Mord an Schwangerer in Straubing

Blondine schrieb:Es ist möglich, dass man "suizidiert" auffinden wird.

? Was willst du uns damit sagen?

gräfinzahl schrieb:Es gab in solchen Fällen schon einige Verurteilungen wegen Mordes in Tateinheit mit Schwangerschaftsabbruch; auch in der Weise, dass der Schwangerschaftsabbruch der Grund dafür war, dass die besondere schwere der Schuld festgestellt wurde.

Hoffen wir mal dass es hier auch so bewertet wird. Wobei mir der Terminus "Schwangerschaftsabbruch" schwer im Magen liegt, wenn eine schwangere Frau und ihr ungeborenes Kind erstochen wird. Für mein empfinden ist das Doppelmord. Aber naja, wir haben halt Gesetze.

@Carietta
Blondine schrieb:
Es ist möglich, dass man "suizidiert" auffinden wird.

Carietta schrieb :? Was willst du uns damit sagen?

Ich könnte mir vorstellen, dass der TV Selbstmord begeht.
Er könnte den Angriff als finales Ende einer Beziehung gesetzt haben.
Absolut final für alle Beteiligte.
Als Möglichkeit. Muss aber nicht sein, einfach nur möglich .

@Blondine

Danke für die Erklärung, jetzt versteh ich dich. Ja, das könnte ich mir auch vorstellen. Der ist ja irgendwie voll durchgedreht.

@Carietta
ich hatte ja auch ein Wort vergessen. Ich wollte eigentlich schreiben, dass es ist möglich, dass man - den TV - "suizidiert" auffinden wird.
sorry

Ja, ich denke auch, dass der völlig durchgeknallt ist und nur noch "vernichten" /, "zerstören" wollte .
Sehr tragisch :-(

Man hat den mutmaßlich Tatverdächtigen fest genommen, nachdem er einen Verkehrsunfall hatte.

Der 39 Jahre alte ehemalige Geliebte der Frau wurde in der Nacht zu Samstag nach einem Verkehrsunfall in Schwaben in ein Günzburger Krankenhaus gebracht und dort erkannt, wie das Polizeipräsidium Niederbayern mitteilte. Der Mann wurde festgenommen.

http://m.bild.de/news/2016/news/mord-an-schwangerer-taeter-gefasst-47872634.bildMobile.html

Die Kripo Straubing bittet weiter um Unterstützung bei der Suche nach dem grauen Mercedes, Baujahr 2004, amtl. Kennzeichen: SR-HF 909, des Tatverdächtigen. Es könnte im Bereich Günzburg/Illertissen abgestellt worden sein.

http://www.idowa.de/inhalt.guenzburg-kirchroth-nach-autounfall-in-schwaben-polizei-schnappt-franz-xaver-holmer.57b16f3b-c5b6-46cf-a9b7-da8c48c6d4f5.html

Den Unfall hat er also demnach mit einem anderen Fahrzeug gehabt.

Kirchroth (dpa) - Nach der Tötung einer Schwangeren und ihres ungeborenen Kindes in Bayern hat die Polizei den mutmaßlichen Täter gefasst. Der 39 Jahre alte Ex-Geliebte der Frau wurde in der Nacht nach einem Verkehrsunfall in ein Günzburger Krankenhaus gebracht und dort erkannt.

Das teilte das Polizeipräsidium Niederbayern mit. Der Mann wurde festgenommen. Bauarbeiter hatten den 39-Jährigen bereits am Freitagvormittag betrunken und schlafend auf einem Grünstreifen neben der Autobahn 7 gefunden. Wegen einer leichten Kopfverletzung kam er ins Krankenhaus, verweigerte aber die Behandlung und verschwand schließlich. Später erfasste ein Laster den Mann auf einer Bundesstraße und verletzt ihn schwer. Er kam zurück ins Krankenhaus, wo er als Verdächtiger erkannt wurde.

http://www.zeit.de/news/2016-09/17/kriminalitaet-schwangere-getoetet-polizei-nimmt-tatverdaechtigen-fest-17161202 (Archiv-Version vom 20.09.2016)

Sieht wohl so aus als hätte er Selbstmord begehen wollen, es aber nicht ganz geschafft hat.

Meine Güte. Abgebrüht genug eine Frau einschließlich des ungeborenen Kindes in ihrem Bauch zu ermorden, aber zu feige um sich selbst zu richten? Umgekehrt wäre das wohl für alle Beteiligten besser gewesen.

Aber ist schon gut, dass man ihn lebend geschnappt hat - der Mann soll sich für sein Tun verantworten müssen. Diese Geschichte wird wohl nicht auf Totschlag hinauslaufen. Verzweiflung hin oder her - das war ein gewissenlos ausgeführter Mord.

@Dornröschen
im Prinzip auch meine Gedanken.

Ich vermute aber, dass mehr Wut/Hass im Spiel war, als Verzweiflung (Verzweiflung hätte-meine Meinung - eher zum Suizid geführt).

Auf Verzweiflung wird aber die Verteidigung abzielen, um dann einen Totschlag zu suggerieren (auch im Falle eines geplanten Mordes). Und dann wird noch an der schwierigen Kindheit gebastelt. Wäre jedenfalls nicht untypisch.

Schon möglich, dass da auch jede Menge Wut und Hass im Spiel waren. Sogar ziemlich wahrscheinlich, @Blondine . Falls es tatsächlich so sein sollte wie es scheint; dass der TV abserviert wurde, dann ist es grundsätzlich schon nachvollziehbar, dass er ziemlich durch den Wind sein dürfte. Aber das rechtfertigt nie und nimmer eine solche Tat. Zumal der Mann ja gewusst haben dürfte, dass er sich auf eine verheiratete Frau eingelassen hat .. da muss man im Grunde damit rechnen, am Ende den Kürzeren zu ziehen.

@Dornröschen
vielleicht ein Narzisst, der keine Ablehnung verträgt? Würde vielleicht erklären, warum er das Leben der Frau und des Babys beendet hat , aber nicht sein eigenes (aus narzisstischer Sicht wertvolleres ) Leben. Ein Narzisst rechtfertigt seine Taten aus seiner Sicht, eine andere Sicht zählt für ihn nicht.

Grundsätzlich stimmt Deine Einschätzung Narzissten betreffend wohl, @Blondine . Andererseits ist es schwer vorstellbar, dass einem Narzissten ein anderer Mensch überhaupt sooo wichtig werden könnte, dass er für diesen sein Leben zerstört. Sei es auch nur, indem er sich seine Zukunft durch einen Mord vermasselt. Aber da steckt man natürlich nicht drin.

Übrigens: Narzissten gibt es mehr als man denkt. Eine narzisstische Persönlichkeit begründet m. E. ohnehin keine Unzurechnungsfähigkeit. Da müsste etwas Schwerwiegenderes vorliegen.

@Dornröschen
stimme vollkommen zu, sehe ich auch so. Da war noch eine weitere Persönlichkeitsstörung oder sonstwas im Vordergrund, was zu dem Mord (für mich war es Mord) führte. Eventuell eine unglückliche Kombination (höflich ausgedrückt) mehrerer Störungen/Abgründe.

Und ja, Narzissmus begründet keine Unzurechnungsfähigkeit. Im Gegenteil, Narzissten handeln i.d.R sehr bewusst und berechnend.

Für mich ist das auch Mord, was sich da in Straubing zugetragen hat, @Blondine ! Der TV war sicherlich nicht in das Haus gegangen, um mit der werdenden Mutter ein Kaffeekränzchen abzuhalten. Ich denke er kam mit dem Vorsatz das Leben der Frau und ihres Kindes zu beenden. Vermutlich hatte er (wie Du schon geschrieben hattest) die Absicht sich anschließend selbst zu richten und war dazu nicht fähig.

Schlimme Sache!!! Das arme Baby....

Jetzt werden sich Fachleute mit den Fall beschäftigen...
und dann wird sich herausstellen, was passierte und wie es dazu kommen konnte....

Von den FB Beiträgen kann man den Eindruck bekommen, das Opfer war ein sehr tierlieber- und mitfühlended Mensch.... Was ja schonmal sympathisch ist....

Vielleicht waren ihre Tiere Jahrelang der "Kinderersatz"? Ich kenne die Frau ja nicht...Möglicherweise blieb die Ehe kinderlos und der Freund konnte diese Träume wahr machen... Entweder wollte er das Baby nicht, oder er wollte es mit ihr, aber sie hat die Ehe nicht aufgeben wollen.... oder es gab ganz andere Gründe....

Irgendwann wird die Wahrheit herauskommen und der Täter wird verurteilt.... Das Ergebnis wird sein:

Wir haben vier Verlierer!!!! :-(

Gut haben sie ihn lebend erwischt. Wenn er zur Tat eine Aussage tätigt, hilft dies evtl. der Aufarbeitung der Ehemannes. Ist ja doch oft ein wichtiger Punkt für die Aufarbeitung des Geschehens für Hinterbliebene. Leider befürchte ich, er wird sich irgendwann in der Zelle das Leben nehmen. Wäre nicht der erste dieser Fälle.
Gab es bei uns vor nicht all zu langer Zeit auch. Mutter ermordet ihre Kinder und versucht sich danach das Leben zu nehmen was Fehlschlägt, da sie sich mehrheitlich nur den Hals anritzt. Später erhängt sie sich in der Zelle.

Tragisch was für ein Ausmass diese aussereheliche Liebelei nehmen konnte wenn man einfach an einen falschen Menschen gerät. Zum Schluss sind mehrere Leben zerstört und die Hinterbliebenen(auch die Familie des Täters) müssen irgendwie damit weiterleben :(.

Auf seine Motivangabe bin ich gespannt. Also ob er der Vater des Kindes war oder ob es um einen verlassenen Geliebten geht, der dadurch durchdrehte.

Gibt es hier etwas Neues? Verhandlung, Geständnis ...? Ich habe leider nichts gefunden

Das was man in dem von @Previously geteilten Beitrag lesen kann ist echt harte Kost.
Demnach war es der on-off Geliebte und die Ehepartner auch nicht dabei, die Außenwand zu streichen:

Nach Überzeugung des Gerichtes suchte der 40-Jährige seine Ex-Geliebte im September 2016 in deren Haus auf und attackierte sie dort mit mehreren Messerstichen, unter anderem in den Bauch.

Der Ehemann der Frau kam kurz darauf mit einem Bekannten nach Hause und fand sie schwer verletzt im Flur liegend.

Was ich aber absolut nicht verstehen kann ist die Urteilsbegründung auf Totschlag und nicht auf Mord:

Dass das Urteil nicht auf Mord, sondern auf Totschlag lautete, begründete der Richter unter anderem damit, dass sich nicht habe nachweisen lassen, dass der Mann die Tötung seiner Ex-Geliebten geplant hatte. Zwar habe er ein Messer bei sich gehabt, als er zu ihr fuhr. Jedoch hätte er das auch zur Einschüchterung mitgenommen haben können - etwa um die Frau zu einem Gespräch zu zwingen.

Hervorhebung durch mich.
Also mal ehrlich, hör mir zu oder ich bringe dich mit dem mitgebrachten Messer um, nur so zur Einschüchterung...das finde ich unglaublich!

Ich hoffe für den Ehemann, dass er die ganze Sache einigermaßen gut verarbeiten konnte und jetzt ein halbwegs normales Leben führen kann.

Herbstkind schrieb:Also mal ehrlich, hör mir zu oder ich bringe dich mit dem mitgebrachten Messer um, nur so zur Einschüchterung...das finde ich unglaublich!

Weil eben nach deutschem Recht für einen Mord bestimmte Mordmerkmale vorliegen müssen. Planung ist kein Mordmerkmal. Wenn die Staatsanwaltschaft keine Mordmerkmale nachweisen kann, dann kann nur wegen Totschlags verurteilt werden.