Totenschädel am 17.12.2016 in Dachsbau gefunden

Bin gerade auf diesen Knochenfund aufmerksam geworden.
In Hüfingen wurde am am Samstag den 17.12.2016 ein vermooster Totenschädel in einem Dachsbau gefunden.
Der Unterkiefer fehlt und der Totenschädel soll sich schon längere Zeit im Wald befunden haben.

Hüfingen-Behla. Nach dem Fund von Schädelknochen bei Behla soll eine DNA-Analyse weitere Erkenntnisse bringen. An den älteren Knochen wird nach verwertbaren Spuren gesucht, wie ein Polizeisprecher gestern sagte.

Vermissten-Datenbank wird überprüft

Zudem werde eine Datenbank mit vermissten Menschen überprüft. Laut Polizei wird bis Ende des Jahres mit Ergebnissen gerechnet.

Ein Jäger hatte den Schädel am Samstag an einem Dachsbau gefunden. An dem Knochen fehlte der Unterkiefer. Der Schädel dürfte der Polizei zufolge länger dort gelegen haben. Aktuelle Vermisstenfälle spielen daher in diesem Fall keine Rolle. Da der Schädel bereits mit Moos bedeckt war, geht man davon aus, dass der Todeszeitpunkt bereits einige Zeit zurück liegt.

Beamte suchten das Waldstück um den Dachsbau ab, fanden aber keine weiteren menschlichen Überreste.  

http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.huefingen-eine-dna-analyse-soll-erkenntnisse-bringen.62223876-5675-4826-afd0-c93bfc0a7050.html

Gibt es in der Umgebung von Hüfingen (Baden Württemberg) ältere Vermisstenfälle?
Sind da jemand welche bekannt?

ich kenne nur den von dezember 1991 villingen,walter hirt

Ganz so lange dauert es aber auch nicht, bis etwas mit Moos bedeckt ist. Wie lange mag das dauern? Ein paar Jahre allenfalls.

Moos waechst auf jeden Fall nur, wenn es Sonnenlicht abbekommt. War der Schaedel also aussen an dem Bau? Oder wurde er erst spaeter dorthin verschleppt?

Wenn es ein Schaedel mit Zaehnen ist, dann sollte es mit der DNS nicht so schwer sein. Und der Zahnstatus koennte ja auch mit ganz altmodischen Methoden weiterhelfen.

Hüfingen hat ein kleines, aber feines Stadtmuseum, in dem vor- und frühgeschichtliche Funde aus der Umgebung ausgestellt sind.

Der Schädel könnte ebenso ein Fund aus dieser Zeit und damit für Archäologen interessant sein.

Fundort Hüfingen Ortsteil Behla liegt auch verdammt nah an der Schweizer Grenze, ca. 15 Minuten mit dem Auto - seit Jahren mit so gut wie keinerlei Kontrolle (Schengen)!

lilleby schrieb:Der Schädel könnte ebenso ein Fund aus dieser Zeit und damit für Archäologen interessant sein.

Unwahrscheinlich, dafür müsste er tiefer liegen. Es kommt zwar immer mal wieder vor, dass Tiere etwas Altes aus dem Erdreich hervorwühlen, aber ein Schädel scheint mir dafür zu groß.

@Menedemos schrieb:

Menedemos schrieb:Unwahrscheinlich, dafür müsste er tiefer liegen. Es kommt zwar immer mal wieder vor, dass Tiere etwas Altes aus dem Erdreich hervorwühlen, aber ein Schädel scheint mir dafür zu groß.

Wie denkst du über die Störung eines Hügelgrabes durch Grabräuber? Unterkiefer und Skelett fehlen, könnten sich demnach noch unter der Erde - im Dachsbau - befinden.

@lilleby
In Hügelgräbern liegen in der Regel Urnen und keine Skelette.

Spontan würde mir mal der 32 Jahre alte Fall Joachim Bruckauf einfallen... würde geographisch passen, wir wissen aber auch noch nicht wie lange der Schädel tatsächlich dort lag..

@maxxb74

Joachim Bruckauf auf Video (Seite 19)

Stimmt, das ist extrem nahe. Vielleicht endlich ein Hinweis in diesem Fall?

@Saxnot555 schrieb:

Saxnot555 schrieb:In Hügelgräbern liegen in der Regel Urnen und keine Skelette.

In Hügelgräbern wurden nicht nur Urnen beigesetzt, sondern ebenso Ganzkörperbestattungen durchgeführt.

Das Gebiet um Donaueschingen/Villingen-Schwenningen ist reich an Hügelgräbern. Schöne Beispiele für Körper- und Urnenbestattungen samt Grabbeigaben:

http://www.denkmalpflege-bw.de/fileadmin/media/publikationen_und_service/infobroschueren/Flyer_Grabh%C3%BCgel_Villingen-Schwenningen.pdf

Nachdem Hüfingen's früheste archäologische Funde aus der Bronzezeit stammen, wären Knochenfunde aus dieser Zeit nicht abwegig. Eine Zuordnung des Schädels in die Neuzeit ist natürlich ebenso möglich.

Die Untersuchungsergebnisse bleiben abzuwarten. Ich bin gespannt darauf.

Im Fall Bruckauf liegt DNS vor, das sollte sich also einfach feststellen lassen.

Joachim Bruckauf auf Video (Seite 18) (Beitrag von susan1968)

Es ist schon eine deutliche raeumliche Naehe, es wuerde naheliegen, das genau abzuklaeren. Das ist ein duenn besiedeltes Gebiet.

Hallo zusammen....
ich bin die Schwester von Joachim!
Ja die DNS liegt den Behörden vor!
Es ist wirklich nicht sehr weit weg.
Ich hoffe es klärt sich bald 😦

@susan1968
Auf alle Fälle würde ich die Polizei, die den Fund des Schädels bearbeitet, auf Joachim aufmerksam machen, evtl. beschleunigt das die Ermittlungen, so daß Du schneller Gewißheit hast.

@seli
Versuche morgen zu schauen .... ob ich die Adresse des Beamten noch finde.
Danke

@susan1968

Laut Presseberichten ermittelt die Kripo Villingen. Das muessten die hier sein:

https://www.service-bw.de/organisationseinheit/-/sbw-oe/Kriminalkommissariat+VillingenSchwenningen-6006647-organisationseinheit-0

Es waere vielleicht wirklich gut, die anzurufen, und sie auf Deinen Bruder aufmerksam zu machen. Immerhin wurde nur wenige Kilometer von der letzten gesicherten Sichtung in diesem Vermisstenfall gerade ein Schaedel entdeckt.

Wurde denn damals bei Deinem Bruder der Zahnstatus ermittelt? Oder gibt es andere besondere Kennzeichen an den Zaehnen des Oberkiefers?

Es ist natuerlich hart, so etwas zu sagen, aber es sieht nun eben doch danach aus, dass Dein Bruder nicht mehr am Leben ist. Auch wenn er als Grossstadtkind vielleicht etwas mehr von der grossen weiten Welt mitbekommen hat als so manches Landei, halte ich es doch fuer unwahrscheinlich, dass er es mit acht Mark in der Tasche geschafft haette, dort vom flachen Land wegzukommen und ein neues Leben aufzubauen, ohne dass es jemand mitbekommen haette. Und genau deshalb sollte man bei einem solchen Fund eben hellhoerig werden.

Gib ihnen einfach die harten Fakten, dass er sozusagen aus dem Nachbardorf verschwunden ist, und dass man ihn nie gefunden hat. Das sollte schon einmal ausreichen, dass sie genauer hinsehen.

Und die Sache mit dem Moos glaube ich nicht, das waechst doch recht schnell. Es dauert sicher nur ein paar Jahre, bis sich Moos irgendwo bildet.

@AnnaKomnene
Guten Morgen
Ob es einen Status seiner Zähne gibt weiß ich nicht.
Danke für die Adresse!
Gruß
Susan

Habe denen erstmal eine Mail als Hinweis geschickt.
Danke

Komischer Fund, wer guckt denn in Dachsbauten rein? Und wie mag der Schädel da reingekommen sein? Beim Graben des Baus hat der Dachs ihn sicher nicht hochgebuddelt, dann müssen da ja noch mehr Knochen zu finden sein, also wäre wahrscheinlicher, dass er den Schädel selbst da reingeschleppt hat, oder? Dann wäre aber anzunehmen, dass da noch was "dran" war, als er das tat, denn warum sollte er ihn sonst in den Bau schleppen, wenn nicht als Nahrung? Fragt sich dann nur, wie lang Dachse so in ihrem Bau leben/wohnen, dann könnte man eingrenzen, wie lange das schon her sein kann.

OK, das kann also tatsächlich schon ein lang zurückliegender Fund sein:

"Ein Dachsbau kann über Jahrzehnte oder vermutlich sogar Jahrhunderte benutzt werden. Jede Generation dehnt ihn weiter aus und fügt weitere Wohnkammern hinzu. Ein in England untersuchter Dachsbau umfasste 50 Kammern und 178 Eingänge, die durch insgesamt 879 Meter Tunnel miteinander verbunden waren."
Wikipedia: Europäischer Dachs#Verhalten