Interested schrieb:Ja, das verstehe ich. Mich irritieren im Gesamtablauf eben diese knapp 90 Minuten bis zum Abschalten des Handys. Daher meine Überlegungen in so eine Richtung. Wie lange der Aufenthalt und wo in Gifhorn war, ist ja auch nicht bekannt. Irgendeinen zusätzlichen Sinn, außer eine falsche Fährte setzen muss es geben, denn lt. Ansage hat er sie ja noch nach WOB zum Stadion gefahren und das am nächsten Tag! Also muss in GF irgendwas passiert sein. Vielleicht ist der Tatort dort zu verorten.
Ich hätte zwei Hypothesen dazu, zumindest in welchem Setting die Handysignale erklärt werden könnten (nicht, inwieweit es gelegte Fährten sind, da passe ich):
(1) Kezhia hatte 2 Handys. Nehmen wir an, er hat sie tatsächlich am Samstag von der Bushaltestelle abgeholt und ist mit ihr zu sich gefahren. Sie hat ein Handy in der Hand oder in einer Jacke, ihr anderes Handy hat sie im Rucksack. Die Jacke mit Handy oder eben das, was sie in der Hand hatte, lässt sie im Transporter als sie aussteigen. Ihm wiederum fällt dieses Handy erst unterwegs auf der Ablage auf und schaltet es dann ab bzw entsorgt es.
(2) Die Pol hatte ja neben LK Helmstedt auch in 2 weiteren Gebieten Suchmaßnahmen durchgeführt: in Kunrau (südwestlich von Klötze) und Jeggau (südöstlich von Klötze). Man kann davon ausgehen, dass es sich um Gegenden handelt, in denen der Tracker seines Fahrzeugs längere Aufenthalte/ Standzeiten registrierte und deswegen diese Gebiete als Suchgebiete ausgewählt wurden. An Kunrau ist interessant, dass es unmittelbar an den LK Gifhorn grenzt - einem Gebiet also, in dem ihr Handysignal geortet wurde.
Spannend ist auch: Es gibt eine direkte Strecke von Kunrau zum Fundort nach Bahrdorf. Sie führt direkt in den LK Gifhorn rein - durch die Ortschaften, die eine Userin vor einiger Zeit mal nannte, als es darum ging, dass das alles örtlich nah beieinander liegt: man muss durch Parsau und Rühen. Es war ja immer nur die Rede davon, dass sich ihr Handy um 14.20 Uhr im LK Gifhorn einwählte - aber nicht, wann es ausging, richtig? Es muss dementsprechend (wenn mein Kenntnisstand richtig ist) also an und unterwegs gewesen sein in diese Richtung. Entweder hat er also vergessen, dass da ein angeschaltetes Handy von Kezhia im Wagen ist oder er hat damit eine falsche Spur legen wollen, obwohl das wiederum unplausibel wäre, wenn ich davon ausgehe, dass es sich im LK GF einwählte, als er gerade auf dem Weg zum Verbringungsort war. Warum sollte er eine Spur legen, die potenziell in die Richtung weist, in die er die Leiche verbringt? Und warum sollte er gezielt eine solche Spurlegung mittels Handy in Betracht ziehen, dann aber vergessen, dass sein Fahrzeug GPS-Daten sammelt und speichert?
Jetzt das Spannende an Jeggau - dem zweiten Suchgebiet: es liegt nur 8 km von Schwiesau, dem Wohnort des TV, entfernt und exakt auf der Rückfahrtstrecke zwischen Bahrdorf und Schwiesau. Ggf. hat er dort abseits in nem Waldstück geparkt, um Luft zu holen, oder tatrelevante Gegenstände loszuwerden, die Karre notdürftig zu reinigen, sich selbst halbwegs auf Vordermann zu bringen, bevor er nach Hause fährt, wo Nachbarn und Bekannte ihn sehen könnten, wenn er heimkommt.