Vermisste Jasmin M. aus Eigeltingen

Niilanaya schrieb:Die Anklage laute auf Verdacht des Nachstellens mit Todesfolge und Verstoß gegen das Waffengesetz.
Darf man das "Nachstellen" als Stalking verstehen?

Yes, verstehe das aber ehrlich gesagt nicht ,,Nachstellen mit Todesfolge" definiert eigentlich einen Suizid der aufgrund bzw. maßgeblich wegen des Stalkings begangen wurde.

mjk-17 schrieb:Yes, verstehe das aber ehrlich gesagt nicht ,,Nachstellen mit Todesfolge" definiert eigentlich einen Suizid der aufgrund bzw. maßgeblich wegen des Stalkings begangen wurde.

Musste etwas suchen, aber bei SWP wurde es (wenn ich es richtig verstanden habe) so erklärt, dass sie sich für "Nachstellen mit Todesfolge" entschieden haben, damit das Gericht die Anklage überhaupt zulässt.

"Dass er unter anderem wegen Nachstellens mit Todesfolge angeklagt wurde, deutet laut Mathy nicht zwingend darauf hin, dass Jasmin M. selbst etwas mit ihrem Verschwinden oder ihrem möglichen Tod zu tun hat. Vielmehr sei es naheliegend, ihren mutmaßlichen Ex-Freund wegen dieses Verbrechens anzuklagen, weil bisher weder ein Lebenszeichen noch eine Leiche der jungen Frau gefunden wurde."

Sollte das Gerichtsverfahren nicht zustande kommen, wird im August ein Gericht prüfen müssen, ob der Typ in Untersuchungshaft bleibt, oder frei gelassen wird.

In der oben genannten Quelle war neben "Nachstellen mit Todesfolge", "Verstoß gegen das Waffengesetz" auch noch die Rede von "Körperverletzung". Hab das auch in weiteren Berichten gelesen, aber kenne keinen Hintergrund dazu.

Ein Tatverdächtiger im Vermißtenfall Jasmin M. wird aus der Untersuchungshaft entlassen.

Mehrere Monate nach dem Verschwinden der 21-jährigen Jasmin M. aus Eigeltingen (Landkreis Konstanz) kommt der mutmaßliche Ex-Freund der Frau wieder auf freien Fuß. Die zuständige Kammer des Landgerichts Konstanz sehe keinen dringenden Tatverdacht, dass der Mann etwas getan habe, was zum Tod der jungen Frau geführt haben könnte, teilte das Gericht am Mittwoch mit. Die Kammer habe deswegen den Haftbefehl gegen den 42-Jährigen gegen Auflagen ausgesetzt.

Quelle:

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/friedrichshafen/verdaechtiger-ex-freund-nach-verschwinden-von-jasmin-m-kommt-aus-u-haft-100.html?fbclid=IwAR1l8DoS0-lleiBySpR0KKAVgXAdht0V1bxCXQ8LPlwYnbmC82SqOH-cFyg

CorvusCorax schrieb:Die Kammer habe deswegen den Haftbefehl gegen den 42-Jährigen gegen Auflagen ausgesetzt.

Was bedeutet das "gegen Auflagen"? Muss er seinen Reisepass abgeben oder muss er irgendwas bezahlen oder wie darf man das verstehen?

@Niilanaya
Höchstwahrscheinlich muss er sich regelmäßig bei der Polizei melden, möglicherweise darf er auch ein bestimmtes Gebiet nicht verlassen.

Niilanaya schrieb:Was bedeutet das "gegen Auflagen"? Muss er seinen Reisepass abgeben oder muss er irgendwas bezahlen oder wie darf man das verstehen?

@Niilanaya
Im Netz kann man zu dem Thema zB folgendes lesen: "

Insbesondere bei der Fluchtgefahr kommt eine Entlassung aus der Untersuchungshaft gegen bestimmte Auflagen in Betracht. Diese können sehr unterschiedlich sein. Der Richter kann beispielsweise anordnen, dass der Beschuldigte seinen Reisepass abgeben, sich an bestimmten Tagen bei der Polizei melden oder eine Therapie absolvieren muss. In Betracht kommt auch, dass der Beschuldigte seine Stadt nicht verlassen darf.

Quelle: https://strafrechtsexperten.net/2018/04/03/525/

Der Tatverdächtige bleibt vorerst doch in Untersuchungshaft!

Das Landgericht hatte den Haftbefehl am Mittwoch aufgehoben, den Beschluss am Donnerstag aufgrund einer Beschwerde der Konstanzer Staatsanwaltschaft aber wieder geändert.

SWR

Es gibt Neuigkeiten:

Zitat :

Das Oberlandgericht Karlsruhe (OLG) hat entschieden: Robert S. bleibt in Haft. Das Gericht hält ihn für dringend verdächtig, „zum Nachteil von Jasmin M. eine Körperverletzung mit Todesfolge begangen zu haben.“

Quelle:

https://www.suedkurier.de/baden-wuerttemberg/jasmin-m-hat-robert-s-sie-in-ihrer-wohnung-getoetet;art417930,11699936?cleverPushNotificationId=gkudKr2ZBZcmhQoKn&wt_mc=push-web.skwww.skwww_g_web-push__.web-push

Avarice1987 schrieb:s gibt Neuigkeiten:

Zitat :
Das Oberlandgericht Karlsruhe (OLG) hat entschieden: Robert S. bleibt in Haft. Das Gericht hält ihn für dringend verdächtig, „zum Nachteil von Jasmin M. eine Körperverletzung mit Todesfolge begangen zu haben.“
Quelle:

https://www.suedkurier.de/baden-wuerttemberg/jasmin-m-hat-robert-s-sie-in-ihrer-wohnung-getoetet;art417930,11699936?cleverPushNotificationId=gkudKr2ZBZcmhQoKn&wt_mc=push-web.skwww.skwww_g_web-push__.web-push

Hab ich noch nie erlebt, dass in ähnlichen Fällen der Tatverdacht und ggf. dann auch die Anklage auf KV mit Todesfolge lautet.
Wie ist das denn zu erklären? Ist der TV vielleicht in der Vergangenheit schon gewalttätig gewesen und deswegen wird davon ausgegangen?

Oben steht ja "das der Mann etwas getan habe". Man scheint also nicht zu wissen, was er getan hat. Und kann wahrscheinlich auch keinen Tötungsvorsatz erkennen, bzw. dieser ergibt sich wohl nicht aus Aussagen und Spurenlage.

Hallo zusammen,

kleines Update anbei, wenig überraschend wird das Verfahren im November eröffnet:

https://www.zvw.de/baden-w%C3%BCrttemberg/verschwundene-21-j%C3%A4hrige-verd%C3%A4chtiger-muss-vor-gericht_arid-720283

Die Frau ist seit dem 21. Februar verschwunden. Ihre Familie hatte sie als vermisst gemeldet. Umfangreiche Suchaktionen der Polizei waren ergebnislos geblieben. Indizien deuteten auf den mutmaßlichen Ex-Freund hin und führten zu seiner Festnahme.

Quelle: https://www.zvw.de/baden-württemberg/verschwundene-21-jährige-verdächtiger-muss-vor-gericht_arid-720283

Das klingt doch mal nach einem spannenden Prozess, wenn es wirklich kaum oder nichts handfestes gibt.

K41P schrieb:Das klingt doch mal nach einem spannenden Prozess, wenn es wirklich kaum oder nichts handfestes gibt.

Naja ,,nichts handfestes" wird auch nicht richtig sein, die StA erhebt nur Anklage, wenn eine Verurteilung wahrscheinlicher als ein Freispruch ist.

Freispruch heißt nämlich in DE zu 99,9% Freispruch.

Es wird schon dementsprechende Indizien/Beweise geben.

Der Tatvorwurf lautet wie folgt:

Dem 43-jährigen Angeklagten wird vorgeworfen, sich in der Nacht auf den 19.02.2023 unbefugt Zutritt zu der Wohnung der damals 21-jährigen Geschädigten in Eigeltingen, mit der er von mindestens August 2021 bis Oktober 2022 eine Beziehung geführt habe, verschafft und sie im späteren Verlauf gewaltsam getötet zu haben. Anschließend habe er sich des Leichnams an unbekannter Stelle entledigt. Der Verbleib des Opfers ist bis heute ungeklärt.

Nach Beendigung der Beziehung bis zur Tat habe er der Geschädigten dauerhaft massiv nachgestellt; kurz nach der Trennung habe er die Geschädigte auch derart heftig ins Gesicht geschlagen, dass sie u.a. zwei lockere Schneidezähne davongetragen habe.

Der Angeklagte befindet sich seit Ende Februar 2023 in Untersuchungshaft.

Quelle: Landgericht Konstanz

Wir haben bei uns in den Kneipen die Diskussion wie das ganze laufen soll , da keine Leiche gefunden wurde . Kann er da wirklich verurteilt werden ?

Avarice1987 schrieb:Wir haben bei uns in den Kneipen die Diskussion wie das ganze laufen soll , da keine Leiche gefunden wurde . Kann er da wirklich verurteilt werden ?

Der wird mit Sicherheit verurteilt, sonst hätte das OLG nach der Prüfung die Anklage nicht durchgewunken. Ich denke das Fehlen ihres Leichnams wird sich eher auf das Strafmaß auswirken in der Hinsicht, dass es nicht voll ausgeschöpft werden kann. Kommt vielleicht auch ein bisschen auf seinen Anwalt an.

Ich frage mich frage mich echt , wohin er Sie verbracht hat ... Ihr Auto wurde ja in Radolfzell gefunden. ..... am Ende ist sie doch im See ?

Ja hier gibt's halt viele Gewässer. Mindelsee stünde auch noch zur Auswahl. Oder der Teich oberhalb von Radolfzell und Markelfingen, wo der ehemalige Steinbruch oder das Kieswerk aufgeschüttet und renaturiert wurde.

@Niilanaya
Meinst die güttinger seen bzw den richtung Böhringen ? Ja, mindelsee wäre auch noch eine Möglichkeit

Avarice1987 schrieb:Wir haben bei uns in den Kneipen die Diskussion wie das ganze laufen soll , da keine Leiche gefunden wurde . Kann er da wirklich verurteilt werden ?

Natürlich, wäre auch nicht die erste Verurteilung ohne Leiche, sowas kommt häufiger vor als man denkt.
Gab erst letzte Woche einen Fall in dem der Leichnam eines Opfers erst Wochen nach der Verurteilung des Täters entdeckt wurde.

https://www.bild.de/regional/hannover/bremen-aktuell/ist-es-kerstin-g-s-leiche-pilzsammler-finden-knochen-beim-wuermsee-85735872.bild.html

Niilanaya schrieb:Der wird mit Sicherheit verurteilt, sonst hätte das OLG nach der Prüfung die Anklage nicht durchgewunken. Ich denke das Fehlen ihres Leichnams wird sich eher auf das Strafmaß auswirken in der Hinsicht, dass es nicht voll ausgeschöpft werden kann. Kommt vielleicht auch ein bisschen auf seinen Anwalt an.

Auch für dich, man kann das Strafmaß nicht anhand des Vorhandensein eines Leichnams messen. Im Artikel wird auch erwähnt, dass trotz fehlen der Leiche das höchstmögliche Strafmaß zum Tragen kam.