Carolin G. und Lucile K. Opfer eines Serienmörders?

Spoilera ist ein Lockführer der italienischen Staatsbahnen, der einer Journalistin gegenüber gestanden hatte, dass er von Ulrike Reistenhofer gebissen worden sei. Da ist der Sohn eines Arztes, der in der Nähe des Tatortes von einem Polizisten gesehen wurde. Da ist eindeutscher Journalist, der sich durch seine intensiven Nachforschungen in dem Fall selbst verdächtig gemacht hat. Und da ist noch ein Verdächtiger. Für Ulrike Maly, ist das der Hauptverdächtige. „Er passt genau in mein Bild“, sagt sie. „Denn ich glaube, damals kam es zu einer Chaossituation, bevor meine Tochter sterben musste.“ Dieser geistig behinderte Mann, von dem die Mutter erst heuer erfuhr, war bereits zwei Tage nach dem Mord bei der Polizei in Mailand erschienen, völlig verwahrlost. Er behauptete, er sei in der Nähe von Bruneck Zeuge eines Mädchenmordes geworden. Die junge Frau sei von einer Prostituierten, mit der er unterwegs gewesen sei, mit einem Stein erschlagen worden. Immer wieder betonte er, dass er diese Szene mit eigenen Augen gesehen habe. Die Prostituierte konnte ausgeforscht werden, hatte aber ein Alibi. Jetzt richtete sich der Verdacht gegen den „Zeugen“ selbst. Er war mehrmals schon gegen Frauen gewalttätig, soll Prostituierte vergewaltigt haben und er soll sich zum fraglichen Zeitpunkt in der Gegend aufgehalten haben. Außerdem wurde in seinem Auto ein Haar gefunden, das laut Schreiben, zu 95 bis 97 Prozent vom Mordopfer stammt. Andrea Maly, die Schwester der Toten, zitiert aus den Unterlagen: „Diese Fakten und die verbrecherischen Kapazitäten des Verdächtigen ergeben ein besorgniserregendes Quadrat.“ Es wird aber auch darauf hingewiesen, dass das Opfer aller Wahrscheinlichkeit nach, nicht zu einem „derart verwahrlosten Mann“ in das Auto gestiegen wäre. Die Mutter ist anderer Ansicht: „Ulrike wollte so schnell wie möglich nach Hause. Da war ihr wahrscheinlich egal, wie der Autofahrer aussieht.“ Und jetzt ist noch ein Verdächtiger hinzugekommen: Ein 36-jähriger Südtiroler, der im Verdacht steht, südlich von Bozen eine junge Italienerin ermordet, angezündet und gemeinsam mit zwei Freunden in einem Misthaufen vergraben zu haben. Dieser Mann ist wegen sexueller Delikte vorbestraft und war deshalb auch schon vor zweieinhalb Jahren im Fall Reistenhofer befragt worden. Aber einer der beiden Freunde, die nun als Mittäter bei der Beteiligung des Mordopfers südlich von Bozen verdächtig sind, hat ihm damals ein Alibi gegeben.

Es gab bei Ulrike einige TV, deren DNA aber anscheinend nicht mit der DNA des voraussichtlichen Täters übereinstimmten. Man kann es fast nicht glauben.

@Robin76


Das mit dem Haar im Auto ist doch sehr verdächtig, und das hat die Kripo einfach so auf sich beruhen lassen?

@Noella
Genau das verstehe ich eben nicht. Das Haar ist fast zu 100%iger Sicherheit von Ulrike und trotzdem kann dem Mann nichts nachgewiesen werden. Aber da bei Ulrike auch Täter-DNA festgestellt werden konnte - allerdings erst Jahre später - dürfte der Mann vielleicht aufgrunddessen nicht mehr der TV Nr. 1 sein.

   VonLottenstein : als ich noch Referendar war, hatte ich mal einen Fall vor Gericht, wo der Täter das Opfer töten wollte, weil sein Plan zu vergewaltigen, nicht klappte. Das Opfer sich zu sehr wehrte und verkrampfte, so dass er nicht in sie eindringen konnte. Das hat ihn so in Wut versetzt, dass er ab diesem Zeitpunkt den Plan fasste, sie zu töten. Das könnte hier ähnlich gewesen sein.

sehr unwahrscheinlich
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alexm  :Das passt hier wenig. Im Fall Lucile wurde das Opfer zuerst erschlagen. Anschliessend erfolgte ein unvollendeter sexueller Übergriff auf die Sterbende, deren Schädel schon eingeschlagen war. Da steht die Gewaltausübung und das Töten im Vordergrund. Chronologisch und von der Priorität aus Sicht des Täters. Vom Fall Carolin weiss ich nicht so viel, aber angeblich kam da auch erst eine massive Attacke und die Vergewaltigung erfolgte wiederum an einer Bewusstlosen oder

@alex m : Richtig nach meiner Ansicht . Schwierige DNA Situation in beiden Fällen , daher nahezu sicher dass es in beiden Fällen  keinen vollzogener Sexualakt im herkömmlichen Sinne  gab.
Für mich sehr wahrscheinlich , dass das Tatwerkzeug  auch für die sexuellen Übergriffe verwendet wurde.
Korrespondiert idealerweise auch mit dem auffälligen Distanzverhalten des Täters  .

@Robin76

Seltsam finde ich auch, dass der junge Mann als "geistig behindert" bezeichnet wird, aber dann dürfte er doch sicher kein Auto fahren, oder?

@Noella
Nein, dann dürfte er bestimmt nicht fahren. Da wird jemand geistig behindert mit etwas geistig zurückgeblieben verwechselt haben. Aber dann auch wieder nicht so zurückgeblieben, dass er den Führerschein nicht bestanden hätte. :) Ich gehe deshalb davon aus, dass er einfach irgendwo stehen geblieben ist, während sich andere weiterentwickelt haben. Ich frage mich wirklich, wie man sich ziemlich sicher sein kann, das Haar von Ulrike in seinem Wagen gefunden zu haben, während seine DNA anscheinend mit der Täter-DNA, die auch bei Lucile und Caroline aufgetreten sein soll, nicht identisch ist. Ich frage mich auch, was er für einen Wagen fuhr? Gesehen wurde ja vor dem Leichenfund dieser blaue Fiat Tipi.

@Robin76
@Noella

Also ich kenne persönlich geistig behinderte Menschen die den Führerschein besitzen.

https://www.bussgeldkatalog.org/geistige-behinderung-fuehrerschein/
Das Recht besagt, dass hierzu unter anderem ein Mindestalter sowie gewisse körperliche Voraussetzungen gehören. So ist beispielsweise das Autofahren mit einer Sehbehinderung unter manchen Umständen verboten.

Doch auch die geistigen Fähigkeiten eines Fahrers sind entscheidend. Ob jemand, der geistig behindert ist, seinen Führerschein machen darf, wird immer je nach Einzelfall entschieden. Pauschale Angaben lassen sich hier also nicht treffen.

In den meisten Fällen fordert die zuständige Behörde, bei welcher der Antrag auf die Erteilung der Fahrerlaubnis gestellt wird, ein Gutachten an. So kann entschieden werden, ob die geistig behinderte Person dazu befähigt ist, ein Fahrzeug zu führen.

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Meist wird eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) gefordert. Besonders wichtig sind hierbei Tests zum Konzentrations- und Reaktionsvermögen sowie zu den Wahrnehmungs- und Orientierungsfähigkeiten der Person.
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Fällt dieses Gutachten positiv aus, dann ist eine geistige Behinderung für den Führerschein kein Hindernis.

Ich denke das wir in Südtirol ähnlich gehandhabt.

@Robin76

Die DNA-Analyse ist halt statistisch millionenfach aussagekräftiger als die Haaranalyse. Wenn 5% dieselbe Haarstruktur haben, kommen alleine in Südtirol tausende Frauen in Frage.

@zwetschge
Danke. Okay, dann war er eben wirklich geistig behindert. Aber seine DNA stimmt anscheinend mit der DNA bei Lucile und Caroline nicht überein. Aber ein Haar in seinem Auto kann man zu 97-98% Ulrike zuordnen.

Einen LKW, @zwetschge, dürfte er aber voraussichtlich nicht fahren dürfen. Das kann ich mir nicht vorstellen. Er behauptete ja, den Mord an Ulrike gesehen zu haben und diesen Mord habe eine Prostituierte ausgeführt, die jedoch ein Alibi hatte.

Wenn die Prostituierte (wäre auch weibliche DNA) nicht die Täterin war, so dürfte er die Tat eventuell trotzdem beobachtet haben und weil eben Ulrike in seinem Auto gesessen haben könnte, so könnte da noch jemand dabei gewesen sein, jemand dem die DNA zugeordnet werden könnte. Nach wie vor würde mich interessieren, ob er diesen Fiat Tipi fuhr.

da tun sich ja Neuigkeiten auf....

http://www.krone.at/oesterreich/toetete-luciles-moerder-auch-18-jaehrige-in-suedtirol-ermittlungen-laufen-story-551891

Nächster Paukenschlag im Fall um die in Tirol getötete Studentin Lucile K. - nachdem fest steht, dass derselbe Täter auch die Joggerin Carolin G. in Deutschland tötete, könnte er auch 1998 in Südtirol zugeschlagen haben. Das Opfer damals: Die 18-jährige Steirerin Ulli R.! Schauderhaftes Detail: Der Killer schlug immer am Sonntag zu! teilen twittern (1)

@Robin76
@Noella

robin76 zitierte:
Dieser geistig behinderte Mann, von dem die Mutter erst heuer erfuhr, war bereits zwei Tage nach dem Mord bei der Polizei in Mailand erschienen, völlig verwahrlost. Er behauptete, er sei in der Nähe von Bruneck Zeuge eines Mädchenmordes geworden. Die junge Frau sei von einer Prostituierten, mit der er unterwegs gewesen sei, mit einem Stein erschlagen worden. Immer wieder betonte er, dass er diese Szene mit eigenen Augen gesehen habe. Die Prostituierte konnte ausgeforscht werden, hatte aber ein Alibi.

Der Mann soll nicht geistig behindert, sondern psychisch krank gewesen sein.

In dem Haiku, das vielleicht vom Täter stammte, stand etwas von "Neid und gefrorenen Tränen".
Ich hoffe, die Polizei hat diese Prostituierte wirklich gründlich überprüft (anders kann ichs nicht sagen).

Robin76 schrieb:Es gab bei Ulrike einige TV, deren DNA aber anscheinend nicht mit der DNA des voraussichtlichen Täters übereinstimmten. Man kann es fast nicht glauben.

Unter anderem ein verurteilter Killer der Fernfahrer gewesen ist zur Tatzeit an dem Ort an dem Ulrike gewesen sein könnte wenn sie in falschen Zug gestiegen ist.

Die Leiche der damals 19-Jährigen war am 9. August 1998 in Kiens bei Ehrenburg am Ufer der Rienz entdeckt worden. Die Frau war zuvor auf der Heimreise vermutlich mit dem Zug von Innsbruck nach Franzensfeste gefahren. Auf Grund der Daten des Fahrtenschreibers soll hervorgehen, dass der Verdächtige zur Tatzeit durch Südtirol gefahren ist und in Franzensfeste angehalten hatte. Danach soll er mit einer Geschwindigkeit von 30 km/h unterwegs gewesen sein. Möglicherweise war der Lkw-Fahrer somit von der Autobahn in Richtung des Leichenfundortes abgefahren.

http://www.news.at/a/mordfall-carmen-wieser-dt-lkw-fahrer-64259

Der Verurteilte kommt scheinbar nicht in Frage für den Mord, aber vielleicht war er nicht der Einzige der gemordet hat er könnte Arbeitskollegen gehabt haben und vielleicht doch mehr wissen wenn er es selbst nicht war, aber da wird man glaube ich nichts mehr raus bekommen.
Denke das der geistig Behinderte Mann nach dem die DNA bei Ulrike gefunden wurde überprüft worden ist und entlastet werden konnte, oder reicht ein Haar 95% vom Opfer und eine DNA viele Jahre später ohne andere Beweise nicht ganz aus?
Das Problem würde sich mit den 2 anderen Fällen ja jetzt dann bald lösen, wir werden sehen.

Bei Ulrike hat ja mehrere Stunden ein PKW mit offener Tür an einer Parkbucht, unweit des Auffindeortes der Leiche, gestanden. Insofern ist eher unwahrscheinlich, dass ein LKW-Fahrer in Frage kommt bzw. war der Täter zumindest nicht mit einem LKW unterwegs zur Tatzeit.
Ich habe den gesamten Ulrike-Faden gelesen, vor allem die erste Hälfte ist lesenswert, mittlerweile wiederholt sich viel und man kommt auch etwas von bereits herausgearbeiteten Erkenntnissen ab. Einen Zusammenhang zu Carolin sehe ich persönlich nicht, auch wenn es gewiss Parallelen gibt.

Hallo,
weiß jemand, welche Temperatur in Kufstein zur Tatzeit war? Sollte der Typ auf dem Phantombild der Täter sein, so sieht es aufgrund der Kleidung nicht so aus, dass er sich länger im Freien aufhalten wollte. Vielleicht hatte er sein Fahrzeug, was auch immer, in der Nähe geparkt.
Persönlich bin ich noch immer nicht von einem Zusammenhang der beiden Taten überzeugt, es gibt mir einfach zuviele Höchstwahrscheinlichkeiten und Vermutungen von Seiten der Kripo. Auch das Tatwerkzeug Eisenstange im Fall Carolin hat die Kripo bisher nich zu 100% bestätigt.

Misterioso schrieb:Bei Ulrike hat ja mehrere Stunden ein PKW mit offener Tür an einer Parkbucht, unweit des Auffindeortes der Leiche, gestanden. Insofern ist eher unwahrscheinlich, dass ein LKW-Fahrer in Frage kommt bzw. war der Täter zumindest nicht mit einem LKW unterwegs zur Tatzeit.

Man kann sich auch schlecht vorstellen, weshalb dieses FZG mehrere Stunden mit offener Fahrertür dort gestanden hat. Aber dies dürften nur die wenigsten Personen wie z.B. diese beiden jungen Frauen bemerkt haben, weil sie dieselbe Stecke später wieder zurückfuhren. Jemandem, der nur einmal vorbeikam, dürfte es nicht großartig mysteriös vorgekommen sein. Sollte dieses FZG wirklich mit dem Mord von
Ulrike in Verbindung gestanden haben, so wäre es schon sehr unüberlegt und dumm  gewesen, die Beifahrertüre über Stunden offen stehen zu lassen. Genauso gut hätte eine Polizeistreife vorbeikommen können oder jemand die Polizei rufen können.
Sollte Ulrike jemals in diesem Auto gesessen haben, so könnte sie auch versucht haben zu fliehen und er rannte ihr hinterher. Anders kann ich mir nicht vorstellen, weshalb jemand mehrere Stunden sein Auto mit geöffneter Beifahrertür in einer Parkbucht stehen lässt. Vielleicht aber stand sie dort und trampte und die Person war ihr nicht geheuer und sie rannte noch vor dem Einsteigen davon?

@vonLottenstein

woher hast du diese Infos? Habe das nie so in der Presse gelesen? Auch nicht bei lucile.

Ich bin der Meinung, der Tod wurde hier als notwendige Folge eingeplant. Im Vordergrund stand die sexualstraftat an dem lebenden Opfer, um - wie du schon sagst - die Angst des Opfers zu erleben und die eigene Dominanz zu spüren.

Im Kufsteiner Fall ist der Ablauf bekannt: Opfer wird auf der Promenade angegriffen, Täter schlägt sofort mit einem 2kg Eisenrohr wenige Male extrem heftig auf ihren Kopf, "schon der erste Schlag sei tödlich gewesen". "Die Gwwalt sei überbirdend gewesen". Das heisst es in Artikeln und Videos zu dem Fall.
Danach wird sie von der Promenade hinunter ans Flussufer befördert, vermutlich geschleift, wo es ziemlich dunkel ist. Da versucht der Täter einen sexuellen Übergriff, den er nicht "vollendet" anders als bei Carolin G.
In diesem Ablauf in Kufstein ist kein Platz für eine Wut auf eine Handlung des Opfers. Weil das Opfer sich gar nicht mehr geregt hat. Und der Täter hatte von vorne herein eine Tötungsabsicht . Wie das in Endingen war, weiß ich nicht, meine mich zu erinnern, dass da aber auch zuerst die Gewaltattacke war.

@misteraha

weiß jemand, welche Temperatur in Kufstein zur Tatzeit war?

So 2-5°C. Kein Schnee, kein Frost, kein Regen, aber kühl.

Mich stört bei diesem Täter dieses gelbe Shirt und der Schnauzer etwas. Ich würde dieses Aussehen eher in eine Fastnachtsmaskerade eingliedern. :)

@axelm: vielen Dank für deine Ausführungen! Das hatte ich nicht mehr so in Erinnerung. Ja, das von mir geschilderte passt dazu nicht. Wobei ich immer noch davon ausgehe, dass die sexualstraftat im Vordergrund steht. Er schlägt sie nieder, will sie damit unfähig machen, sich zu wehren, um dann sexuelle Handlungen zu vollziehen. Und damit er unentdeckt bleibt, erschlägt er sie. 

@Robin76: ich würde dem Shirt und dem Schnauzbart keine zu große Bedeutung zumessen. Es ist ein schlechtes Phantombild. Es war zudem dunkel. Und wegen dem gelben Shirt: es gibt auch Menschen, die haben modisch einen schlechten bis keinen Geschmack.