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Mord im IC 620

67 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Aktenzeichen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord im IC 620

12.05.2021 um 14:06
Eine Beziehungstat ist mir mit den dürftigen Informationen aber auch etwas zu weit hergeholt, wir wissen nichts über ihr Umfeld, außer, daß sie Mutter zweier Kinder und der Vater ein ranghoher Diplomat war.

Wie lange lebte sie schon in Deutschland bzw. über welchen Zeitraum ging dieser " Austausch" mit osteuropäischen WissenschafterINNen ?

Lebte der Vater der Kinder zusammen mir ihr in Deutschland? Sind die Kinder vielleicht sogar in Bulgarien geblieben, da sie ursprünglich plante, nur kurz von zu Hause fern zu bleiben?

In diesem Zusammenhang: hatte sie tatsächlich Gefallen am Leben hierzulande gefunden und wollte Mann/Kinder nachholen, was sie bereits in irgendeiner Art und Weise beantragt hatte, das Regime aber keinen " Präzedenzfall" in Bezug auf diesen wissenschaftlichen Austausch schaffen wollte?

Hatte sie, falls sie tatsächlich alleine rüberkam, in Deutschland einen Mann kennengelernt?

Uns fehlen zu viele Infos, um in Richtung Beziehungstat oder Auftragsmord zu spekulieren.

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Mord im IC 620

12.05.2021 um 14:23
Zitat von wagnerwagner schrieb:JestersTear schrieb:
Vielleicht habe ich früher zu oft James Bond geguckt: haben diese Hitmen nicht gerne mit "Genickbrüchen" gearbeitet? Da ersparte man sich, despektierlich gesagt, die ganze "Sauerei" mit dem Blut , es wäre "geräuscharmer" gewesen und am Abteil Vorbeigehende hätten bis zur Endstation des Zuges die Frau für "schlafend" halten können.

Ja, aber folgt man der These des als Beziehungstat getarnten Auftragsmord, dann hätte ein Genickbruch doch zu sehr auf eben diesen "Auftrag" hinweisen können.
So hätte ich jetzt auch argumentiert.

Stellt man sich doch mal folgende Situation vor:
Der angebliche Ex-Freund hat ordentlich getankt und/oder eine beträchtliche Menge Drogen intus - und ne "Scheiß-Wut" auf sie gehabt. Dann sieht er sie (zufällig) im Zug sitzen, steigt ein und begeht die Tat mehr im Affekt als geplant.
Da liegt es doch schon sehr nahe, dass er so oft zusticht. Da ist dir auch das ganze Blut egal, was auf deiner Kleidung landet.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Uns fehlen zu viele Infos, um in Richtung Beziehungstat oder Auftragsmord zu spekulieren.
Stimmt leider. Das hier sind alles nur Spekulationen, eben weil uns fast alle Infos fehlen.


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Mord im IC 620

12.05.2021 um 14:28
Zitat von p-rosp-ros schrieb:Dann sieht er sie (zufällig) im Zug sitzen, steigt ein und begeht die Tat mehr im Affekt als geplant.
Sie arbeitete in Mülheim/Ruhr, mal angenommen, sie wohnte da auch, saß jetzt aber nicht in der Bimmelbahn aus Oberhausen, wo z.B. der potentielle Freund auch gewohnt haben könnte und sie zufällig sah, sondern in einem IC München-Münster , wahrscheinlich letzter Halt vor der Tat Köln. Das müßte aber schon ein ganz großer Zufall gewesen sein, wenn die gerade in diesem Zug (und dann noch Mann mit Messer in der Tasche) aufeinander getroffen sein sollten.


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Mord im IC 620

12.05.2021 um 14:32
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Wie lange lebte sie schon in Deutschland bzw. über welchen Zeitraum ging dieser " Austausch" mit osteuropäischen WissenschafterINNen ?
Sie besaß keinen Doktorgrad, hat nichts publiziert und war mit einem DAAD-Stipendium in Deutschland. Ergo war sie eine Doktorandin. Insgesamt hätte ihr Aufenthalt maximal vier Jahre gedauert, weil das die maximale Förderdauer ist. Wie lange sie tatsächlich schon in Deutschland war, weiß ich natürlich nicht.

An ihrer Stelle hätte ich meine Kinder nicht mit nach Deutschland genommen, weil deren Beschulung mangels Deutschkenntnissen extrem schwierig gewesen wäre. Die Kinder wurden auch nirgendwo erwähnt, was die Boulevardpresse sehr wahrscheinlich getan hätte, wenn diese sich in Deutschland aufgehalten hätten.


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Mord im IC 620

12.05.2021 um 15:05
Ich hätte noch ein weiteres potenzielles Motiv beizusteuern. Aus persönlicher Anschauung weiß ich, dass das Statusgefälle zwischen Akademikern und nichtakademischen Hochschulangestellten an Ostblock-Unis immens ist. Die Akademiker behandeln die übrigen Mitarbeiter wie Leibeigene.

Eine derartige Sozialisierung legt man während eines Auslandsaufenthalts nicht ab, insbesondere wenn man die Tochter eines Parteibonzen ist und somit gewohnt ist, gleich doppelt "über" dem gemeinen Volk zu stehen. Als ich früher an der Uni für die Besetzung von Hiwi-Posten verantwortlich war, stand praktisch jede Woche eine erboste und/oder in Tränen aufgelöste Sekretärin oder Bibliothekarin bei mir auf der Matte, die von Nachwuchswissenschaftlern aus dem ehemaligen Ostblock zusammengeschissen worden war, welche ich leider zuvor auf ihre Pöstchen gehievt hatte. Diese Sklavenhalter-Mentalität war den betreffenden Nachwuchswissenschaftlern auch nicht auszutreiben, sie waren vollkommen uneinsichtig.

Vor diesem Hintergrund halte ich es für denkbar, dass sich das Opfer am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr persönliche Feindinnen gemacht hatte und es sich bei dem Täter um einen Angehörigen einer solchen Feindin handelte, der deshalb ihre Reiseplanung kannte.


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Mord im IC 620

12.05.2021 um 16:08
@VanDusen

Ich überlege gerade, wieviele Leute ich im Laufe der Jahre während meiner beruflichen Laufbahn umgangssprachlich "am liebsten getötet" hätte...

Und wieviel Wut/ Agression noch zusätzlich nötig wären, um so einen Plan dann tatsächlich in die Tat umzusetzen...

Mit einem Mordmotiv "arrogante Doktorandin" tue ich mich schwer.

Würde man nicht eher erst mal einen "Denkzettel verpassen" wollen, statt jemanden zu engagieren, die eine solche Person gleich mit 21 Stichen umbringt?


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Mord im IC 620

12.05.2021 um 16:25
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Würde man nicht eher erst mal einen "Denkzettel verpassen" wollen, statt jemanden zu engagieren, die eine solche Person gleich mit 21 Stichen umbringt?
Ich meinte nicht, dass der Täter "engagiert" oder auch nur zur Tat ermuntert wurde, sondern dass es sich zum Beispiel um einen gewalttätigen Freund handelte, der in Eigenregie tätig wurde, weil ihm seine Freundin ihr Leid geklagt hatte.


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12.05.2021 um 16:39
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Mit einem Mordmotiv "arrogante Doktorandin" tue ich mich schwer.
Wenn es nur Arroganz wäre… Ich selbst wäre um ein Haar gefeuert worden, weil ich eine bulgarische (!) Statistikerin eingestellt hatte, die der Sekretärin des Dekans im Vorbeigehen ihr Skript auf den Schreibtisch gelegt und sie aufgefordert hat, davon x gebundene Kopien anzufertigen. Als die Sekretärin entgegnete, das sei nicht ihre Aufgabe, hat sie die Sekretärin geohrfeigt.

Als ich der Statistikerin im Nachgang erläuterte, sie habe nur dann den leisesten Hauch einer Chance, weiterhin an der Uni verbleiben zu dürfen, wenn sie sofort einen fetten Blumenstrauß und eine aufrichtige Entschuldigung produzierte, weigerte sie sich: Kopieren sei ein Job für verdammte Sekretärinnen, ob sie das etwa selbst erledigen solle, es sei ihr egal, wessen Sekretärin das sei.


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Mord im IC 620

12.05.2021 um 16:47
Wenn ich mich in die Zeit zurückdenke, fällt mir zum KDS eher ein, dass sie versuchten, die Türken aus Bulgarien los zu werden. Dazu kommt das Attentat von Rom 1981, die Sorgen um Polen und das dort eingeführte Kriegsrecht. Und dass der KDS damals schon eher das Waffen- und Drogengeschäft kontrollierte. Die bulgarische Mafia entstand Ende 80er aus dem KDS.
Ein platter Mord dieser Art passt da nicht.
1980 entstand der Verkehrsverbund in der Region Köln-Düsseldorf-Duisburg.
Der IC war der Nachfolger vom D-Zug, aber es sollte dort durchaus auf jeden Fall Regionalverbindungen gegeben haben, die günstiger waren. Meist diese Züge, bei denen die Türen so oft nicht richtig aufgingen..
Der Täter hatte kein Gepäck, aber ein Messer. Vermutlich wohnte er in der Gegend, kannte jemanden dort, hatte beruflich oder aus sonstigen Gründen dort zu tun. Und es gelang ihm, unerkannt von dort, wo er ausstieg, zu entkommen. Hatte also genug Geld dabei (und halt ein) Messer. Letzteres sicher nicht zufällig.


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Mord im IC 620

12.05.2021 um 16:52
@VanDusen
Die Bulgarin hat bestimmt durch ihre Auslandserfahrung eine Professur in Sofia bekommen.


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14.05.2021 um 12:30
Schade, dass wir viel zu wenige Informationen über den Mord haben. So sind wir hier nur wild am spekulieren.


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23.05.2021 um 14:33
Zitat von abberlineabberline schrieb am 12.05.2021:Der Täter hatte kein Gepäck, aber ein Messer. Vermutlich wohnte er in der Gegend, kannte jemanden dort, hatte beruflich oder aus sonstigen Gründen dort zu tun. Und es gelang ihm, unerkannt von dort, wo er ausstieg, zu entkommen. Hatte also genug Geld dabei (und halt ein) Messer. Letzteres sicher nicht zufällig.
Klingt m E plausibel, aber wo würdest Du das Motiv für die Tat sehen bzw gehst Du davon aus, dass Vesna Nastewa ein Zufallsopfer eines solchen Täters geworden ist?
Also hätte ihre wissenschaftliche Tätigkeit und ihr Vater, der ein höherer Diplomat gewesen ist, nichts mit dem Mord - Motiv zu tun gehabt?

Dieser "Overkill" mit den 21 Messerstichen lässt m E auch durchaus ein persönliches Motiv aus dem privaten Umfeld vermuten, andererseits sagte Frau Nastewa ja noch vor ihrem Tod, dass der Mann / Täter ihr unbekannt gewesen sei - also doch ein "Auftragstäter" (der ja nicht unbedingt "Profi" gewesen sein muss)?


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Mord im IC 620

23.05.2021 um 20:17
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Dieser "Overkill" mit den 21 Messerstichen lässt m E auch durchaus ein persönliches Motiv aus dem privaten Umfeld vermuten, andererseits sagte Frau Nastewa ja noch vor ihrem Tod, dass der Mann / Täter ihr unbekannt gewesen sei - also doch ein "Auftragstäter" (der ja nicht unbedingt "Profi" gewesen sein muss)?
In irgendeinem anderen anderen Zusammenhang erwähnte mal jemand interessanterweise , daß vermeintliche "Overkills" oft gar keine Beziehungstaten sind, sondern lediglich auf einen jungen, unerfahrenen Ersttäter hinweisen, der den Aufwand nicht einschätzen konnte, um, despektierlich gesagt, sein Opfer "endlich tot" zu kriegen !

Ich glaube, mit einem solchen Täter haben wir es hier zu tun.

Frau Nasteva hat trotz 21 Stichverletzungen noch bis zum Eintreffen der Polizei überlebt und konnte sagen, daß sie den Mann noch nie gesehen hatte. Das wäre einem Profi nicht passiert. Wenn den einer geschickt haben sollte, dann war der Täter eher einer Person nahestehend , der V.N auf den Schlips getreten ist, wie beispielsweise @VanDusen mal vermutete. Also ein privates Motiv, unabhängig von der Herkunft des Opfers oder Position des Vaters.

Persönlich favorisiere ich weiter die Zufallsbegegnung mit einem ziemlich durchgeknallten Typen, der die Gunst der Stunde genutzt hat.


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Mord im IC 620

23.05.2021 um 20:47
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:In irgendeinem anderen anderen Zusammenhang erwähnte mal jemand interessanterweise , daß vermeintliche "Overkills" oft gar keine Beziehungstaten sind, sondern lediglich auf einen jungen, unerfahrenen Ersttäter hinweisen, der den Aufwand nicht einschätzen konnte, um, despektierlich gesagt, sein Opfer "endlich tot" zu kriegen !
Ähnliches habe ich auch schon von Pathologen gehört. Stumpfe Gewalteinwirkung, z. B. Schläge mit einem Kantholz über den Schädel, hat einen sehr schnellen Wirkungseintritt. Das Opfer ist fast sofort handlungsunfähig, hat aber ceteris paribus eine ganz gute Überlebenschance. Spitze Gewalteinwirkung hingegen, wie etwa Stiche mit einer schmalen Klinge, hat einen langsamen Wirkungseintritt, weil das Opfer langsam nach innen verblutet, aber die Überlebenschancen des Opfers sind durchschnittlich viel geringer. Das hat nichts mit "jungen, unerfahrenen Ersttätern" zu tun. Falls der Täter nicht gerade durch Können oder Zufall eine entscheidende Arterie des Opfers durchtrennt oder dessen Herz trifft, dauert dessen Todeskampf Minuten anstatt Sekunden. Selbst wenn der Täter abgeklärt genug wäre, um das zu verstehen, liegt es nach aller Erfahrung fern, dass er dem Todeskampf seines Opfers däumchendrehend zuschauen würde, anstatt zu versuchen, den Prozess durch weitere Stiche zu beschleunigen.


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Mord im IC 620

23.05.2021 um 20:50
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Frau Nasteva hat trotz 21 Stichverletzungen noch bis zum Eintreffen der Polizei überlebt und konnte sagen, daß sie den Mann noch nie gesehen hatte. Das wäre einem Profi nicht passiert. Wenn den einer geschickt haben sollte, dann war der Täter eher einer Person nahestehend , der V.N auf den Schlips getreten ist, wie beispielsweise @VanDusen mal vermutete. Also ein privates Motiv, unabhängig von der Herkunft des Opfers oder Position des Vaters.
Einen Profi als Täter würde ich beinahe ausschließen, gehe wenn dann auch eher von einem "Amateur-(Erst-)Täter" aus, der Angehöriger / nahestehende Person des "Auftraggebers*in" ist oder auch eigenmächtig - ohne erteilten Auftrag - gehandelt hat.

Die EB werden aber höchstwahrscheinlich das persönliche und berufliche Umfeld von Frau Nasteva abgeklopft haben auf ein mögliches Tatmotiv.
Hätten sie dabei nicht auf die Spur einer Person kommen müssen, der Frau Nasteva "auf den Schlips getreten" ist?


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Mord im IC 620

23.05.2021 um 23:21
@ThoFra
Ich halte einen geheimdienstlichten Hintergrund oder Auftragsmord für eher unwahrscheinlich, nicht ausgeschlossen, aber unwahrscheinlich. Ich tendiere derzeit eher in Richtung Zufallsopfer, was nicht heisst, dass der Täter das Opfer vorher nicht evtl beobachtet haben könnte. Der Ort der Tat, sowie Art und Weise scheinen mir zu unkontrolliert für eine durchdachte Tat


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Mord im IC 620

24.05.2021 um 09:34
@abberline

Das hieße dann wohl, dass der Täter die Tatwaffe grundsätzlich mit sich führte, wenn wir davon ausgehen, dass die Tat im Vorfeld nicht geplant war und es ihm auch nicht gezielt um Frau Nasteva als Opfer gegangen ist.
Aber wie ist das dieser doch ziemlich unkontrolliert wirkende Gewaltausbruch des Täters zu erklären?
Hat Frau Nasteva vll in irgendeiner Art und Weise auf den Täter reagiert, durch die dieser sich derart "provoziert" / getriggert fühlte, dass er "ausrastete" und von jetzt auf gleich auf sein Opfer einstach?


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24.05.2021 um 12:02
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:JestersTear schrieb:
In irgendeinem anderen anderen Zusammenhang erwähnte mal jemand interessanterweise , daß vermeintliche "Overkills" oft gar keine Beziehungstaten sind, sondern lediglich auf einen jungen, unerfahrenen Ersttäter hinweisen, der den Aufwand nicht einschätzen konnte, um, despektierlich gesagt, sein Opfer "endlich tot" zu kriegen !
Ähnliches habe ich auch schon von Pathologen gehört. Stumpfe Gewalteinwirkung, z. B. Schläge mit einem Kantholz über den Schädel, hat einen sehr schnellen Wirkungseintritt. Das Opfer ist fast sofort handlungsunfähig, hat aber ceteris paribus eine ganz gute Überlebenschance. Spitze Gewalteinwirkung hingegen, wie etwa Stiche mit einer schmalen Klinge, hat einen langsamen Wirkungseintritt, weil das Opfer langsam nach innen verblutet, aber die Überlebenschancen des Opfers sind durchschnittlich viel geringer. Das hat nichts mit "jungen, unerfahrenen Ersttätern" zu tun. Falls der Täter nicht gerade durch Können oder Zufall eine entscheidende Arterie des Opfers durchtrennt oder dessen Herz trifft, dauert dessen Todeskampf Minuten anstatt Sekunden. Selbst wenn der Täter abgeklärt genug wäre, um das zu verstehen, liegt es nach aller Erfahrung fern, dass er dem Todeskampf seines Opfers däumchendrehend zuschauen würde, anstatt zu versuchen, den Prozess durch weitere Stiche zu beschleunigen.
Eben deshalb glaube ich an einen unerfahrenen Killer, der davor noch nie mit einem Messer getötet hatte.
Einem erfahrenerem Täter hätte bewusst sein müssen, daß er z.B. mit einem "Kehlenschnitt" schneller "erfolgreich" sein wird, weniger Aufmerksamkeit generiert - und zugleich weniger Gefahr läuft, sich selbst zu verletzen.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Hätten sie dabei nicht auf die Spur einer Person kommen müssen, der Frau Nasteva "auf den Schlips getreten" ist?
"Auf den Schlips getreten" ist sehr relativ. Die Gründe, warum jemandem " der Kragen platzt", sind oft für andere gar nicht nachvollziehbar und "Toleranzschwellen" sind höchst unterschiedlich. Zumindest theoretisch könnte es sein, daß sich zwischen Frau N. und einer anderen Person ganz langsam etwas hochgeschaukelt hatte, was sonst niemand mitbekommen hat.

Aber du hast schon recht: an für sich ist das die unwahrscheinlichere Variante. Das wird einer dieser vielen ungelösten, scheinbar motivlosen und deshalb schlecht aufklärbaren Morde zu sein, die in diesem Forum immer wieder auftauchen.


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Mord im IC 620

24.05.2021 um 12:04
@ThoFra
Das halte ich zumindest für denkbar, wenn auch natürlich spekulativ. Zumindest ist denkbar, dass der Täter vorher bereits auffiel, evtl als Stalker anderer Frauen?


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Mord im IC 620

02.06.2022 um 11:55
Ich bin noch mal an diesem Fall hängengeblieben und habe dazu einige Assoziationen.

Zunächst ist mir aufgefallen, dass der Täter - laut Phantombild - ein Anhänger des "Jeffrey-Dahmer-styles" war:

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Dieser war 1980 tatsächlich in Baumholder bei der US-Army stationiert und machte gelegentlich Ausflüge in die Frankfurter Homo-Szene.
US serial killer in Deutschland bei der Army stationiert (Seite 4) (Beitrag von GonzoX)

Der IC "Toller Bomberg" erreichte damals Frankfurt ca. 19:30 und muss dort längere Zeit verweilen, da er die Fahrtrichtung / Lok wechselte (Frankfurt Hbf ist Kopfbahnhof).
http://azxy.communityhost.de/t68100497f585809338-SF-Kripo-Duesseldorf-Mord-im-Intercity-Toller-Bomberg-Mordfall-Vesna-Nasteva.html

Der (meist) angetrunkene Dahmer hätte sich also durchaus in den Zug verirren können.


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