Vermisste 23-jährige Nathalie M. aus Stadum tot aufgefunden

Nur kurz zum Elektroschocker:

Denkbar wäre auch, dass nicht der Täter ihn mitbrachte, sondern dass Nathalie diesen zur Selbstverteidigung mit sich führte, wenn sie dich zu solchen Dates traf. Sie könnte sich damit gegen den Täter gewehrt haben und er hat ihn ihr abgenommen.

Tritonus schrieb:Wenn er es mehrmals über verschiedene Profile versucht hat, dann hat sie vermutlich gar nicht gemerkt, dass es immer derselbe ist. Vielleicht hat er es jedes Mal auf einer andere "Tour" probiert, und irgendwann hat es dann geklappt. Woher sollte sie dann wissen, dass immer ein und derselbe Mann dahinter steckt. Klar ist sie dann arglos ins Auto gestiegen.

Möglich ist das auf jeden Fall.

Ebenso aber auch möglich, dass sie sich letztendlich hat doch breit schlagen lassen. Gerade weil es ihr zu viel wurde, sie endlich ihre Ruhe haben wollte und sie nicht ständig aufs Neue Profile von ihm blockieren wollte.
Wäre ja sonst ewig so weiter gegangen. Sie blockierte ihn und er versuchte ständig über neu erstellte Profile doch noch ein Treffen zu bekommen.

Sherlocke schrieb:Entweder hat er mit Vorkasse nicht gerechnet

Dann müsste er sehr naiv gewesen sein.
Dazu muss man sich nicht mal in dem Gewerbe auskennen, um zu wissen, dass die Devise "Vorkasse" in den meisten Fällen lautet. Vorher läuft absolut nichts. Egal ob bei Professionellen oder bei Hobbyprostituierten, die gewisse Dienste entweder zur Aufbesserung Ihres Studiums anbieten und/oder Ihren Spaß mit hohen Ansprüchen ans Gegenüber hinsichtlich Optik und strengen Altersgrenzen ausleben - daraus aber auch gleichzeitig Profit schlagen wollen.

Schneewi77chen schrieb:Denkbar wäre auch, dass nicht der Täter ihn mitbrachte, sondern dass Nathalie diesen zur Selbstverteidigung mit sich führte, wenn sie dich zu solchen Dates traf. Sie könnte sich damit gegen den Täter gewehrt haben und er hat ihn ihr abgenommen.

Sehr guter Punkt. Klingt absolut glaubwürdig. Erst recht, wenn man bedenkt, dass das Treffen nicht in der eigenen Wohnung des Opfers stattfinden sollte - sondern entweder bei ihm, im Auto und/oder im Freien (Wald), weil es ja noch warm war.

Frage ist nur, ob dass die EB vielleicht nicht schon ausgeschlossen haben, weil sie ermitteln konnten, dass Eigentümer des Elektroschockers definitiv der Angeschuldigte ist und nicht umgekehrt eigentlich dem Opfer gehörte und der Angeschuldigte nur tatsächlicher Besitzer durch die Wegnahme des Elektroschockers wurde.

rhapsody3004 schrieb:Ebenso aber auch möglich, dass sie sich letztendlich hat doch breit schlagen lassen. Gerade weil es ihr zu viel wurde, sie endlich ihre Ruhe haben wollte und sie nicht ständig aufs Neue Profile von ihm blockieren wollte.
Wäre ja sonst ewig so weiter gegangen. Sie blockierte ihn und er versuchte ständig über neu erstellte Profile doch noch ein Treffen zu bekommen.

Sie wird nicht gewusst haben, dass er es war mit den vielen Profilen. Es sei denn, er hat sich dann offenbart aber dann hätte sie glaube ich nicht einfach mitgemacht sondern versucht, das Treffen abzubrechen.

marlonc schrieb:Sie wird nicht gewusst haben, dass er es war mit den vielen Profilen

Es passt da so vieles nicht. Wenn sie es wusste, hätte sie sich meiner Meinung nach nicht mit ihm getroffen. Dann ist die Frage, warum hat sie ihn vorher abgelehnt? Aussehen, Alter, sexuelle Vorlieben?

Wenn es um Aussehen und Alter ging, macht der Trip zur Bank mit ihr doch keinen Sinn. Erstens würde ich doch das Geld vor dem Treffen besorgen und nicht mit ihr zusammen und zweitens wäre das für sie ja auch eine Möglichkeit zu verschwinden, wenn ihr Aussehen und Alter nicht gepasst hätten und er sie online darüber getäuscht hätte.

Also kann es meiner Meinung nach nur um die sexuelle Ausrichtung oder sein Interesse an ihr gehen. Vielleicht wollte er mehr von ihr als nur Sex?! Wenn sie für ihn so eine Art Traumfrau verkörpert hat, dann wollte er sie vielleicht sogar zu einer Affäre überreden oder was auch immer und sie hat ihn zurück gewiesen oder ausgelacht oder was auch immer und dann ist es eskaliert. Ich denke, der versucht doch nicht auf allen Wegen mit ihr in Verbindung zu kommen und gibt sich dann mit einem "schnellen Fick" zufrieden, oder? Was soll er auch im Auto für großartige Sexpraktiken verlangt haben, die sie dann nicht erfüllen wollte?

Das Motiv ist mir ein Rätsel. Ich denke aber tatsächlich eher, dass er mehr wollte als nur ein einmaliges sexuelles Treffen und die Tat dann aus der Zurückweisung bzw. der Kränkung resultiert ist.

BILD

PurePu schrieb:Vielleicht wollte er mehr von ihr als nur Sex?! Wenn sie für ihn so eine Art Traumfrau verkörpert hat, dann wollte er sie vielleicht sogar zu einer Affäre überreden oder was auch immer und sie hat ihn zurück gewiesen oder ausgelacht oder was auch immer und dann ist es eskaliert

Ich könnte mir auch vorstellen, dass es am Ende der vereinbarten Stunde eskaliert ist.
Eine Möglichkeit wäre, dass er nach weiteren Terminen gefragt hat und sie das abgelehnt hat.
Eventuell hat sie ihm sinngemäß zu verstehen gegeben, dass er nun sein Treffen hatte und das wars.

Was mir an dem oben geposteten Zeitablauf nämlich auffällt, ist dass das Treffen ungefähr eine Stunde gedauert hat, also wahrscheinlich der vereinbarte Zeitraum.

Ankunft des Busses: ungefähr 12:45 Uhr, Geldabheben, kurze Fahrt zu dem Feldweg, dann ist es ca. 13:00 Uhr als das Treffen beginnt.
Die Abfahrt vom Kolonistenweg wird wahrscheinlich ca. 14 Uhr erfolgt sein, da der TV am Ablageort des Leichnams um 14:30 war und die Fahrt ca. eine halbe Stunde dauern soll.

Schneewi77chen schrieb:Nur kurz zum Elektroschocker:

Denkbar wäre auch, dass nicht der Täter ihn mitbrachte, sondern dass Nathalie diesen zur Selbstverteidigung mit sich führte, wenn sie dich zu solchen Dates traf. Sie könnte sich damit gegen den Täter gewehrt haben und er hat ihn ihr abgenommen.

Das dachte ich mir auch. Dann sind aber einigen hier mit ihren SM-Phantasien die Pferde durchgegangen und die Theorien schossen nur noch in eine Richtung. Im Fahrzeug und an einem Elektroschocker wurden Spuren der Getöteten gefunden. Es ist also durchaus möglich, dass ihr der Schocker gehörte und er ihn an sich nahm - ob er überhaupt eingesetzt wurde ist nicht bekannt. Genauso wenig wo genau dieser gefunden wurde (Auto, Wohnung...):

"Im Fahrzeug des Angeschuldigten und an einem sogenannten Elektroschocker, der bei dem Angeschuldigten im Rahmen einer Durchsuchung aufgefunden wurde, konnten DNA-Spuren der Getöteten gesichert werden."

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/6313/4484267


Die Geldabhebung in Höhe von 100,- € muss m.E. auch nicht zwingend bedeuten, dass er kein Geld bei sich hatte, sondern vielleicht auch nur zu wenig. Möglicherweise wollte er mehr als "vereinbart" und musste daher tiefer in die Tasche greifen?

Ich schliesse ja kaum etwas aus, was ich mich allerdings frage ist, ob die Wahl des Ortes für die sex. Handlungen (Wald), nicht eigentlich gegen ausgefallene Praktiken spricht?

@angellost
Na ja, bei ihr oder bei ihm zu Hause ging es ja nicht, da bleibt nicht viel.

marlonc schrieb:Sie wird nicht gewusst haben, dass er es war mit den vielen Profilen.

Ja, eben. Deswegen hat er ja ein Profil nach dem anderen angelegt, damit sie ihn von Mal zu Mal nicht erkennt. Ich kann mir vorstellen, er wollte bestimmte "Praktiken", die sie aber ablehnte, bis er dann beim letzten Profil seine Sonderwünsche nicht mehr erwähnte, so dass sie sich drauf einließ. Wäre für mich der logischste Ablauf.
Das mit dem Geldabheben finde ich jetzt überhaupt nicht rätselhaft. Er hatte eben keinen Hunni dabei.

Tritonus schrieb:Das mit dem Geldabheben finde ich jetzt überhaupt nicht rätselhaft. Er hatte eben keinen Hunni dabei.

Über den Preis werden sie ja vorher verhandelt haben. Da habe ich das Geld doch dabei und fahre nicht mit der Dame im Auto noch zur Bank. Also das finde ich sogar richtig merkwürdig.

Tritonus schrieb:Na ja, bei ihr oder bei ihm zu Hause ging es ja nicht, da bleibt nicht viel.

Hotel wäre ja auch ne Möglichkeit gewesen.
Ich tendiere wegen der Wahl des Waldes dazu, dass seine Absichten bereits krimineller Art waren.

angellost schrieb:Ich tendiere wegen der Wahl des Waldes dazu, dass seine Absichten bereits krimineller Art waren.

Ich denke, wenn er beabsichtigt hätte sie zu töten, hätte er sich vorher eine bessere Ablagemöglichkeit für den Leichnam überlegt.

Der gewählte Ablageort bei Süderlügum wirkt etwas planlos, als wenn er kopflos nach der Tat in Richtung seines Wohnortes gefahren wäre, sich kurzfristig dort etwas überlegt hat und die Leiche dann notdürftig versteckt hat.

@Kreuzbergerin
Vielleicht wollte er sie nicht gleich töten, aber anderweitig übergriffig werden. z.B. mit dem Elektroschocker gefügig machen und vergewaltigen. Oder erst zahlen und sich dann das Geld wiederholen (passiert leider öfter mal). etc

Es könnte sich demnach beim Mord um eine Verdeckungstat handeln.

angellost schrieb:Vielleicht wollte er sie nicht gleich töten, aber anderweitig übergriffig werden. z.B. mit dem Elektroschocker gefügig machen und vergewaltigen. Oder erst zahlen und sich dann das Geld wiederholen (passiert leider öfter mal

Das halte ich für gut möglich, dass sein Plan war sie um den Lohn zu prellen.
Ansonsten fände ich es sehr seltsam, dass er nicht genug Geld dabei hatte.
Wie schon geschrieben, würde es mich sehr interessieren, ob der TV auch andere Delikte dieser Art in jüngerer Zeit begangen hat (ich meine jetzt nicht den lange zurückliegenden 2004 Vorfall). Also dass er gegenüber einer Prostituierten übergriffst wurde oder sie stranguliert hat o.ä.
Vielleicht melden sich noch andere Opfer.

Die Tatsache, dass er vorher noch Geld abhob, wird jeder durchschnittlicher Strafverteidiger vorbringen, um zu verdeutlichen, dass es sich um keine geplante Tat handelte. Sprich er vor hatte, dass das spätere Opfer auch wieder lebendig den Heimweg antritt.
Die Argumente der Vorkasse sind ja schön und gut, doch nicht nachweisbar, selbst wenn es bisher immer die normale Vorgehensweise war.
Der Angeklagte wird dies bestreiten und das Gegenteil wird ihm nicht bewiesen werden können (außer im Chat, dazu aber bislang nichts vernommen).

Natürlich kann auch ein Mord im Affekt vorgenommen worden, hier z.B. bzgl. der Verdeckungsabsicht einer Vergewaltigung, doch scheint dies aufgrund des Zustandes des Opfers alles nicht mehr nachweisbar.
Somit Totschlag folgerichtig, im übrigen hat sich das deutsche Recht ja auch was dabei gedacht, in dubio pro reo ;-).

Ein Indizienprozess mit Mordanklage kann auch schnell in die Hose gehen. Dann doch lieber die sichere Variante.

angellost schrieb:Hotel wäre ja auch ne Möglichkeit gewesen.
Ich tendiere wegen der Wahl des Waldes dazu, dass seine Absichten bereits krimineller Art waren.

Zumindest deutet alles drauf hin, dass er "ausgefallene" Praktiken bevorzugte. In einem Hotel kann man damit schnell auffallen (kostet auch außerdem). Wenn er sie wirklich hätte umbringen wollen, hätte er das besser geplant. Ich glaube eher, dass sie sich geweigert und gewehrt hat und er sie daraufhin getötet hat.

@Tritonus
Woraus schliesst du das? Daraus, dass er eine Frau bereits „beinahe stranguliert“ hat? Ich wiederhole, dass ich daraus nicht auf Vorliebe für bestimmte Sexualpraktiken schliesse, sondern eher auf Probleme in der Affektkontrolle.

Kann mir mal jemand auf die Sprünge helfen, wie kommen hier so viele darauf das er auf ausgefallenen Sex steht oder auf SM oder auf Vergewaltigung. Hab ich das irgendwo überlesen?

FriedaGansauge schrieb:Kann mir mal jemand auf die Sprünge helfen, wie kommen hier so viele darauf das er auf ausgefallenen Sex steht oder auf SM

Weil der TV im Jahr 2004 wegen einer versuchten Tötung durch Strangulation für 6 Monate Haftstrafe auf Bewährung verurteilt wurde. Weil er sein Opfer laufen ließ, bekam er diese geringe Strafe.

Einige User haben daraus geschlossene, dass die Strangulation teil der Sexualpraktik war.
Allerdings läßt sich dies nicht zwingend schließen, es ist genauso gut möglich, dass er die Frau (beinahe zu Tode) würgte, weil der TV sich über etwas aufgeregt hatte und sich nicht unter Kontrolle hatte, weil er in Rage geriet.

FriedaGansauge schrieb:Kann mir mal jemand auf die Sprünge helfen, wie kommen hier so viele darauf das er auf ausgefallenen Sex steht oder auf SM oder auf Vergewaltigung. Hab ich das irgendwo überlesen?

Kreuzbergerin schrieb:Weil der TV im Jahr 2004 wegen einer versuchten Tötung durch Strangulation für 6 Monate Haftstrafe auf Bewährung verurteilt wurde. Weil er sein Opfer laufen ließ, bekam er diese geringe Strafe.

Kreuzbergerin schrieb:Einige User haben daraus geschlossene, dass die Strangulation teil der Sexualpraktik war.
Allerdings läßt sich dies nicht zwingend schließen, es ist genauso gut möglich, dass er die Frau (beinahe zu Tode) würgte, weil der TV sich über etwas aufgeregt hatte und sich nicht unter Kontrolle hatte, weil er in Rage geriet.

Der Grund, dass die User das vermuten ist eher der, dass er sich zahlreiche Profile anlegen musste, um sie letztendlich mit dem letzten in die Falle zu locken.

marlonc schrieb:Der Grund, dass die User das vermuten ist eher der, dass er sich zahlreiche Profile anlegen musste, um sie letztendlich mit dem letzten in die Falle zu locken.

Dazu hatte ein User aber auch geschrieben, dass auf diesen Plattformen es durchaus üblich ist, dass die Frauen enge Grenzen setzen bezüglich der Attraktivität und des Altersbereichs des potenziellen Freiers.
Ich halte es für durchaus möglich, dass der TV mit seinen diversen Profilen von NM deshalb abgelehnt wurde, weil er doppelt so alt war wie sie und er auch sonst nicht ihren Vorstellungen entsprach.