Leben ohne Sonne möglich?

@Sascha81

Ja.

@Peter0167

Jetzt fehlt noch, wie man sich dort die Fauna und Flora vorstellt. Also wie das Leben dort aussehen könnte.

@Sascha81

Sascha81 schrieb:Also wie das Leben dort aussehen könnte.

Keine Ahnung, ich bin kein Exo-Biologe. Zudem ist mir der Schritt von der "Möglichkeit von Leben" hin zu einer existierenden "Flora und Fauna" viel zu groß. Wir werden es wohl hinnehmen müssen, niemals etwas Konkretes darüber erfahren zu können.

Ich denke, mit unseren Möglichkeiten wäre ein indirekter Nachweis von Leben (z.B. über sog. Lebensmoleküle wie Ozon) schon ein riesen Erfolg, allerdings bräuchte man dafür schon das Licht eines Sterns, an dem der Exo-Planet (bzw. Exo-Mond) vorbei zieht. Mehr wird wohl nicht drin sein, alles andere ist pure Spekulation.

Sascha81 schrieb:Jetzt fehlt noch, wie man sich dort die Fauna und Flora vorstellt. Also wie das Leben dort aussehen könnte.

Unter diesen Bedingungen am ehesten so etwas ähnliches wie Bakterien oder ganz allgemein Mikroben, sicher kein höher entwickeltes Leben.

genitalien schrieb am 07.01.2009:Leben ohne Sonne möglich?

Kurzu und bündig: Nein!
Ohne Sonne gäbe es kein flüsssiges Wasser hier und ohne das kein Leben.

Frag den Harald Lesch ;)

Gucky.

Gucky87 schrieb:Kurzu und bündig: Nein!
Ohne Sonne gäbe es kein flüsssiges Wasser hier und ohne das kein Leben.

Nö. Ein Jupiter oder Saturn, der das Sonnensystem verläßt und seine Monde mitnimmt, könnte auf bzw. in seinen Monden auch weiterhin Leben beherbergen. Falls es dort welches gibt, dürfte es wohl ohne Sonneneinwirkung entstanden sein und sich fortgepflanzt haben.
Auf Ganymed und Enceladus soll es wohl Methan geben, das biotischen Ursprungs sein könnte.
Wenn solche Monde weiterhin vom Planeten "durchgeknetet" werden, brauchen die keine Sonne, um Leben zu tragen.

Vomü62 schrieb:Falls es dort welches gibt, dürfte es wohl ohne Sonneneinwirkung entstanden sein und sich fortgepflanzt haben.

Falls? Ist das irgendwo bestätigt? Meines Wissen nach nicht.


Ich schaue/höre für mein Leben gerne Harald Lesch. Man mag das glauben,w as er sagt, oder auch nicht, jedoch ist alles, was er sagt irgenwie plausibel und seine klare Aussage in mehreren Videos (bitte mal YTben) ist: "Wäre in unserem Sonnensystem EINE winzige Kleinigkeit anders, wie z.B. der Abstand Sonne - Erde oder dass der Mond nicht so wäre, wie er ist, etc., gäbe es uns schlichtweg nicht."

Und bei den Fakten, die er dann oft dazu liefert, ist das auch glaubhaft und nachvollziehbar, feinde ich.

Gucky.

Gucky87 schrieb:Falls? Ist das irgendwo bestätigt? Meines Wissen nach nicht.

Nein, natürlich nicht. Könnte aber sein. Aber falls es dort welches gibt, käme es ohne Sonne aus.
https://www.astronews.com/frag/antworten/4/frage4634.html
https://www.welt.de/wissenschaft/weltraum/article13932096/Das-grosse-Mysterium-der-vagabundierenden-Planeten.html

@Vomü62
@Gucky87


Na ja, im Thread gehts ja lt. EP eher um die Frage, was wohl wäre, wenn die Sonne plötzlich weg wäre. Also nicht zwingend um die Frage, ob sich Leben ohne eine Sonne entwickeln könnte.

Zum Thema, welche Voraussetzungen es braucht, damit sich Leben entwickeln kann: es braucht eine Energiequelle. Also Wärme. Wasser ist vermutlich Pflicht. Aber nicht unbedingt Licht. Ob sich unter derartigen Voraussetzungen auch höheres Leben entwickeln kann ist natürlich fraglich. Aber letzten Endes sind ja auch Bakterien Leben. Nicht ganz unwichtig ist nämlich - neben einer vorhandenen Energiequelle - auch die Frage, wie groß das "Labor" ist, in dem sich die ganzen Reaktionen abspielen (also, ob ein ggf. vorhandener Ozean genug Volumen hat, damit ablaufende chemische Reaktionen in genügend großer Zahl vorhanden sind, dass dann auch mal genügend Treffer übrig bleiben, um eine dauerhafte Reproduktion einzuleiten).

Und natürlich ist Leben auf verschiedenen Monden des Sonnensystems noch nicht bestätigt, wie auch. Völlig ausgeschlossen ist es aber nicht. Wie gesagt, wir reden ja in dem Fall von primitivsten Lebensformen.

Zu Prof. Lesch: ja, der Mann ist gut, bin selber auch großer Fan von ihm. Bei der Frage, wie viele Voraussetzungen eintreten mussten, damit "wir" überhaupt hier sein können: das ist die "Rare Earth Hypothese". Da gehts dann aber um die Entwicklung höherer Lebensformen (also alles, was mehr als eine Zelle hat, da sind wir noch weit vom Dackel aus der Nachbarschaft entfernt), die These ist eine Reaktion auf das Fermi-Paradoxon.

Aber, wie gesagt, eigentlich ist ja eher die Frage, was wäre, wenn die Sonne plötzlich verschwände...

Gucky87 schrieb:"Wäre in unserem Sonnensystem EINE winzige Kleinigkeit anders, wie z.B. der Abstand Sonne - Erde oder dass der Mond nicht so wäre, wie er ist, etc., gäbe es uns schlichtweg nicht."

Womit er wohl auch recht haben dürfte. Wenn man davon ausgeht dass wir sind wer wir heute sind, weil eben diese ganzen Bedingungen gegeben sind.

Aber kann @Blues666 nur zustimmen zu seinem Beitrag.

Blues666 schrieb:Aber, wie gesagt, eigentlich ist ja eher die Frage, was wäre, wenn die Sonne plötzlich verschwände...

Ja, und witzigerweise beantwortet der Eingangs-Postler das in seinem Eingangspost aus dem Jahr 2009 ja bereits selber.

Und die Antwort lautet:

genitalien schrieb am 07.01.2009:Meiner Meinung müsste das mit dem heutigen Stand unserer Technik machbar sein. Ich stelle mir das so vor, das wenn angenommen eines Tages die Sonne erlischt, sich die Menschen in Unterirdische Anlagen ca. 200m tief zurückziehen. Obwohl dann auf der Oberfläche ca. angenommen -180 Grad herrschen, sollten in der Tiefe durch die Erdwärme meiner Meinung nach doch 1 oder 2 Grad plus sein. Durch schon vorher vorbereitete Atomreaktoren oder anderen Kraftwerken könnte Energie gewonnen werden und die Anlagen erwärmen, und auch die notwendige UV-Lichtanlagen betrieben werden. Ebenfalls werden dann ökologische Anlagen betrieben in den Pflanzen gedeihen und Tiere gezüchtet werden. Das dazu notwendige Wasser wird aus denn nicht gefrorenen Erdschichten gewonnen und aufbereitet. Natürlich müsste all dies jahrhunderte lang, vorher vorbereitet werden und die unterirdische Anlage müsste in ungeheuerem Ausmass angelegt werden. Wenn all Dies vorhanden wäre, denke ich könnte die Menschheit sicherlich noch einige hunderte Jahre bestehen.

Recht hat er - von ein paar Kleinigkeiten abgesehen, wie die Sache mit der Wärme in der Tiefe - hier ist's deutlich wärmer und bleibt es auch ohne Sonne.

OK, die Sonne wird natürlich nicht einfach erlöschen, sondern die Erde vorher braten, aber als Gedankenexperiment, wäre ein Überleben der Menschheit, sollte sich beispielsweise die Erde in die Weiten des Alls ohne Sonne aufmachen, durchaus drin.

Blues666 schrieb am 24.06.2021:Na ja, im Thread gehts ja lt. EP eher um die Frage, was wohl wäre, wenn die Sonne plötzlich weg wäre. Also nicht zwingend um die Frage, ob sich Leben ohne eine Sonne entwickeln könnte.

Dazu hat Harald Lesch vor einiger Zeit ein Video auf YT eingestellt, wo er sich GENAU DIESER Frage widmet.
Nach 8 Minuten wäre das Licht und die Wärme weg...
Den Rest kann man sich anschauen oder versuchen, selber drauf zu kommen. Ist nicht schwer...

Interessantes Thema.

Gucky

Gucky87 schrieb:Nach 8 Minuten wäre das Licht und die Wärme weg...

Das ist klar. Da die Sonne ca. 149,6 Mio. km von uns entfernt ist braucht das Licht von der Sonne zu uns eben knapp achteinhalb Minuten. Dem entsprechend ginge also - wenn unsere Sonne plötzlich den Verschwindibus macht - nach diesen achteinhalb Minuten das Licht aus. Und die Wärmezufuhr...

Gucky87 schrieb:Den Rest kann man sich anschauen oder versuchen, selber drauf zu kommen.

Dabei ist das doch dann der interessantere Part. Wann frieren die Ozeane zu? Wie lange dauert es, bis die Atmosphäre friert. Wie lange hält sich die Hitze im Erdinneren? Wie viele Menschen könnten dort tatsächlich für längere Zeit überleben? Nur mal ein paar Fragen von vielen...

Fragen, die ich nicht ad hoc beantworten kann.

Ich werde mal ein wenig recherchieren und melde mich dann wieder hier.

Damit die arme Seele Ruhe findet... :D

Gucky87 schrieb:Ist nicht schwer...

Na, ganz so einfach ist das dann doch nicht.

Blues666 schrieb:Ich werde mal ein wenig recherchieren und melde mich dann wieder hier.

Ein bisschen was:
https://www.wetter.de/cms/so-schnell-waere-die-erde-ein-eisball-wenn-die-sonne-verschwindet-2293927.html

Die Frage, wie viele Menschen überleben würden, ist tatsächlich spannend.
Ich würde sagen, ein paar Tausend könnten die ersten Jahre überstehen. Mit genug Vorbereitungszeit vielleicht auch viele Millionen.

Was braucht man?
Einen Ort, der warm genug ist. Sauerstoff. Nahrung.
Warm genug bedeutet eine Isolierung zu einer Außentemperatur nahe Null. Das dürfte kein Problem sein. Und eine Energiequelle, die zu so einer Lebensweise passt. Ein Kernreaktor. Vielleicht Solarzellen außerhalb der dann gefrorenen Atmosphäre. Letztlich das selbe, wie es in der Raumfahrt funktioniert.

Sauerstoff ist schon schwieriger. Zuerst kann man den natürlich "abbauen", soweit das im Rahmen eines "EVA" eben funktioniert. Aber es kommt halt kein Sauerstoff nach. Die Pflanzen sind alle tot. Was dann das Thema Nahrung tangiert. Die bisherigen Experimente mit völlig autarken Biosphären waren ja nicht so erfolgreich.
Es bleibt dann einfach an einer guten Energiequelle hängen. Damit kann man Sauerstoff zurück gewinnen, Wasser recyclen und aufspalten, Wärme und Licht erzeugen und zu einem gewissen Grad auch eine Biosphäre stabilisieren.
Ein großes Höhlensystem mit ein paar (Fusions)Reaktoren und einer darauf angepassten Flora und Fauna könnte schon dauerhaft funktionieren und vielen Menschen Platz bieten. Natürlich gingen auch bauliche Strukturen - aber da hängt es eben von der Vorbereitungszeit ab.
Vermutlich könnte man mit genügend Vorlauf und genügend Anstrengung und Zusammenarbeit auch alle 8 Milliarden Menschen durchbringen. Theoretisch. Praktisch würden die meisten hinten runter fallen, um den Verbleibenden ein angenehmeres Leben zu ermöglichen.

Blues666 schrieb:Wann frieren die Ozeane zu? Wie lange dauert es, bis die Atmosphäre friert. Wie lange hält sich die Hitze im Erdinneren? Wie viele Menschen könnten dort tatsächlich für längere Zeit überleben? Nur mal ein paar Fragen von vielen...

Die Ozeane frieren ein, wenn die Tempertur unter den Gefierpunkt (von Salzwasser) fällt.
Ich schätze mal, das dürfte nach recht kurzer Zeit passieren (Tage, Wochen?)

Wie lange sich die Wärme im Erdinneren hält ist schon eine interessante Frage.
Da komme ich auch ins Grübeln. Aber spielt das wirklich für uns eine große Rolle?
Wenn die ersten km der Erdkruste in ewigem Eis liegen, dürfte es für das Leben oben recht duster aussehen, oder?

Wenn die Feuchtigkeit der Atmodsphäre gefriert, schneit es würde ich denken.
Das dürfte aufhören, wenn die Wasserpartikel in der Luft zu wenig geworden sind.
Die Frage wäre, wie dich die Eis-, bzw. Schneeschicht auf der Erde dann wäre?

Gucky

Gucky87 schrieb:Die Ozeane frieren ein, wenn die Tempertur unter den Gefierpunkt (von Salzwasser) fällt.
Ich schätze mal, das dürfte nach recht kurzer Zeit passieren (Tage, Wochen?)

Bist du dir sicher, dass das überall der Fall wäre? Die Hitze im (tiefen) Erdinneren hat ja nichts mit der Sonne zu tun und kommt teilweise auch ganz nach oben, durch Vulkanismus. Möglich, dass auch das Erdinnere irgendwann abkühlt, wenn der Erdmantel immer kälter wird. Wie bei einer Thermosflasche, die man in die Arktis stellt. Aber einige (tausend? millionen?) Jahre wird der Kern wohl heiß bleiben?

Was ist dann z.B. mit den Smokern? Dort existiert bereits heute sehr robustes Leben, das eigentlich nur die Energie aus den Smokern benötigt…

Gucky87 schrieb:Wie lange sich die Wärme im Erdinneren hält ist schon eine interessante Frage.
Da komme ich auch ins Grübeln. Aber spielt das wirklich für uns eine große Rolle?
Wenn die ersten km der Erdkruste in ewigem Eis liegen, dürfte es für das Leben oben recht duster aussehen, oder?

Auch hier: Ich könnte mir vorstellen, dass an Vulkanen eine ganze Weile lang Mikroben überleben. Notfalls eben immer tiefer und damit näher an der Magmakammer. Die dann wiederum sogar irgendeinem höher entwickelten Lebewesen als Nahrung dienen könnten. Ein Axolotl hält bspw. sehr viel aus.

kleinundgrün schrieb am 30.06.2021:vielleicht Solarzellen außerhalb der dann gefrorenen Atmosphäre.

Aber die Sonne ist ja weg. Solarzellen bringen's da dann nicht so. :)

Gucky87 schrieb am 30.06.2021:Wie lange sich die Wärme im Erdinneren hält ist schon eine interessante Frage.

Die Wärme im Erdinneren ist nicht von der Sonne abhängig.
In 100 Metern Tiefe ist es ca. 12 Grad warm.
In 400 Metern Tiefe sind es immerhin schon 20 Grad.

OK, wenn es dann nach Jahren / Jahrzehnten auf der Oberfläche so richtig arschkalt geworden ist, also so unter -200 Grad, dann
könnte es in der Tiefe auch etwas kälter werden, da nach oben Wärme abgegeben wird.
Andererseits hätte aber eine dicke Schneeschicht / Eisschicht auch eine isolierende Wirkung.

Aber die Erdwärme bleibt auf jeden Fall erhalten in einigen 100 Metern Tiefe.

RogerHouston schrieb:Aber die Sonne ist ja weg. Solarzellen bringen's da dann nicht so. :)

Ja, das war ein bisschen dämlich ...

Gucky87 schrieb am 30.06.2021:Das dürfte aufhören, wenn die Wasserpartikel in der Luft zu wenig geworden sind.

Irgendwann schneit es dann noch Stickstoff und Sauerstoff.

RogerHouston schrieb:Andererseits hätte aber eine dicke Schneeschicht / Eisschicht auch eine isolierende Wirkung.

Und das Gestein. Und die Wärme kommt durch radioaktive Zerfallsprozesse auch nach.
Aber Wärme alleine wäre vermutlich nicht mal das größte Problem.

Und man muss bedenken, dass man ja nicht mehr - wie heute - geschwind mal irgendwo hin kann. Es fehlt ja die Atmosphäre.

kleinundgrün schrieb:Aber Wärme alleine wäre vermutlich nicht mal das größte Problem.

Wie würde es sich eigentlich mit der Erd-Rotation verhalten? Würde sich da was verändern ohne Sonne?