Mord im Keller: Wer erschoss den Duisburger Ahmet Tuncer? (1998)

Was heit eigentlich er hatte ein kleines Vermögen? Um welchen Betrag könnte es sich gehandelt haben? Erstaunlich das er das geschafft hat bei der großen Familie. Ob die Ehefrau auch berufstätig war wissen wir nicht.
Aber selrtsam ist schon, das der Täter ausgerechnet dann kommt wenn Herr T. zu Haus ist, obwohl er doch sonst immer mit auf den Flohmarkt ging. War das jetzt Zufall? Eher nicht ,denn es wurde bestimmt schon beobachtet das die Familie ohne Herrn T. wegfährt.

LackyLuke77 schrieb:Wenn aber eine Person in eine finanzielle Notlage geraten ist und Ahmet Tuncer aus dieser leicht hätte heraushelfen können, dies jedoch verweigert hatte, könnte der Hass so groß geworden sein, dass der Täter die aus seiner Sicht erfahrene Ungerechtigkeit mit einem Mord vergelten wollte.

Das könnte ich mir durchaus vorstellen.

Habe ich das richtig in Erinnerung, dass am Tag der Tat ein Familienmitglied von AT samt Partner den Flohmarkt früher verlassen hat als der Rest der Familie? Warum wurde diese Szene in den Fahndungsfilm eingebaut? Hält man einen Zusammenhang mit der Tat für möglich?
Sonst hätte man sich die Szene doch sparen können, da sie unnötigerweise eigene Angehörige des Opfers in den Fokus rücken könnte.

sören42 schrieb:Dann der Modus Operandi: Die Verwendung einer Schusswaffe. Das ist insofern ungewöhnlich, als sicher Schusswaffen 1986 nicht so verbreitet waren wie heute. An eine Schusswaffe musste der Täter erstmal kommen.

Das ist ein Irrtum.
Straftaten gegen das Leben mit Schusswaffengebrauch haben sich trotz wachsender Bevölkerung zwischen 1998 und 2021 von 381 Fälle auf 114 Fälle verringert. Diese Entwicklung betrifft alle Deliktereiche der Schusswaffenkriminalität.
Damals waren Verbrechen mit Schusswaffen etwa 2 - 3 mal häufiger als heute, Schusswaffenbesitz war ebenfalls viel weiter verbreitet. Nichts gegen dich, aber ich frage mich woher solch krasse Fehleinschätzungen kommen. Du bist da ja beileibe nicht der Einzige.

Quellen: https://www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/StatistikenLagebilder/Lagebilder/Waffenkriminalitaet/waffenkriminalitaet_node.html?cms_gts=52354_Dokumente%253Dtitle_text_sort%252Basc
https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/PolizeilicheKriminalstatistik/pksJahrbuecherBis2011/pks1998.pdf?__blob=publicationFile&v=1

Kielius schrieb:Habe ich das richtig in Erinnerung, dass am Tag der Tat ein Familienmitglied von AT samt Partner den Flohmarkt früher verlassen hat als der Rest der Familie?

Ja, das hast Du richtig in Erinnerung. Wenn ich die Verabschiedung von Frau Tuncer richtig interpretiere, handelte es sich um eine Tochter und den dazugehörenden Schwiegersohn.

LackyLuke77 schrieb:Wenn ich die Verabschiedung von Frau Tuncer richtig interpretiere, handelte es sich um eine Tochter und den dazugehörenden Schwiegersohn.

Handelte es sich dabei um dieselbe Tochter, die zusammen mit ihrem Partner in einer früheren Szene bei AT nach Geld fragte und "abblitzte"?
Entschuldigung für meine Frage, aber ich kann die vielen Familienmitglieder im Fahndungsfilm kaum auseinanderhalten...

Wie ist es zu bewerten, dass dem Zuschauer bei Aktenzeichen vermittelt wurde, dass einzelne Familienmitglieder den Flohmarkt schon früh wieder verließen? Ich meine, das kann doch nicht ohne Grund gezeigt worden sein.
Könnte es einen potenziellen Zusammenhang mit der Tat geben? Sonst hätte die Szene doch keinen Sinn gemacht.
Oder bin ich hier der einzige, der das so wahrnimmt?

Kielius schrieb:Handelte es sich dabei um dieselbe Tochter, die zusammen mit ihrem Partner in einer früheren Szene bei AT nach Geld fragte und "abblitzte"?

Ich habe mir gerade die Szenen "Bitte um finanzielle Unterstützung in der Küche" und "Verabschiedung vom Flohmarkt" angesehen und komme zu dem Schluss, dass es sich um dieselbe Tochter handelt.

Der Sprecher sagt während der Szene in der Küche, dass immer mal wieder Verwandte um einen finanziellen Zuschuss gebeten hätten, diese Bitte aber "in der Regel" abgelehnt worden sei. Die Formulierung "in der Regel" verstehe ich so, dass Ahmet Tuncer ab und an wohl von seiner eisernen Regel Ausnahmen gemacht hatte.

LackyLuke77 schrieb:Ja, das hast Du richtig in Erinnerung. Wenn ich die Verabschiedung von Frau Tuncer richtig interpretiere, handelte es sich um eine Tochter und den dazugehörenden Schwiegersohn

Kann es sein das du dich irrst?
Nach Haus gekommen sind gegen 11h zwei Söhne und eine Schwiegertochter.

Retsiemfoh schrieb:Kann es sein das du dich irrst?
Nach Haus gekommen sind gegen 11h zwei Söhne und eine Schwiegertochter

Die zwei Söhne und die Schwiegertochter, die um 11 Uhr heimgekommen sind, gehören doch zum Haushalt von Ahmet Tuncer.

Die restlichen Kinder samt Partner wohnen nicht mehr bei ihren Eltern. Dazu gehört u.a. die Tochter, die mit ihrem Mann den Flohmarkt vorzeitig verlassen hat und dementsprechend nach dem Flohmarktbesuch erst gar nicht mehr in die Graf-Spee-Straße zurückgekehrt ist.

Retsiemfoh schrieb:Was heit eigentlich er hatte ein kleines Vermögen? Um welchen Betrag könnte es sich gehandelt haben? Erstaunlich das er das geschafft hat bei der großen Familie. Ob die Ehefrau auch berufstätig war wissen wir nicht.

So wie es bei XY beschrieben wurde, schätze ich, dass es sich durchaus um einen niedrigen 6-stelligen Betrag (in DM) gehandelt haben könnte. Die Familie war zwar groß, aber ich gehe davon aus, dass die erwachsenen Kinder schon arbeiteten und entsprechend nicht mehr dem Vater auf der Tasche lagen. Da die Wohnung in der Nähe des Stahlwerks lag und generell recht spartanisch war, könnte ich mir zudem vorstellen, dass diese dem Stahlkonzern gehörte und entsprechend günstig war. Ähnliches kannte man ja früher von den Zechenhäusern im Ruhrgebiet.

LackyLuke77 schrieb:Dazu gehört u.a. die Tochter, die mit ihrem Mann den Flohmarkt vorzeitig verlassen hat und dementsprechend nach dem Flohmarktbesuch erst gar nicht mehr in die Graf-Spee-Straße zurückgekehrt ist.

Woraus schließt du das?
Aus dem Fahndungsfilm geht nicht hervor, wo die Tochter und ihr Mann, die den Flohmarktbesuch schon sehr früh wieder beendeten, anschließend waren.

Kielius schrieb:Aus dem Fahndungsfilm geht nicht hervor, wo die Tochter und ihr Mann, die den Flohmarktbesuch schon sehr früh wieder beendeten, anschließend waren.

Wenn die Tochter und ihr Mann nach dem Verlassen des Flohmarkts in die Graf-Spee-Straße zurückgekehrt wären, hätten diese bemerken müssen, dass Ahmet Tuncer nicht mehr in der Wohnung war, sondern erschossen im Keller lag.

Retsiemfoh schrieb:Was heit eigentlich er hatte ein kleines Vermögen? Um welchen Betrag könnte es sich gehandelt haben? Erstaunlich das er das geschafft hat bei der großen Familie. Ob die Ehefrau auch berufstätig war wissen wir nicht.

Genau das habe ich mich auch gefragt. Wenn ich das richtig verstanden habe, wollte er ja wohl noch 4 Jahre in Deutschland arbeiten und anschließend von seinem Ersparten in der Türkei leben.

Einer meiner besten Kumpels ist ebenfalls Stahlarbeiter bei HKM, also dort wo auch Ahmet Tuncer gearbeitet.

Du kannst ganz gutes Geld verdienen, wenn du viele Nachtschichten, Feiertage und Wochenende mitnimmst. Da gibt es Zulagen, die zum Teil auch steuerfrei sind.

Mein Kumpel arbeitet oft nachts und am Wochenende. Üblicherweise kommt er da auf ca. 5.000 € brutto. Durch die teilweise steuerfreien Zulagen bleiben ihm ca. 3.500 € netto bei Steuerklasse 1.

Das ist sicherlich ein Gehalt, das über dem Durchschnitt liegt. Aber mit so vielen Kindern ein kleines Vermögen aufzubauen, stelle ich mir auch schwer vor

LackyLuke77 schrieb:Wenn die Tochter und ihr Mann nach dem Verlassen des Flohmarkts in die Graf-Spee-Straße zurückgekehrt wären, hätten diese bemerken müssen, dass Ahmet Tuncer nicht mehr in der Wohnung war, sondern erschossen im Keller lag.

Das sehe ich nicht ganz so, denn die Schüsse fielen erst zwischen 9 und 10 Uhr. Die beiden hätten AT also noch lebend antreffen können, wenn sie sich vom Flohmarkt direkt zur Wohnung begeben hätten.

Die eigentliche Frage ist doch, weshalb wurde überhaupt im Fahndungsfilm gezeigt, dass zwei Personen den Flohmarkt früh wieder verließen.
Das muss doch irgendeine Bewandnis haben.
Denn man fragt sich unwillkürlich, weshalb die beiden sich so verhielten und was sie anschließend gemacht haben.

Kielius schrieb:Das sehe ich nicht ganz so, denn die Schüsse fielen erst zwischen 9 und 10 Uhr. Die beiden hätten AT also noch lebend antreffen können, wenn sie sich vom Flohmarkt direkt zur Wohnung begeben hätten.

Wurde im Film eine Zeitangabe genannt, wann der Flohmarkt verlassen wurde? Ich kann mich an keine erinnern. Dementsprechend könnten die beiden auch erst um 10 Uhr aufgebrochen sein.

Seperate schrieb:Das ist sicherlich ein Gehalt, das über dem Durchschnitt liegt. Aber mit so vielen Kindern ein kleines Vermögen aufzubauen, stelle ich mir auch schwer vor

Als Verheirateter mit Kinder hatte er schon diverse steuerliche Vorteile. Dazu ein offenbar sehr sparsamer Lebensstil, ablesbar auch an der wenig attraktiven Wohnung/Wohnlage. Ich denke schon, dass man da pro Monat 500-1.000 DM zur Seite legen konnte und nach dem Auszug der ersten Kinder womöglich sogar noch etwas mehr. Das läppert sich dann im Laufe der Jahre.

LackyLuke77 schrieb:Wurde im Film eine Zeitangabe genannt, wann der Flohmarkt verlassen wurde? Ich kann mich an keine erinnern. Dementsprechend könnten die beiden auch erst um 10 Uhr aufgebrochen sein.

Die beiden haben den Flohmarkt bereits vor 9 Uhr wieder verlassen.
Die Zeitangabe wird eingeblendet in Min 08.07 der Aktenzeichen-Sendung von gestern Abend.

Ich finde es schon etwas auffällig, dass die zeitliche Abfolge im Films klar erkennbar ist und dass die beiden sich ohne Angabe von Gründen verabschieden, während der Rest der Familie voll und ganz mit "Stöbern und Shoppen" beschäftigt ist. Es kann doch kein Zufall sein, dass das so dargestellt wurde.

@Seperate
Ja mich hat das gewundert. Aber mit den steuerfreien Zulagen, Steuerklasse drei und günstige Miete wie@Balumpa schrieb kann man es anscheinend doch schaffen.

@LackyLuke77
Stimmt, das waren Tochter und Schwiegersohn. Hier kommt man wirklich durcheinander. Die Uhrzeit wann die beiden den Flohmarkt verließen wurde nicht gesagt.

Retsiemfoh schrieb:Stimmt, das waren Tochter und Schwiegersohn. Hier kommt man wirklich durcheinander. Die Uhrzeit wann die beiden den Flohmarkt verließen wurde nicht gesagt.

Die Uhrzeit ist klar erkennbar, @Hofmeister.
Die beiden verließen den Flohmarkt, bevor sich AT gegen 9.00 Uhr (Einblendung der Uhrzeit) in seiner Wohnung einen Tee aufbrüht.

Kielius schrieb:Die Uhrzeit ist klar erkennbar

Wann Tochter und Schwiegersohn den Flohmarkt verlassen haben, wird nicht mit einer Zeiteinblendung dokumentiert.

Zudem wird zwischen dem aufwachenden Ahmet Tuncer und dem sich auf dem Flohmarkt vergnügenden Rest der Familie andauernd im Film hin- und hergeswitched.

Bei Minute 07:37 sieht man Ahmet Tuncer den Wasserkocher befüllen, das dürfte auch gegen 9 Uhr gewesen sein und in der darauffolgenden Szene ist die Tochter noch auf dem Flohmarkt anwesend.

osttimor schrieb:bekannt sollte der täter dem opfer ja anscheinend gewesen sein. er lässt ihn rein und geht kurz (teekessel) mit ihm in den keller.

Das könnte auch ein nicht Bekannter gewesen sein, der ihn unter Vorwand in den Keller lockte (ich bin der neue Mieter und finde X nicht oder irgendeine andere Geschichte).