Belästigung/Überfall auf Joggerin Nähe Freiburg

@Tschuggeyy
Da hier Kritik an der Polizei- und Öffentlichkeitsarbeit nicht so sehr gern gesehen wird, nur so viel: Man könnte ja auch Frauen und Mädchen in der Region mal ganz direkt warnen. Denn immerhin läuft ein Sexualmörder frei in der Gegend herum.

Das wäre eigentlich die Aufgabe der Polizei und der Politik. Das unterbleibt aber eben aus bestimmten Gründen, ein eventuelles weiteres Opfer wird also bewusst (?) in Kauf genommen von Polizei und Politik. So sehe ICH das, völlig subjektiv. Vielleicht aber ist es aber auch völlig anders, und morgen gibt es eine Pressekonferenz und die Täter werden alle als verhaftet gemeldet.

Kann so sein. Ist aber -denke ich- nicht sehr wahrscheinlich. Daher meine Meinung.

@MüllerSchulze
Aus welchen Gründen sollte die Polizei oder Politiker es unterlassen Mädchen direkt zu warnen? Das erschließt sich mir nicht. Ich kann verstehen wenn sie keine Tatrelevanten Fakten rausgeben, um den Täter später eventuell mit Insiderwissen überführen zu können, aber absichtlich nicht warnen? Das macht für mich keinen Sinn.
Ich hoffe sehr, dass es morgen eine solche Meldung gibt, auch wenn ich nicht so recht daran glauben kann.
Wie stellst du dir vor diese Frauen und Mädchen direkt zu warnen? Ne Bürgerwehr? Patroullien die Joggerinnen begleiten? Das erscheint mir Aufgabe der Polizei zu sein, und ich habe trotz Schwierigkeiten vertrauen in die Polizei. Ich denke nicht, dass diese bewusst weitere Opfer in kauf nehmen würden, um was auch immer zu decken.

Ich sehe keinen Zusammenhang zum Endinger Fall.
Eventuell könnte man konstruieren, ein möglicher Mehrfachtäter wohne in FR. Von da aus wären sowohl Endingen als auch Neustadt recht gut mit dem Zug erreichbar. Theoretisch - rein theoretisch - kann man da sogar ein Fahrrad in diesen Zügen transportieren.
Aber wie gesagt: Halte ich für extrem unwahrscheinlich, dass die Fälle in Kombination zu sehen sind.
Es sind nunmal leider mehrere potenzielle Sexualkriminelle unterwegs.

Ein Letztes zu der politischen Diskussion: Weder sollte man mE einen Generalverdacht gegen Flüchtlinge (ich kenne selbst welche) hegen noch ignorieren, dass zB die Übergriffe von Köln ohne Beispiel in der bundesrepublikanischen Kriminalgeschichte sind und nicht mit Schützen-, Oktoberfest oder Sonstigem verglichen werden können.

Die Frage ist auch: Werden die Fälle von Übergriffen auf Frauen im Freiburger Raum durch die Presse jetzt besonders hochgespielt? Ich kann mir gut vorstellen, dass es in den letzten Tagen (leider!) ebenso Übergriffe auf Frauen in anderen deutschen Städten gegeben hat, die vielleicht gar nicht den Weg in die Nachrichten finden...
Und die Frauen zu "warnen", wie es hier jemand vorgeschlagen hat, finde ich eine denkbar schlechte Idee. So etwas führt doch nur zur Panik. Sollen Frauen jetzt nur noch mit männlichem Geleitschutz auf die Strasse ? ;)

von hinten überraschend anfallen..so in etwa stelle ich mir auch die Tat in Endingen vor.

Es kann der gleiche Täter sein, muss aber nicht.
Wir haben ja leider nur von diesem Täter an der Schanze eine Personenbeschreibung
(ca. 30, kräftige Figur; dunkelhäutig . Kleidung ist ja veränderbar) und können hier keine Vergleiche ziehen.

also eher beim Vorgehen Vergleiche/Unterschiede suchen:

Gemeinsamkeiten :
sonntags, Frau alleine beim Joggen, ländliche Gegend, (versuchte) Sexualstraftat

Unterschiede :
abgebrochene, nicht durchgeführte Straftat
(die junge Frau hat wirklich großes Glück gehabt. Aber sicher jetzt auch den Schock ihres Lebens).
Sonst fällt mir nichts ein.




Zu den Statistiken habe ich eine Frage :

Weiß jemand (belegbar), ob Deutsche mit Migrationshintergrunde bei Statistiken als Deutsche oder als Ausländer zählen ? Gibt es hier verbindliche Vorgaben ?

Bei einer Ausbildungsplatz- Statistik (oder etwas ähnliches) habe ich mal gelesen, dass junge Migranten (die aber einen Doppelpass haben und auch oft schon hier geboren sind), dann als Deutsche zählen (finde aber keinen link dazu).

Vielleicht ist das auch flexibel - je nach gusto und Vorstellung des Auftragsgebers/Auswerters der Statistik (also themenbezogen) ?
Wie heißt es doch so schön : "Trau keiner Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast" :-)

@Blondine
"Migrationshintergrund" wird selten erfasst, es geht um die Staatsbürgerschaft, wenn eine Person bei der Polizei erfasst wird.
Dementsprechend gibt es auch wenig Statistiken zur Migrationshintergrund und Kriminalität. Welche Staatsbürgerschaft bei "Doppelpass" angegeben, kann ich auch nicht sagen.
Auch wenn es einige nicht glauben mögen und auch nicht hier her gehört, gibt es schon Anweisungen und Leitlinie zur Öffentlichkeitsarbeit der Polizei, wonach die ausländische Herkunft eines Verdächtigen möglichst unerwähnt bleiben soll, oder auch die Taten als solche.

Ich glaub das Problem im Freiburger Raum ist nicht ein Serientäter, sondern viele einzelne Täter. Möglicherweise Mehrfachtäter darunter....
Auch schon vor den beiden aufsehen-erregenden Fällen Maria L. und Carolin G. gab es ständig derartige Übergriffe. Zur Jahreswende war das Thema "Sexuelle Übergriffe und Vergewaltigungen" speziell in Freiburg auch schon sehr virulent. Demnächst gibt es einen Prozess gegen einen Serienvergewaltiger in Freiburg, der 2015/16 rund ein halbes Dutzend Sexualdelikte beging.

Kennt jemand hier im Thread die Hochfirstschanze und die Gegend? Hab mir einige Bilder und darüber hinaus Kartenmaterial angeschaut. Wie belebt ist diese Gegend am Wochenende um diese Jahreszeit?

Sonntag 15 Uhr ist eine wirklich bemerkenswerte Parallele zum Fall Carolin G. Und natürlich gegen eine Joggerin
Irgendwie würde ich wenn es derselbe Täter wäre, erwarten dass er sozusagen "professioneller" vorgeht.
Natürlich trotzdem ein Glück, dass nicht.

Sonntag 15 Uhr ist aber auch einfach eine beliebte Joggingzeit ;)

@Schneekristall
OK hast recht ;) Ich jogge nie, daher hab ich das nicht so auf dem Schirm ...

Hallo zusammen!

@Blondine : In der polizeilichen Kriminalstatistik, die jährlich vom Bundesinnenministerium für Deutschland (und von den einzelnen Länderinnenministern für die Bundesländer) herausgegeben wird, werden bei den Tatverdächtigen die Merkmale Alter, Geschlecht und Staatsangehörigkeit erhoben. Ein evtl. vorhandener Migrationshintergrund bei deutschen Staatsangehörigen wird nicht gesondert erfasst.
Im Übrigen ist die absolute Anzahl und auch der prozentuale Anteil der von Ausländern begangenen Straftaten noch weitaus höher als in diesen Statistiken ausgewiesen. Dies rührt daher, dass bei etlichen Delikten mit hohen Fallzahlen, aber geringen Aufklärungsquoten sehr hohe prozentuale Anteile von Ausländern begangen werden (z.B. einfacher Diebstahl), wobei der Fairness halber erwähnt werden soll, dass hierbei oftmals auch nicht-residente, d.h. extra für die Verbrechen einreisende Täter verantwortlich sind (Wohnungseinbruchdiebstahl, Diebstahl aus Kraftfahrzeugen, Diebstahl von Kraftfahrzeugen).

Zurück zum Fall: Ich glaube nicht, dass diese versuchte Vergewaltigung mit dem Mord in Endingen zusammenhängt. Für mich sieht das schlicht nach einer völlig ungeplanten Spontantat aus. Vermutlich dürfte auch der Täter in der Nähe wohnen (bzw. untergebracht sein). Es sollte auch kein übermenschlicher Kraftakt sein, ihn zu ermitteln.

@JamesRockford : Ich bin wenige Male an der Schanze vorbeigefahren. Sie ist nicht weit entfernt von bebautem Gebiet, aber doch weit genug weg, um unter geeigneten Umständen ein derartiges Verbrechen ungestört begehen zu können.

Viele Grüße
Ludwig

@Ludwig_01

Ludwig_01 schrieb:Es sollte auch kein übermenschlicher Kraftakt sein, ihn zu ermitteln.

ich bin auch der Meinung, dass man diesem Täter recht schnell findet. Zumindest hoffe ich das.
Aber ob man ihm die Tat auch stichhaltig nachweisen kann, ist dann wieder eine andere Frage.


Ich hoffe, er fällt nicht noch einmal eine Frau an (aber ich befürchte es, er ist wohl auf diesem Trip und im fortgeschrittenen Stadium seiner Phantasie/Planung bzw. war ja schon mittendrin)

Titisee-Neustadt hat ca. 12 000 Einwohner (Endingen: 9 000). Sollte der Taeter dort wohnhaft sein, so dürfte er gefunden werden.

Für eine "ungeplante Spontantat" passt für mich nicht die Uhrzeit und die Örtlichkeit.
Bei dem Vorfall in Freiburg, Nähe Uniklinik ist wohl eher von einer "Spontantat" zu sprechen...

@Tschuggeyy

Tschuggeyy schrieb:Wie stellst du dir vor diese Frauen und Mädchen direkt zu warnen?

Ganz einfach. Ein Polizeisprecher spricht in irgendein Mikro die Worte: "Wir warnen im Umkreis von x Kilometern die Frauen und Mädchen, alleine nach Joggen zu gehen."

Klingt einfach, ist es auch.

Aber kein Politiker oder Polizist dieser Welt wil freiwillig sowas in ein Mikro sprechen.

@Schneekristall
Einfach mal sich drüber schlau machen. Freiburg ist die kriminellste Stadt von BaWü. Googeln hilft meistens.

Schneekristall schrieb:Sonntag 15 Uhr ist aber auch einfach eine beliebte Joggingzeit ;)

Na klar. Da ich selber echter Ausdauersportler bin, ist mir die "Sonntags-Regel" in keiner Weise bewusst gewesen. Na klar, da joggen außergewöhnlich viele SonntagsläuferInnen.

Danke für den Hinweis!


@lastmanonearth
Aber es passt sehr zu einem anderen Fall, der-Fall-du-weißt-schon-welcher-Fall!

Vorfall Freiburg: "Am Morgen des 11. Dezember hat eine 23-jährige Frau eine Disco in der Freiburger Innenstadt verlassen. Sie war bei Freunden zu Besuch und begab sich auf den Heimweg. Nachdem sie aus der Straßenbahn an der Haltestelle "Kilianstraße" ausgestiegen war, lief sie über das Universitäts-Areal. Im Bereich der Hartmannstraße sprach sie gegen 6.45 Uhr ein unbekannter Mann an. Als sie versuchte, wegzurennen, verfolgte sie der Unbekannte, brachte sie zu Fall und ging sie in sexueller Absicht an. Die junge Frau konnte den Täter wegstoßen und flüchten.

Sie beschrieb den Täter folgendermaßen: Männlich, etwa Ende 20 bis Ende 30, normale Statur, zirka 170-175 cm groß. Er trug eine auffällige, dunkelblaue Strickmütze mit weißem Markenemblem, eine dunkle, glänzende Jacke (eventuell Trainingsjacke) und vermutlich Bluejeans. Er war hellhäutig und sprach gebrochen Englisch mit osteuropäischem Akzent."

Quelle: http://www.badische-zeitung.de/unbekannte-verueben-sexuelle-uebergriffe-auf-junge-frauen

@Tschuggeyy

Tschuggeyy schrieb:Aus welchen Gründen sollte die Polizei oder Politiker es unterlassen Mädchen direkt zu warnen?

Weil das a) sehr schlecht für die Popularität ist, denn man muss den Menschen schlechte Nachrichten schicken und b) im Fall den wir verhandeln auch noch absolut politisch unkorrekt wäre. Man müsste eine politisch völlig unkorrekte Warnung aussprechen. Jeder Polizist, jeder Politiker, der richtig karrieregeil ist, der würde alles tun. Nur nicht eine solche Warnung herausgeben.

@MüllerSchulze

So...hab mich "schlau" gegoogelt... Freiburg ist in der Tat die Stadt mit den meisten Gewaltdelikten in Bawü. Die Anzahl der Sexualdelikte ist in den letzten Jahren jedoch nicht gestiegen, die Anzahl anderer Gewaltdelikte dagegen schon...

@Schneekristall

Die Zahlen in Köln sind sicherlich auch ähnlich. Entschuldigung, aber sprechen wir jetzt über Statistiken, über Tatverdächtige, über Taten, die nicht zur Anklage führten? Man kann alles mögliche schön reden. Wenn man in Frankfurt nach der Silvesternacht 2015/1016 darüber nachdenkt, den Eisernen Steg nur für Frauen zugänglich zu machen, dann frage ich mich, in welcher Welt wir leben? Frauen wollen mit ihren Partnern zusammen Silvester erleben. Was ist das für eine unglaubliche Diskriminierung, Männern den Eisernen Steg zu verbieten?

Vor 30 Jahren haben Frauen hierzulande darum gekämpft, nicht mehr mit Fräulein angeredet zu werden.