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Mord im IC 620

67 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Aktenzeichen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord im IC 620

02.06.2022 um 12:16
Gestolpert bin ich auch darüber, dass der Augenzeuge (Lehrer) ausgerechnet aus dem Münsterland stammte.
Die dort beheimatete Mordserie hatten wir ausführlich behandelt.
Frauenmorde in Münster und Heidelberg (Seite 26) (Beitrag von GonzoX)
Die Art des scheinbar moivationslosen Tötens - mit einem Stilett - hatten wir hier etwas näher beleuchtet:
Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987 (Seite 127) (Beitrag von GonzoX)


Auch so eine scheinbar zufällige literarische Anspielung...

- der Zugnahme "Toller Bomberg" beruht auf einem alten Roman, in dem der Protagonist regelmäßig in der Nähe seines Wohnortes (im Münsterland) die Notbremse zum Aussteigen betätigte Wikipedia: Der tolle Bomberg

...kommt mir vom gesuchten Heidelberg/Münsterland/Cuxhaven-Serienkiller bekannt vor.
Dieser hatte anscheinend bei der Opferauswahl deren Vornamen berücksichtigt.
Zieht man diese zusammen, ergibt sich ein Begriff, bei dem ich einen Bezug zum Roman "On the Road" Kerouacs vermutete.
Frauenmorde in Münster und Heidelberg (Seite 21) (Beitrag von GonzoX)

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Mord im IC 620

02.06.2022 um 12:54
Desweiteren möchte ich auch noch einen ganz ähnlichen - völlig in Vergessenheit - geratenen Mordfall einführen:

Am 09.12.74 wurde eine junge Frau im Frühzug Cuxhaven-Hamburg erstochen.
Der Täter sprang in Otterndorf aus dem noch fahrenden Zug.
https://www.abendblatt.de/archive/1974/pdf/19741210.pdf/ASV_HAB_19741210_HA_018.pdf
https://www.abendblatt.de/archive/1974/pdf/19741211.pdf/ASV_HAB_19741211_HA_032.pdf
Bildschirmfoto 2022-06-02 um 12.34.48Original anzeigen (0,6 MB)

Der Täter konnte zunächst nicht ermittelt werden, überfiel aber einige Tage später eine weitere Frau in Österreich.
Dort wurde er gefasst, kam vor Gericht und wurde verurteilt.
Als er 1980 wieder aus dem Gefängnis entlassen wurde, begann auch in Norddeutschland (Stade) ein Gerichtsvefahren.
Absurderweise endete das Verfahren am 23.10.80 (also eine Woche vor dem Bomberg-Mord) mit einem Freispruch wegen "Schuldunfähigkeit". Es wurde die Unterbringung in eine Psychiatrie angeordnet.
https://www.abendblatt.de/archive/1980/pdf/19801024.pdf/ASV_HAB_19801024_HA_028.pdf

Möglicherweise gewährte man ja noch etwas Heimataufenthalt zum Sachenpacken etc..


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Mord im IC 620

20.05.2023 um 13:04
Zitat von GonzoXGonzoX schrieb am 02.06.2022:Desweiteren möchte ich auch noch einen ganz ähnlichen - völlig in Vergessenheit - geratenen Mordfall einführen:

Am 09.12.74 wurde eine junge Frau im Frühzug Cuxhaven-Hamburg erstochen.
Der Täter sprang in Otterndorf aus dem noch fahrenden Zug.
Hallo @GonzoX ,

mit fast einem Jahr Verzögerung:

wir zwei sind uns ja schon öfters begegnet bei alten Fällen, wo es z.B. um Morde an Tramperinnen oder Paaren in abgelegenen "Lover´s Lanes" ging und ich bin weiter der festen Überzeugung, daß seinerzeit die sich bietenden Gelegenheiten den jeweiligen Tätern in die Karten gespielt haben .
Wenn Lover´s Lanes heutzutage nicht überflüssig und Tramperinnen allein unterwegs keine absolute Rarität geworden wären, würden wir wahrscheinlich noch heute Zusammenhänge mit damals konstruieren.
Zitat von GonzoXGonzoX schrieb am 02.06.2022:Auch so eine scheinbar zufällige literarische Anspielung...

- der Zugnahme "Toller Bomberg" beruht auf einem alten Roman, in dem der Protagonist regelmäßig in der Nähe seines Wohnortes (im Münsterland) die Notbremse zum Aussteigen betätigte Wikipedia: Der tolle Bomberg

...kommt mir vom gesuchten Heidelberg/Münsterland/Cuxhaven-Serienkiller bekannt vor.
Dieser hatte anscheinend bei der Opferauswahl deren Vornamen berücksichtigt.
Zieht man diese zusammen, ergibt sich ein Begriff, bei dem ich einen Bezug zum Roman "On the Road" Kerouacs vermutete.
Bin zwar immer wieder von dem , was du ausgräbst, angetan, glaube aber auch hier nicht an einen Zusammenhang.
Diese Übergriffe in Zügen waren damals europaweit wohl keine Seltenheit , hier....

Beitrag von JestersTear (Seite 2)

...ein ähnlicher Fall aus England, Deborah Linsley. Als Reaktion hatte British Rail diese separaten, schlecht einsehbaren Abteile abgeschafft.
Zitat von GonzoXGonzoX schrieb am 02.06.2022:Zunächst ist mir aufgefallen, dass der Täter - laut Phantombild - ein Anhänger des "Jeffrey-Dahmer-styles" war:
Auch das ist wieder spannend, gut kombiniert. Eine Woche nach dem Mord im "tollen Bomberg" gab es allerdings schon diese Messer-Attacke auf eine Frau im IC Frankfurt - Würzburg, bei der der Täter Ähnlichkeit mit dem "Bomberg"-Mörder gehabt haben soll.

Trotzdem gab es keinen Zusammenhang.

Denke eher, daß es weniger um einen Anhänger des " Dahmer-styles" ging, sondern daß Dahmer und die beiden Messerstecher aus dem Zug Anhänger des "1980 -styles" waren. Das Phantombild zeigt m.E. den klassischen 0815-Typen aus jener Zeit.
Zitat von GonzoXGonzoX schrieb am 02.06.2022:Dieser war 1980 tatsächlich in Baumholder bei der US-Army stationiert und machte gelegentlich Ausflüge in die Frankfurter Homo-Szene.
Auch das ist interessant.
Allerdings dürfte dann der Tatort , der Zug passierte aus Fahrtrichtung Köln kommend gerade den Düsseldorfer Süden, nicht auf Dahmers Route gelegen haben. Und warum sollte jemand die "Frankfurter Homo-Szene" als eigentliches Ziel gehabt haben, wenn sein Zug gerade das Epi-Zentrum Köln verlassen hat ? Hat sich J.D. eigentlich jemals an Frauen vergriffen?


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Mord im IC 620

22.05.2023 um 10:00
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Und warum sollte jemand die "Frankfurter Homo-Szene" als eigentliches Ziel gehabt haben, wenn sein Zug gerade das Epi-Zentrum Köln verlassen hat ? Hat sich J.D. eigentlich jemals an Frauen vergriffen?
Soweit mir bekannt, hat Jeffrey Dahmer ausschließlich (junge) männliche Opfer ausgewählt, dass er sich auch an Frauen vergriffen hätte, habe ich noch nirgendwo gelesen / gehört.

Kann mir aber ehrlich gesagt nicht wirklich vorstellen, dass der Täter im hier diskutierten Fall J.D. als eine Art "Vorbild" gesehen haben könnte, dafür haben die Taten von J.D. einfach viel zu wenig Übereinstimmungen mit dem Mord im IC 620.
Gewisse "optische Übereinstimmungen" würde ich auch eher dem ganz typischen 80er-Jahre-Style zuschreiben.


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Mord im IC 620

29.05.2023 um 16:25
@ThoFra
@JestersTear

Ich hatte hier drei - voneinander unabhängige - "Assoziationen" eingebracht.
Von keiner dieser Thesen bin ich also völlig überzeugt.

Was Dahmer angeht ist - meiner Meinung nach - nicht auszuschließen, dass er auch Frauen als Opfer suchte, bzw. akzeptierte.
Die damaligen deutschen Ermittler beschäftigten sich damals, als die Info aus USA kam, dass D. inmitten seiner Serie in Baumholder lebte, wohl vor allem mit ungeklärten weiblichen Mordfällen (u.a. Erika Handschuh).
https://apnews.com/article/7e93f83d8c49b0397bb17b0b4095a45d (Archiv-Version vom 30.09.2022)

Dahmers Baumholderer Stubengenosse Billy Capshaw berichtet später, D. habe ihn mal angerufen (kurz nachdem dieser wieder zurück in USA war und am Strand in Miami lebte) und berichtet, er habe nun eine Freundin:

https://books.google.de/books?id=PSq3b24iGuEC&pg=PA61&lpg=PA61&dq=jeffrey+dahmer+nurse+baumholder&source=bl&ots=IH_BWTxp1M&sig=niFWI8CC6Ck0MVyhYe7jKR2qNyo&hl=de&sa=X&ei=RwGCU6_fG6Pj4QSnzYDgDQ&ved=0CEIQ6AEwAg#v=snippet&q=girlfriend&f=false
Bildschirmfoto 2023-05-29 um 16.15.00


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Mord im IC 620

29.05.2023 um 17:04
Noch interessanter als Dahmer ist allerdings dieser Kandidat, der 1974 eine junge Frau im Regional-Zug Cuxhaven-Hamburg erstach - und dann aus dem noch fahrenden Zug sprang.
Er fühlte sich nach eigenen Angaben von einem Zeitungsbericht über "Hippie-Morde" in den USA erregt...

Da er für eine weitere Tat eine Haftstrafe in Österreich absitzen musste, kam er erst 1980 in Stade vor Gericht.
Dort wurde er überraschend am 23.10.80 freigesprochen (also eine Woche vor der Tat im IC Toller Bomberg).
Ein Sachverständiger bezeichnete ihn als "Jahrhundertfall in der Geschichte der Epilepsie".
https://www.abendblatt.de/archive/1980/pdf/19801024.pdf/ASV_HAB_19801024_HA_028.pdf
Er sollte sich dann sofort in ein psychiatrisches Krankenhaus begeben.
War dieses "sofort" möglicherweise noch etwas dehnbar? Vielleicht kann hier ja ein Mitleser über die damaligen Abläufe solcher Anordnungen Auskunft geben??

Interessant finde ich noch ein weiteres Detail:
Nach dem Mord 1974 sprang er aus dem Zug, mietete ein Auto, fuhr nach Hamburg.
Dann nahm er einen Zug nach Frankfurt. Dort angekommen setzte er sich dann in den Zug Richtung Köln.
(also die identische Strecke des Toller-Bomberg-Mordes).

https://www.abendblatt.de/archiv/1980/article202272521/Er-nahm-sich-vor-zu-toeten.html
Bildschirmfoto 2023-05-29 um 16.53.35


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Mord im IC 620

13.06.2023 um 20:27
Was diese beide Fälle betrifft - Toller Bomberg + Regionalzug Cux-HH - gibt es wohl im wesentlichen DREI Möglichkeiten, die Ähnlichkeiten zu erklären:
1) es ist nur Zufall
2) es handelt sich um den gleichen Täter
3) es war ein "Trittbrettfahrer" am Werk

Gerade finde ich Variante 3 am interessantesten.

Wikipedia: Trittbrettfahrer (Kriminologie)
Bildschirmfoto 2023-06-13 um 19.22.44

Wikipedia: Copycat crime
Bildschirmfoto 2023-06-13 um 19.29.08

Es könnte also sein, dass der "Toller-Bomberg"-Täter die Berichterstattung über die Gerichtsverhandlung im norddeutschen Fall verfolgte.
Ich vermute mal, dass diese Gerichtsreportagen nur im norddeutschen Raum auf lokaler Ebene erschienen.
Und zwar im Hamburger Abendblatt und in den Cuxhavener Nachrichten.
Falls man also Variante 3 für wahrscheinlich hält, könnte man den Wohnort des Täters auf den norddeutschen Raum eingrenzen.

Interessant finde ich, dass schon die damaligen Ermittler einen "copycat-effect" für möglich bzw. wahrscheinlich hielten.

https://www.abendblatt.de/archiv/1974/article205154413/Polizei-Noch-weiss-niemand-warum-Helga-sterben-musste.html
Bildschirmfoto 2023-06-13 um 19.46.20

https://www.abendblatt.de/archiv/1975/article201463297/Ich-weiss-nicht-wie-es-passierte.html
Bildschirmfoto 2023-06-13 um 20.08.59


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