Zitat von falstafffalstaff schrieb:Wenn er aber einer von der Sorte wäre, warum hat er hätte er dann jegliche psychiatrische Untersuchung ablehnen sollen?
Ganz einfach:
Weil er andernfalls keine Kontrolle übers Ergebnis hätte. Jemand, der sich als "Joker" stilisiert, seinen Mitschülern von seinen Lebenszielen erzählt, die aus Kannibalismus und Tötungsphantasien bestehen, möchte sich erhöhen, seine Allmacht demonstrieren und damit gleichzeitig definieren, wie lächerlich unbedeutend er die Welt erachtet, in der die meisten anderen leben. Warum also sollte er diesem "Pöbel" erlauben, ihn zu definieren? Warum sollte er es anderen Menschen gestatten, als psychisch krank gelabelt zu werden, statt als Krösus, als der er sich ggf. selbst sieht?
Darüber hinaus dürfte er anwaltlich beraten worden sein. Das Vorgehen in diesem Fall verweist bereits darauf, dass dieser Jugendliche schwer gestört sein dürfte. Auch im Jugendstrafrecht gibt es einen Maßregelvollzug. Dort wäre sein Entlassungstermin wiederkehrend von den Einschätzungen der Gutachter abhängig, so dass sich im schlechteren Fall sein Aufenthalt dort über die Haftdauer hinaus verlängert hätte. Nur um dorthin zu kommen, hätte es einer entsprechenden Diagnose bedurft. Warum sollte er also seine Kontrolle über diese Entscheidungen freiwillig abgeben?

Weil er "Hilfe" will?? Weil er weiß, Hilfe zu brauchen??? Lächerlich.

Ziehe ich mir mal die spärlichen Infos zu Gemüte, die mit Verhalten, Tatbegehung und anschließender Rechtfertigung zu tun haben, dann wird m.E. deutlich, dass er nicht unbedingt zu den Tätern gehört, die andere brauchen, um ihren Thrill der Tat in Gesprächen wiedererleben zu können. Ihm dürfte sein eigenes Kopfkino genügen. Maximal braucht er ggf. Andere, um der Grausamkeit noch eins oben drauf zu setzen ("Sie wollte, dass ich sie umbringe"). Das Gespräch mit Gutachtern eignet sich dafür herzlich wenig.