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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

1.478 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Making A Murderer, Steven Avery, Brendan Dassey ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

11.12.2018 um 17:03
Zitat von Morpheus1PBMorpheus1PB schrieb:Es darf keiner für Avery sein, weil Netflix die Doku so einseitig gemacht hat und gegen ihn kann man eigentlich gar nicht sein, weil ja alles an Infos von der Verteidigung kommt.
Stimmt - es ist falsch, das was von der Verteidigung kommt als Infos zu bezeichnen. Es ist vielmehr die Behauptung einer Verschwörung, also Propaganda. Aber leider dominiert das mittlerweile die öffentliche Wahrnehmung.

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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

11.12.2018 um 17:08
@falstaff
Nicht alles ist Verschwörung. Vieles sind Tatsachen. Und ich habe mich weit über MaM hinaus über diesen Fall informiert. Abseits von der Kampagne wie du sie nennst. Mal ganz abgesehen davon, hat MaM auch eine Berechtigung ausdiskutiert zu werden. Denn auch wenn du meinst alles sei Verschwörung, kann man die Informationen nicht verreden.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

11.12.2018 um 17:15
Zitat von JuvedaJuveda schrieb:Denn auch wenn du meinst alles sei Verschwörung, kann man die Informationen nicht verreden.
Du hast mich offensichtlich missverstanden - ich habe nie von einer Verschwörung, sondern von einer behaupteten Verschwörung gesprochen. Ich meine also gerade nicht, dass es eine Verschwörung gibt.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

11.12.2018 um 18:22
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Über das Urteil können wir hier nicht urteilen, aufgrund der einseitigen Informationslage. Über die Kampagne aber sehr wohl - die kann sich nämlich jeder auf Netflix anschauen.
Also halten wir doch einmal bitte verbindlich fest:

1. Es ist die komplette Fallakte der Polizei von Calumet County öffentlich zugänglich. Mit allen Zeugenaussagen und Fotos.
2. Es sind alle Verhöre von Avery und Dassey als Transkripte, teils auch auf Video, öffentlich zugänglich.
3. Es sind die kompletten Prozessakten zu beiden Prozessen vollständig öffentlich zugänglich
4. Es sind alle Urteile, auch alle früheren Anträge & Entscheidungen lückenlos öffentlich zugänglich
5. Es ist das komplette Material der Verteidigung inkl. der Gerichtsentscheidungen und allen staatsanwaltschaftlichen Antworten hierzu öffentlich zugänglich.
6. Momentan gibt es nicht ein einziges Blatt papier zu diesem Fall, das nicht öffentlich von jedermann und -frau nachgelesen werden kann.
7. Dein Argument ist unzutreffend. Wer sich entsprechend befasst hat, kann sich, anhand des vollständigen Materials, selbtsverständlich ein Urteil erlauben.

Darüberhinaus gibt es zusätzlich verschiedene Foren und "wikis" die sich ausschließlich und einseitig der Schuld-Hypothese widmen. Von einer Einseitigkeit des öffentlich zugänglichen Materials kann daher nicht einmal im Ansatz ernsthaft die Rede sein.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Stimmt - es ist falsch, das was von der Verteidigung kommt als Infos zu bezeichnen. Es ist vielmehr die Behauptung einer Verschwörung, also Propaganda.
Es ist die Behauptung eines Justizirrtums, der immer auch eine Form der Verschwörung darstellt, die in einem solchen Umfang mit Beweismitteln unterfüttert und belegt ist, wie ich es in noch keinem vergleichbaren Fall erlebt habe. Die Beweismittel sind für jedermann nachlesbar und prüfbar. Bislang wurde nicht ein einziges dieser Beweismittel von den Behörden widerlegt (fairerweise muss man sagen, dass sie das auch noch nicht mussten, weil Richtern Sutkiewicz alles abgeblockt hat. Das wird sich auf Berufungsebene ändern).

So einfach wie du es dir machst, kann man es sich nicht machen.


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11.12.2018 um 18:31
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:Es sit die Behauptung eines Justizirrtums, der immer auch eine Form der Verschwörung darstellt, die in einem solchen Umfang mit Beweismitteln unterfüttert und belegt ist, wie ich es in noch keinem vergleichbaren Fall erlebt habe.
Einen Justizirrtum kann man in diesem Falle nur behaupten, indem man eine Verschwörung behauptet. Und zwar eine deren Dimensionen alles übersteigen würde, was bislang vielleicht in ähnlichen Fällen vorkam. Eine Verschwörung bei der zahlreiche Ermittler, Staatsanwälte, Richter, Gutachter und weitere Prozessbeteiligte unter einer Decke stecken müssten. Und alleine diese Annahme ist ziemlich absurd. Selbst wenn eine solche Verschwörung anfänglich zustande gekommen wäre, wäre die Wahrscheinlichkeit extrem gering dass sie bis heute nicht aufgeflogen ist - wenn man mal die äußerst selektiv und in epischer Breite präsentierten "sensationellen" Erkenntnisse der Netflix-Doku außen vor lässt.

Darüber hinaus wundert mich dass niemand aufgefallen ist, dass mindestens die Hälfte der Doku aus Material besteht das einzig und alleine dem Zweck dient, Mitleid mit den vermeintlichen Justizopfern und deren Angehörigen zu generieren. Einzig am Schluss wird es ein wenig kontroverser, als gezeigt wird dass sich die mediengeile Staranwältin nicht zu schade ist, den Bruder des verhafteten Jungen als Alternativtäter zu präsentieren - nur um ihr selbstgestecktes, ehrgeiziges Ziel zu erreichen...


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

11.12.2018 um 18:39
@falstaff

Du stützt dich ausschließlich auf MaM und deren Darlegung. Von vielen User hier wurde aber weit drüber hinaus recherchiert. So wie @stefanclimbr15
das sehr schön nummeriert aufgeführt hat.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

11.12.2018 um 18:43
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Und zwar eine deren Dimensionen alles übersteigen würde, was bislang vielleicht in ähnlichen Fällen vorkam
Auch das ist grundlegend falsch, der argumentative Ansatz den du verfolgst ist unlauter. Es sind Belege für diese Vertuschungsaktion geliefert worden. Diese Belege legen einen, und nur einen, Schluß nahe. Du erklärst diesen Schluss zu einer Prämisse, mit der man sich, aufgrund einer Fehlinterpretation von Ockhams Rasiermesser, nicht auseinandersetzen müsse, da sie absurd sei, was einen dann ja auch entheben würde sich mit den Belegen auseinanderzusetzen. Das ist ein logischer Fehlschluss. Umgekehrt würde, wenn überhaupt, ein Schuh draus.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Darüber hinaus wundert mich dass niemand aufgefallen ist, dass mindestens die Hälfte der Doku aus Material besteht das einzig und alleine dem Zweck dient, Mitleid mit den vermeintlichen Justizopfern und deren Angehörigen zu generieren
Die Formulierung "vermeintliche Justizopfer" und der ganze restliche Satz zeigen unzweifelhaft, dass du selbst von der Schuldprämisse als verbindlich ausgehst. Da sehe ich eine unlösbare Diskrepanz zu deiner Auffassung nach der wir uns hier kein Urteil erlauben könnten/dürften. Du selbst hast dir eines erlaubt, es ist die Grundlage deiner gesamten Argumentation. Double Standard ick hör dir trapsen....


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

11.12.2018 um 18:44
Zitat von JuvedaJuveda schrieb:Du stützt dich ausschließlich auf MaM und deren Darlegung. Von vielen User hier wurde aber weit drüber hinaus recherchiert. So wie
Für die Überzeugung von Averies Unschuld, braucht man mindestens eine flächendeckende Verschwörung der allermeisten Prozessbeteiligten, die bis heute nicht verraten wurde. Kleiner geht es nicht, weil es einfach zu viele Indizien, inklusive der Aussage des Jungen gibt. Man muss also auf einen Schlag so gut wie alles infrage stellen, um Avery für unschuldig zu halten. Und dazu braucht es eine Verschwörung absurden Ausmaßes.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

11.12.2018 um 19:11
Zitat von JuvedaJuveda schrieb:Ich würde aus einem einzigen Grund mich nicht an der Dokumentation beteiligen. Und das wäre die Angst, dass meine Aussagen so geschnitten werden, dass ich keinen Einfluss mehr darauf habe.
Mal ehrlich. Würde dein Kind ermordet werden, würdest du doch auch keine Doku darüber drehen bzw. dich an einer beteiligen. Also das ist doch wirklich absurd. Du drehst doch keine Doku über den Verlust eines geliebten Menschen. Es geht hier nicht um eine Dokumentation über einen Wanderausflug.

Bei den anderen Punkten muss ich teilweise @stefanclimbr15 auch mal beipflichten. So eindeutig oder leicht kann man sich es in diesem Fall auf beiden Seiten nicht machen. Es gibt auf beiden Seiten unstimmige Punkte, die es aber bei jedem Fall gibt. Umgekehrt als meine Meinung in diesem Fall, kann man auch bei Knox Punkte finden, die für ihre Schuld sprechen, auch wenn sie zu 100% unschuldig ist.

Außerdem wie schon erwähnt, man kann über unseren Fall komplett alles im Internet nachlesen. Ließt man allerdings nur das Gerichtstranskript (so wie es die Geschworenen damals gehört haben/die hatten auch nicht mehr Infos), dann kann man Avery nur für Schuldig befinden und somit hat die Jury auch das richtige Urteil gefällt. Nach dem Prozess bestanden keinerlei Zweifel. Das lag aber wohl auch an der schlechten Verteidigung Stevens.
Wir haben da jetzt schon mehr Infos als die Geschworenen, deshalb sieht das Ganze jetzt auch nicht mehr ganz so eindeutig aus. Für mich sitzen die beiden richtigen, man kann das aber auch anders sehen, aber nur dann wenn man auch wirklich komplett alles gelesen hat, inkl. der Gerichtsunterlagen vom Prozess.
Für mich gibt es aber keinen Beweis für eine so immense Verschwörung, die Notwendig sein muss, wenn er unschuldig ist. Symapthien muss man wohl aber so oder so nicht für Steven pflegen, das hat aber auch nichts mit einem Urteil zu tun.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

11.12.2018 um 20:53
@Simi96
Erstmal danke für diesen deutlich sachlicheren Beitrag von der „anderen Seite“.
Kleine Korrektur:
Zitat von Simi96Simi96 schrieb:Ließt man allerdings nur das Gerichtstranskript (so wie es die Geschworenen damals gehört haben/die hatten auch nicht mehr Infos), dann kann man Avery nur für Schuldig befinden und somit hat die Jury auch das richtige Urteil gefällt. Nach dem Prozess bestanden keinerlei Zweifel.
Nein kann man nicht ohne Weiteres, und konnte auch die Jury nicht. Man weiss heute, dass es in der Beratung ursprünglich 7 zu 5 für „nicht schuldig“ stand, und dann umschwang als ein Juror wegen eines Notfalls ausgetauscht werden musste. Man weiss auch, dass in dieser Jury eine Person war, die mit Polizisten aus Manitowoc-County verwandt war und niemals hätte berufen werden dürfen.
Tatsächlich haben sich seit dem Prozess mindestens zwei Ex-Geschworene an die Öffentlichkeit gewandt und zum Ausdruck gebracht, dass die Mehrheit Avery für nicht schuldig hielt, sich aber hat einschüchtern lassen:

Youtube: Steven Avery Case 4 Jury Member Says Jury Forced a Conviction
Steven Avery Case 4 Jury Member Says Jury Forced a Conviction
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.

und hier:
https://www.youtube.com/watch?v=xZGLqy6ceuU (Video: Threatened Juror Recants Steven Avery's Guilty Verdict Making A Murderer)

Man kann die Zweifel und Unentschiedenheit auch in dem Urteil selbst deutlich sehen. Avery wurde nämlich 2007 in dem Anklagepunkt „mutilating a corpse“ , also Leichenschändung bzw. Zerstückelung komplett freigesprochen. Laut ein- und derselben Jury war als Avery der Mörder weil Leichenreste auf seinem Grundstück gefunden wurden, hat trotzdem aber die Leiche nicht beseitigt (Dassey laut seinem Urteil ebenfalls nicht).

In dieser Situation hätte die Jury eigentlich ein mistrial erklären müssen, und die Beratungen für gescheitert erklären, war aber nicht gut genug instruiert um das zu wissen. Das lag auch an der sehr geringen juristischen Kompetenz in diesem Gerichtssaal.

In Wisconsin muss man nämlich nicht die Prüfung der Anwaltskammer für die Zulassung in der Kammer ablegen, um als Jurist arbeiten zu können; jeder der Jura studiert hat, kann als Anwalt praktizieren - einfach so.
Weder Richter Patrick Willis noch Kenneth R. Kratz noch übrigens Len Kachinsky hatte eine Zulassung der Anwaltskammer. Buting und Strang waren die einzigen durch die Kammer zugelassenen Anwälte in diesem Gerichtssaal.
Zitat von Simi96Simi96 schrieb:Für mich gibt es aber keinen Beweis für eine so immense Verschwörung, die Notwendig sein muss, wenn er unschuldig ist
So immens ist die nicht. Es handelt sich keineswegs um eine enorm weit hergeholte Behauptung. Erstens sind Justizirrtümer, wie schon erwähnt, immer auch, ab der bewussten Entscheidung zur Vertuschung eine Verschwörung, zweitens gilt ja hier:

1. Laut Zellner wurden die meisten Spuren vom tatsächlichen Mörder gelegt, nur bei Schlüssel und Kugel half die Polizei nach, vermutlich weil man erkannte, dass der vorgefundene Rest nicht astrein war.

2. Die hier verdächtigen Beamten aus dem Sheriffsdepartement von Mainitowoc waren bereits an einem vorsätzlichen Justizirrtum gegen Avery beteiligt gewesen. Dass sie die Skrupellosigkeit und mangelnde Ethik, sowie ausreichend geringe Fachkompetenz hatten, so etwas durchzuziehen ist insofern unbestreitbar.

3. Der zuständige Staatsanwalt Kratz wurde wegen sexueller Nötigung im Amt aus selbigem gedrängt und es gibt massive Korruptionsvorwürfe, bis hin zu Rechtsbeugung, bei früheren Verfahren.Die Unterschlagung von Beweismitteln in diesem Fall inklusive vorsätzlicher Täuschung konnte ihm von Zellner schwarz auf weiß und zweifelsfrei nachgewiesen werden. Insofern ist er jemand dem man eine gesteigerte oder auch nur existente Berufsethik nicht unterstellen sollte.

4. LE und Staatsanwaltschaft arbeiten bekanntlich unter Leitung des Staatsanwaltes bei einer Ermittlung eng zusammen.

5. Nicht ALLE Personen müssen eingeweiht gewesen sein. Sherry Culhane und Leslie Eisenberg waren erkennbar nicht eingeweiht. Manche wussten nicht über jeden Aspekt Bescheid. Wiegerts Telefonat mit dem Toyota Händler, das er auch noch für die Akten dokumentiert hat, zeigt dass er nicht von Anfang an über den Batterietausch Bescheid gewusst haben dürfte.

Nein, dieser Fall ist eben nicht 9/11. Hier handelt es sich um eine Verabredung zur Vertuschung. Für die Verabredung gibt es noch keinen greifbaren Beweis, für die Vertuschung sehr wohl.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

11.12.2018 um 20:56
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:Tatsächlich haben sich seit dem Prozess mindestens zwei Ex-Geschworene an die Öffentlichkeit gewandt und zum Ausdruck gebracht, dass die Mehrheit Avery für nicht schuldig hielt, sich aber hat einschüchtern lassen:
Kunststück bei dem gigantischen Druck, dem die Prozessbeteiligten durch die Kampagne ausgesetzt waren. Man hat ja die aufgehetzen Avery-Fans im zweiten Teil der Doku gesehen. Die Geschworenen müssen ja irgendwie in ihrem Umfeld weiterleben und wenn möglich ohne Polizeischutz. Da wundert es mich nicht wenn die aus existenziellen Gründen zum Teil jetzt zurückrudern.


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11.12.2018 um 20:58
@falstaff

Und deine Belege dafür, dass es so war, sind.......?


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

11.12.2018 um 21:06
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:Und deine Belege dafür, dass es so war, sind.......?
Die Kampagne ist der Beleg! Der Druck ist gigantisch, ober der nun direkt oder indirekt ausgeübt wurde. Man braucht keine direkten Morddrohungen um zu wissen, dass man eine aufgehetzte Meute gegen sich hat. Es genügt wenn man diese Meute im TV sieht.Den Beleg findest du also auf Netflix.

Dennoch will ich nicht ausschließen , dass einzelne Prozessbeteiligte auch direkt bedroht wurden - das halte ich sogar für sehr wahrscheinlich.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

11.12.2018 um 21:13
Zitat von stefanclimbr15stefanclimbr15 schrieb:Nein kann man nicht ohne Weiteres, und konnte auch die Jury nicht.
Hast du den das Gerichtstranskript gelesen? Für mich war das nach diesem schon eine recht runde Sache.

1) Schon alleine dieser Punkt widerspricht deiner Aussage. Das ich nämlich nicht mal eben so gemacht.

2) Wer war den am PB Fall beschäftigt, der auch beim TH Fall vorkam? Welches Motiv gibt es für den Beamten?

3) Die Verfahren gegen Kratz spielen wenn in ethischer Natur eine Rolle, nicht aber am Aushang des Verfahrens. Das war Jahre bevor die Sache rauskam. Außerdem geht es nicht um die Person Kratz und was dieser im seinem Leben alles falsch gemacht hat. Er muss den Fall dem Geschworenen präsentieren. Das schaffte auch ein Ted Bundy.

4) Was ist LE?

5) Erkennbar nicht eingeweiht? Erkennt man woran und wie soll das zur Aussage passen?


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

11.12.2018 um 21:16
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Dennoch will ich nicht ausschließen , dass einzelne Prozessbeteiligte auch direkt bedroht wurden - das halte ich sogar für sehr wahrscheinlich.
Siehe Kratz der Morddrohungen erhielt.
Also egal ob man Steven für schuldig oder unschuldig hält, die Doku ist ein Unding und eine Frechheit. Entweder alle Fakten (die auch ohne das Mitmischen der Familie oder der Staatsanwaltschaft darstellbar sind) zeigen oder es ganz lassen.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

11.12.2018 um 21:19
Zitat von Simi96Simi96 schrieb:Siehe Kratz der Morddrohungen erhielt.
Also egal ob man Steven für schuldig oder unschuldig hält, die Doku ist ein Unding und eine Frechheit. Entweder alle Fakten (die auch ohne das Mitmischen der Familie oder der Staatsanwaltschaft darstellbar sind) zeigen oder es ganz lassen.
Das wirklich Fatale ist: Wenn es je wieder zu einem Prozess kommen sollte wird es so gut wie unmöglich sein, eine wirklich unabhängige Jury zu finden. Wer will schon riskieren nach einem solchen Prozess unter Polizeischutz leben zu müssen? Und hier handelt es sich um eine manifeste Drohung und nicht um eine abstrakte.

So interessant ich den Dokufilm fand - er hat die juristische Variante des Balance of Powers Prinzips unwiderruflich gekippt ... Man wird über Kurz oder Lang nicht um einer Regulierung solcher Projekte umhinkommen. Sonst droht eine Kampagnenjustiz die noch weit hinter die Verhältnisse im alten Rom zurückfällt. Dort wurden Prozesse auf dem Forum, vor dem ganz großen Publikum entschieden - nicht selten von denen die es verstanden, die Mehrheit des Publikums auf ihre Seite zu ziehen.


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12.12.2018 um 00:03
Zitat von Simi96Simi96 schrieb:Hast du den das Gerichtstranskript gelesen? Für mich war das nach diesem schon eine recht runde Sache.
Ja, habe ich gelesen, ich habe praktisch alles gelesen, deshalb bin ich ja so sicher. Du darfst aber nicht die Urteilsbegründung von Judge Willis mit dem Urteil der Geschworenen, die nichts begründen mussten, verwechseln. Willis, der die Begründung schrieb, war nicht unsicher, die Geschworenen die das Urteil fällten, offenbar sehr.

1. Meine Aussage kann meiner eigenen Aussage nicht widersprechen, das geht technisch nicht. Sogar du kriegst das nicht hin, obwohl du oft widersprüchlich argumentierst.

2. Lenk und Colborn, wie du weißt oder wissen solltest.
Colborn unterschlug 1995 den Hinweis auf den wahren Täter im Bernsten Fall, wodurch Avery acht Jahre länger unschuldig in Haft saß.Lenk wusste davon, gab die Info aber ebenfalls nicht weiter. Beide waren unmittelbar vor der Halbach- Vermißtensache als Zeugen in Averys Millionenklage vorgeladen worden. Beide wussten dass sie im Kreuzverhör unter Eid würden Aussagen müssen. Sie hätten einen Meineid begehen müssen oder sie wären, bei wahrheitsgemäßer Aussage, zur Liste der Beklagten hinzugefügt worden. Letzteres war ja ganz offen die Strategie von Averys Anwälten gewesen.
Tatsächlich war das ganze Departement im Interessenskonflikt und der Bredouille, da eine Verurteilung sicher war und den Bankrott des Postens bedeutet hätte, somit die Entlassung aller Beamten. Die Versicherung, die später die kleinere Summe für den Vergleich berappt hat, hatte ja bereits entschieden, dass sie nicht einspringen würde, wenn Averys Millionenklage erfolgreich gewesen wäre. Es wäre keineswegs die erste Dienststelle gewesen die wegen Zahlungsunfähigkeit geschlossen werden muss. Jeder aus diesem Department und Lenk und Colborn im Besonderen, hatte ein Interesse, dass Averys Klage möglichst früh, möglichst vollständig beendet wurde. Was mit dem Vergleich (400 000 Dollar statt 36 Millonen) sehr eindrucksvoll erreicht wurde.
Der wiederum kam nur zustande weil Avery zufällig rechtzeitig „Mörder“ wurde.
Sie hatten daher ein direktes persönliches Motiv um vor Ort Beweismittel zu entdecken, die sie selbst mitgebracht hatten. (https://eu.postcrescent.com/story/news/2016/01/26/experts-investigators-tainted-avery-case/79065166/)

3. Ich wollte in der Aufzählung aufzeigen, dass sowohl die beteiligten Beamten als auch Kratz eine Hintergrundgeschichte mit unethischem Verhalten und Gesetzesbrüchen, sogar Rechtsbeugung, hatten, was die Bereitschaft zur Vertuschung – um mehr geht es hier ja nicht – glaubhaft erscheinen lässt und klarmacht dass der angeblich riesige Sprung von einer vorgeblich „immensen Verschwörung“ auszugehen in Wirklichkeit durchaus naheliegend und eher ein kleiner Hüpfer ist.
Im Übrigen hat Kratz nachweislich auch später in seinem Buch, wie sich anhand seiner eigenen Prozessakten eindeutig feststellen lässt, in verleumderischer Weise gelogen. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass er zwischendrin, vor den Geschworenen, zufällig die Wahrheit gesagt hätte (tatsächlich kann man in verschiedenen Punkten belegen, dass er das nicht hat).

Ja Bundy konnte seinen eigenen Fall präsentieren, weil er studierter Jurist war, er hat aber, im Gegensatz zu Kratz verloren, weil die Jury ihm nicht geglaubt hat; er wurde dennoch hingerichtet. Ganz ungutes Beispiel also.

4. Law Enforcment. Da du die Akten im Original gelesen hast, muss dir diese offizielle Abkürzung schon mehrfach untergekommen sein.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

12.12.2018 um 00:22
@Simi96

Ich hab 5. vergessen, und wil dich natürlich auch hier nicht ohne Antwort lassen. 5. bezieht sich auf den angenommenen Umfang der Vertuschungsaktion, d.h. auf welche Personen sich diese erstreckt haben muss. Eine Vertuschung mit enorm vielen Beteiligten, wie hier zu Unrecht mehrfach kolportiert wurde, wäre ungläubwürdig, mit Wenigen un den deutlichen Belegen die wir haben, sehr viel glaubwürdiger.

Es ist anzunehmen dass Sherry Culhane und Leslie Eisenberg nicht in die Vertuschung eingebunden waren, sonst hätten sie bestimmte Informationen vor Gericht bzw. in den Akten für sich behalten, die heute der Verteidigung nützen. Culhane hätte nicht erwähnt, dass der angebliche DNA Treffer Halbachs auf der Kugel inkonklusiv, weil unvollständig war, und ihre Vorgesetzten sie angewiesen hatten, das als eindeutige Identifikation auszugeben. Eisenberg hätte zu den Knochenfunden auf Radants Grundstück keine Notizen gemacht, nicht "menschlichen Ursprungs" eingetragen, und besonders nicht die Schnittspuren erwähnt, wenn sie in eine Vertuschung eingebunden gewesen wäre.

Insgesamt brauchte es für die Vertuschung in diesem Fall letztlich nicht mehr als 2, maximal 3 Beamte und Kratz, sowie nicht eingeweihte Mitarbeiter die keine Fragen stellten, und einen altersmüden Richter, der schnell zufrieden war.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

12.12.2018 um 08:50
@Simi96

Ich habe Familie H. auch nie einen Vorwurf gemacht, dass sie nicht Protagonisten in der 2 Staffel MaM werden wollten. Natürlich ist es für mich völlig verständlich da nicht mitwirken zu wollen. Dennoch hätte ich persönlich großes Interesse daran den richtigen sitzen zu sehen.

@stefanclimbr15

Wie immer super Beitrag der Spaß macht! Danke dafür. Was mir am besten gefällt ist, wie du klar machst, dass nicht viele Personen involviert sein müssen um die Verschwörungstheorie zu stützen. So sehe ich das auch. Nur habe ich nicht die Worte dafür gefunden.


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Making a Murderer - der Fall Steven Avery/Brendan Dassey

12.12.2018 um 09:00
Zitat von JuvedaJuveda schrieb:Wie immer super Beitrag der Spaß macht! Danke dafür. Was mir am besten gefällt ist, wie du klar machst, dass nicht viele Personen involviert sein müssen um die Verschwörungstheorie zu stützen. So sehe ich das auch. Nur habe ich nicht die Worte dafür gefunden.
Man braucht immerhin noch mehrere Gutachter, die sich unabhängig voneinander hätten täuschen lassen müssen. Und das, obwohl es sich laut Staffel 2 um teilweise eklatante Fehlinterpretationen handeln müsste.
Klar, die wären dann nicht teil der Verschwörung - aber sie wären ihr aufgesessen. Das hieße dann, dass die zwei Verschwörer besonders gut sein müssten oder die verschiedenen Gutachter besonders schlecht. Nichts davon ist komplett auszuschließen, aber wir reden ja über Wahrscheinlichkeiten.
Weiterhin braucht man einen 16-jährigen, der im Verhör eine komplette, aber plausible Lügenstory erzählt hätte. Auch das ist natürlich nicht ausgeschlossen. Das Verhör wurde ja aber aufgezeichnet und obwohl es durchaus kritische Stellen gibt, kann von einer Suggerierung des gesamten Ablaufes sowie einer durchgehenden Einschüchterung keine Rede sein. Wenn man aus der offensichtlichen Intelligenzminderung des Jungen eine größere Anfälligkeit für Manipulationen ableiten will, muss man auch so konsequent sein und eine geringere Fähigkeit annehmen, konsistent zu Lügen.


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