder wahren Kunst und Wissenschaft.
Wer nie diese Erfahrung gemacht hat, wer keiner Begeisterung fähig ist und nicht starr vor Staunen dastehen kann, ist so gut wie tot: Seine Augen sind geschlossen... Albert Einstein



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06.04.2005 um 22:11
danke man,dir auch für deinen ;)


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phil ehemaliges Mitglied

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06.04.2005 um 22:20
ich sach ja, die bewusstseinsforschung ist spannend*rechthab* :)


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Transpersonale Psychologie u. ihre Begründer

07.04.2005 um 16:19
Transzendenz in der Mathematik

In der Mathematik wird das Attribut transzendent in folgenden Bedeutungen verwendet:

* Transzendente Zahl, Gegenteil von algebraische Zahl: Eine Zahl, die nicht Nullstelle eines Polynoms mit rationalen Koeffizienten ist, das heißt, sie lässt sich nicht durch eine Polynomgleichung beschreiben. Zu dieser Zahlengruppe gehören zum Beispiel die Eulersche Zahl e und die Kreiszahl π (pi).
* Transzendentes Element, Gegenteil von algebraisches Element: Element einer Körpererweiterung, das nicht Nullstelle eines Polynoms mit Koeffizienten aus dem zu erweiternden Körper ist.



Transzendenz in der Philosophie

Der Begriff transzendent (lat. transcendere : überschreiten) eigentlich: hinübersteigend, hinüberschreitend - bezeichnete in der Scholastik diejenigen Beschreibungen von Vorstellungen, die uneingeschränkt für alles Seiende gelten würden: die so genannten Transzendentalien:

* res - das Ding
* ens - das Seiende
* verum - das Wahre
* bonum - das Gute
* aliquid - Etwas

Seit Immanuel Kant hat transzendent den Sinninhalt des Überschreitens aller (möglichen) Erfahrung. Davon ist abgleitet die allgemeine Bedeutung: übersinnlich, jenseitig, übernatürlich.

Der Gegensatz von transzendent ist immanent, Transzendenz ist ein Antonym von Immanenz.

Siehe auch transzendente Logik, transzendentale Methode , transzendent (Philosophie)


Transzendental: in Kants Kritik der reinen Vernunft ist transzendental "die Untersuchung der Möglichkeit einer jeden Erfahrung" und bezieht sich auf das Erkenntnisvermögen.
Transzendent und transzendental sind nicht deckungsgleich, sondern streng zu unterscheiden. Will man diesen Unterschied mit pointierter Verkürzung formulieren, so versteht man unter Transzendenz das denkende über sich Hinausgehen. Dies ist vor allem im Platonismus das Motiv, welches als Ziel des Denkens das Eine als den Ursprung des Kosmos anvisiert. Transzendental hingegen bezeichnet die Kantsche Umkehrung dieses Motivs zu einem in sich Hineingehen, um vor dem Denken zuerst die Möglichkeiten des Denkens zu erfahren. Analog zum Ziel des Einen in der Transzendenz steht bei Kant das Selbstbewusstsein des Denkenden Subjekts.

Eine transzendentale Erkenntnis beinhaltet die Frage nach der Bedingung der Möglichkeit der Erfahrung, befasst sich also mit den Voraussetzungen ihrer Möglichkeit (vor aller Erfahrung bzw. Erkenntnis liegend, diese aber erst ermöglichend, bedingend), und so definiert Kant den Begriff transzendental wie folgt:

"Ich nenne alle Erkenntnis transzendental, die sich nicht sowohl mit Gegenständen, sondern mit unserer Erkenntnis von Gegenständen, sofern diese a priori möglich sein soll, beschäftigt". (Kritik der reinen Vernunft)

Siehe auch: Transzendentalphilosophie (Kant)



Transzendenz in der Religion

das, was über die sinnliche Erfahrung mit dem Gegenständlichen hinausgeht; das Jenseitige, das die Grenzen des menschlichen Verstandes und Bewusstseins überschreitet und sprachlich nur in Ansätzen zu vermitteln ist. Diese Transzendenz mit dem Jenseits ist ein wesentlicher Unterschied zwischen Religion und Philosophie. Eine Philosophie ist im Allgemeinen auf das Diesseits beschränkt.


Christentum
In der christlichen Religion gibt es ein irdisches und ein himmlisches Leben. (z.B. Matthäus 22, 1 Korinther 15) Das überschreiten dieser Grenze, Kontakte der einen Welt zu der anderen wird als Transzendenz bezeichnet. Dazu gehören z.B. der 'Heilige Geist'. Die Evangelikalen reduzieren diese Transzendenz im Allgemeinen auf die Bibel, die vom Menschen geschrieben, aber von Gottes Geist inspiriert wurde. Die größten christlichen Gruppierungen wie römisch-katholische Christen und orthodoxe Christen glauben auch an eine sehr konkrete, heutige Transzendenz z.B. über den 'Heiligen Geist', der in einem Menschen auch heute unter bestimmten Voraussetzungen wirksam werden kann. (z.B. prophetisches Sprechen, Heilung, Wunderwirken) . Man sucht nach Heiligen, die als Gesandte Gottes, von Gott begnadet und von Gott geleitet gesehen werden, als Zeichen für die glaubenden Menschen. Auch steht man in diesen Gruppen Kontakten zum Jenseits oft sehr offen gegenüber, z.B. Marienerscheinungen in Lourdes, Fatima, Medjugorje. Papstbesuche an diesen Orten unterstreichen von offizieller Seite diese Bedeutung. Heilungen von Menschen (z.B. Lourdes) wie dies von Jesus, später von Mitgliedern der christlichen Urgemeinde (z.B. Paulus) praktiziert wurde, werden durch Gott bewirkt und sind - im Verständnis dieses Glaubens - auch heute möglich. Erscheinungen von und Kontakte zu Engeln, Heiligen, Verstorbenen gehören ebenfalls dazu. Sowie es der christlichen Urgemeinde geschah, ist dies auch heute - im Verständnis dieses Glaubens - möglich.


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07.04.2005 um 16:22
Transpersonale Psychologie ist ein Begriff, der von dem tschechisch-amerikanischen Psychiater Stanislav Grof in die wissenschaftliche Literatur eingeführt wurde. Seine Theorie basiert auf der Annahme, dass Geburtserfahrungen den Menschen prägen, und zeigt Verwandtschaft zu der Theorie der morphischen Felder von Rupert Sheldrake, und zur Tiefenpsychologie von Wilhelm Reich. Ein anerkannter und aktueller Forscher ist auch Ken Wilber

Die Theorien der Transpersonalen Psychologie finden Anwendung bei der psychotherapeutischen Behandlung spiritueller Krisen und bei Psychosen.


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07.04.2005 um 19:02
Transzendentale Logik

Zur Überwindung der traditionellen Logik des Aristoteles

Nach Kant untersucht die gewöhnliche Logik, die historisch auf Aristoteles zurückgeht, die Formen des Denkens, Begriffe, Urteile und Schlüsse, und abstrahiert dabei völlig von einer Analyse des gegenständlichen Inhaltes des Denkbaren in diesen Formen. Die transzendentale Logik hingegen betrachtet jene Bedingungen von Erkenntnis, die zwar (wie auch die in der allgemeinen Logik untersuchten Formen des Denkens) auf Leistungen unseres Verstandes zurückgehen, dennoch aber einen Bezug auf Gegenstände aufweisen, den Kant in der berühmten Transzendentalen Deduktion der reinen Verstandesbegriffe zu beweisen sucht.


analytische und synthetische Urteile
Er unterteilte alle Urteile in analytische oder erläuternde, deren Prädikat schon von vornherein im Subjekt enthalten ist, wie im Urteil "Alle Körper sind ausgedehnt", und in synthetische oder erweiternde Urteile, in denen das Wissen, das im Prädikat enthalten ist, zu dem im Subjekt eingeschlossenen Wissen hinzugefügt wird, z.B. in dem Urteil "Alle Körper haben ein Gewicht".

Urteile apriori und aposteriori
Während die analytischen Urteile nicht von der Erfahrung abhängen, sind synthetische Urteile entweder a priori, also unabhängig von Erfahrung gültig. Oder sie gelten a posteriori, also aufgrund von Erfahrung (z. B. sinnlicher Wahrnehmung).

In der tranzendentalen Logik befasst sich Kant mit der Untersuchung apriorischer synthetischer Urteile und behauptet, dass diese allgemein und notwendig gelten.

Die Verbindung zur traditionellen Klassifikation von Urteilen
ant behielt die vor seiner Zeit entstandene Klassifikation von Urteilen bei und unterschied:

* 1.) nach der Quantität: allgemeine, partikuläre und einzelne Urteile,

* 2.) nach der Qualität: bejahende, verneinende und unendliche Urteile (die Bezeichnung "unendliches Urteil" wurde aber nicht angenommen)

* 3.) nach der Relation: kategorische, hypothetische und diskunktive Urteile, wobei Kant ein logischer Fehler unterlief, weil es bei dieser Einteilung mehrere Begründungen gibt,

* 4.) nach der Modalität: problematische, assertorische und apodiktische Urteile.



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07.04.2005 um 19:05
Transzendentale Logik (lat. transcendere : überschreiten) ist der Titel desjenigen Abschnitts in Immanuel Kants Kritik der reinen Vernunft, in dem Kant nach seiner Analyse der Sinnlichkeit in der Transzendentalen Ästhetik die Funktionsweise unseres Denkens erörtert.

(das hab ich unter der überschrift vergessen *gg* )


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07.04.2005 um 19:24
Transzendentale Methode

Die transzendentale Methode bezeichnet bei Immanuel Kant eine Methode zur Untersuchung der Prüfung von der Erkenntnis.

Zur Vorbedingung: zum synthetischen Charakter von Urteilen
Das Hauptwerk der Philosophie bei Kant besteht in seiner theoretischen Ausprägung in der "Kritik der reinen Vernunft"(1781 beziehungsweise 1787). Dieses Werk bezeichnet er selber als einen "Traktat der Methode". Damit soll gesagt werden, dass hier kein geschlossenes System der Philosophie vorgestellt werden soll, sondern durch welche Bedingungen und Prüfungen die Erkenntnis einer kritischen Prüfung unterzogen werden kann.

Somit stellt er hier die eigentliche Frage, ob und wie wissenschaftliche Erkenntnis überhaupt möglich ist. Mit den Worten von Kant ausgedrückt: wie sind synthetische Urteile a priori möglich?


Die Bezeichnung der Methode : transzendentale Methode
Die Methode der Prüfung der Bedingungen und der Möglichkeiten der Erkenntnis nennt Kant kritische oder transzendentale Methode. Durch diese Bezeichnung will Kant sein eigenes Vorgehen sehr bestimmt von allen Methoden der bisherigen Philosophie abgrenzen. Diese beschäftigten sich nämlich hauptsächlich mit Gegenständen.

Diese Vorgehensweise hält Kant für falsch. Ehe man zu den Erkenntnissen von Gegenständen vordringen kann, müssen die Bedingungen und Möglichkeiten der Erkenntnis bestimmt werden. Somit ist die transzendentale Methode nicht auf die Erkenntnis von Gegenständen gerichtet, sondern auf die Erkenntnis selbst, das heißt die Erkennntnisart von Gegenständen':

"Ich nenne alle Erkenntnis transzendental, die sich nicht sowohl mit Gegenständen, sondern mit unserer Erkenntnisart von Gegenständen, sofern diese a priori möglich sein soll, überhaupt beschäftigt."

Zur Bestimmung der Methodik des Erkenntnisgegenstandes bei Kant
Diese Aussage bestimmt den subjektiv-idealistischen Ausgangspunkt seiner Philosophie, hier der Erkenntnistheorie. Denn diese Bestimmung der transzendentalen Methode beinhaltet, dass sich die Erkenntnis nicht nach den Gegenständen, sondern sich die Gegenstände nach der menschlichen Erkenntnis richten müsse, wobei die allgemeinen Gesetzmäßigkeiten der Erkenntnis bei Kant zugleich allgemeine Naturgesetze sind.

Diese Methode zielt bei ihm allerdings nicht auf jede mögliche Art der Erkenntnis, sondern nur auf jene Erkenntnisart, die a priori möglich sein soll.


Zur apriorischen Erkenntnisart bei Kant
Unter apriorischer Erkenntnis versteht Kant die vor aller Erfahrung unabhängige, durch die Vernunft ermittelte Erkenntnis. Im engeren Sinne ist jedoch für Kant jede eigentliche Erkenntnis a priori, das heißt: rein, ausschließlich aus den Formen der Anschauung (in Raum und Zeit) und des Verstandes (in den Kategorien) sowie der Vernunftbegriffe (in den Ideen) gewonnen.

Sie stammt nicht aus der Erfahrung, ermöglicht aber erst Erfahrungserkenntnis, indem sie ihr notwendigen und allgemeinen Charakter verleiht. Sie geht sachlich-logisch jeder Erfahrung voraus - das heißt liegt vor der Erfahrung, ermöglicht erst eigentliche, also wissenschaftliche Erfahrung - zeitlich-psychologisch gesehen folgt sie ihr jedoch nach.


Die Momente der Erkenntnis: Anschauungsformen und Verstandesbegriffe
Kant bestreitet somit nicht, dass alle Erkenntnis mit der Erfahrung einsetzt und durch die Sinne vermittelt wird. Dies ergibt sich bei ihm aus zwei Aussagen (in "Kritik der reinen Vernunft"):

1. "Daß alle unsere Erkenntnis mit der Erfahrung anfange, daran ist gar kein Zweifel; denn wodurch sollte das Erkenntnisvermögen sonst zur Ausübung erweckt werden". Diese Aussage schränkt er jedoch, auf die transzendentale Methode abzielend, sogleich wieder ein:

"Wenn aber gleich alle unsere Erkenntnis mit der Erfahrung abhebt, so entspringt sie darum noch nicht eben aus der Erfahrung".

2. "Alles Denken .... muß sich, es sei geradezhu (directe), oder in Umschweife (indirecte) ... zuletzt auf Anschauung mithin, bei uns, auf Sinnlichkeit beziehen, weil uns auf andere Weise kein Gegenstand gegeben werden kann."

Er entwickelt jedoch die These, dass zu jeder Erkenntnis ein logisches und transzendentales - ein apriorisches Moment hinzukommen muss:

* Das Formale in Gestalt der reinen Anschauungsformen in Raum und Zeit

und

* Die reinen Verstandesbegriffe in den Kategorien, welche die durch die Erfahrung gegebene Materie der Erkenntnis erst zu eigentlicher, wissenschaftlicher, eben notwendiger und allgemeingültiger (nicht für jeden Fall geltender) Erkenntnis gestalten.

Erkenntnis a priori führt zu "durch und durch apodiktische Gewißheit, d. i. absolute Notwendigkeit, bei sich", beruht "also auf keinen Erfahrungsgründen", ist "mithin ein reines Produkt der Vernunft, überdem aber durch und durch synthetisch" (das heißt die Erkenntnis erweiternd).


Kants Unterscheidung von formaler und transzendentaler Logik
Den Unterschied zwischen formaler und transzendantaler Logik hat Kant in einem Brief(1) an Christian Garve vom 7. August 1783 beschrieben. Darin heißt es:

"Die Logik welcher jener Wissenschaft [gemeint ist hier mit Wissenschaft die transzendentale Logik] noch am ähnlichsten sein würde, ist in diesem Punkte unendlich weit unter ihr. Denn sie geht zwar auf jeden Gebrauch des Verstandes überhaupt, kann aber gar nicht angeben, auf welches Objekt und wie weit die Verstandeserkenntnis gehen werden, sondern muß desfalls abwarten, was ihr durch Erfahrung oder sonst anderweitig (z. B. durch Mathematik) an Gegenständen ihres Gebrauchs wird geliefert werden."


Die Staaten blühen nur, wenn entweder Philosophen herrschen oder die Herrscher philosophieren.
Die schlimmste Art der Ungerechtigkeit ist die vorgespielte Gerechtigkeit.
- Platon -



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