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Alternative Mathematik

391 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Alternative Zu Mathematik ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Alternative Mathematik

11.05.2012 um 12:10
@Heizenberch

Es ging nur um das Prinzip, die Zahlen aus dem Dezimalsystem raus zu nehmen und wieder als ganzheitliche Werte zu betrachten, das heißt jede Zahl ist quasi ihre eigene Hieroglyphe.

Das heißt z.B. 5+5 ist nicht = 10, sondern es gibt nur 5 und nochmal eine andere 5 und dann nochmal eine Zehn.

Es geht doch nur um die ganzheitliche Betrachtungsweise! Die mag bei großen Zahlen und Brüchen verloren gehen.
Tatsache ist aber auch man kann faktisch nicht ausrechnen wie viel Blätter ein Baum hat oder Knochen der Mensch und auch nicht mal das genaue Wetter ohne nicht unzählige Faktoren und Variablen zu berücksichtigen!

Die Extrapolation daraus wird immer ungenau bleiben und damit auch unser Verständnis von der Natur! Die ist doch nicht die Summe ihrer Referenzpunkte, Stellen im Dezimalsystem und definierten Konstanten sondern immer noch die blanke Unschärfe dahinter!

Es geht um die Maximalaufnahme von Daten und ihrer praktischen Verwertung anstelle nur ihrer symbolischen Daten und mathematischen ungenauen Verwertung!

Du muss also tatsächlich die Hand ausstrecken und sagen, das ist zu viel und das zu wenig, weil es quasi nicht ins Bild passt! Die nötigen Projektions und Vergleichsinstrumente dafür, werden heute durch die Mathematik ersetzt. In dem Maße wie man die Mathematik in den Vordergrund stellt, geht aber auch ihre Zuverlässigkeit in der praktischen Anwendung verloren, den am Anfang standen ja nun mal nur Messwerte!

In der Natur werden alle Probleme so gelöst, das ist nicht irgendein unsinniges Trial and Error-System, der Mensch ist so entstanden!

Hätten die ersten Einzeller-Gene versucht, den Menschen auszurechnen, wir würden doch immer noch in der Ursuppe schwimmen! :|

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Alternative Mathematik

11.05.2012 um 12:38
Die Natur arbeitet ja auch viel mit Redunanzen, das heißt man nimmt ganz einfach erst mal mehr auf und gibt das ungenutzte später wieder ab oder speichert es an.

Das wichtige wäre im übertragenen Sinne also z.B. für ein Hausbau nicht, die Anzahl der Steine zu wissen, sondern nur der schnell und unmittelbare rein bedarfsorientierte Zugang dazu! Das würde eine eine explizite Kostenaufstellung ersparen.

Es ist unsinnig genaue Ergebnisse zu wünschen, wenn die Natur dahinter nicht genau ist, die kann auch vorzeitig pleite gehen oder spontan zunehmen. Millionen Bauruinen in der Welt zeugen davon, alle unter über über-dimensioniert, fehlplaziert oder einfach nur an einer weiteren Unbekannten in der Rechnung kaputt gegangen!

Nur eine saubere Kopie und Verbesserung des Erfolgsmodells, wäre einer guten Mathematik doch immer vorzuziehen. Problemorientierte Lösungen, die sich jeder Norm verweigern und bestenfalls nur wieder selber eine für andere stellen! :)


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Alternative Mathematik

11.05.2012 um 14:28
Zitat von Ashert001Ashert001 schrieb:Tatsache ist aber auch man kann faktisch nicht ausrechnen wie viel Blätter ein Baum hat oder Knochen der Mensch und auch nicht mal das genaue Wetter ohne nicht unzählige Faktoren und Variablen zu berücksichtigen!
Hör doch mal auf, diesen Schwachsinn zu erzählen. Du magst dazu nicht in der Lage sein, aber normale Menschen können zählen.
Das genaue Wetter ist eine ganz andere Angelegenheit, das solltest du nicht in denselben Topf werfen wie die Aufgabe, klar abgegrenzte Dinge zu zählen...
Zitat von Ashert001Ashert001 schrieb:Das wichtige wäre im übertragenen Sinne also z.B. für ein Hausbau nicht, die Anzahl der Steine zu wissen, sondern nur der schnell und unmittelbare rein bedarfsorientierte Zugang dazu! Das würde eine eine explizite Kostenaufstellung ersparen.
"Guten Tag, ich will ein Haus bauen, schicken sie mir mal Steine"
"Gut, ich schicke ihnen mal alle Steine, die ich hierhab und sie schicken die überschüssigen Steine zurück"
"Was kostet das?"
"Das kommt darauf an, wieviel sie verbrauchen und wieviel sie wieder zurückschicken, müssen sie halt hinterher rausfinden"

Ich wollte eigentlich noch zum Rest deiner letzen beiden Postings was schreiben, aber die sind allesamt so Schwachsinnig, dass ich jeden Satz hätte kommentieren müssen.

Mann Ashert gibs auf, deine Posts kann keiner Lesen...


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Alternative Mathematik

11.05.2012 um 14:46
Zitat von Ashert001Ashert001 schrieb:Tatsache ist aber auch man kann faktisch nicht ausrechnen wie viel Blätter ein Baum hat
Nein, das nicht, aber man erkannte früh, dass die Querschnittsfläche aller Äste auf einer Höhe gleich der Querschnittsfläche des Stamms ist. Somit kann man Bäume berechnen, welche es auch in der Natur geben würde.
Zitat von Ashert001Ashert001 schrieb:Das heißt z.B. 5+5 ist nicht = 10, sondern es gibt nur 5 und nochmal eine andere 5 und dann nochmal eine Zehn.
Wie bekommt man anstatt "5" Äpfel "10" Äpfel? Indem man sich nochmal "5" nimmt. Und schon hat man addiert.
Zitat von Ashert001Ashert001 schrieb:In dem Maße wie man die Mathematik in den Vordergrund stellt, geht aber auch ihre Zuverlässigkeit in der praktischen Anwendung verloren, den am Anfang standen ja nun mal nur Messwerte!
Ich behaupte hier mal ganz einfach, dass Messungen zuverlässiger sind, als Augenmaß. Ich glaube da können mir hier alle zustimmen.
Zitat von Ashert001Ashert001 schrieb:In der Natur werden alle Probleme so gelöst, das ist nicht irgendein unsinniges Trial and Error-System, der Mensch ist so entstanden!
Was denkst du denn, was Evolution ist? Ein magischer Prozess, der die Lebewesen immer so sein lässt, wie es sein muss? Nein. Es geschieht durch Zufällige Mutationen. Die "Errors" werden durch natürliche Selektion aussortiert und können sich nicht vermehren. Alles was gut ist, setzt sich durch. Genau so ist das auch in der Technik. Ist ein Motor zu leistungsschwach, wird er nicht mehr gebaut und wird ersetzt. Doch anstatt, dass man immer rumprobiert, welcher Motortyp der beste ist, kann man durch Mathematik berechnen, welcher der Beste ist und erspart sich somit viel Zeit und Geld.
Zitat von Ashert001Ashert001 schrieb:Das wichtige wäre im übertragenen Sinne also z.B. für ein Hausbau nicht, die Anzahl der Steine zu wissen, sondern nur der schnell und unmittelbare rein bedarfsorientierte Zugang dazu!
"Mist wir haben zu wenig Steine - hol nochmal ein paar" Kurze Zeit später "Mist wieder zu wenig" ...
Zitat von Ashert001Ashert001 schrieb:Das würde eine eine explizite Kostenaufstellung ersparen.
Und das wäre inwiefern vorteilhaft?
Zitat von Ashert001Ashert001 schrieb:Es ist unsinnig genaue Ergebnisse zu wünschen, wenn die Natur dahinter nicht genau ist, die kann auch vorzeitig pleite gehen oder spontan zunehmen. Millionen Bauruinen in der Welt zeugen davon, alle unter über über-dimensioniert, fehlplaziert oder einfach nur an einer weiteren Unbekannten in der Rechnung kaputt gegangen!
Ach und das wird besser, wenn man erst garnicht plant, wo wann und wie gebaut wird, sondern einfach drauf losbaut. Und wenn nicht sichergestellt ist, dass genug Materialien vorhanden sind? Wie will man das überhaupt wissen, wenn man nicht weiß, wie viel man zur Verfügung hat?
Zitat von Ashert001Ashert001 schrieb:Problemorientierte Lösungen, die sich jeder Norm verweigern und bestenfalls nur wieder selber eine für andere stellen!
Problemorientiertes Denken widerspricht der Mathematik inwiefern?


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11.05.2012 um 17:19
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Ich behaupte hier mal ganz einfach, dass Messungen zuverlässiger sind, als Augenmaß. Ich glaube da können mir hier alle zustimmen.
Messungen sind doch das Augenmaß der Instrumente, die Kunst liegt doch nur darin sie ohne weiter mathematisch zu segmentieren in den gewünschten Maßstab zu übertragen!

Also z.B. einen Teil des Berges tatsächlich direkt in die benötigten Steine, Mathematik ist doch nur die Kapitulation dabei auch mit den anfallenden Unschärfen fertig zu werden!
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Problemorientiertes Denken widerspricht der Mathematik inwiefern?
Mathematik kann Ursache und Wirkung nicht erfassen und damit auch nicht den Kontext aus dem das Problem hervorging, sie kann nur einen Zwischenschritt postulieren, aus willkürlichen Eingangsdaten!
Mathematik ist also immer nur Ergebnis und nicht Problemorientiert!

Wenn 10 Kinder hungern, kann man doch nicht ausrechnen 10 Kinder müssen was essen, das mag im Ergebnis richtig sein. Für die echte problemorientiertes Lösung, ist das aber völlig nebensächlich, der eigentliche Mangel war ja nicht die einmal fehlende 10er Familienpackung, sondern das fehlende Anrecht darauf!

Wenn man ein Problem losen will und nicht nur die Gleichung, muss man sich also auch immer mit Ursache und Wirkung auseinandersetzen und nicht nur den Zahlenwerten daraus! :|


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Alternative Mathematik

11.05.2012 um 18:10
Zitat von Ashert001Ashert001 schrieb:Also z.B. einen Teil des Berges tatsächlich direkt in die benötigten Steine, Mathematik ist doch nur die Kapitulation dabei auch mit den anfallenden Unschärfen fertig zu werden!
Und hier liegt deine falsche Grundannahme. Mathematik ist die Kunst, das Kernproblem zu erfassen und alles unnötige auszublenden. Darum funktioniert das auch so gut.
Zitat von Ashert001Ashert001 schrieb:Mathematik kann Ursache und Wirkung nicht erfassen und damit auch nicht den Kontext aus dem das Problem hervorging, sie kann nur einen Zwischenschritt postulieren, aus willkürlichen Eingangsdaten!
Die Eingangsdaten sind alles andere als willkürlich, sondern problembezogen genau definiert.
Zitat von Ashert001Ashert001 schrieb:Wenn 10 Kinder hungern, kann man doch nicht ausrechnen 10 Kinder müssen was essen, das mag im Ergebnis richtig sein.
Doch, in der Hinsicht kann man das. Man kann ausrechnen, was ein Kind durchschnittlich an Kalorien benötigt und dann entsprechend einkaufen. So kann man planen, wie man sein Geld am sinnvollsten einsetzt.
Zitat von Ashert001Ashert001 schrieb:Wenn man ein Problem losen will und nicht nur die Gleichung, muss man sich also auch immer mit Ursache und Wirkung auseinandersetzen und nicht nur den Zahlenwerten daraus!
Bildet ein Funktion die Wirklichkeit hinreichend ab, gibt es absolut keinen Grund, mehr Parameter zu berücksichtigen. Wenn du so willst, müsstest du sonst alles und jeden möglichen Parameter hinzuziehen und wärst wahrscheinlich irgendwo in der Chaostheorie oder der Weltformel angelangt.


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11.05.2012 um 22:36
Zitat von Ashert001Ashert001 schrieb:Mathematik kann Ursache und Wirkung nicht erfassen und damit auch nicht den Kontext aus dem das Problem hervorging, sie kann nur einen Zwischenschritt postulieren, aus willkürlichen Eingangsdaten!
Die Mathematik allein kann das nicht das stimmt. Dazu braucht es noch den Menschen als Zwischenkomponente, der es die Ursache erkennt und abstrahiert und im Anschluss die Wirkung reinterpretiert.
Ein Computer oder irgendeine andere Maschine kann alleine auch rein gar nichts bis ein Mensch daher kommt und sie benutzt. Ja selbst ein Gehirn allein ist nutzlos und macht gar nichts bis der Mensch es benutzt.
Es sind eben nur Hilfsmittel, die wir als Menschen problemorientiert einsetzen.
Ein einzelner Gedanke für sich betrachtet lässt auch keinen Rückschluss zu, in welchem Kontext er steht.

Und eben, weil die Mathematik so abstrakt ist lässt sie sich auch so wunderbar universell für die Physik, Informatik, Biologie, Chemie, ja selbst für Sozial- und Geisterwissenschaft und noch so einiges anderes verwenden.


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12.05.2012 um 17:09
@BlackFlame
Top Post. Dem ist nichts hinzuzufügen.


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21.05.2012 um 23:31
wow so viele posts zu meinem thread..da muss ic h mich nun erstmal durchlesen...aber hab schon ein paar interessante posts gesehen...


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15.10.2012 um 00:53
boah...es gibt bestimmt ne andre form der berechnung oder der beschreibung


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15.10.2012 um 01:01
1+1=3

4-1=5

1=1,2,3,4,5,6,7,8,9...0? Was zum Henker ist die "0"?!

Welche Ausnahmen bestätigen die Regel?


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Alternative Mathematik

15.10.2012 um 01:20
Auflösung.

Aus einem Paar können drei Menschen entstehen.

Schneidet man von 4 Ecken, eine Ecke ab, erhält man 5 Ecken

Betrachtet man die Mitose(Zellteilung) aus mathematischer Sicht kann aus einer Zelle eine grössere Anzahl Zellen entstehen, diese Form von "Selbstaddition" lässt mich stutzig mit vielen offenen Fragen zurück, was zum Geier ist die Null? Wie hat sich unsere Mathematik entwickelt, woher kommt das alles? Mathe war noch nie meine Stärke... :D :D


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15.10.2012 um 09:45
Na super.. schneidet man von 0 ecken (kreisscheibe) keine ab, erhaelt man 2 ecken.


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15.10.2012 um 09:56
Zitat von kieferkiefer schrieb:boah...es gibt bestimmt ne andre form der berechnung oder der beschreibung
Ganz sicher. Daß heute so viele Leute "Probleme mit Mathe" haben, zeigt doch auch ganz eindeutig, daß Mathematik heute vieeel zu abstrakt und unnatürlich definiert ist. Es müssen viel nachvollziehbarere und naturnähere Definitionen gefunden werden. Es ist doch sicher kein Zufall, daß fast nur Männer sich für Mathe begeistern. Mathematik ist heute viel zu technisch, nur die eine Gehirnhälfte betreffend. Es fehlt Gefühl, Emotion, die Verbindung der beiden Gerhirnhälften!


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Alternative Mathematik

15.10.2012 um 11:14
@drachenanbeter
Zitat von drachenanbeterdrachenanbeter schrieb:Es fehlt Gefühl, Emotion, die Verbindung der beiden Gerhirnhälften!
Du meinst sowas wie die Liebe 4 und die Böse 5 und die 6 kriegt 'nen Blumenduft?
Ähm nö.


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15.10.2012 um 11:49
@drachenanbeter
Zitat von drachenanbeterdrachenanbeter schrieb:Daß heute so viele Leute "Probleme mit Mathe" haben, zeigt doch auch ganz eindeutig, daß Mathematik heute vieeel zu abstrakt und unnatürlich definiert ist.
Für mich zeigt das lediglich die fortschreitende Verblödung der Generation youtube. Um sich von kurzen werbeclipartigen Filmchen beeindrucken zu lassen reicht's gerade noch, zum selber Denken schon nicht mehr. Die Mathematik kann doch nichts für die grottige Bildungspolitik, mit der die PISA-Krüppel geradezu gezüchtet werden!


„Wie konnte es zum Niedergang unseres Bildungssystems kommen? Ist es nur ein gewaltiges Versagen der politischen Klasse? Selbst wenn man die Personen kennt, die hierzulande die politische Klasse darstellen, mag ich es nicht glauben. Vielleicht hat es System.

Blicken wir zurück. Ein gut funktionierender Staat hat sich immer das erzogen, was er brauchte. Wissen Sie , warum der preußische König die Schulpflicht einführte? Diese Reform war damals ihrer Zeit weit voraus, aber sie war kein emanzipatorischer Akt, sondern nüchterne Notwendigkeit und Staatsräson. Ursache war eine Forderung des preußischen Generalstabs. Das Soldatenmaterial war bei Anlieferung minderwertig. Nach zehn Jahren Kinderarbeit blieben für die preußische Armee nur schwindsüchtige Krüppel übrig, die zu blöd waren, die Bedienungsanleitung eines modernen Zündnadelgewehrs zu lesen. Außerdem gab es massenhaft Kriegsveteranen, die auf der Straße rumlungerten.

Also brauchte der Staat eine Schulreform. Ergebnis: Mehr Schule als Kinderarbeit, weniger Krüppel und Analphabeten, und die Veteranen hatten als Dorflehrer wieder was zu kommandieren. Der Intelligenztest wurde später auch nicht zur Begabtenförderung erfunden, sondern um Idioten von den komplizierten Waffen fern zu halten.

Oder nehmen Sie unsere Bildungsreform vor über 30 Jahren: Arbeiterkinder ins Gymnasium! Ein sozialdemokratischer Sieg? Pustekuchen. Ein wirtschaftlicher Sachzwang. Das brachliegende Humankapital musste ausgeschöpft werden. Die Wirtschaft brauchte hochqualifizierte Leute. Der liberale Bildungsbürger war immer nur Dekoration. Und heute ist er tot – und Westerwelle lebt.

Pädagogische Konzepte sind etwas für Festreden. Da wird vollmundig vom Volk der Dichter und Denker gefaselt, vom rohstoffarmen Deutschland, dessen größter Schatz die Bildung seiner Kinder ist. Und währenddessen fällt der Putz von den Wänden der Klassenzimmer. Wo bleibt die einflussreiche Lobby der Lehrer, die sich zu Hunderten in den Parlamenten tummelt, während ihr eigentlicher Arbeitsplatz jämmerlich vor die Hunde geht? Kann das wirklich nur eine ungeheuere Ansammlung von Fehlentscheidungen sein, oder steckt mehr dahinter? Dass unser hoch gelobtes Bildungssystem Heerscharen von PISA-Krüppeln produziert – bedauern das wirklich alle Verantwortlichen, oder sind Heuchler unter ihnen? Sind die PISA-Krüppel zu irgendetwas gut?

Es gibt massenhaft ausgebildete Leute, die niemand braucht. Die Arbeitsagenturen stehen mit leeren Händen da. Jeder größere Konzern beweist uns, dass er mit Entlassungen mehr Wachstum produziert, jede Entlassungsankündigung wird mit einem Kurssprung belohnt. Was uns fehlt, sind Konsumenten. Und bei denen kann doch ein gerüttelt Maß an Dummheit nur hilfreich sein.

Stellen Sie sich einen Augenblick vor, wir züchten Idioten. Dann lösen sich eine Menge Widersprüche auf. In keinem Land Europas entscheidet die soziale Herkunft eines Kindes derart über sein späteres Bildungsniveau wie in Deutschland. Allein das ist schon ein Skandal. Aber was bedeutet diese Tatsache in einem Land, in dem die Armut explodiert? Das Land züchtet einen soliden Stamm von schlichten Gemütern. Und den Verbraucherzentralen wird das Geld seit Jahren gekürzt. Auch das keine Fehlentwicklung. Der Pöbel soll gar nicht vergleichen, zögern, nachdenken. Er soll einfach den erstbesten Dreck kaufen, der angeboten wird. Das hat doch eine innere Logik. Mir hat das geholfen. Die Wut wird zwar noch größer, aber die intellektuelle Verwirrung lässt nach.

Wir brauchen Idioten, sonst frisst keiner Gammelfleisch. Halbwegs vernunftbegabte Schüler würden mit dem Handy nur telefonieren. Das wäre nicht gut für eine Wachstumsbranche.

Wenn junge Eltern ihren Kindern normale Nahrung zubereiten würden, wäre das eine Wachstumsbremse. Aber wenn Eltern ihren Blagen fünf BIG-Mac-Döner-Cola in den Fettwanst drücken, dann ist das gut fürs Bruttosozialprodukt. Jeder BIG-MaC-Döner-Cola ist gut für die Nahrungsindustrie, und wenn sie den kleinen Fettwanst kurz vorm Platzen zum Arzt und in die Klinik bringen, ist das gut für die Gesundheitsindustrie. Und wenn es lang genug so läuft, dann wird das Wachstum so groß, dass wieder alle Arbeit finden. Um das ungestraft sagen zu dürfen, braucht das Land ziemlich viele Idioten.

Fazit: Geistige Beschränktheit kann gesellschaftlich sinnvoll sein und für den Einzelnen eine Gnade – mit dem Satz könnte ich sogar Katholik werden. Das war eine Polemik. Aber auch wenn man ernsthaft nachdenkt, kommt man nicht weiter. Was für Menschen braucht der Staat heute? Die Brauchbarkeit ist immer oberstes Gebot, der Rest eine Phrase.

Was gelehrt und was gelernt wird, sind ohnehin zwei Paar Schuhe. Kinder lernen nicht das, was wir sagen, sondern das, was sie sehen und erleben. Und was sehen und erleben sie? Das Recht des Stärkeren gewinnt, nicht die Stärke des Rechts. Das sehen und erleben sie. Auf dem Schulweg, in der Klasse, an der Playstation, am Videospiel, in der Nachmittags-Talkshow. Sich dünn hungern bei Heidi Klum und Dreck fressen bei Dirk Bach, dem Gegenteil von Heidi Klum. Dafür gibt es Belohnung und Beachtung. Versuchen Sie mal, ihrem Kind zu erklären, wozu es gut ist, eine Haltung zu haben. Das versteht Sie nicht und denkt, es soll zum Orthopäden.

Die Deutsche Bank legt ihre Kleinanleger aufs Kreuz und wird dafür Europas „Bank des Jahres“. Solide, erfolgreiche Firmen werden zerschlagen und den Aktionären zum Fraß vorgeworfen. Und der Staat wird zum Hampelmann, dem die multinationalen Fondsverwalter das Steuerrecht diktieren. Kräftig die Ärmel aufkrempeln und anpacken wird der Staat erst, wenn innere Unruhen das Land erschüttern. Aus Frankreich sieht man schon ein Wetterleuchten aufziehen. Dann wird der Staat Stärke zeigen. Die Union sammelt schon die Truppen und Mehrheiten für den Bundeswehreinsatz im eigenen Land. Wer dann Terrorist ist, regelt eine Verordnung.

Wie reagiert jemand, der merkt, dass er mit 16 Jahren schon überflüssig ist und für nichts gebraucht wird? Wenn ganze Klassen keine Lehrstelle finden und Akademiker ihr 20. Praktikum für ein Mittagessen ableisten? Gewaltverzicht predigen ist billig, eine real existierende Alternative bieten ist teuer. Kein Geld.

Brauchen wir sie wirklich nicht, die jungen Leute? Unsere Generation – die alten – werden bald ihre Hilfe brauchen, könnte man denken, Altenbetreuung ein Beruf mit Zukunft – falsch gedacht. Kein Geld für Pflegepersonal. Aber das Rettende für uns ist nah. In Japan ist ein Pflegeroboter in Erprobung, der schon zehn Grundbedürfnisse von Bettlägerigen unterscheiden und befriedigen kann. Wenn Sie Glück haben, hat er die Stimme von Senta Berger auf dem Antwortband. Wenn Sie Pech haben oder eine AOK-Chipkarte, dann werden Sie von einer Verona-Feldbusch-Sprechpuppe mit Spinat gefüttert. Und die ist von der Echten kaum zu unterscheiden.”

http://www.zeitzone-ddr.de/blog/2010/02/lassen-sie-es-mich-so-sagen-dombrowski-deutet-die-zeichen-der-zeit/ (Archiv-Version vom 25.06.2012)


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15.10.2012 um 13:52
@geeky
Zwar nen bissel drastisch, aber trifft es genau. Da wird groß nach Bildung gejodelt, aber die Schulen haben kein Geld. Sorry wir mussten zwei Kampfflugzeuge kaufen.
Allerdings züchtet sich die Wirtschaft die Kunden wie sie sie brauch. Billiger, billiger, billiger...damit auch der letzte Schrott mit Geiz ist geil über die Theke geht.


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15.10.2012 um 14:04
Der Niedergang der Allgemeinbildung wurde schon vor 20 Jahren besungen:

"Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: Halt Du sie dumm, ich halt sie arm."
Reinhard Mey in "Sei Wachsam"


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Alternative Mathematik

15.10.2012 um 18:33
geeky wohnt nicht zufällig in berlin oder?


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15.10.2012 um 19:08
@kiefer

nein, wieso?


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