Zerstückelte Leiche in Kühltruhe entdeckt

http://m.bild.de/regional/berlin/leiche/zerstueckelter-rentner-entdeckt-49832808.bildMobile.html

Berlin – Nach BILD-Informationen ist in einer Tiefkühltruhe in einer Wohnung in Berlin-Prenzlauer Berg die Leiche eines 90 Jahre alten Rentners entdeckt worden. Sie soll in mehrere Teile zerstückelt worden sein und seit mindestens zehn Jahren darin liegen, hieß es aus Ermittlerkreisen. Ein Tatverdächtiger (55) wurde festgenommen.

Wäre nicht das erste mal das jemand durch solch eine straftat die rente eines anderen weiter bezieht.

Klingt auf jeden fall sehr danach.

@aero
Ja, das war auch mein erster Gedanke. Hoffentlich war es so und der alte Mann ist nicht vorher ermordet worden, sondern eines natürliche Todes gestorben. Dann wäre es zumindest kein Mord sondern "nur" Leichenschändung, Störung der Totenruhe und Sozialbetrug.

Wie ist das wohl mit den 90 Jahren zu verstehen? WÄRE er jetzt 90, wenn er nicht vor über 10 Jahren in der Truhe gelandet wäre, oder war das das Todesalter? Komisch, so ein alter Mensch hat doch auch Ärzte, Nachbarn - dass sie keiner wunderte, den 10 Jahre nicht mehr gesehen zu haben.

@xfairyx


Könnte genauso sein das der mann eines natürlichen todes gestorben ist und das ersteinmal verschwiegen werden sollte.

@Comtesse

Comtesse schrieb:Komisch, so ein alter Mensch hat doch auch Ärzte, Nachbarn - dass sie keiner wunderte, den 10 Jahre nicht mehr gesehen zu haben.

Das stimmt was du da schreibst.

Da ist doch eine viel größere betreuung nötig von ärzten usw.

Aber man hört auch immer wieder von den tragischen fällen, wo menschen jeden alters alleine und ohne kontakte zu haben, wochen-oder monatelang nach einem natürlichen tod in ihrer wohnung lagen.

Aber wie auch immer, ob der verstorbene durch einen natürlichen oder einen gewaltsamen tod verstarb, das zerstückeln der leiche ist wie schon angesprochen ein straftatbestand für sich, der noch vom beschuldigten erklärt werden muß und gesondert behandelt wird.

@aero
Das Desinteresse am Nächsten ist schon sehr groß. Meiner Hausärztin bin ich scheißegal. Die hat genug Patienten. Es würde ihr nicht auffallen, wenn ich mich nicht mehr behandeln ließe.

Zum Glück habe ich noch einige soziale Kontakte. Viele Ältere haben das nicht mehr. Die setzen am Sonntag Stofftiere auf die Stühle im Esszimmer, um eine Familienmahlzeit zu simulieren. Hab ich tatsächlich mal mit eigenen Augen gesehen, als ich einen Achtzigjährigen besuchte. Das hat mir die Kehle abgeschnürt.

Aber durch das Auffliegen eines solchen Falles erscheint es auf einmal wieder möglich, daß auch Kristin Harder noch irgendwo ist. Wie lange ist eigentlich die durchschnittliche Funktionsdauer einer Tiefkühltruhe?

@Saxnot555

Saxnot555 schrieb:Zum Glück habe ich noch einige soziale Kontakte. Viele Ältere haben das nicht mehr. Die setzen am Sonntag Stofftiere auf die Stühle im Esszimmer, um eine Familienmahlzeit zu simulieren. Hab ich tatsächlich mal mit eigenen Augen gesehen, als ich einen Achtzigjährigen besuchte. Das hat mir die Kehle abgeschnürt.

Das ist leider ein negativer sozialer zustand wenn menschen alleine leben und sich einsam fühlen.

Das gibt es nicht nur bei älteren menschen.

Saxnot555 schrieb:Wie lange ist eigentlich die durchschnittliche Funktionsdauer einer Tiefkühltruhe?

Weiß nicht ob die frage jetzt hier so angebracht ist auch wenn das indirekt mit dem thema zu tun hat.

Comtesse schrieb:Komisch, so ein alter Mensch hat doch auch Ärzte, Nachbarn - dass sie keiner wunderte, den 10 Jahre nicht mehr gesehen zu haben.

Wenn die Nachbarn unangenehme Fragen stellen, sagt man einfach Oma/Opa ist jetzt im Pflegeheim und gut ist.

Saxnot555 schrieb: Wie lange ist eigentlich die durchschnittliche Funktionsdauer einer Tiefkühltruhe?

Letztes Jahr habe ich meine funktionstüchtige Kühltruhe von Foron aus DDR Zeiten bei ebay vertickert, die hatte schon über 30 Jahre auf den Buckel.

Was mich aber wundert: Wer soviel kriminelle Energie aufbringt eine Leiche zu zerstückeln wieso schafft er sie nicht ganz aus der Wohnung raus? Ich meine irgendwo verbuddeln wäre doch ein Tick sicherer gewesen, als in einer Wohnung zu der man als Täter Bezug hatte...

P.S. Sowas würde doch nur jemand machen, der vor ein paar Tropfen Blut umfällt und zufällig zu Hause so eine Riesentruhe hätte wie im Supermarkt für die Fertiggerichte und darin die Leiche legt...

Das Desinteresse der Hausärzte ist mir nicht so ganz plausible.
Z. B. die Krankenkassen proklamieren das sog. Hausärzteprogramm. Daran sind die Hausärzte sehr interessiert. Das ist eine vertragliche Verpflichtung zwischen Hausarzt - Krankenkasse - Patient. Hier fällt auf, wenn der Patient über geraume Zeit sich nicht in der Sprechstunde vorstellt.

Nur ist hier natürlich die Voraussetzung, dass es hausärztliche Connection gibt.
Fernab jeglicher Kommunikation hilft nichts!!!

Suinx schrieb:Was mich aber wundert: Wer soviel kriminelle Energie aufbringt eine Leiche zu zerstückeln wieso schafft er sie nicht ganz aus der Wohnung raus? Ich meine irgendwo verbuddeln wäre doch ein Tick sicherer gewesen, als in einer Wohnung zu der man als Täter Bezug hatte...

P.S. Sowas würde doch nur jemand machen, der vor ein paar Tropfen Blut umfällt und zufällig zu Hause so eine Riesentruhe hätte wie im Supermarkt für die Fertiggerichte und darin die Leiche legt...

Wenn es demjenigen darum ging, die Rente weiter monatlich zu kassieren, dann wäre es nicht in seinem Interesse, dass die Leiche irgendwann gefunden wird, da war sie Zuhause in der Kühltruhe gut aufgehoben. Ich denke, Täter und Opfer teilten denselben Haushalt, wahrscheinlich Verwandtschaft. Dann lag der "Opa" plötzlich tot im Bett und da man kein eigenes Einkommen hatte sondern von seiner Rente lebte, durfte das nicht sein, also musste er weiterleben offiziell. So stelle ich es mir vor. Wobei der Altersunterschied auf Vater-Kind-Verhältnis schließen lässt. Interessant wäre, wieso man ihn nun fand. Wurde er doch von jemandem vermisst, der sich nach über 10 Jahren Hinhalterei nicht mehr abspeisen lassen wollte? Wenn mir z.B. einer 10 Jahre lang erzählen würde, mein Bekannter XY ist zu krank für Besuche, wäre ich auch irgendwann misstrauisch.

@Comtesse

gefunden wurde der Rentner, weil ein Nachbar ihn als vermisst gemeldet hat.
Verwandt ist der Täter allem Anschein nach nicht mit dem Opfer, die Polizei schreibt jedenfalls nicht davon.

Gemeinsame Meldung Polizei und Staatsanwaltschaft Berlin
Nr. 0117
Polizeibeamte haben in der vergangenen Woche einen Mann wenige Tage nach einem Leichenfund in Prenzlauer Berg festgenommen. Ein Ermittlungsrichter erließ einen Haftbefehl wegen des Verdachts des Raubmordes.
Ein Mieter eines Wohnhauses in der Hosemannstraße meldete seinen Nachbarn bei der Polizei als vermisst, den er schon lange nicht mehr gesehen hatte. Am 9. Januar 2017 öffneten Feuerwehrleute auf Anforderung der Polizei gegen 19 Uhr die Wohnung des vermissten Rentners. Schließlich entdeckten die Beamten den 90-Jährigen in der Tiefkühltruhe. Bei der rechtsmedizinischen Untersuchung in der Charité stellte sich heraus, dass der betagte Herr Opfer eines Tötungsdeliktes geworden war.
Die gemeinsamen Ermittlungen der 8. Mordkommission und der Staatsanwaltschaft führten zu dem Verdacht, dass der Rentner schon vor etwa zehn Jahren getötet und eingefroren worden sein könnte. Während der Ermittlungen stellten die Beamten auch fest, dass noch im Dezember und Januar Geld von einem Unbekannten von dem Konto des Toten abgehoben worden war. Von diesem Mann wurden Videoaufnahmen in einer Bankfiliale gesichert. Ein Tatverdächtiger, der vom äußeren Erscheinungsbild der in der Bankfiliale gefilmte Mann zu sein schien, wurde schließlich am Abend des 10. Januar 2017 in der Nähe der Wohnung des Rentners festgenommen. Dieser 55-Jährige führte persönliche Gegenstände des Opfers mit sich. Am Mittwoch erließ ein Richter einen Haftbefehl gegen ihn.
Die Hintergründe der Tat sind bislang unklar und Gegenstand der weiter andauernden Ermittlungen.

http://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/pressemitteilung.552122.php

Fordert die Rentenkasse nicht alle x-Jahre einen Nachweis, dass man noch lebt (persönliche Erscheinung bei einer Meldestelle)? mir war so.

@Lars01
Ein Verwandtschaftsverhältnis wird oft nicht veröffentlicht, wenn es zur Identifizierung des Verdächtigen dienen kann. Aber es ist nur eine Mutmaßung von mir, natürlich kann es auch z.B. eine nicht verwandte Pflege- oder Betreuungsperson gewesen sein, die dahinter steckt, wenn das Opfer z.B. keinerlei Verwandtschaft mehr hat. Kinder, Neffen und andere Verwandte würden sich aber sicher nicht von einem Außenstehenden 10 Jahre auf Abstand halten lassen, zumal derjenige auch die Kontrolle über die Wohnung gehabt haben muss, in der die Truhe stand. Dies wird wohl die Wohnung gewesen sein, in der auch das Opfer starb, macht ja sonst keinen Sinn, jemanden in eine andere Wohnung zu karren, um ihn dann da einzufrieren.

Lars01 schrieb:Fordert die Rentenkasse nicht alle x-Jahre einen Nachweis, dass man noch lebt (persönliche Erscheinung bei einer Meldestelle)? mir war so.

Nein, davon habe ich noch nie was gehört. Wie soll das auch gehen, viele Rentner sind irgendwann nur noch bettlägerig und pflegebedürftig, das wäre ja eine Zumutung. Kontrollen (auch durch Besuche) wären aber sicher nicht verkehrt, wie man an solchen Fällen sieht. Nur unser Renten- und Pflegeapparat ist eh schon völlig überlastet, für sowas haben die kein Personal. Dabei sind alte Menschen durch ihre schwächer werdende Konstitution genau so schutzbedürftig wie Kinder, wo es ja auch die U-Untersuchungen beim Arzt gibt, die Pflichtbesuche sind.

Wenn man Pflegegeld bezieht dann muss man halbjährlich oder vierteljährlich (je nach Pflegegrad) einen Beratungseinsatz in Anspruch nehmen. Ansonsten werden die Leistungen eingestellt.

Solche Fälle würden früher aufgedeckt wenn es bei der Krankenkasse eine Kontrollfunktion gäbe. Dass ein 90-jähriger zehn Jahre lang keine ärztliche Versorgung benötigt ist doch mehr als unwahrscheinlich.

Was mich zum höchaten wundert ist, dass der Nachbar jetzt die Polizei rief weil er den Nachbarn länger nicht gesehen hat. Da wartet er zehn Jahre mit? Passt doch irgendwie nicht oder?

@catia
Ich denke, der Nachbar wird schon länger misstrauisch gewesen sein, wurde aber wahrscheinlich vom Festgenommenen immer wieder beschwichtigt. Gut, 10 Jahre vertrösten ist schon sehr lang, aber wer weiß, was ihm erzählt wurde? Auf jeden Fall hat er den alten Herrn nicht abgeschrieben und auch noch nach 10 Jahren an ihn gedacht und ist dann auch aktiv geworden. Wer weiß, ob außer ihm jemand überhaupt noch wusste, dass es den Vermissten einmal gab? Die meisten Leute sind heute so oberflächlich und kennen ihre Nachbarn nicht mal. Sicher war der Nachbar auch schon älter. Ältere Leute sind leichter zu täuschen.

Ja, bei der Krankenkasse müssten die Alarmglocken läuten, wenn ein 90jähriger 10 Jahre nicht beim Arzt war. Kann im Computerzeitalter auch kein Hexenwerk sein, da einen automatischen Alarm bei den Versichertendaten einzurichten. Ärzte kann man wechseln, wenn da ein Patient wegbleibt, denken die, der geht jetzt woanders hin. Aber die Krankenkasse sieht ja alles. Manchmal ist doch alles Bananenrepublik.

Ja gut, zehn Jahre finde ich jetzt auch bemerkenswert, aber besser spät, als nie.
Früher darauf aufmerksam machen, hätte am Tod des Mannes jetzt auch nichts geändert.
Höchstens weitere Fälle von Raubmord verhindern. Vielleicht ist der Anzeiger auch schon älter und nicht mehr ganz dabei.

Oh gott wie schrecklich!

Ob der TV auch in dieser Wohnung lebte?

Wer hat sich um laufende Zahlungen gekümmert die der alte Herr die letzten Jahre hätte tätigen müssen?
Nebenkosten, Stromkosten etc. ?
Die werden ja über die letzten Jahre irgendwie mal erhöht worden sein.
Nachforderungen und Erhöhung der Kosten müssen, wenn der alte Herr nicht gerade Online Banking Betrieb, persönlich am Schalter getätigt werden. Bzw es müssen Überweisungen ausgefüllt und unterschrieben werden.
Hatte der TV ein Vollmacht über sein Konto?

Wie schrecklich das es 10 Jahre brauchte bis jemand Verdacht geschöpft hat.

Apocharliepse schrieb: Wer hat sich um laufende Zahlungen gekümmert die der alte Herr die letzten Jahre hätte tätigen müssen?
Nebenkosten, Stromkosten etc. ?

Gute Frage @Apocharliepse, der TV scheint sich um alles für alle zufriedenstellend gekümmert zu haben. Nur dass mit dem Geruch hatte er zeitweise? nicht im Griff. Aber hätte sich die Polizei nicht solange bitten lassen, ja dann...

Text
Ob sich der Tatverdächtige und das Opfer kannten und in welchem Verhältnis sie zueinander standen, sei noch offen, sagte ein Polizeisprecher. "Bild" berichtet von einer Freundschaft zwischen den beiden Männern. Der Tatverdächtige habe sich um die Wohnung des Opfers gekümmert und zum Beispiel Handwerker für Reparaturen hineingelassen, zitiert das Blatt einen Ermittler.

Ein Nachbar sagte der rbb-Abendschau, er habe Anfang Januar 2007 bei der Polizei nachgefragt, ob sie mal nach dem alten Mann schauen könnte. Als Antwort habe er bekommen: "Der gute Mann ist erwachsen." Er habe mitgeteilt, dass der Nachbar verschwunden sei, die Polizisten hätten sich nicht weiter dafür interessiert.

Medienberichten zufolge wurde die Polizei auch mehrmals über den Notruf über eine Geruchsbelästigung in dem Mietshaus informiert, ohne dass etwas passierte. Erst ein Anruf auf dem zuständigen Polizeiabschnitt im Januar habe zum Auffinden der Leiche geführt.

http://www.rbb-online.de/panorama/beitrag/2017/01/rentner-tot-in-tiefkuehltruhe.html

Ich habe heute im RBB ei Interview mit dem Nachbarn gesehen.
Nach seiner Aussage hat er mehrmals über Jahre bei der Polizei angerufen und über den "komischen"Geruch aus der Wohnung berichtet und das er den Mann eine Weile nicht gesehen hatte. Das erste mal bereits 2007!
Er hat die Polizei mehrfach gebeten doch mal nach dem Rechten zu sehen.
Diese haben ihn aber nicht für voll genommen und teilweise noch frech geantwortet.
Ihm wurde sogar Missbrauch des Notrufes vorgeworfen
Dann ist er persönlich zum nächsten Polizeirevier gegangen.
Irgendwann haben dann die Polizisten mal mit Hilfe einer Leiter in die Fenster der Hochparterre Wohnung geschaut, aber nichts verdächtiges wahrgenommen.

Laut Zeitung soll es sich um einen Mord im Homosexuellen Milieu gehandelt haben. Der 55 jährige Täter hatte wohl alle Vollmachten um die Geschäfte des Rentners zu erledigen. Er hat auch mehrmals Handwerker in die Wohnung gelassen, die nichts mitbekommen haben.

Die ganzen Jahre hat der vermutliche Täter gut von der Rente gelebt und auch regelmäßig den Briefkasten geleert usw.