emz schrieb:Schriften, die von Antisemiten stammen, erscheinen mir als Quelle nicht geeignet.
Wenn sie aber die zeitgenössische Rezeption wiedergeben, gehören sie doch in die Betrachtung, oder nicht?
emz schrieb:Für die Unterbringung von ihrgendwelchen Habseligkeit scheinen mir die meisten Schrazellöcher nicht geeignet. Wenn man in einem Gang, der so eng ist, dass man sich in ihm nur kriechend bewegen kann, Gegenstände lagert, dann macht das eine Nutzung nicht möglich.
Was wäre die Alternative gewesen?
Wenn man ein paar Habseligkeiten retten will und ein paar madige Äpfel mitnimmt, geht das schon. Zu plündern in dem Sinne gab es wohl eher wenig, wenn marodierende Horden durchs Land zogen. Außer bei Adeligen und in Klöstern. Große Gegenstände hätten Plünderer eh nicht mitgenommen. Und was hätte das sein sollen? Im Übrigen wäre aber auch das, was man nur mit Mühe hineinbekommt, von Plünderern noch schwerer hinauszubekommen gewesen. Zumal man sich ggf. erst mal im Dunkel durch die Verteidiger kämpfen muss. Und möglicherweise nur Kinder durch die Schlupfe geschickt wurden. Da kann man allerdings viel hin und her spekulieren ...
Die regionale Verbreitung gibt mir mehr zu denken. Wir haben diese Häufungen, aber auch starke Streuungen. Es muss ja kein direkter Zusammenhang zwischen Erdställen in Irland und und in Österreich geben. Das Konzept ist naheliegend genug, dass es überall auf der Welt angewendet wurde.
Ich kam auf Invasionen aus dem Osten durch die Ausbreitung (wenn man eine Richtung hinein interpretieren will) über den Wiener Raum und grob das Donau-Becken Richtung Westen, wo es sich verliert. Die starke Anhäufung im Bayerischen Wald könnte sich, wie auch die Quelle von
@sarkanas verdeutlicht aus Entwicklungen im Dreißigjährigen Krieg ergeben haben - wobei mir die großen Bewegungen doch eher um den Böhmerwald herum verlaufen zu sein scheinen. Die Leute konnten allerdings nicht wissen, wo Gustav Adolf und Wallenstein durchziehen. Dass Bergketten eher unwahrscheinlich sind ist wieder eine andere Sache. Das wäre mal genauer zu untersuchen.
Original anzeigen (0,2 MB)Bild:
DER SPIEGEL
Bewegungen im Dreißigjährigen Krieg.
Bild: Diercke Weltatlas