Euer Resümee bezüglich PC und Internet

"Zwischen den Jahren" bzw. für unsere schweizer User die "Altjahrswoche" resümiert man ja gerne über das sich zu verabschiedende Jahr oder generell über alte Zeiten.

Da ich zu Weihnachten eine besondere Edition eines Spieleklassikers bekam und zunächst Probleme hatte, es unter Win 10 zum laufen zu bekommen, haben wir stundenlang über die guten alten Zeiten von PCs und die Anfänge des Internets geredet. Unsere Kinder, die ja mit PC und Internet aufgewachsen sind, fanden das urkomisch und haben des öfteren mal die Augen verdreht..

Unseren ersten PC kauften wir 1995 (die Lautsprecherboxen laufen übrigens auch heute noch und haben jeden nachfolgenden PC überlebt) Internet holten wir uns 1998 ganz klassisch über AOL.
Die Einwahlgeräusche des Modems könnten wir, hätten wir die Begabung, vermutlich im Schlaf nachahmen. Diese Vorfreude, wenn man nach gefühlten 5 Minuten endlich die letzten Geräusche vernahm, dass man wirklich gleich Verbindung hat (die ja oft genug wieder abbrach) war unbeschreiblich.
Das Gefühl der Leute, welche uns versuchten anzurufen und dann lediglich nur eine Besetztzeichen erfuhren war sicherlich genauso erquicklich, wie die monatliche Telefonrechnung..

Ich muss zugeben, am Anfang interessierte ich mich lediglich für den PC, Dos und Win95. Für das Internet hatte ich kein Interesse und meist auch keine Zeit. Meine Frau hatte sie Abends immer, da sie in den Erziehungszeiten zu Hause war und somit die nötige Ruhe und Möglichkeiten hatte, alles neue kennen zu lernen. Ich wußte weder was ein Chatroom ist, was ein Messenger macht, warum MySpace nichts astronomisches ist, was ein Forum ist, warum man bei Travian einen Sitter braucht, warum man stundenlang bei Xenoglossy lacht und was zum Teufel *rofl* *fg* und diese ersten Zeichenkombinationen (später Smileys) bedeuten oder was eine Domain oder ganz schlicht ein Browser ist 🤦‍♂️

Knapp sechs Jahre später musste ich dann das Internet beruflich benutzen und kam mir wie ein Vollhonk vor, denn ich habe die rasante Entwicklung nicht mitbekommen und brauchte meine Zeit, um mich zurecht zu finden und damit arbeiten zu können.

Während meine Herzdame schon mit HTML und Java um sich warf und die Kinder schon selbständig Ausmalbilder von Diddl ausdrucken konnten, war ich froh ein eigenes Mailkonto zu haben und das Internet nicht zu löschen.
Es ist absurd, oder? Am PC selbst kannte ich mich aus, überspielte Betriebssysteme und wechselte Speicher- oder Grafikkarten und zockte Abends gerne das Offline Warcraft oder Age oft Empires - aber Internet?
Wer zu spät kommt, könnte man sagen.. Ohne Frau und Kids wäre ich nicht einmal hier auf Allmy :D

Selbst heute benötige ich hier und da mal Hilfe, schäme mich aber auch nicht dafür, dass zum Beispiel selbst meine Schwiegermutter interessierter und erfolgreicher am PC und Internet ist. Als Kind und Jugendlicher hat mich das ebenso wenig interessiert und außer einem Nintendo hatte ich auch nichts fortschrittliches vorzuweisen, vielleicht beeinflusst das auch gegenüber denjenigen, die mit Atari aufwuchsen. Ich war dafür einfach nicht gemacht ;)

Was sind eure Geschichten bezüglich der Anfänge von PC und Internet?
Seid ihr eher Nerd oder Noob?
Könntet ihr noch ohne Internet, PC, Laptop, Tablet und Smartphones leben?
Welche Vor- und Nachteile seht ihr in der Digitalisierung?

Allen die noch Urlaub haben wünsche ich schöne freie Tage in und an sämtlichen Medien, ich habe Spätdienst und freue mich heute Abend auf eure Geschichten :)

hallo @Elephunk

ich denke gerne zurück an die zeit vor smartphones und sozialen netzwerken. das empfand ich irgendwie als viel entspannter.
lustigerweise war ich (aufgewachsen in den 90ern) diesbezüglich ein absoluter spätzünder, und hab mich bis in die pubertät hinein nicht mit dem kram beschäftigt. in der schule ging es dann und wann mal in den „computer raum“, das war mir immer ein graus. alle kannten sich aus und haben heimlich irgendwelche seiten angesurft, während ich nicht mal wusste wie man die kiste anschaltet. ;-)
irgendwann hatte ich dann ein handy mit internetzugang, und habe alles mehr oder weniger zufällig entdeckt.
eine zeitlang war ich viel in chats und foren und blogs aktiv.
als facebook und co aufkamen, war ich kurze zeit auch mal dort angemeldet. aber das wurde mir bald schon zu viel und zu blöd.
heute habe ich nicht mal mehr ein smartphone.
mich stört dieser zwang, dass heute quasi nichts mehr ohne geht. komme mir vor als wäre ich schon über 70. ja, ich weiß, man muss mit der zeit gehen. ich bin allerdings eher so der analog-punk. :-)

Elephunk schrieb:Age oft Empires

"AoE 2: The Age of Kings" war tatsächlich das Spiel meiner Kindheit und Jugend (späte Grundschulzeit/ Anfangszeit Gymnasium). Parallel dazu wurde noch "Cultures: Die Entdeckung Vinlands" exzessiv bespielt. Verbunden ist die Erinnerung mit dem Geruch den der Win 98 jedes mal beim starten gemacht hat. Danach hat sich erst einmal wenig bei mir mit Computern getan. In der Schule waren Lexika und Fachbücher noch die gängigsten Quellen für Vorträge und meine Zeit habe ich eher draußen verbracht.

Etwa 2005 oder 2006 ist in mein Elternhaus Internet eingekehrt. Aber nicht über die klassischen AOL-CDs sondern über so einen Anbieter bei dem man immer den günstigsten Tarif bei jeder Einwahl raussuchen musste.
Weihnachten 2008 kam dann DSL 6000. Das war dann auch die Zeit in der Browsergames wie "Pennergame" und "die Stämme" plötzlich überall gezockt wurden. Beim exzessiven Stämme zocken war ich dann mit Freunden auch dabei. Die im Spiel alltäglichen Vokabeln (timen, zwischentimen, clearen, adeln, Skav, Skav, PB, bashen ...) haben sich bis heute in meinen Kopf eingebrannt. So richtig angefangen das Internet zu benutzen (Youtube, Foren, Wikipedia, facebook, illegales Streaming ...) habe ich erst 2009. Aus der Zeit stammt auch meine Anmeldung bei Allmystery. Mit 2009 bin ich zwar ein leichter Spätstarter was das Internet angeht, konnte mich aber als klassischer Vertreter der Generation Y recht problemlos eingewöhnen.

Elephunk schrieb:Könntet ihr noch ohne Internet, PC, Laptop, Tablet und Smartphones leben?

Sicherlich. Aber der Arbeitsaufwand würde sich enorm verfielfältigen. Ich schätze ich bräuchte alleine im Berufsleben 2 zusätzliche Helfer/ Arbeitsvorbereiter um mein Pensum zu schaffen. Und auch im Privatleben wäre ein viel höherer Grad an Selbstorganisation und Zeitaufwand notwendig. Pauschal würde ich den auf mindestens 5 Stunden pro Woche beziffern.

Alles fing 1988 mit einem C64 an, den ich zu meinem 14 Geburtstag geschenkt bekommen habe.

Anfangs war natürlich spielen angesagt.
Irgendwann entdeckte ich eine wunderliche Software mit dem Namen GEOS.
Ein Windows für arme, sozusagen.

Im Jahre 1990 habe ich zufällig mit bekommen, das es in meiner Schule einen akkustik Koppler gibt, den man sich, auch als Schüler, mal übers Wochenende ausleihen konnte.

So kam es, wie es kommen musste. An einem Wochenende hatte ich besagten akkustik Koppler Zuhause und schon ging es mit berauschenden 300 Baud auf die Daten Autobahn.
Damals existierte das Internet noch nicht so, wie man es heute kennt. Die entsprechenden Seiten waren schwarze Bretter, die damals auch Mail boxes genannt wurden und nichts mit dem heutigen Mail Verkehr in dem Sinne zu tun hatte.


Mittlerweile interessiert mich die ganze Materie nur geringfügig, sprich das nötigste. Zu mehr habe ich heute keine Lust mehr.

@fluff
@Bettman
@Chewbacca2

Vielen Dank für eure interessanten Antworten und Einblicke.

@Chewbacca2

Magst du vielleicht näher erläutern, wie das Internet vor dem Internet aussah, funktionierte und welchem Zweck es diente? Vermutlich nur, um Informationen in Mailformaten auszutauschen?

@fluff

Fühlst du dich durch die ständige Erreichbarkeit eingeengt oder ist alles für dich eher Reizüberflutung? Oder geht es dir um den Zwang überall vernetzt sein zu müssen. (ausgenommen social media, wo man ja die Wahl hat es zu umgehen)?

Mich stört es auch, dass vieles im Alltag nicht mehr ohne Internet geht. Fängt bei der Unterhaltung an (TV, Radio, Gaming) und hört bei der Arbeit wieder auf, was @Bettman schon treffend beschrieb.
Verzichten möchte ich trotzdem darauf nicht mehr, da es (für mich) mehr Vorteile als Nachteile bringt. Auch überlege ich schon länger, mein zu Hause smarter zu gestalten. Zumindest die Rollläden, da es für mich eine tatsächliche Entlastung wäre, obwohl wir teilweise schon elektrische haben - so wäre es trotzdem eine enorme Erleichterung es steuern zu können.

@Bettman

Ich sehe dich Aufgrund deines Alters nicht als Spätstarter an. Du hast die Anfänge ja in deiner Jugend miterlebt und davon profitiert und konntest dich demnach problemlos reinfinden. Recht sympathisch hast du von deinen Spielerfahrungen geschrieben, ich kenne zwar nicht alle genannte Browsergames, im Grunde läuft es aber doch immer gleich ab ;)
Spielst du hin und wieder noch Age of Empires bzw. würdest du den neuen Teil zocken?
Bislang erfreue ich mich nach wie vor an Klassikern wie Anno, Cultures, Siedler, C&C - da tut die "schlechtere" Grafik dem keinen Abbruch.

Chewbacca2 schrieb:Alles fing 1988 mit einem C64 an

Mein Bruder hatte einen Atari ST und damit begannen seine ersten Schritte bis hin zum heutigen Beruf. Sein Interesse hat ihm diesbezüglich genutzt um mehr daraus zu machen. Ich wünschte, ich hätte dieses Interesse geteilt, da ich zu oft irgendwem fragen muss.

@Elephunk

irgendwie alles zusammen. es wird quasi schon vorausgesetzt, dass man überall dabei ist. oder dass vieles vorrangig nur noch mit diesen qr-codes funktioniert (aktuelle beispiele: impfzertifikate oder tests).

ein plus an digitalisierung würde ich mir hingegen bei ämtern und behörden wünschen. es gibt dahingehend immer noch zu viel papierkram. so analog bin ich nun auch wieder nicht, dass ich nicht manchmal doch lieber schnell eine email schicken würde, als erst einen brief, und umgedreht genauso. ;-)

@fluff

Also QR-Codes sehe ich schon als Bereicherung an. Sie erleichtern mir ungemein das Leben. Parktickets, Briefmarken, Fahrscheine usw. lassen sich prima ohne lästiges rumpfriemeln vorzeigen/nachweisen. Das war schon einer der Hauptgründe mir ein neues Smartphone zu kaufen.

Bislang konnte ich fast alles bei Behörden online regeln, da ich meist Dokumente einscannen und dann an die jeweilige Stelle schicke. Finde ich gerade bei Versicherungen eine prima Sache.

Wie kommst du denn ohne Smartphone so zurecht, gerade in Bezug auf Impfnachweis usw.

Wozu viele Worte, wo es doch heute youtube gibt?^^

Aus meiner Anfangszeit:

Was ist das Internet? (ZDF: Internet - Mit dem Computer um die Welt, 1996)

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Was gibt es im Internet? (1995) | Das WWW in den der 90er Jahren | SRF Archiv

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Und:

Der legendäre BTX-Hack des CCC im ZDF heute journal

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Achja! :)

Elephunk schrieb:Magst du vielleicht näher erläutern, wie das Internet vor dem Internet aussah, funktionierte und welchem Zweck es diente? Vermutlich nur, um Informationen in Mailformaten auszutauschen?

Fast richtig. :)

Eine Mailbox (englisch bulletin board system, BBS; frei übersetzt elektronisches schwarzes Brett) genannt, ist ein meist privat betriebenes Rechnersystem, das per Datenfernübertragung (DFÜ) zur Kommunikation und zum Datenaustausch genutzt werden kann.

Ein Forum, welches Textbasiert benutzt / gesteuert wurde. Computer Mäuse existierten zwar schon, wurden aber noch nicht so genutzt wie heute und eher belächelt. Eine Mailbox sah so aus:




Für alle, die Akustikkoppler nicht kennen - so sah er aus:

Der Akustikkoppler ist ein Gerät zur Übertragung von digitalen Daten über eine
analoge Teilnehmeranschlussleitung. Akustikkoppler wurden in den 1970er bis
gegen Ende der 1980er Jahre verwendet und erlauben die Datenübertragung über
den Hörer von Fernsprechtischapparaten.

Zuguterletzt noch für alle interessierten ….. Auch wenn Wikipedia nun nicht das beste ist aber immerhin:

Wikipedia: Akustikkoppler
Wikipedia: Mailbox (Computer)
Wikipedia: Internet

@Elephunk

du hast schon recht dass es vieles eigentlich einfacher macht. es hat auch ganz banale gründe warum ich kein smartphone (mehr) hab: die dinger sind mir schlicht zu groß und unhandlich. und mit diesem touchscreen komm ich nicht klar. aber wie ich gesehen habe, gibt es ja nun mittlerweile auch smartphones im klassischen stil, mit tasten. :-) nicht nur blackberry oder "rentner handys", sondern auch solche die ich mir für mich vorstellen könnte. mal sehen, neues jahr neues glück.

Elephunk schrieb:Bislang konnte ich fast alles bei Behörden online regeln, da ich meist Dokumente einscannen und dann an die jeweilige Stelle schicke.

ich hab weder scanner noch drucker zuhause, das wird zum problem beitragen.

Elephunk schrieb:Wie kommst du denn ohne Smartphone so zurecht, gerade in Bezug auf Impfnachweis usw.

ganz einfach: ich brauche ihn nicht. :-)
man kann sich den code ja ausdrucken lassen in der apotheke. schleppt man im notfall halt immer den zettel mit. ich geh aber weder shoppen noch essen noch zu veranstaltungen. nicht mal mit der bahn bin ich seit 3g gefahren.

fluff schrieb:ich hab weder scanner noch drucker zuhause, das wird zum problem beitragen.

Es gibt recht günstige Multifunktions Geräte.

So ein Gerät steht bei mir auch rum. Erleichtert einen manche Momente erheblich.

z.B. wenn man eine Kopie braucht. Muss man nicht erst zum nächsten laden laufen / fahren, bei dem man Kopien anfertigen kann. Und man muss nicht warten, falls noch jemand vor einem ist. Geschweige denn, sich mit Öffnungszeiten rum plagen.

@Chewbacca2

danke für den tipp.

Yoshimitzu schrieb:um 07:20
Wozu viele Worte, wo es doch heute youtube gibt?^^

Da hast du recht, aber beim anschauen gibt mir keiner eine Antwort, die ich auch begreife :D
Außerdem ist es nett, sich hier auszutauschen. Vielen Dank für das raussuchen der Videos, ich werde sie mir am Wochenende in Ruhe anschauen :)

@Chewbacca2

Vielen Dank auch dir für deine Erklärung und die Links :) Am Wochenende werde ich mir die Zeit nehmen mich da reinzulesen. Irgendwie fasziniert mich dieses Thema jetzt "im Alter" dann doch. Heute beherrsche ich ja auch englisch, was als Stift noch nicht so zur Debatte stand, vermutlich daher auch mein einstiges Desinteresse.

fluff schrieb:ganz einfach: ich brauche ihn nicht. :-)
man kann sich den code ja ausdrucken lassen

Siehste, da wäre ich zu faul für. Erstens verlegte und vergesse ich oftmals etwas und zweitens ersetzt ein Smartphone heute irgendwie fast alles.., Tracker, Navi, Radio, Streaming, Foto, Scanner, gibt auch mittlerweile Drucker zum anschließen usw. Ach und Telefonieren kann man damit auch :D
Aber mach, wie du dich am wohlsten dabei fühlst :) Kannst dich ja mal unverbindlich beraten lassen und die Geräte dabei ausprobieren, vllt änderst du dann deine Meinung.

Mit Anfang 30 bin ich ein Mensch, der eine Welt ohne Computer, Internet und Handy quasi gar nicht kennt, von daher spare ich mir Erfahrungsberichte und Sentimentalitäten zur Zeit vor dieser Technik. Da ich aber selbst die "Evolutionen" von 56k zu 200+ MBit/s, von pixeligen Games zu solchen mit fast fotorealistischer Grafik, von Nokia 3210 bis zu neumodischen Smartphones miterlebt habe, kann ich zumindest Vergleiche in dieser Hinsicht anstellen.

Und nein, ich würde (technisch gesehen) selbst die Zeit der frühen/mittleren 00er-Jahre nicht mehr gegen die heutige Zeit eintauschen wollen. Das Internet hat sich zu einem Medium entwickelt, in dem die Informations-, Kommunikations- und Unterhaltungsmöglichkeiten fast grenzenlos sind und das selbst unterwegs (am Smartphone). Das möchte ich nicht mehr missen. Tatsächlich finde ich es erstaunlich, wie viel sich in einem an sich eher kurzen Zeitraum von rund 15 Jahren verändert hat und ich bin extrem gespannt, welche technischen Fortschritte wir in den nächsten 10-15 Jahren bestaunen werden können, auch wenn ich persönlich vermute, dass die ganz großen Innovationen wohl eher ausbleiben werden. Aber gut, das dachte man vor 15 Jahren sicherlich auch schon. ;)

Selbstredend bestehen auch negative Aspekte, gar keine Frage, angefangen von der erwähnten Reizüberflutung bis hin zu neuen Wegen, Straftaten zulasten anderer Menschen zu begehen, seien es nun eher harmlose (Beleidigungen) oder aber schwerwiegende (Betrugsmaschen und Hacking mit potentiellen Schäden in Millionenhöhe). Die positiven Aspekte überwiegen für mich aber glasklar.

zu meiner zeit gab's zwar schon Computer, aber nicht zum privaten gebrauch.

so ich erinnere, waren da Lochkarten "voll in" um irgendwas zu steuern.

von daher ist meine beziehung zum Internet und allem was dazu gehört, nicht

ganz so tief - kurz gesagt, wenn man das mal wieder abschafft, hätte ich überhaupt

keine probleme. natürlich kann man schnell mal "guhgeln" und nach etwas suchen,

aber es ginge für mich auch ohne. Smartphone und Handy habe ich auch nicht.

mein Telefon ist schwarz und hat eine wählscheibe!


bei den kindern und enkeln liegt die sache natürlich ganz anders...

:D

Elephunk schrieb am 27.12.2021:Was sind eure Geschichten bezüglich der Anfänge von PC und Internet?
Seid ihr eher Nerd oder Noob?
Könntet ihr noch ohne Internet, PC, Laptop, Tablet und Smartphones leben?
Welche Vor- und Nachteile seht ihr in der Digitalisierung?

Ah, ich kann in meinem Alter jetzt keine ewig lange Geschichte erzählen, da ich '99 geboren bin. Tatsächlich habe ich aber durch mein sehr früh ausgeprägtes Interesse für Technik im Allgemeinen trotzdem sehr bewusst miterlebt, wie sich die Welt ab c.a 2007-2008 anfing zu verändern. Ich merkte es besonders im Bezug auf die Veränderungen die sich in der Freizeitgestaltung anbahnten.

Mich selber würde ich tatsächlich eher als Nerd sehen, einfach weil ich viele Dinge weiß bzw. mir übers Internet Wissen angesammelt habe, welches für den "Noob" absolut unwichtig oder uninteressant erscheinen, aber im digitalen Zeitalter große Rollen spielen.

Ohne Laptop und Smartphone könnte ich vermutlich nicht mehr leben. Auch wenn das für manche irgendwie "traurig" erscheinen mag, ich sehe das nicht negativ. Ich würde auch nicht mehr ohne leben wollen. Weil es mein Leben schlicht und ergreifend extrem vereinfacht hat.

Damit habe ich dann auch schon die Vor-und Nachteile der Digitalisierung angeschnitten. Das Leben wird hinter der Fassade immer komplizierter, davor aber umso einfacher. Es ist ein Zwei-Schneidiges Schwert. Spätestens nach den Snowden Leaks, die ich damals mit meinen fast 14 Jahren mit größtem Interesse verfolgte, weiß man ja, welche fundamental bedeutenden Probleme sich auftun, wenn die ganze Welt miteinander vernetzt ist. Menschen sehen das Potential der Macht, und nutzen dieses auch aus.

Aber ob das im Alltag des Durchschnitts-Bürgers aktuell eine Rolle spielt, möchte ich nicht beurteilen.

Ich bin zum überwiegenden Teil sehr froh in der heutigen Zeit zu leben, und nicht in irgendeiner davor. So kann man das glaub ich sehr gut zusammenfassen.

Mein erster Zusammenstoß mit dem Internet war Ende der Neunziger, auf einer IBM RS/6000 unter Windows NT 3.51 mit dem Mosaic Browser. Der wurde dann später zum Netscape Browser weiterentwickelt.
Bookmarks kannte der nicht, wenn man was Interessantes fand, müßte man sich die URL aufschreiben. Das Ding gehörte einem Bekannten der eine kleine Internetfirma betrieb und nebenbei eine BBS.
Meine erster (IBM kompatibler)PC hatte nicht mal eine Mouse, da gab es nur DOS und den Command Prompt. Auch die Textverarbeitung wurde nur mit der Tastatur betrieben.
War aber schon ein Sprung gegenüber Ader EDV, die ich bei der Marine kennengelernt hatte. Da gab es auf dem für uns zuständigen Versorger einen Drucker-Tastatur-Dalog, nix Terminal. Aber im Gegensatz zu heute hatten wir einsatzfähige Schiffe und Flugzeuge.

Elephunk schrieb am 27.12.2021:Unseren ersten PC kauften wir 1995

Bei mir war es wohl zu einer ähnlichen Zeit. Damals war das allerdings der PC meiner Eltern - der Hauptnutzer war jedoch: Ich.

Elephunk schrieb am 27.12.2021:Die Einwahlgeräusche des Modems könnten wir, hätten wir die Begabung, vermutlich im Schlaf nachahmen

Das Modem kam dann erst ca. 98 dazu. Die Einwahlgeräusche habe ich jetzt, wenn ich darüber nachdenke, noch immer im Ohr.
Mit Grauen denke ich an das langsame Laden der Internetseiten zurück - und an die damals ach so modernen buntglitzernden animierten GIFs... die das Laden natürlich nochmals verlangsamt haben.
DSL dann so ca. drei Jahre später war ein echter Segen.

Elephunk schrieb am 27.12.2021:und wechselte Speicher- oder Grafikkarten

Ja... das ist auch so ein Kapitel... Teilweise noch den Interrupt der Karten mit Steckbrücken Jumpern, und ständig am überlegen, welche Erweiterungen wie Sinn machen, um mit den vorhandenen Slots auszukommen.
Beratung bei MediaMarkt und Co. war damals schon mies - dafür gab es noch die PC Kette "Vobis". Die war zwar auch nicht gut, aber immerhin. Die Monitore waren damals schwer, unhandlich und haben den halben Schreibtisch in Beschlag genommen.
Das vermisse ich so alles überhaupt nicht. Auch nicht, dass alles halbe Jahr die Hardware einen so dermaßen astronomischen Entwicklungsschub gemacht hat, dass ein für 2k DM PC auf einmal nur noch Altblecht Wert hatte.

Naja... man suchte damals auf jeden Fall noch mit Metager, gerne auch mal mit boolschen Oerationen, google kam erst später und bei Amazon bestellte man Bücher - damals war das noch ein Buchhändler.