Franz Räth Rätselhaftes Verschwinden eines Bürgermeisters 1977

@Mi83

https://www.wetterkontor.de/de/wetter/deutschland/rueckblick.asp?id=209&datum0=19.01.2020&datum1=15.02.2020&jr=2020&mo=2&datum=31.01.1977&t=2&part=2

Slaterator schrieb:Denn 80 Km und die doppelte Fahrtzeit sind schon ein deutlicher Umweg.

Bitte mal auf Plausibilität prüfen.

Das Fzg war wohl eher kein GTI 16V Twin-Turbo mit syncro und magnetic ride.

Slaterator schrieb:Wenn man dort gesucht hat, warum hat man es nicht gefunden ?

Eine gute Frage!
Spekulation: der Pkw hatte sich bspw. zwischen Steinen verklemmt; durch den Panzer (Berührung und Wasserverwirbelung durch die Ketten) hat er sich vom Grund gelöst und ist mit der Strömung abgetrieben worden.

Zugegebener weise wenig wahrscheinlich, aber auch nicht unmöglich.

Slaterator schrieb:Diese Theorie halte ich persönlich für äußerst unplausibel. Ein "Überläufer" aus dem Westen hätte die Stasi zwar geheimdienstlich abgeschöpft, vlt. sogar als Agent angeworben, ausgebildet und dann als sog. "Kundschafter des Friedens" wieder in die BRD geschickt. Aber sie hätten ihn sicher nie als Grenzer eingesetzt. Das wäre ein Sicherheitsrisiko und vor allem wäre die Chance, als Grenzer von irgendwem erkannt zu werden, viel zu hoch. Auch aus seiner Sicht. Außerdem war er auch zu alt für so einen Job. Ich persönlich würde diese Spur vernachlässigen.

Das sehe ich genauso. Vor allem hätten sie ihn nie an der Westgrenze eingesetzt.

Mi83 schrieb:Jetzt wäre Interessant, wie das Wetter am Abend des 31. Januars 1977 war?

Able_Archer schrieb:@Mi83

https://www.wetterkontor.de/de/wetter/deutschland/rueckblick.asp?id=209&datum0=19.01.2020&datum1=15.02.2020&jr=2020&mo=2...

Ich hab es nochmal weiter eingegrenzt:
https://www.wetterkontor.de/de/wetter/deutschland/rueckblick.asp?id=209&datum0=31.01.1977&datum1=01.02.1977&jr=2020&mo=2&datum=01.02.1977&t=2&part=0

Danach gab es also am 31.01.1977 Temperaturen um den Gefrierpunkt, wenig Sonne, kein Regen, Windstärke bis 19 km/h (was ein schwacher bis mäßiger Wind ist). Die Temperatur fällt zum nächsten Tag hin ab, an dem dafür dann wieder ein wenig Sonne schien. Wenn der Himmel nicht grau verhangen war, wie es klingt, schien in der Nacht zunehmender Halbmond:
https://www.schulferien.org/deutschland/mond/kalender/1977/

@sooma

Wenn ich ergänzen darf:

Es lag 1 cm Schnee.

@sooma und @Able_Archer vielen Dank für den Wetterbericht.

@Slaterator Genau, wenn er die kürzere Strecke gefahren ist, kann man einen Unfall mit versinken im Main ausschließen, da es dort an keiner Stelle den Main gibt.

Die Passagen die direkt an den Main heran kommen sind relativ gerade, gut einsehbar ( auch im Dunkeln ) und an diesen Stellen gibt es keine Leitplanken. Der Jahreszeit entsprechend, kann es natürlich zu überfrierender Nässe gekommen sein.

Kleiner interessanter Fun - Fact: Laut dem Buch Ungelöste Kriminalfälle von der Main Post, soll die Feier in der Heideschule, erst weit nach Mitternacht zu Ende gewesen sein ( Zitat: der neue Tag war schon angebrochen, als sich die letzten der Gäste auf den Heimweg begaben ).
Doch laut dem Buch der Versunkene, endete die Feier bereits gegen 18 Uhr. Die Quelle hierfür ist, ein Artikel aus dem Steigerwald Kurier
( damalige Tageszeitung für die Region ).

@Able_Archer natürlich nicht 80 km, sondern 80 km/h.

Noch einmal zu dem Buch der Versunkene:
Vielleicht ist es nur meine subjektive Ansicht, aber Franz Räth , wird dort recht einseitig dargestellt.
Lebemann, Verhältnis, ließ nur die Angehörigen auf seinem Hof arbeiten, höhnischer Blick, usw.
Dies mag dem Umstand geschuldet sein, dass viele Zeitzeugen befragt wurden, die ihn möglicher Weise nicht leiden konnten.

Ein weiteres Detail aus dem genannten Buch: Durch die Identifizierung anhand des Schuhs konnte der Vermisste offiziell für tot erklärt werden, was Voraussetzung für die Hinterbliebenenversorgung war. Da mag sich jeder selbst seinen Reim darauf machen...

@ Ludwig01
Da stimme ich voll und ganz zu, vorallem wenn man bedenkt, dass es keinen Gedenkstein geschweige denn eine Grabstätte gibt.

Able_Archer schrieb:Das Fzg war wohl eher kein GTI 16V Twin-Turbo mit syncro und magnetic ride.

Jap, @Mi83 hat den von mir von ihm übernommenen Fehler korrigiert. Die Strecke war trotzdem ein Umweg. Immerhin...

Seefahrer schrieb:Spekulation: der Pkw hatte sich bspw. zwischen Steinen verklemmt; durch den Panzer (Berührung und Wasserverwirbelung durch die Ketten) hat er sich vom Grund gelöst und ist mit der Strömung abgetrieben worden.

Das muß dann aber eine heftige Ströhmung sein. Wie Du schon sagst. In der Theorie möglich. Ich halte es auch für eher unwahrscheinlich. Demzurfolge hätte man das Fzg. eigentlich finden können und auch sollen, wenn es dort lag und auch tatsächlich "richtig" gesucht wurde.

Mi83 schrieb:Genau, wenn er die kürzere Strecke gefahren ist, kann man einen Unfall mit versinken im Main ausschließen, da es dort an keiner Stelle den Main gibt.

Gibt es denn irgendwelche Erkenntnisse (z.B. aus dem Buch) welche Strecke er "wahrscheinlich" an diesem Abend gewählt haben könnte ?

Ludwig01 schrieb:Durch die Identifizierung anhand des Schuhs konnte der Vermisste offiziell für tot erklärt werden, was
Voraussetzung für die Hinterbliebenenversorgung war.

Das wundert mich immernoch. Wie kann man bei einem Schuh so sicher sein ? Ich würde zu gern wissen, ob sie nur nach Marke, Modell, Grüße, Farbe gingen oder ob auch etwas individuelles berücksichtigt wurde...

@ Slaterato
Mit dem neuen Buch bin ich noch nicht durch.
Nur in dem der Main Post steht, dass die Polizei davon ausgeht, er habe die längere Strecke am Main genommen.
Wie sie zu dieser Annahme kam, ist in dem Artikel nicht zu lesen.
Selbst wenn es jemanden gab, der auf der längeren Strecke gefahren ist und meinte er habe das Auto gesehen, muss es ja nicht unbedingt der Wagen von Franz Räth gewesen sein. Zu dieser Zeit fuhren im Alt Landkreis Gerolzhofen bestimmt mehr rote Golfs durch die Gegend.

Wer bis morgens feiert, wird danach möglicherweise nicht mehr nüchtern gewesen sein, außerdem gedanklich vielleicht noch bei dem einen oder anderen Gespräch.
In solchen Situationen passiert es durchaus, falsch abzubiegen oder bewusst noch einen kleinen Umweg zu fahren, um „runterzukommen“.
Spekulationen über die wahrscheinliche Fahrstrecke halte ich deshalb nicht für sinnvoll.

@ Bundesferkel
Zur Info ;-)
Es war am Abend gegen 18 Uhr

@Mi83

In der Main-Post vom 27.3. stand :

"Der neue Tag ist bereits angebrochen, als sich die letzten der 200 Gäste auf den Nachhauseweg begeben."

Um 18 Uhr ist kein neuer Tag angebrochen, auch nicht in Unterfranken.

Gerade lese ich noch von der Theorie, die Feier wäre am frühen Abend zuende gewesen.

Wie können sich Angaben über eine Veranstaltung so gravierend unterscheiden und welche ist nun die richtige?

Laut dem Buch Der Versunken, in dem ein Artikel der Main Post oder Steigerwaldkurier abgedruckt ist, stimmt wohl die Zeit 18 Uhr.

Mi83 schrieb am 18.04.2016:Einziger Anhaltspunkt ist eine im Schnee entdeckte Fahrzeugspur, die zu einem Fischteig zwischen Hirschfeld und Heidenfeld führt. Aber erst als das Eis weggeschmolzen ist, kann man mit der Suche beginnen

Das finde ich etwas komisch...

Warum musste man warten, bis das Eis aufgetaut war?


@TatzFatal
Das man Wracks versinkt, ist nicht so unüblich.
Man hat sogar schon Waggons ins Wasser gelassen um Plätze für Schiffe zu schaffen.
Wenn ich mich nicht täusche.

Bundesferkel schrieb:Spekulationen über die wahrscheinliche Fahrstrecke halte ich deshalb nicht für sinnvoll.

Warum?
Soll man sich auf den kürzesten Weg beziehen?

@ Schittifuchsi
Das finde ich auch sehr komisch!
Selbst wenn er in den Teich gefahren wäre, hätte man es ja am Zustand der Eisschicht gesehen oder denke ich da verkehrt.

Mi83 schrieb:Selbst wenn er in den Teich gefahren wäre, hätte man es ja am Zustand der Eisschicht gesehen oder denke ich da verkehrt.

Mus nicht sein, wenn es eine dünne Schicht wahr.

Phantom_773 schrieb:Soll man sich auf den kürzesten Weg beziehen?

Damit meinte ich lediglich, dass es keine Gewissheit über die Fahrstrecke gibt.

Bundesferkel schrieb:Spekulationen über die wahrscheinliche Fahrstrecke halte ich deshalb nicht für sinnvoll.

Wissen können wir nicht. Aber wenn es einen Anhaltspunkt gibt, vermuten/spekulieren. Es geht mir im Prinzip darum, Unfall oder Kapitaldelikt zu gewichten.