Carolin G. und Lucile K. Opfer eines Serienmörders?

Ich halte es zwar für nicht extrem wahrscheinlich, aber immerhin möglich, dass die DNA Übereinstimmungen auf Artefakten, sprich Verunreinigungen beruhen. Also ähnlich dem Heilbronner Phantom.
Gerade weil die Nachweissensitivität immer besser wird, ist es möglich dass Spuren von DNA und DNA-Fragmenten mittlerweile wahrgenommen werden, die vorher unerkannt blieben. Und dabei kann es sich auch um Reste von Resten handeln, die beim Herstellungsprozess von Laborutensilien an diesen anheften bleiben. Und die bis vor kurzem eben unnachweisbar waren.

Jedenfalls soll man das nicht kategorisch ausschließen, siehe Fall Peggy und Heilbronn.

Klar ist so ein mobiler Täter denkbar, dafür gibt es ja auch Vergleichsfälle und Serien.
Ein bisschen merkwürdig finde ich beim Endinger Fall, dass er so abseits der Stadt aktiv wurde. Meiner Meinung nach muss der Täter sehr gute Kenntnis der Örtlichkeiten gehabt haben, um überhaupt zu wissen, dass er dort in den Weinbergen mit einem Opfer rechnen kann, also dass da überhaupt eine vorbei kommt, zumal bei diesem schlechten Herbstwetter. Ein Ortsansässiger könnte das viel besser einschätzen. Der wüsste auch, wer jeden Tag joggen geht. Das finde ich schwierig mit einem transnationalen Fernfahrer in Einklang zu bringen.

Auf den Kufsteiner Fall passt dieses Profil schon besser. Die Örtlichkeiten dort hat man schneller erfasst, was die tatrelevanten Parameter angeht.

Naja mal schauen. Wenn die Spur echt ist, kann was daraus werden.

@itfc

itfc schrieb:Ich Bin die Strecke Jahrelang gefahren und gerade der Autohof bei Kufstein und auch bei Endingen in der Gegend werden gerne genutzt am Wochenende weil vor der Grenze Schweiz dann kaum was kommt wo was frei ist und Kufstein dem Fahrer etwa 15 Euro mehr bringt an Spesen als 15 KM vorher in Deutschland anzuhalten.

Wie würdest du das einschätzen: Wenn einer in Kufstein 5km hinter der deutschen Grenze Rast macht, wegen Wochenendfahrverbot, das in AT samstags um 15.00 beginnt in DE aber erst um 22.00 - deutet das nicht darauf hin, dass er in Richtung Brenner unterwegs war, und jedenfalls nicht aus Österreich heraus, sondern rein?
Und was passiert wenn ein LKW zb um 15.15 einfach die letzten paar km weiterfährt um ausser Landes zu kommen. Kriegt der Ärger, wenn Polizei es mitbekommt, oder wird das toleriert?

Warum kriegt man für einen Stopp in Kufstein 15€ mehr Spesen?

alexm schrieb:Meiner Meinung nach muss der Täter sehr gute Kenntnis der Örtlichkeiten gehabt haben, um überhaupt zu wissen, dass er dort in den Weinbergen mit einem Opfer rechnen kann, also dass da überhaupt eine vorbei kommt, zumal bei diesem schlechten Herbstwetter.

Hier wurde ja schon öfter erwähnt, dass er sie auch bereits im Bereich der Stadthalle oder jedenfalls von irgendeinem Parkplatz/Stellplatz aus das erste Mal gesichtet haben könnte. Je nach eigener Mobilität (Fahrrad, PKW o.ä.) kann er dann nachgefahren sein, sie zum Beispiel überholt haben. Das jemand bei dem Wetter sich in den Weinbergen postiert hat, ohne Wissen ob wirklich ein Opfer vorbeikommen wird, glaube ich nicht. Aber das haben wir zu Beginn des Carolin-Fadens schon oft und ausführlich hin- und her diskutiert. Da spalten sich die Meinungen.

alexm schrieb:Ein Ortsansässiger könnte das viel besser einschätzen. Der wüsste auch, wer jeden Tag joggen geht. Das finde ich schwierig mit einem transnationalen Fernfahrer in Einklang zu bringen.

Spricht für mich nichts dagegen, dass der Täter trotz Mobilität die Gegend einigermaßen kennt. Entweder weil er schon öfter dort war oder weil er aus der Region stammt bzw. einen Bezug hat, der über die Arbeit hinaus geht.

Misterioso schrieb:Spricht für mich nichts dagegen, dass der Täter trotz Mobilität die Gegend einigermaßen kennt. Entweder weil er schon öfter dort war oder weil er aus der Region stammt bzw. einen Bezug hat, der über die Arbeit hinaus geht.

Finde ich gar nicht mal so ungewöhnlich.

In meiner Schulzeit hatten wir mal einen Schüleraustausch. Da waren wir an verschiedenen Orten in meiner Heimat, an denen ich selbst noch nie gewesen bin. Wenn man Zeit hat, erkundet man ja eher mal die Gegend. Wenn man dort lebt, noch dazu schon länger oder schon immer, tut man das eher weniger.

Deshalb ist das mit dem Ortsbezug, meiner Meinung nach, immer so eine Sache.

Insgesamt ist das Verwenden eine Eisenstange, um das Opfer niederzuschlagen, schon auffällig, weil man sie entweder dabei haben muss oder zumindest wissen muss, wo man sowas kurzfristig herbekommen kann.

Es ist zwar etwas weit hergeholt, aber mir fällt die Gewässernähe der Taten auf.
Könnte es sich evtl um jemanden handeln der gerne fischt ?

Fischer nutzen ja auch gerne Eisenstangen um ihre Beute zu erschlagen.

@raptor83
Tatwaffe könnte auch ein Teleskopschlagstock sein. Den kann man leicht mit sich führen. Das Verletzungsmuster könnte dem einer Eisenstange ähneln.

Oder aber auch ein Bolzenschussgerät:
Knapp 35 cm, 2 kg

@Salatschuessel
Gewiss kann man ein Bolzenschussgerät mit sich führen. Die Opfer wiesen jedoch Schlagverletzungen auf.

Saxnot555 schrieb:Gewiss kann man ein Bolzenschussgerät mit sich führen. Die Opfer wiesen jedoch Schlagverletzungen auf.

Naja ich dachte schon daran dass man damit, auch des Gewichtes wegen, zuschlagen kann. Sie ist ja nicht hingerichtet worden, das war mir schon klar.

Eine Gemeinsamkeit von Kufstein und Endingen ist das Verbringen des Opfers einen Abhang runter und damit aus dem Sichtfeld. Das kann Zufall sein, aber eventuell ist auch genau dieser Ort genauso geplant gewesen. Wenn geplant, dann frage ich mich, welchen Hintergrund derjenige hat. Mich erinnert das an Militär, aber das ist alles sehr spekulativ. Bei Hanau war das hingegen nicht so.

@Bandini
Vielleicht ist der Täter nicht so kräftig wie man vermutet?
Eine Person den Abhang runter zu befördern ist wesentlich leichter als auf der geraden?

Hat man im Fall Lucile Schleifspuren entdeckt?

Im Fall Lucile hat er ja laut Bericht von vorne zugeschlagen.

@Eichhörnchen
Laut Bericht von Aktenzeichen XY sah es so aus, als wären die Polizisten durch blutige Schleifspuren auf den Fundort der Leiche im Gebüsch aufmerksam geworden.

Kann natürlich auch interpretierte Darstellung des Regisseurs sein. Wie genau am Fall die arbeiten ist ja nicht bekannt.

@Lavendelblau
Stimmt aber im xy Film wurde auch gezeigt, dass Lucile das Foto von der Innpromenade selbst aufgenommen hat mit ihrem Handy. Laut Zeitungsberichten aber der der ihr Handy 6 Wochen zuvor entwendet hat.

Diesen xy Filmen messe ich wenig Wahrheitsgehalt an.

Aber ich kann mir gut vorstellen dass sich der Täter noch eine Zeitlang etwas entfernt, mit dem Handy von Lucile, aufgehalten hat.

Genauso kann er sich ihr von hinten genähert haben, und als sie sich umgedreht hat zugeschlagen haben, was ja auch von vorne wäre.

Mal eine ganz blöde Frage..

Kann es auch ein schon verurteilter "mörder" * sein, der zwischenzeitlich wieder draußen ist?
Ich kenne leider einen mordfall der sich ähnlich angespielt hat (mit einem Eisen das Opfer niedergeschlagen und dann vom Tatort weggezerrt). Das ist aber schon mehr als 25 Jahre her.
Ob sie da schon DNS abgleiche haben?!
Der Mann ist mittlerweile auch schon längst wieder draußen.

*mörder in Anführungszeichen, weil man ihn ofizoell nicht so nennen darf, da es eine Verdeckungstat war und deshalb "nur" Entführung mit totschlag

katniss schrieb:Kann es auch ein schon verurteilter "mörder" * sein, der zwischenzeitlich...

@katniss
Die Frage ist nicht schlecht!
Jemand der so grausam & brutal mordet, da ist die Wahrscheinlichkeit schon auch gegeben, dass er auch andere Delikte & Verbrechen am Kerbholz hat. Etwa Einbruch, Raubüberfall oder Diebstahl etc....?

Man muss sich schon fragen, WIESO führt (wie im Fall Lucile) jemand so eine "Wagenheberstange" mit sich? Vielleicht weil er Autosscheiben einschlägt damit oder Fensterscheiben bei Häuser für Einbrüche? Das die Autobahn nicht weit entfernt ist kann auch darauf hindeuten, nicht weil er LKW-Fahrer ist, sondern auf Einbruchstour in Deutschland, Österreich.... unterwegs ist? Einbrecher lieben es auch, wenn es nicht gar allzuweit weg ist von der nächsten Autobahn (Beispiel).

Wenn der Täter zur Tatzeit von Lucile wirklich so zwischen 35 - 40 Jahren alt war, sehe ich schon die Möglichkeit auch als recht gut gegeben an, dass er (muss nicht zwingend wegen Mord sein) mind. schon wegen anderer Delikte schon schwer mit dem Gesetz vielleicht in Konflikt gekommen ist? Wundern würde es mich auf jeden Fall nicht.

@Doverex also LKW Fahrer führen gewiss auch öfter mal eine Hantelstange mit sich. ich kann mir gut vorstellen, dass man, wenn man LKW fährt, auch mal etwas Sport treiben will. da bietet sich so eine kleine Hantel doch sehr gut an. die ist leicht verstaubar und man kann damit gut trainieren. und LKWs machen nun mal sonntags rast...

Wenn es ein bereits verurteilter wäre, dann hätten sie ihn ja längst.
Die haben ja eine DNS und hätte sie somit abgeglichen.

Ich weiß nicht, ob Lucile und Carolin tatsächlich Zufallsopfer waren.
Wenn man überlegt, dass im Fall Lucile mit ihrem gestohlenen Handy vom Dieb der spätere Tatort fotografiert wurde und im Fall Carolin kurz nach ihrem verschickten Selfie der Mord geschah, wäre es interessant zu wissen, ob jemand in der Zeit vor Carolins Tod ungestörtem Zugriff auf ihr Handy hatte und womöglich eine Art Spionage-App installieren konnte, um ihre Aktivitäten verfolgen bzw. nachlesen zu können..? Würde auch erklären, weshalb das jeweilige Handy in beiden Mordfällen verschwunden zu sein scheint - womöglich hatte der Täter Angst, dass seine Schnüffel-App entdeckt würde und Rückschlüsse auf ihn zuließe?
Hier noch ein interessanter Artikel zu Luciles Handy: http://m.tt.com/panorama/verbrechen/9686468-91/fall-lucile-r%C3%A4tsel-um-tatort-foto.csp

@Doverex
Da bei meinem Auto schon mehrfach die Scheibe zwecks Aufbruch eingeschlagen wurde: eine Hantelstange oder ein Wagenheberteil ist dazu eher ungeeignet. Beim Sicherheitsglas kommt es darauf an, dass - wie der Nothammer im Bus - der Gegenstand spitz ist. Eine Stange ist da wenig effektiv und vor allem laut und auffällig.

Aus dem selben Grund werden bei Einbrüchen in Häuser nicht die Scheiben eingeschlagen, sondern Fenster aufgehebelt, wenn sie nicht entsprechend gesichert sind. Ne eingeschlagene Scheibe ist außerdem für den Täter gefährlich wegen eventueller Blutspuren.

Auf- und Einbräuche müssen schnell und lautlos gehen, denn sonst ist die Entdeckungsgefahr zu groß.

@katniss
falls man damals schon Möglichkeiten hatte, DNA zu sichern und zu speichern, dürfte nach so langer Zeit die DNA aus Datenschutzgründen gelöscht sein.