Schufa will Facebook-Daten sammeln

"Projektideen - SchufaLab@HPI":
Das ist der Titel eines Papiers, das es in sich hat. Auf mehr als zwei Seiten wird darin aufgezählt, was die größte Auskunftei und das renommierteste IT-Institut Deutschlands für denkbar und möglich halten: Wie Millionen Verbraucher mithilfe von Daten aus dem Internet durchleuchtet werden, um damit ihre Kreditwürdigkeit besser beurteilen zu können.
Doch zunächst einen Schritt zurück: Anfang dieser Woche hatten die Schufa und das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik der Universität Potsdam (HPI) Recherchen von NDR Info bestätigt, wonach sie ein "gemeinsames Web-Forschungsprojekt" unter dem Namen "SchufaLab@HPI" gestartet haben. Von "Analyse und Erforschung von Daten aus dem Web" ist in einer Pressemitteilung die Rede. Was sich genau hinter dem Vorhaben verbirgt, wird nicht verraten.
"Crawling-Technologie" könnte zum Einsatz kommen

Doch NDR Info vorliegende vertrauliche Dokumente zeigen, was Schufa-Manager und HPI-Wissenschaftler tatsächlich planen. Man spricht von "Projektmöglichkeiten und Denkrichtungen", die jedoch vor allem in eine Richtung gehen: aus unzähligen Quellen im Internet sollen gezielt Daten über Verbraucher gesammelt werden. Bei Facebook zum Beispiel, wo man auch die Kontakte der Mitglieder betrachten könne, um Beziehungen zwischen Personen zu untersuchen und hierbei Zusammenhänge mit der Kreditwürdigkeit der Verbraucher zu finden. Doch die Liste ist viel länger: Es geht um berufliche Netzwerke wie Xing oder LinkedIn, den Kurznachrichtendienst Twitter, Personensuchmaschinen wie Yasni, Geodatendienste wie Google Street View und selbst Mitarbeiterverzeichnisse von Unternehmen oder den Autorenkatalog der Deutschen Nationalbibliothek.




http://www.ndr.de/ratgeber/netzwelt/schufa115.html (Archiv-Version vom 08.06.2012)

Sammelt nicht eh schon Jeder potentiell Interessierte Vermarkter die preisgegebenen Daten der User im Netz?

Warum soll die Schufa dies nicht auch tun ...

Wenn ich sowas lese frag ich mich immer wozu es in Deutschland eine Datenschutzbehörde gibt. Es gibt ja andauernd irgendwelche Verstösse gegen das Datenschutzrecht, der Staat unternimmt aber in kaum einem Fall irgendetwas dagegen.

jofe schrieb:Sammelt nicht eh schon Jeder potentiell Interessierte Vermarkter die preisgegebenen Daten der User im Netz?

Warum soll die Schufa dies nicht auch tun ...

das ist nicht dein ernst, oder?

@Emic

Im Pinzip hat Jofe da schon recht. Es gibt ja auch abseits der Schufa genug andere Agenturen die den Banken Daten zur Verfügung stellen die über unsere Kreditwürdigkeit Auskunft geben. Würde man dies nur der Schufa untersagen wäre das Problem meiner Ansicht nach nicht gelöst. Der Staat müsste rigoros Massnahmen ergreifen um es Google, Facebook etc. zu erschweren Daten an solche Unternehmen weiterzuverkaufen. Das Problem ist aber am Ende ja auch der User sellbst der sich in solchen Netzwerken anmeldet...

@Emic

Emic schrieb:das ist nicht dein ernst, oder?

Ob es "moralisch" korrekt ist, steht auf einem anderen Blatt ... aber Fakt ist doch, das mittlerweile Jeder, der "Kundeninfos" sucht, diese zur genüge im Netz findet!

Also ... warumm nicht auch die Schufa!

Oft geben die "betroffenen" Personen diese auch noch offen Preis (egal ob aus unwissenheit oder blauäugigkeit)!

Im Pinzip hat Jofe da schon recht. Es gibt ja auch abseits der Schufa genug andere Agenturen die den Banken Daten zur Verfügung stellen die über unsere Kreditwürdigkeit Auskunft geben. Würde man dies nur der Schufa untersagen wäre das Problem meiner Ansicht nach nicht gelöst. Der Staat müsste rigoros Massnahmen ergreifen um es Google, Facebook etc. zu erschweren Daten an solche Unternehmen weiterzuverkaufen. Das Problem ist aber am Ende ja auch der User sellbst der sich in solchen Netzwerken anmeldet...

Rüschtüsch!

"... und Jedem alles erzählt!" ^^

naguszek schrieb:Es gibt ja auch abseits der Schufa genug andere Agenturen die den Banken Daten zur Verfügung stellen die über unsere Kreditwürdigkeit Auskunft geben.

da hast du ja sicher recht. noch ist es für mich ein unterschied, ob eine agentur oder die schufa in mein privatleben schnuppert, auch wenn ich beides verurteile.

welche agenturen meinst du?

jofe schrieb:Ob es "moralisch" korrekt ist, steht auf einem anderen Blatt ... aber Fakt ist doch, das mittlerweile Jeder, der "Kundeninfos" sucht, diese zur genüge im Netz findet!

Also ... warumm nicht auch die Schufa!

das erklärte ich bereits @naguszek

jofe schrieb:Oft geben die "betroffenen" Personen diese auch noch offen Preis (egal ob aus unwissenheit oder blauäugigkeit)!

die sind dann auch selber schuld
ihr habt beide sicher recht, aber dennoch denke ich sollte das nicht als freibrief für andere schnüffler gelten. siehe auch die abmahnanwälte !
die politik muss da echt mal reagieren..
datenschutz sollte immer noch oberstes prinzip sein und bleiben. jeder sollte immer noch selbst entscheiden dürfen, wer zugriff auf seine prviatdaten haben darf oder nicht.

Eine Möglichkeit wäre es das nur die Daten weiterverkauft werden düfen die man selber bei Facebook, Google etc. eh jedermann offen zugänglich macht und das die Dinge die man nur einem bestimmten Personenkreis zugänglich macht eben auch privat bleiben. Momentan können diese Netzwerke soweit ich weiss alles an Dritte weiterkaufen. Dazu gehören auch private Bilder sowie der komplette Nachrichtenverlauf oder gesammelte GPS-Daten. Würde das strikt kontrolliert werden (was sicher nicht einfach wird) könnte man da schon entsprechend entgegenwirken.

naguszek schrieb:Momentan können diese Netzwerke soweit ich weiss alles an Dritte weiterkaufen. Dazu gehören auch private Bilder sowie der komplette Nachrichtenverlauf oder gesammelte GPS-Daten. Würde das strikt kontrolliert werden (was sicher nicht einfach wird) könnte man da schon entsprechend entgegenwirken.

das ist ja heftig. gibt es dafür eine quelle?

Ich habe was gefunden, wo überall Daten gesammelt und weiter verkauft werden.
Überall hinterlässt du im i-Net deine Daten.

http://www.pfiffige-senioren.de/datenschutz.htm (Archiv-Version vom 01.07.2012)

Hier kann man lesen wo überall die Daten verkauft werden, was man dagegen machen kann.

@Dr.AllmyLogo
danke dir ;)

@Emic

Selbst hier, wenn du bei Allmy schreibst hinterlässt du Spuren ;)
Dein Schreibstil, deine Meinung zu bestimmten Themen, deine Rechtschreibung im allgemeinen, all das kann ausgewertet werden.

Facebook sammelt nicht nur Daten und verkauft sie, das wäre ja noch ""akzeptabel"", das wichtige für fb ist es diese Daten auszuwerten. Stell es dir wie ein Profiler vor nur eben in Software Form.
Unter den Deckmantel "personalisierte Werbung" kann man da viel machen.
Auch sollte jeden bewusst sein, selbst wenn man nicht bei fb ist kann man es schon lange sein (einfachstes Beispiel ist der Like Button, wenn dieser auf einer Website eingebettet ist, dann weis fb das du auf dieser Seite warst, Stichwort Cookies, und fb weis auch, was diese Seite als Inhalt aufweist).

Mal ein fiktives kleines Beispiel zu Shadowprofilen:

Annahme: Du bist nicht bei Facebook registriert.
2 Personen die mal deine Schulkameraden waren (sind beide bei Facebook unter einen echten Account und sind dort auch aktiv), hattest mit denen kein Kontakt mehr, sagen wir mal 3 Jahre.
Du gehst wie jeden Tag in deinen Supermarkt kaufst ein usw. Dabei sieht dich dein alter Kumpel, du ihn aber nicht. Dieser Postet dann später am Abend auf sein Profil, dass er dich gesehen hat und das du dort einkaufen warst. Dabei kommt ein Gespräch zwischen den Beiden ehemaligen Schulkameraden zustande.

Ab diesem Zeitpunkt weis Facebook das es sich bei Dir um eine Person handelt die im Wohnort XY wohnt und um diesen Zeitpunkt einkauft (das wäre schon ein Shadowprofil).
Registrierst du dich jetzt später auf Facebook (mit echten Daten; keine Fake Account) weis fb (auch ohne deinen genaueren Wohnort zu kennen) das du womöglich diese Person warst, über die deine Freunde sprachen. Das fb nicht zu 100% sicher sein kann ist klar, aber das erübrigt sich dann, mit deinen Nutz verhalten.

War nur ein kleines Beispiel was alles so möglich wäre.

sehe ich kein problem drin denn es können nur daten gesammelt werden die jeder einzelne freiwillig der welt zur verfügung stellt
wer so doof ist...

Emic schrieb:Bei Facebook zum Beispiel, wo man auch die Kontakte der Mitglieder betrachten könne

Nur wie wollen die durch die Freundesliste eine Bonität ableiten.
Die Schufa ist dafür berüchtigt ihren Schlüssel für die errechnug ihres Scores streng geheim zu halten und genau diese Geheimniskrämerei stört mich bei denen. Wohnst du in der "falschen" Gegend, hast du niedrige Bonität. Die Schufa unterliegt keinerlei staatlicher Kontrollinstanz und kann faktisch machen, was sie will.
Unsere liebe Frau Aigner kritisiert mal wider nur und handelt natürlich nicht (Klientelpolitik).
Es wird sich lieber mit harmlosen Fasadenfotos beschäftigt.
Lächerlich!

Thor_2012 schrieb:Nur wie wollen die durch die Freundesliste eine Bonität ableiten.

Ich könnte mir es gut vorstellen, wer die "falschen" Freunde hat (d.h. diese eine schlechte Bonität haben)
auch abgestuft wird.

@Achja
Sippenhaft!
Genau das traue ich denen auch zu.

Nieder mit dem Datenschutz :{!
Finde es schon heftig, was alles gespeichert wird an Daten , aber leider geben wir wohl teilweise auch zuviel Preis von unseren Daten .

Thor_2012 schrieb:Sippenhaft!
Genau das traue ich denen auch zu.

Welcome to the 21. Century. ;)

Auch Krankenversicherung (speziell in den Ländern, wo es nur private Krankenversicherungen gibt) werden dass irgendwann mal anwenden. Foto auf Facebook von den neuesten Verletzungen bei der letzten Mounten bike Tour; bekommste ein paar Tage später ein Schreiben deiner Versicherung, dass sie dich jetzt höher einstufen :D

@amalia1
Sozialen Netzwerken möglichst fern bleiben hilft schon mal.

@Achja
ja das auf alle Fälle, aber die nutzen ja nicht nur die sozialen Netzwerke.
Man ist im Internet nicht mehr sicher , aber man war es auch nie