Petra P. nach 31 Jahren wieder aufgetaucht

Zu ihrem Lebensunterhalt habe die allein lebende Frau nichts gesagt, sie habe gearbeitet, so die Polizei.„Strafrechtlich ist ihr nichts vorzuwerfen.“ Falsche Papiere hatte sie nicht .

Quelle: http://www.nwzonline.de/blaulicht/mordopfer-taucht-nach-31-jahren-wieder-auf_a_30,1,1624616590.html

Warum Petra P. damals abgetaucht ist, bleibt ein Geheimnis, zu dem sie auch nichts sagen will. Die Polizei Braunschweig konnte nur ermitteln, dass es in der Familie keine Straftaten wie Gewalt oder Missbrauch gegeben haben soll.

Quelle: http://www.berliner-kurier.de/panorama/nach-31-jahren--mordopfer--wieder-aufgetaucht,7169224,31899944.html (Archiv-Version vom 28.09.2015)

Somit braucht hier auch niemand mehr über evt. Missbrauch sich Gedanken zu machen.

@Enterprise1701

Sie hat sich nicht geoutet, bei ihr wurde eingebrochen und gemeldet hat es eine Nachbarin. Die routinemäßige Personalausweiskontrolle hat dann alles ins Rollen gebracht. Der war schon zig Jahre abgelaufen.
Sie lebt allein in einer bescheidenden Wohnung. Ist aber öfter in NRW umgezogen, mit Beginn in Gelsenkirchen. Es muss was gravierendes vorgefallen sein, immerhin war sie 24 Jahre alt.

Vielleicht lief es wirklich im Studium schlecht, sie täuschte einen bevorstehenden Abschluss vor, obwohl der noch lange nicht in Sicht war. Es muss nicht immer Missbrauch o.ä. vorliegen, um Eltern-Kind-Verhältnisse schlecht zu machen, manchmal sind Eltern auch einfach überfürsorglich, kontrollierend und mischen sich auch in das Leben erwachsener Kinder noch so übergriffig ein, dass denen die Luft zum Leben und zur eigenen Entfaltung wegbleibt. Vielleicht wurde der Druck ihr dann einfach zu groß. Sie scheint das ja von langer Hand geplant zu haben, hat sich 4000DM vorher angespart, saubere Leistung für eine Studentin, da war ein ordentlicher Wille dahinter, das zu planen und durchzuziehen.

Dann - einmal weg, mitkriegend, dass man für ein Verbrechensopfer gehalten wird mit dem ganzen Rattenschwanz daran, den das verursacht öffentlich aber auch für die Angehörigen, dürfte nach anfänglicher Erleichterung, dass der Plan aufgegangen ist, auch eine große Portion Scham dazugekommen sein mit den Jahren. Ich meine, wenn man sich das mal vorstellt, man hat seine Eltern, Geschwister und alle 31 Jahre im Glauben gelassen, dass man tot ist, man ließ sie jahrelang trauern und erlöste sie nicht von dieser schrecklichen Situation, obwohl man es jederzeit hätte tun können - kann man eigentlich Menschen etwas Schlimmeres antun? Sie kann ja auch gar nicht erwarten, dass sie da wieder mit offenen Armen empfangen wird, wenn der Familie nach anfänglicher Erleichterung jetzt langsam die Tragweite des Ganzen bewusst wird, was sie ihnen da eigentlich all die Jahre angetan hat. Ich weiß nicht, ob ich das bei aller Liebe und Erleichterung überhaupt jemandem verzeihen könnte.

Und vielleicht will sie auch einfach keinen Kontakt, weil sie auf die große Frage nach dem "Warum?" gar keine nachvollziehbare Antwort hat?! Wie will man da schließlich seiner Mutter je wieder in die Augen schauen können?

Was ich auch richtig unfassbar unverantwortlich finde, dass ihre Eltern an dem Tag in den Urlaub gefahren sind und sie die Aufgabe hatte, in deren Anwesenheit auf ihren kleinen Bruder aufzupassen. Den hat sie mutterseelenallein in der elterlichen Wohnung sich selbst überlassen, der arme Junge hat sich dann selbst am nächsten Tag bei der Polizei gemeldet.

@Comtesse
Wir wissen doch gar nicht, wie klein der Bruder damals war. Nach dem Geschenk zu urteilen, das er sich wünschte, war er nicht ganz so jung.

@Sillyrama
Warum sollten die Eltern sie bitten, für ihn zu sorgen in ihrer Abwesenheit, wenn er schon groß genug gewesen wäre, für sich selbst zu sorgen? Und selbst wenn, ich finde nicht, dass es das besser macht. Ganz ehrlich, meine Tochter wäre dadurch für mich erst jetzt gestorben, aber so RICHTIG.

@Comtesse
Hmmmm,... Finde es jetzt nicht außergewöhnlich oder verantwortungslos - wenn eine 24 jährige Frau - auf ihren Geschwister aufpassen soll?

@Nummer33
Unverantwortlich finde ich vor IHR, dass sie abgehauen ist zu diesem Zeitpunkt!

Die letzten elf Jahre lebte die Frau in Düsseldorf, davor in mehreren Städten Westdeutschlands. „Wo überall weiß sie nicht mehr.“ Weiterhin ein Rätsel ist der Polizei, wie es der Frau überhaupt über so lange Zeit gelungen ist, ohne jegliche Identitätspapiere durchs Leben zu kommen. Personalausweis, Reisepass, Führerschein, Krankenversicherungs- und Bankkarte - nichts von alledem hat die Frau mehr als 31 Jahre lang zur Verfügung gehabt.

http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/vermeintliches-mordopfer-nach-31-jahren-wieder-aufgetaucht-der-fall-petra-p-ein-halbes-leben-lang-tot/12368522.html

Also für mich in der Tat kaum vorstellbar, wie man ohne Konto heutzutage zurecht kommen kann. Aber scheint ja in der Tat zu gehen, aber ich wohne in einer Großstadt und ich bin mir sicher, dass ich hier ohne ein Konto und ohne einen Ausweis weder eine Wohnung noch einen Job bekommen würde. Ok letzteres wahrscheinlich noch eher, schwarz eben. Aber welcher Vermieter nimmt denn heute noch die Miete in bar?

Sehr erstaunlicher Fall. Über die Motive möchte ich nicht spekulieren, denn die gehen mich nichts an. Aber dass man solange in einem so bürokratischen Land zu Recht kommen kann ist schon bemerkenswert.

@Themis
Auch welcher Arbeitgeber alles in Bar nimmt, fragt sich. Jede Rechnung muss sie ja bar bezahlt haben, egal ob Handwerker, Ärzte... Wenn sie schon keinen Kontakt zu den Eltern wollte, warum ist sie nicht einfach weg und hat sich aber offiziell irgendwo gemeldet, um ein normales Leben führen zu können?

@Comtesse
Das muss nicht immer Rückschlüsse aufs Alter von Brüdern geben. Ich soll auch mitunter meinen Bruder bekochen, der über 40 ist...

ABER insgesamt: Das ist doch nebensächlich.

@alle:
Was ist Positiv an dem Fall?
Immerhin leben Mutter und Bruder (vielleicht leben auch weitere Mitglieder der engsten Familie) und eben auch die Totgeglaubte. Vielleicht lässt sich doch noch wenigstens was untereinander erklären, auch wenn die Tochter zunächst wohl nicht möchte.

Wochen bevor die damals 24 Jahre alte Studentin verschwand, habe sie bereits eine Wohnung in Gelsenkirchen gemietet und heimlich Geld zur Seite gelegt, teilte die Polizei mit. Die Frau nahm damals keinen Koffer mit und wollte den Eindruck erwecken, ihr sei etwas zugestoßen.

Die Mutter und der Bruder der heute 55-Jährigen hätten fassungslos reagiert, teilte die Polizei mit. Wie die "Braunschweiger Zeitung" berichtete, schrieben sie der Frau und versprachen ihr, sie stets mit offenen Armen zu empfangen. Die Frau sagte indessen bei der Polizei aus, sie wolle keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/duesseldorf-vermeintliches-mordopfer-plante-verschwinden-a-1054773.html

Die vorher angemietete Wohnung muss ja auch den ermittelnden Polizeibeamten damals entgangen sein.

@Comtesse
Ach so... Ja, dass empfinde ich auch so...

Vielleicht hatte sie beim Verschwinden auch einen Partner- mit Wohnung - Konto ...?
Oder ihr war es möglich - ein fremdes Konto zu nutzen?
Im Radio hörte ich heute, dass sie keine Krankenversicherung hatte (was eigentlich mit einem Job überhaupt nicht möglich ist- da der Arbeitgeber Pflichtversichern muss- von einen Minijob hätte sie ja kaum leben können) - sie war laut Angaben nie beim Arzt oder in Behandlungen...

Ok, vielleicht hatte sie auch gar keinen Arbeitgeber und hat selbstständig gearbeitet... 😜

Ich von meiner Seite bin froh, dass hier kein verbrechen vorliegt und es der Frau gut geht. Alles weitere ist nun ihre Privatsache.

Ich denke mal - es gibt zwei Varianten -
A. Die Frau hat in der Familie schreckliches erlebt... was öffentlich nicht bekannt oder ermittelt ist... Oder
B. Die Frau ist einfach so weg... weil ihr danach war- und ihr egal war was andere über sie denken...
So oder so... wird es auf irgendeiner Seite - Opfer geben...

@Sillyrama

Der Junge war damals 16 Jahre alt. Die Schwester hat auch versucht, das Farbband zu bekommen, könnte eine Verkäuferin bezeugen. Der Laden hatte es nicht und dann ist sie nicht mehr gesehen worden.

Ist schon erstaunlich, dass so etwas möglich ist..
Ich frage mich, wie viele von den anderen Vermissten ihr das gleich getan haben könnten..

Nein eigentlich ist es moralisch nicht in Orndung, da man von einem Verbrechen ausging, da es auch damals ein Verbrechen gab. Die Familie glaubte , die Tochter ist tot. Das ist für mich nicht entschuldbar. Dazu wurde eine Täter verurteilt an einem Mord und diesen "Mord" gab er erst zu, hat es aber später widerrufen. Man glaubte ihm aber nicht.

Es fand eine indirekte Täuschung einer "Straftat" statt.

meine meinung, bitte lasst diesen fall ruhen. eröffnet einen allgemeinen thread, warum menschen jahrelang unerkannt weiterleben wollen, aber klammert das leben dieser frau aus.

Ehrlich gesagt regt mich der Vorfall richtig auf.
Ich finde auch, dass solch ein Verhalten bestraft werden sollte. Sie hat den Staat betrogen, ihrer Familie und Freunde Angst und Leid zugefügt und jemand hat ihren vermeintlichen Mord aufs Kerbholz genommen. Sollte der vermeintliche Täter den anderen Mord wirklich begangen haben, hält sich mein Mitleid natürlich in Grenzen. Aber das ist trotz allem, alles andere als in Ordnung.

Mit 24 Jahren sollte man doch mehr Verstand besitzen. Das kann man schon nicht mehr auf jugendlichen Leichtsinn schieben. Ich hoffe das hat ein Nachspiel für diese skrupellose Frau.