@Spöckenkieke ja..ich glaub ich ziehe mal meine facharbeit zu rate^^
viel spaß
:DNeun Jahre nach der ersten DNA – Sequenzierung eines Hominiden im Jahre 1997 ist erneut eine Sensation gelungen: Die erste Million Basenpaare aus dem Zellkern des Neandertalers ist sequenziert und ausgewertet. Hierfür konnten nur DNA – Schnipsel verwendet werden, da DNA nach dem Tod eines Lebewesens zerfällt und nach tausenden von Jahren nur noch kleine Rückstände zu finden sind. So kam die Suche nach den Schnipseln einer Suche nach einer Nadel im Heuhaufen gleich. Denn die Proben aus den Knochen enthalten zu 95 Prozent Bakterien-DNA. So konnte eine Analyse nur durch zwei neue Methoden durchgeführt werden: Eine Methode, vom Leipziger Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie entwickelt, ist nun dazu fähig auch extrem kleine DNA – Schnipsel aus alten Neandertaler-Knochen zu sequenzieren. US – Forscher haben eine andere Methode entwickelt: Eine kleine Probe mit DNA – Schnipsel wird vervielfältig, sortiert und mit der DNA des Homo sapiens verglichen. Vorher hatte man die Befürchtung die DNA - Rückstände wären zu klein, um eine vollständige Sequenzierung durchführen zu können. Nun kann bestimmt werden, wann sich Homo sapiens und Homo neanderthalensis unterschiedlich weiterentwickelten. Die Leipziger Forscher schätzen den Zeitpunkt auf vor ca. 516 000 Jahre, die Amerikaner auf vor 700 000 Jahre. Kurz vorher fand das amerikanische Team heraus, dass ca. 75 Prozent der Weltbevölkerung eine Mutation in sich trägt, die nicht von unseren direkten Vorfahren, sondern von einem ausgestorbenen Verwandten stammt. Dieser Verwandte muss sich daher mit dem modernen Menschen gepaart haben. Das dieser Verwandte der Neandertaler sein könnte, wurde zu diesem Zeitpunkt noch für reine Spekulation gehalten. Doch mit der neuen Sequenzierungsmöglichkeit konnte man feststellen, dass sich das genetische Material des Neandertalers mit dem des Homo sapiens vermischt hatte. Doch bisherige Studien mit mitochondrialer DNA kamen immer zu dem Ergebnis, dass so eine Vermischung nie stattgefunden hatte. Da das Erbgut von Mitochondrien immer nur an die mütterliche Linie weitervererbt wird, kann auch gut ein anderes Szenarium stattgefunden haben: Die Homo sapiens-Männer hatten sich möglicherweise mit Neandertaler-Frauen gepaart. Doch die Forscher meinen es wäre für Spekulation noch zu früh, da man bisher erst 0,04 Prozent des gesamten Genoms analysiert hat. Trotz dieser neuen Debatte, wolle man eine ganz andere Frage klären: Wie genau hat sich der moderne Mensch in den letzten Jahrtausenden verändert? Der Neandertaler ist hierbei besser geeignet als der Schimpanse, da dieser sich viel später von der Abstammungslinie abspaltete. Hiermit wird vielleicht auch die Frage beantwortet, warum genau der Homo sapiens, sich gegenüber dem Homo neandertalensis durchsetzte. Das vollständige Genom wollen die Forscher in eineinhalb Jahren sequenziert haben, auf dessen Ergebnis später im Text eingegangen wird.(...)
Im Jahr 2009 waren die Leipziger Forscher schließlich an einem Meilenstein angelangt. Sie waren dem Ziel, die vollständige Sequenzierung des Neandertalers-Genoms, um ein ganzes Stück näher gekommen. Svante Pääbo und seinen Kollegen ist es gelungen, mehr als drei Milliarden DNA-Fragmente aus drei Neandertaler-Fossilien zu sequenzieren, und eine Rohfassung des gesamten Neandertaler-Genoms zu rekonstruieren. Insgesamt deckten die Fragmente mehr als 60 Prozent des gesamten Neandertaler-Genoms ab. Noch immer liegt eine schwere Aufgabe vor den Forschern, denn sie wollen dessen Genom, mit denen unserer Art und denen der Schimpansen vergleichen und etwaige Gemeinsamkeiten finden.(...)
Vier Jahre nachdem die Leipziger Forscher eine Methode gefunden hatten DNA - Schnipsel zu sequenzieren, haben sie nun das Erbgut des Neandertalers entschlüsselt und es mit dem des heutigen Menschen verglichen. Für die Analyse hatten sie das gesamte Erbgut von fünf modernen Menschen europäischer, asiatischer und afrikanischer Abstammung sequenziert und sie mit dem Erbgut des Neandertalers verglichen. Sie konnten beweisen, dass es tatsächlich irgendwann vor etwa 50 000 bis 100 000 Jahren zur Vermischung mit dem Homo sapiens kam. Ein bis vier Prozent des heutigen menschlichen Erbguts stammen vom Neandertaler, zumindest von all denen, die nicht in Afrika leben. Das Genom des Homo sapiens und des Homo neanderthalensis besteht aus rund drei Milliarden Basenpaaren, wobei der genetische Unterschied extrem klein ist: Sie sind zu 99,7 Prozent identisch. Überdies stellte sich heraus, dass der Neandertaler mehr genetische Gemeinsamkeiten mit den Menschen außerhalb Afrikas hat als mit Afrikanern. Zugleich ähnelt das Neandertaler-Genom der Sequenz von Europäern ebenso sehr wie der von Ostasiaten. Dies wirft allerdings die Frage auf wieso dies so ist, da man Überreste des Homo neandertalensis nur in Europa und Westasien gefunden hatte. Für diese Frage, haben die Forscher auch eine Theorie: Der Neandertaler und der Homo sapiens müssen sich in dem oben genannten Zeitraum den Lebensraum geteilt haben, bevor sie sich in verschiedene Linien aufteilten. Das heißt sie wohnten gemeinsam im Mittleren Osten und wanderten daraufhin nach Europa oder Asien. Um herauszufinden über welche genetischen Vorteile der Homo sapiens gegenüber dem Homo neanderthalensis verfügte, untersuchten sie die Sequenzvariationen, welche viel häufiger beim modernen Menschen vorkommen, und katalogisierten sie. Sie konnten Beweise für eine positive Selektion finden, darunter z.B. drei Gene die eine Rolle bei der geistigen Entwicklung spielen, und auch mit Autismus, Schizophrenie und Down-Syndrom in Verbindung stehen. Bestimmte Mutationen könnten schließlich zur geistigen Überlegenheit geführt haben. Zwei weitere auffällige Gene spielen beim Energiestoffwechsel und bei der Entwicklung des Schädelskeletts, des Schlüsselbeins sowie des Brustkorbs eine Rolle. Die Suche ist noch lange nicht zu Ende, da die Forscher noch immer nicht die vollständige Sequenz entschlüsselt haben.(...)