OTTOBAHN - Technisch überhaupt realisierbar? Oder doch eher Abzocke?

Nobiscum schrieb:Im Model wird die Gondel an teleskopierbaren Rohren herabgelassen und hat einen Sensor der das Herablassen stoppt.

Sorry, aber nur weil einer in einem Bastelladen-Schuhkarton-Bausatz irgendwo eine popelige Lichtschranke einklebt wie man sie beim Elektroversand für ein paar Euro hinterhergeschmissen bekommt ist das noch lange kein Sensor der irgendeine sinnvolle Funktion erfüllt, und mit der behaupteten KI hat das auch nix zu tun. Auch ein Abstandswarner wie man ihn von neueren KFZ kennt ist noch kein Sensor in dem Sinn wie die das hier verkaufen wollen - wer sowas fährt kennt das Problem, der Abstandswarner löst z.B. auch bei der Präsenz von hohem Gras oder wirbelndem Laub oder Müll aus, das wäre für das hier vorgestellte Teil schonmal direkt ein Fehlermodus, weil du dann in der Luft hängenbleibst weil unten die McDonalds-Tüte auf dem Boden liegt.

Nobiscum schrieb:Im Büro stehen die Stützen alle 3 m.

Weder mit 3 noch mit 5 oder 10 Metern Stützenabstand kommst du über eine ganz normale Fahrbahn wie sie real vorkommt. Das muss den Leuten auch auffallen, das sind Maße die jeder kennt der sich nur rudimentär mit dem Bereich beschäftigt. Ich bin ja auch kein Freund des Überinterpretierens von Gestik und Mimik, aber dieser Technologie-Geschäftsführer macht mit seinem gehetzten Blick und sonstigem Auftreten auf mich den Eindruck als wäre ihm absolut klar dass er da den allergrößten Mist erzählt und als würde er damit rechnen jeden Moment aufzufliegen.

Immerhin hat er 3,6 Mio. eingesammelt und trotzdem wird mit dem Bau der Teststrecke nicht begonnen wegen angeblicher Lieferschwierigkeiten, über die in den Medien nicht berichtet wurde, obwohl der erste Spatenstich medienwirksam am 17. März 202 gemacht wurde und jeder denkt, dass es Ende des Jahres mit den Testfahrten losgeht.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/spatenstich-fuer-gondelbahn-teststrecke-in-taufkirchen,T0M62if

"Wir wollen damit Geld verdienen!" ist wohl die einzige wahre Aussage des Geschäftsführer der Ottobahn GmbH.
https://futuremoves.com/ottobahn-nvgtr/

Yunex Traffic soll bei der Teststrecke mit dabei sein.
https://www.tz.de/muenchen/region/hallo-muenchen/spatenstich-fuer-ottobahn-teststrecke-beim-ludwig-boelkow-campus-in-taufkirchen-91429560.html

bgeoweh schrieb:der Abstandswarner löst z.B. auch bei der Präsenz von hohem Gras oder wirbelndem Laub oder Müll aus, das wäre für das hier vorgestellte Teil schonmal direkt ein Fehlermodus, weil du dann in der Luft hängenbleibst weil unten die McDonalds-Tüte auf dem Boden liegt.

Die Frage ist sowieso, wie das System reagieren soll, wenn ein Hindernis am Boden erkannt wird. Kabine wieder hochfahren, und dann? Ein Stück weiterfahren, noch einmal probieren? Wer steuert, wohin die Kabine dann fahren und es erneut probieren soll? Was ist, wenn unter der Trasse weit und breit keine geeignete Absenkstelle verfügbar ist (z.B. wegen einer Baustelle, geparkten Autos, oder weil beispielsweise eine große Straße quer verläuft, etc.)?

Wie genau soll das Ansteuern der gewünschten Absenkstelle überhaupt genau funktionieren? In welcher Form gibt der Passagier sein Wunschziel bekannt? Adressangabe? Ziel in einer Kartenapplikation markieren? Und wenn der Fahrgast eben nicht weiß, dass an der gewünschten Zielposition derzeit kein Aussteigen möglich ist, was macht das System dann?

@martenot

Es müsste dafür feste Absenkzonen geben, ich denke mal jedem ist klar was mit einem freien Platz in einer Großstadt passieren würde. Keine 2 Minuten und es steht ein SUV-Panzer dort. Um aber nun so ein flexibles Absetzen zu ermöglichen würde man Unmengen an solchen Zonen brauchen, es gibt ja so schon kaum genug Platz in Großstädten. Und auf Fußwegen absenken? Jeder mag sich da so seine Gedanken machen wie "spannend" es wäre wenn man das mitten zur Hauptgeschäftszeit in München versuchen würde. Gondel fährt 1m runter, Radfahrer fährt vorbei, Gondel aus Sicherheitsgründen wieder etwas nach Oben, Radfahrer weg und Gondel wieder um 50cm nach unten, neuer Radfahrer....... Stunden später dürften einige genervt und ein paar Kotztüten voll sein. So ein System macht einfach keinen Sinn. Vor allem weil es ja erprobte Systeme gibt die man für seinen speziellen Einsatzzweck verwenden kann, seien es Monorails oder Seilbahnsysteme. Ich sehe da keine wirkliche Bedarfslücke für so ein System, die Nachteile überwiegen die Vorteile bei weitem. Aber das dürfte bei dem Scam auch nur eine Nebenrolle spielen.

Thorsteen schrieb:Gondel fährt 1m runter, Radfahrer fährt vorbei, Gondel aus Sicherheitsgründen wieder etwas nach Oben, Radfahrer weg und Gondel wieder um 50cm nach unten, neuer Radfahrer.......

Ja eben. Das Geschehen auf Fußwegen bzw. generell unterhalb der Trasse in einer Großstadt ist ja sehr dynamisch. Ständig laufen Fußgänger vorbei, Radfahrer, Hunde, Autos parken etc. Und selbst wenn es die Kabine bis auf den Boden schafft: was ist, wenn kurz danach ein schneller Radfahrer heranprescht, der nicht mit der plötzlich auftauchenden herabgesenkten Kabine rechnet und dagegen fährt? Ohne festdefinierte Absenkzonen, die als solche eindeutig markiert sind und freigehalten werden müssen, dürfte es nicht funktionieren.

Ich sehe darin auch keine Zukunft, selbst wenn das alles total supi funktioniert.
Also nehmen wir mal an alle technischen Hindernisse werden überwunden und genau so wird es funktionieren.
Innerorts stehen doch Aufwand und Nutzen in keinem Verhältnis zu bereits verfügbaren Mitteln.

E-Scooter / e-Bike (bzw Pedelecs) / car-Sharing
Die Verkehrsmittel eben auf Miet-Basis.

Von mir aus noch ein überdachtes Lasten E-Rad dazu dann ist man doch total flexibel unterwegs. Der Mehraufwand den man mit einem Ottobahn System betreiben müsste steht doch in keinem Verhältnis zum praktischen Mehrwert des Individualverkehrs

Was für mich als Bahnnutzer praktischer wäre, wenn es beispielsweise an den meisten Regionalbahnhöfen in der Region standardmäßig Mietfahrräder geben würde, um damit die letzten Kilometer bis zum Ziel zu überwinden. Sein eigenes Rad mitzunehmen wird ja mangels Platzangebot immer schwieriger, also wäre halt ein Leihrad am Zielbahnhof praktisch. In Großstädten gibt es solche Leihräder ja schon, aber auf dem Land halt nicht (und gerade dort hat man ja oft das Problem, dass es von der Bahnstation bis zum Ziel noch mehrere Kilometer weit zu laufen wäre).

martenot schrieb:In Großstädten gibt es solche Leihräder ja schon, aber auf dem Land halt nicht (und gerade dort hat man ja oft das Problem, dass es von der Bahnstation bis zum Ziel noch mehrere Kilometer weit zu laufen wäre).

Kauf dir endlich mal ein Auto! :D :D :D

In der Fläche wird man wohl solche Leihsysteme niemals finden, dass rechnet sich nicht. Ich frage mich so oder so schon wie sich die Unmengen E-Scooter in den Städten rechnen, da stehen oft drei Firmen rum und hoffen das man mit den Dingern fährt. Der "Spaß" ist nicht einmal wirklich günstig, und wenn man Pech hat endet er im Koma. Aber eigene E-Scooter dürften besser sein als ein Fahrrad, die lassen sich ja sehr oft sehr kompakt zusammen falten.

Thorsteen schrieb:Kauf dir endlich mal ein Auto! :D :D :D

Das nützt den Fahrgästen der Bahn genau was?

Meine Argumentation bezog sich nicht (nur) auf meine persönliche Situation, sondern auf Ideen zur Verbesserung der öffentlichen Verkehrsmittel allgemein, und da würde sicher eine persönliche Anschaffung eines Autos nicht weiterhelfen.

martenot schrieb:Das nützt den Fahrgästen der Bahn genau was?

Es sind endlich mehr Sitzplätze frei! Weil die stehen dafür dann im Stau auf der Autobahn. :)

martenot schrieb:Meine Argumentation bezog sich nicht (nur) auf meine persönliche Situation, sondern auf Ideen zur Verbesserung der öffentlichen Verkehrsmittel allgemein, und da würde sicher eine persönliche Anschaffung eines Autos nicht weiterhelfen.

In der Fläche musst du schon froh sein wenn auf dem Haltepunkt überhaupt noch ein Zug hält. Es werden ja selbst Städte wie Rosenheim oder Bremerhaven von Zügen nur noch durchfahren. Da sehe ich keine Besserung kommen, eher wird es noch finsterer werden. Vielen Kommunen geht das Geld aus, da wird dann gern bei der Bestellung vom ÖPNV gespart. Da mal eine Linie weg, dort mal nur 2 Std Takt usw.

Bremerhaven wird durchfahren? Von welchen Zügen denn? Die einzige Bahnlinie, die weiter als Bremerhaven führt, geht nach Cuxhaven und ist eine Regionalbahn, die eher überall hält.

Rosenheim wird von einzelnen Railjets durchfahren, aber die meisten Fernverkehrszüge halten dort meines Wissens (und die Regionalzüge sowieso).

martenot schrieb:Bremerhaven wird durchfahren? Von welchen Zügen denn? Die einzige Bahnlinie, die weiter als Bremerhaven führt, geht nach Cuxhaven und ist eine Regionalbahn, die eher überall hält.

Fernverkehr hat da massiv ausgedünnt. Die Regionalzüge halten alle noch, aber bei Rosenheim sollen bestimmte Expresse nicht mehr halten. Genaueres kann ich da aber nicht sagen, bin ja nicht mehr da Unten. Man ist ein wenig angepisst in der Gegend, weil viele pendeln ja von Rosenheim nach München rüber. Früher hatte man ja sogar noch ICE Halte in Rosenheim, die sind aber schon lange weg. Von den EC hält wohl keiner mehr, bei den IC kann ich es nicht sagen. Habe das nur so am Rande mitbekommen. Aber was ich dir jetzt schon sagen kann, mein großer Chef will keine Puffer und Anschlußzeiten einplanen im Deutschlandfahrplan. Hatte er in einem Interview mal anklingen lassen.... Die Schweizer lachen sich bestimmt gerade einen Ast über uns.

Also, RJ und EC halten schon noch in Rosenheim (habe ich selbst schon einige Male benutzt). Und ICEs fahren sowieso kaum auf der Strecke, weil es stattdessen die RJ gibt.

(aber wir kommen vom Thema Ottobahn weg).

Nobiscum schrieb:Immerhin hat er 3,6 Mio. eingesammelt und trotzdem wird mit dem Bau der Teststrecke nicht begonnen wegen angeblicher Lieferschwierigkeiten, über die in den Medien nicht berichtet wurde, obwohl der erste Spatenstich medienwirksam am 17. März 202 gemacht wurde und jeder denkt, dass es Ende des Jahres mit den Testfahrten losgeht.

Ob die 3,6 Mio. Euro überhaupt reichen für die Teststrecke? Ist doch praktisch nichts von der Stange was da verbaut wird. Vielleicht hat man schon ein paar der 44 Fundamente fertig. Oder man ändert gerade die Pläne wegen der teuren Hardware. Sicher hat man auch so genug laufende Kosten pro Monat so dass jede Verzögerung den Endpreis in die Höhe treibt.
Was mich generell wundert ist deren Unverfrorenheit und wie leicht die damit bisher durchgekommen sind. Für die Bahn ist ja ein zweites Gleis das nur für die Halte genutzt wird quasi Pflicht. Bei 60 km/h in der Stadt dauert es eben nur eine Minute um damit 1000 Meter zurück zu legen. Wie lange so eine Gondel wohl braucht bis sie unten ist, dann das Ein-/Aussteigen und wieder rauf? Bei nur einem Gleis staut es sich schnell auf dahinter. Was kostet dann die Strecke wenn ich generell 2 Gleise baue mit zig Weichen darin?
Ich fürchte wir werden auf so etwas eh keine Antworten bekommen. Ich wette aber, das man noch dieses Jahr öffentlich um Subventionen bettelt. Mit Interessenten aus Amerika hatte man immerhin schon gedroht und es wäre doch schade das so ein innovatives High Tech Schausteller Unternehmen auswandert.

FatBaron schrieb:Wie lange so eine Gondel wohl braucht bis sie unten ist, dann das Ein-/Aussteigen und wieder rauf?

Nicht zuletzt der Ein- und Aussteigevorgang dürfte je nach Passagier auch mal länger dauern. Da braucht bloß jemand gehbehindert oder gebrechlich sein, oder jemand hat viel schweres Gepäck dabei.... wenn da währenddessen gerade Rush Hour mit vielen heranrauschenden Kabinen ist, dürfte es ziemlich bald zu Stockungen kommen, wenn viele Leute an bestimmten Streckenabschnitten ziemlich gleichzeitig (aber nicht alle an denselben Stellen, sondern in der Nähe) aussteigen wollen und sich die Kabinen gegenseitig behindern.

Die Türattrappe aus einem anderen Winkel. Mit diesen billigen Tricks gehen die hausieren.


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Das sieht man dem "Chef" doch schon an, im Gesicht, also würde ich meinen, dass er weiß, es ist Betrug.

Noch eine Idee, so ein Teil hält in Berlin unten auf der Straße, ein paar Kinder oder andere die genervt sind, schieben einen Roller halb rein, so das die Tür blockiert ist. Und fertig ist der Stau.

Das wird immer wo mal passieren, generell, was ist, wenn so ein Teil einen Fehler hat, nicht mehr hoch oder runter kommt, dann wäre die Strecke erstmal blockiert.

Der Kerl sagt doch, er entwickelt Software, gibt Spiele zur Städtesimulation wo man echt schon gut Nahverkehr einrichten kann, unterschiedliche Systeme und Fahrpläne und Haltestellen, alles dabei. Und man kann die Auslastung sehen.

Normal wäre doch mal eine Simulation einer Stadt wie Hamburg, Berlin oder auch kleiner gewesen, so mit einer theoretischen Bahn. Da sollte recht schnell klar sein, das kann nicht funktionieren.

Auch der Raum, im Zug und Bus können viele Menschen sitzen, in den Kabinen werden ja oft wohl auch nur einzelne Personen befördert. Totaler Humbug das ganze Konzept. Ich glaube dem Kerl ist lange klar, dass wird nie wirklich laufen, geht nur noch um das Abgreifen von Geldern.

Sein Daumen kommt auch nicht wirklich hoch und wirkt nicht überzeugend.

Ja, das kann nicht funktionieren. Im Model werden nur stationäre Gondeln an Vierkantrohren und Scherenauszügen herabgelassen. Mit abseilen klappt das nicht.

Abseilen ist kompliziert.

Klaviertransport 5 Meter abseilen. Mictrans Klavierexpress

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