6 tote Jugendliche in Gartenhaus aufgefunden

DEFacTo schrieb:so ein richter muss ja nicht nur das vergangene, also die tat und das was ihm vorzuwerfen ist beurteilen, sondern auch, ob und welcher strafbemessung es braucht, damit sichergestellt ist, dass der angeklagte dies nicht mehr macht.
desweiteren geht von urteilen auch eine öffentliche, allgemeine wirkung aus.

In diesem link wird das auch einmal von der jursitischen seite, und deren form von einschätzung und beurteilung dieses und ähnlich gelagerter fälle geschildert.

Wo es zu einseitig verschuldeten unglücksfällen vor allem unter angehörigen kam, und wie dann auch der tragische teil, die dann auch oftmals vorhandene trauer zu der auch noch vorhandenen schuld, vor gericht zu ermessen und beurteilen ist.

"Das Gericht sieht von Strafe ab, wenn die Folgen der Tat, die den Täter getroffen haben, so schwer sind, dass die Verhängung einer Strafe offensichtlich verfehlt wäre."

Seinen Jurastudenten erzählt der Professor dazu den Fall, dass der Bauer mit seinem Traktor rückwärts fährt, sich nicht umschaut und sein Kind totfährt.

In der Praxis wurde der Paragraf angewendet bei Fällen wie diesen: zugunsten einer Mutter, die in einer schweren reaktiven Depression ihren Sohn umgebracht hatte; zugunsten eines Autofahrers, der bei einer Windböe nicht aufgepasst hatte und auf die Gegenfahrbahn geraten war, beim Zusammenstoß kamen seine Ehefrau und die Ehefrau des anderen Autofahrers ums Leben; zugunsten eines Hochzeiters, der betrunken einen Unfall gebaut hatte, bei dem seine Braut und sein Vater ums Leben kommen. In all diesen Fällen hat das Gericht den Täter zwar schuldig gesprochen, aber dann von Strafe abgesehen.

http://www.sueddeutsche.de/panorama/prozessbeginn-die-tragoedie-von-arnstein-1.3712968

Web.de berichtet vom Prozess  Sechs Tote in Gartenlaube in Arnstein: Vater gesteht unter Tränen (Archiv-Version vom 18.10.2017). Es sieht leider so aus, als ob der Angeklagte seinen Anteil an der Tragödie hätte:

Der Anklageschrift zufolge soll der 52-Jährige zudem eine wackelige Abgasableitung gebastelt haben, die im Laufe des Abends zusammengebrochen war.

Ganz schlimmer und trauriger Artikel! 

Scheinbar hat der Angeklagte ja schon mal ein Kind verloren. 
Und man liest in dem Artikel richtig heraus, wieviel Mühe er sich für den Geburtstag seiner Tochter gab.

Sehr traurig. Wirklich!

Und für ALLE Beteiligten eine absolute Katastrophe!

Die Verteidiger des Mannes könnten auf den Paragrafen 60 des Strafgesetzbuches plädieren. Demzufolge kann ein Gericht von einer Strafe absehen, wenn die Folgen der Tat für den Täter bereits so schwer sind, dass die Verhängung einer Strafe offensichtlich verfehlt wäre.

Gerichtssprecher Michael Schaller gab allerdings zu bedenken, dass nicht nur die Kinder des Angeklagten, sondern auch vier weitere Jugendliche in der Gartenlaube starben. Zwei Familien sitzen als Nebenkläger im Gerichtssaal. Nebenklage-Anwalt Wolfgang Kunz über seine Mandanten: "Es geht ihnen nicht gut. Sie haben ihr einziges Kind verloren."

http://www.infranken.de/regional/main-spessart/sechs-tote-jugendliche-bei-arnstein-vater-aeussert-sich-zum-prozessauftakt-
umfassend;art165836,2967820

Er wollte das nicht. Das ist klar, deswegen ist er ja wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Es haben neben ihm, eben auch andere Familien ihr Kind verloren.

DEFacTo schrieb:mal sehen ob auch die jungen leute aussagen sollen, die die party verlassen und dadurch überlebt haben.

@DEFacTo


Jetzt bin ich doch etwas ratlos.

Kannst du mir sagen wo du diese info her hast ?

Ich höre da jetzt zum ersten mal von.

Der wortlaut in den links und artikeln war immer sinngemäß.."...eine party für 6 junge leute ausgerichtet werden sollte...".

(Sry wenn ich falsch liege.)

Frau.N.Zimmer schrieb:Er wollte das nicht. Das ist klar, deswegen ist er ja wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Es haben neben ihm, eben auch andere Familien ihr Kind verloren

Ganz genau. Und Torheit schützt vor Strafe nicht. Bei allen Mitgefühl, aber was der gemacht hat, war unverantwortlich und dumm.

aero schrieb:Jetzt bin ich doch etwas ratlos.

Kannst du mir sagen wo du diese info her hast ?

Ich höre da jetzt zum ersten mal von.

Der wortlaut in den links und artikeln war immer sinngemäß.."...eine party für 6 junge leute ausgerichtet werden sollte...".

(Sry wenn ich falsch liege.)

Kurz nach dem Unfall stand in der Presse, dass einige Gäste früher gegangen sind.

@frauZimt


Danke.

Ich selber hatte es nirgends gelesen.

Auch in den frühen presseberichten.

Aber ich schätze mal das gleich "brisant" usw. ausführlicher berichten werden.

@Gymli

Wenn das stimmt, mit den gebastelten Rohren, kann man es nicht anders sagen. Es ist doch schon so viel passiert.. Im letzten Jahr gab es erst einen Fall, da war der Kaminabzug durch ein Vogelnest verstopft - das ist ein tragischer Unfall. Wer schaut schon immer in das Kaminrohr?

Ich hab unseren Schwedenofen danach abbauen lassen. Das bisschen Feuergucken im Winter, ist mir das Risiko nicht mehr wert.

@Frau.N.Zimmer

Exakt. Wir hatten auch ein Dohlennest im Kamin aber zum Glück auch CO-Warner.
Durch seine provisorische Auspuffanlage, die er da gebastelt hat, wird die Schuld nicht kleiner. Eher im Gegenteil.
Kohlenmonoxid ist teuflisch. Ein kleiner Trost dabei ist allenfalls, dass er in der Regel keinen qualvollen Tod verursacht.

@Gymli

Ich will wirklich nicht über diesen Mann urteilen. Gestraft ist er, das ist unbenommen. Man muss aber auch an die anderen Eltern denken, die auch gestraft sind und nichts mit dem Murks zutun hatten. Wenn sie das anders sehen, wie aus der Nebenklage ersichtlich, steht ihnen das zu.

aero schrieb:@frauZimt


Danke.

Ich selber hatte es nirgends gelesen.
Auch in den frühen presseberichten.
Aber ich schätze mal das gleich "brisant" usw. ausführlicher berichten werden.

Ich kann ich gut daran erinnern, weil ich damals dachte: Die haben Glück gehabt.
Aber der Boulevard dichtet ja auch manchmal was dazu.
Vielleicht hat sich das damals nur jemand ausgedacht? Ich weiss es nicht.
Vorstellen kann ich mir, dass die jüngeren Geschwister der Gastgeberin früher gegangen sind.
Der Vater erzählte ja, dass zwei der jüngeren Kinder in der Hütte Fernsehen geguckt habe, während er das Fest vorbereitet hat.

Vielleicht kommt die Info daher?

Frau.N.Zimmer schrieb:Ich hab unseren Schwedenofen danach abbauen lassen. Das bisschen Feuergucken im Winter, ist mir das Risiko nicht mehr wert.

ich kann dir einen ethanol kamin empfehlen, wenn du es  gerne flacken siehst  
und eine echte flamme sehen möchtest die nebenbei noch wärmt.
ansonsten Phase 3 | Feuerabend schauen.
es soll sogar kaminfeuer-dvds geben.

ja ich weiss, weitestgehend OT

Frau.N.Zimmer schrieb:Wenn sie das anders sehen, wie aus der Nebenklage ersichtlich, steht ihnen das zu.

Ob ihnen das zusteht, wir man sehen, das dürfte kaum von deren Antrag abhängig sein, denn "Bestrafung" ist Sache des Staates. Sie können ihre Argumente dagegen vor Gericht vortragen und das Gericht muss ihnen Gehör schenken, aber die Abwägung der verschiedenen Seiten macht dann das Gericht.

Erst mal muss aber das Strafmaß ermittelt werden und dann wenn es über 1 Jahr beträgt, kann der §60 StGB nicht angewandt werden.

Nur als Anhaltspunkt: Im Winnenden-Fall hat der Vater eine Strafe von 1 1/2 Jahren (auf Bewährung) erhalten.

Wie die hier zitierten Fälle zeigen, dass das Gericht auch in den Fällen von Strafe absehen kann, wo nicht nur die Angehörigen zu Schaden gekommen waren. Glücklicherweise haben wir solche Gesetze, die in solchen Fällen nicht nur rein auf formeller Basis Menschen zu Strafen verurteilen. Die Gesetze geben hier glücklicherweise ausreichend Spielraum.

DEFacTo schrieb:    Frau.N.Zimmer schrieb:
   Ich hab unseren Schwedenofen danach abbauen lassen. Das bisschen Feuergucken im Winter, ist mir das Risiko nicht mehr wert.

ich kann dir einen ethanol kamin empfehlen, wenn du es  gerne flacken siehst  
und eine echte flamme sehen möchtest die nebenbei noch wärmt.

Feuerstelle vom Schornsteinfeger abehmen lassen.
Ist das nicht ohnehin so geregelt?

SCMP77 schrieb:Ob ihnen das zusteht, wir man sehen, das dürfte kaum von deren Antrag abhängig sein, denn "Bestrafung" ist Sache des Staates.

Ach so? Du sprichst den Eltern eigenes Empfinden ab? Denn von nichts anderem hab ich geschrieben.

@frauZimt

Der Schornsteinfeger kommt auch 3-4 Mal im Jahr um den Kamin zu kehren, auch wenn der Ofen nur selten und im Winter genutzt wird.

Frau.N.Zimmer schrieb:@frauZimt

Der Schornsteinfeger kommt auch 3-4 Mal im Jahr um den Kamin zu kehren, auch wenn der Ofen nur selten und im Winter genutzt wird.

Der überprüft auch, ob die Feuerstelle richtig angeschlossen ist.
Mein kleines Werkstattöfchen hat er auch abgenommen.

Er kommt nicht nur zum Kehren.
Kommt auf den Ofen/das Heizgerät an.
Er überprüft ggf auch die Werte.
Und die waren bei dieser Art zu heizen denkbar schlecht.

Ethanolöfen sind sehr viel gefährlicher als Holzöfen.

Ihr diskutert jetzt hier in diesem Thread über die Sicherheit von Schwedenöfen, Holz- oder Ethanolöfen? Alles klar... (bitte begebt euch in den nächstliegenden Baumarkt).In diesem Thread geht es um einen Vater, der seine eigenen Kinder und noch vier weitere Jugendliche auf dem Gewissen hat -zwecks eines Generators!!!

frauZimt schrieb:Ich kann ich gut daran erinnern, weil ich damals dachte: Die haben Glück gehabt.
Aber der Boulevard dichtet ja auch manchmal was dazu.
Vielleicht hat sich das damals nur jemand ausgedacht? Ich weiss es nicht.
Vorstellen kann ich mir, dass die jüngeren Geschwister der Gastgeberin früher gegangen sind.
Der Vater erzählte ja, dass zwei der jüngeren Kinder in der Hütte Fernsehen geguckt habe, während er das Fest vorbereitet hat.

Vielleicht kommt die Info daher?

@frauZimt

Wahrscheinlich war es eher etwas von der presse.

Aber inzwischen ist ja zum einen etwas zeit vergangen und zum anderen, und das weiß ja auch @DEFacTo, müßte es dann schon belegt werden.

Im tv wurde zwar eben auch ausdrücklich betont, auch von der nebenklage, das es zwar jetzt sehr tragisch für den vater ist, aber das es ja auch noch leid in anderen familien gibt die auch ihre kinder verloren haben.

Allerdings wurde nichts von gästen erwähnt die die party vorzeitig verließen und jetzt etwas bezeugen könnten.