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Mord im Keller: Wer erschoss den Duisburger Ahmet Tuncer? (1998)

91 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Cold Case, Keller ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord im Keller: Wer erschoss den Duisburger Ahmet Tuncer? (1998)

16.06.2023 um 18:34
Zitat von sunrise2008sunrise2008 schrieb:Das sehe ich ähnlich. Man fragt sich automatisch, ob das ein gewisser Hinweis/Verdacht sein soll oder ob vielleicht einfach nur alles detailgetreu nacherzählt wurde. Das Motiv Geld kann man jedenfalls nicht ausschließen.
Ich empfinde die Darstellungen in den xy Fimen oftmals als sehr unschön. Ich habe mich wirklich gewundert, warum man Sohn und Schwiegertochter oder Tochter und Schwiegersohn mit einer Leidensmine den Papa um Geld anbettelten. Dass er kein Geld verleiht, ist sein gutes Recht. Aber filmisch darstellen könnte man das auch mit einem Anruf und der klaren Aussage von Herrn Tuncer, dass er kein Geld verleiht, darstellen können. Denn den Kindern wird ja wohl am ehesten bekannt sein, dass der Vater kein Geld verleiht.

Ich kann mir unter dem genannten "kleinen Vermögen" nicht wirklich etwas vorstellen, aber die Familie hat offenbar sehr bescheiden gelebt und Geld als Altersversorgung gespart. Ich vermute, dass das alles überschaubare Wohnungen sind. Dort mit 6 Kindern zu wohnen, ist in meinem Augen schon eine Kunst. Und zuletzt haben sie dann immerhin noch mit vier Erwachsenen dort gelebt.

Ob das Motiv Geld gewesen sein kann, weiß ich nicht so wirklich, denn der Täter müsste doch gewusst haben, dass das Geld nicht in einem Schuhkarton in dem Kellerverschlag ist, in den jeder rein kann. Er ist also leer ausgegangen.

Geerbt hat vermutlich Frau Tuncer, aber sie wird sich über das Geld nicht gefreut haben, war es doch für den gemeinsamen Lebensabend in der Türkei gedacht. Es gibt in dem Fall nur Verlierer.

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Mord im Keller: Wer erschoss den Duisburger Ahmet Tuncer? (1998)

16.06.2023 um 18:51
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Ich habe mich wirklich gewundert, warum man Sohn und Schwiegertochter oder Tochter und Schwiegersohn mit einer Leidensmine den Papa um Geld anbettelten.
Ich glaube, dass man dies in diesem Fall bewusst gerade so dargestellt hat.
Ich gebe Dir Recht, dass es nur Verlierer gibt.


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16.06.2023 um 19:23
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Ich empfinde die Darstellungen in den xy Fimen oftmals als sehr unschön. Ich habe mich wirklich gewundert, warum man Sohn und Schwiegertochter oder Tochter und Schwiegersohn mit einer Leidensmine den Papa um Geld anbettelten. Dass er kein Geld verleiht, ist sein gutes Recht. Aber filmisch darstellen könnte man das auch mit einem Anruf und der klaren Aussage von Herrn Tuncer, dass er kein Geld verleiht, darstellen können. Denn den Kindern wird ja wohl am ehesten bekannt sein, dass der Vater kein Geld verleiht.
Sicherlich werden es die Kinder gewusst haben, aber wenn die Geldnot offenbar groß war, waren da wohl Hoffnungen vorhanden, dass der Vater einmal über seinen Schatten springen würde. Ich gehe davon aus, mit der Szene sollte eben jene Geldnot explizit dargestellt werden.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Ich vermute, dass das alles überschaubare Wohnungen sind. Dort mit 6 Kindern zu wohnen, ist in meinem Augen schon eine Kunst. Und zuletzt haben sie dann immerhin noch mit vier Erwachsenen dort gelebt.
Stimmt, das war wirklich eine Kunst, zumal nicht einmal das Haus und die Wohngegend sonderlich attraktiv aussahen.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Ob das Motiv Geld gewesen sein kann, weiß ich nicht so wirklich, denn der Täter müsste doch gewusst haben, dass das Geld nicht in einem Schuhkarton in dem Kellerverschlag ist, in den jeder rein kann. Er ist also leer ausgegangen.
Geld kann ja indirekt das Motiv gewesen sein, beispielsweise Rache, weil AT dem Täter kein Geld leihen wollte.


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Mord im Keller: Wer erschoss den Duisburger Ahmet Tuncer? (1998)

16.06.2023 um 19:53
Zitat von BalumpaBalumpa schrieb:Geld kann ja indirekt das Motiv gewesen sein, beispielsweise Rache, weil AT dem Täter kein Geld leihen wollte.
Sinnvoller würde es mir da erscheinen, sich vorübergehend einen Nebenjob zu suchen, bis die Talstrecke überwunden ist, anstatt lebenslang in den Knast zu müssen. Aber das ist sicherlich eine Frage der Einstellung.
Zitat von BalumpaBalumpa schrieb:Sicherlich werden es die Kinder gewusst haben, aber wenn die Geldnot offenbar groß war, waren da wohl Hoffnungen vorhanden, dass der Vater einmal über seinen Schatten springen würde. Ich gehe davon aus, mit der Szene sollte eben jene Geldnot explizit dargestellt werden.
Ich vermute mal, dass er nicht von einem Hunderter ausging, damit Lebensmittel gekauft werden konnten, sondern dass es schon im vierstelligen Bereich war. Wenn Herr Tuncer bei dem einen Kind eine Ausnahme macht, muss er das auch bei den anderen machen, und ganz schnell ist ein nicht unerheblicher Teil der Ersparnisse weg.

Ich vermute, dass Herr Tuncer davon ausging, dass man nur das ausgeben kann, was man hat. Er und seine Frau haben die Sparsamkeit und Bescheidenheit vorgelebt. Und sicherlich war das auch seinen Kinder bewusst, wie verdammt hart er arbeiten musste.

Aber es wäre möglich, dass jemand Fremdes ein Gespräch mitbekommen hat, in welchem es darum ging, dass er der Person X nichts leihen wollte, obwohl er doch so viel hat. Nur würde das voraussetzen, dass dieser Fremde gewusst hätte, wo Herr Tuncer wohnt, wie er aussieht, wann er alleine zu Hause ist (das Wegfahren von Frau und Kindern/Schwiegerkindern ist kein Indiz dafür, dass er alleine in der Wohnung ist), wie sein Dienstplan aussieht, usw.


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Mord im Keller: Wer erschoss den Duisburger Ahmet Tuncer? (1998)

16.06.2023 um 22:40
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Sinnvoller würde es mir da erscheinen, sich vorübergehend einen Nebenjob zu suchen, bis die Talstrecke überwunden ist, anstatt lebenslang in den Knast zu müssen.
Ich denke, da wird hier jeder zustimmen. Leider zeigt die Realität immer wieder, dass Menschen auch für Belanglosigkeiten töten - auch in Deutschland. Da muss man ja bloß nach Bochum zum Fall Christian Nolte schauen.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Ich vermute mal, dass er nicht von einem Hunderter ausging, damit Lebensmittel gekauft werden konnten, sondern dass es schon im vierstelligen Bereich war. Wenn Herr Tuncer bei dem einen Kind eine Ausnahme macht, muss er das auch bei den anderen machen, und ganz schnell ist ein nicht unerheblicher Teil der Ersparnisse weg.
Ich gehe da auch mindestens von einem 4-stelligen Betrag aus. Und ja, die "Gefahr", dass dann auch die anderen Kinder Geld wollen, war für AT sicherlich ein wichtiges Argument, kein Geld zu verleihen.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Aber es wäre möglich, dass jemand Fremdes ein Gespräch mitbekommen hat, in welchem es darum ging, dass er der Person X nichts leihen wollte, obwohl er doch so viel hat. Nur würde das voraussetzen, dass dieser Fremde gewusst hätte, wo Herr Tuncer wohnt, wie er aussieht, wann er alleine zu Hause ist (das Wegfahren von Frau und Kindern/Schwiegerkindern ist kein Indiz dafür, dass er alleine in der Wohnung ist), wie sein Dienstplan aussieht, usw.
Die Ermittler sind sich wohl ziemlich sicher, dass der Täter aus dem persönlichen Umfeld kommt, auch weil AT offenbar völlig arglos mit ihm in den Keller ging und dort keinerlei Kampfspuren zu erkennen waren.


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16.06.2023 um 22:52
Mir kam noch eine andere Idee. Falls es kein Bekannter war, könnte es doch jemand gewesen sein, der den Handwerkertrick angewandt hat. Herr Tuncer könnte ihn deshalb in den Keller begleitet haben. Das wäre auch nur von kurzer Dauer gewesen und er hätte wieder in seine Wohnung zurückkehren können. Wegen dem aufgesetzten Wasser, meine ich.


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Mord im Keller: Wer erschoss den Duisburger Ahmet Tuncer? (1998)

16.06.2023 um 23:22
Zitat von xoxalbxoxalb schrieb:Falls es kein Bekannter war, könnte es doch jemand gewesen sein, der den Handwerkertrick angewandt hat.
Das passt nicht.
Es war ein Sonntagmorgen. Da kommen keine Handwerker, die in den Keller müssen.
Auch keine falschen Handwerker.


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Mord im Keller: Wer erschoss den Duisburger Ahmet Tuncer? (1998)

16.06.2023 um 23:47
Zitat von KieliusKielius schrieb:Es war ein Sonntagmorgen. Da kommen keine Handwerker, die in den Keller müssen.
Auch keine falschen Handwerker.
Das bringt mich gerade zum Nachdenken.
Zuerst dachte ich mir nämlich, daß Herrn T. aufgrund seiner Schichtarbeit möglicherweise nach dem Aufwachen gar nicht bewußt war, daß Sonntag war.
Wenn er andererseits, wie im Beitrag angegeben, regelmäßig auf den Flohmarkt ging, dann natürlich schon, dann wäre der Besuch ja fix eingeplant gewesen.
Nur wundert mich gerade, wie das mit der Schichtarbeit zusammenpaßt. So wie ich das kenne, sind gerade die Leute, die durch unregelmäßige Schichten ihr kleines Vermögen ansparen, eben nicht die, die wöchentlich fixe Freizeittermine am Wochenende haben.
Zumindest nicht so sehr, daß es ungewöhnlich wäre, wenn sie diese mitunter nicht wahrnehmen können. Könnte das bedeuten, daß Herr T. am Sonntag für gewöhnlich entweder auf dem Flohmarkt, oder auf der Arbeit war und man somit normalerweise vom einen auf das andere schließen konnte? Vielleicht verrenne ich mich da gerade total, aber das wundert mich nun doch.


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Mord im Keller: Wer erschoss den Duisburger Ahmet Tuncer? (1998)

17.06.2023 um 07:53
Im Beitrag wurde Herr Tuncer als gläubiger und praktizierender Muslim dargestellt. Gleichzeitig scheint das Geldvermögen des Herrn T., verbunden mit den Zukunftsplänen für sich und seine Familie, eine zentrale Rolle in dem Fall zu spielen.

Wenn man die Fünf Säulen des Islam betrachtet, die für einen gläubigen Muslim verbindlich sind, diese bestehen aus
  • Das Glaubensbekenntnis
  • Das Gebet
  • Das Fasten
  • Die soziale Pflichtabgabe
  • Die Pilgerfahrt nach Mekka
Quelle: https://www.planet-wissen.de/kultur/religion/islam/pwiediefuenfsaeulendesislam100.html ,

dann war Herr T. gehalten, ungefähr 2,5 % seines Nettoguthabens zu spenden:
Muslime, die nicht selbst hoch verschuldet sind oder unter dem Existenzminimum leben, sollen in der Regel 2,5 Prozent ihres "ruhenden Netto-Kapitalvermögens" spenden.
Quelle: ebda.

Dies kann in verschiedenen Formen der Mildtätigkeit geschehen, u.a. kann auch die Werbung für den Islam unterstützt werden.

In der Darstellung des Filmfalles wird ein gewisser Widerwille des Herrn T. dargestellt, seiner Verwandtschaft finanziell unter die Arme zu greifen, wobei ich nicht einordnen kann, wie üblich der Geldverleih an Verwandte dort und anderswo ist.

Was ich aber als Frage in den Raum stelle:

Wie erfolgt der für Gläubige obligate Obulus im Rahmen der religiösen Pflichten? Richtet ein gläubiger Muslim einen Dauerauftrag ein? Gibt es eine Art "Klingelbeutel" beim Freitags-Gottesdienst? Wird das Geld abgeholt? Welche Konsequenzen weltlicher Art drohen ggf. dem, der sich dem "Zakat" gegenüber zurückhaltend zeigt?

Beim Gewähren von Krediten, an Verwandte zumal, wäre für einen gläubigen Muslim auch die Erhebung eines Rückzahlungs-Zinses nicht erlaubt. Möglicherweise spielt auch das in diesem Fall eine Rolle:
„Diejenigen, die Zins nehmen (w. verzehren), werden (dereinst) nicht anders dastehen als wie einer, der vom Satan erfaßt und geschlagen ist (so daß er sich nicht mehr aufrecht halten kann). Dies (wird ihre Strafe) dafür (sein), daß sie sagen: ‚Kaufgeschäft und Zinsleihe sind ein und dasselbe.‘ Aber Gott hat (nun einmal) das Kaufgeschäft erlaubt und die Zinsleihe verboten.“

– Der Koran, Sure 2,275[2]
Quelle: Wikipedia: Ribā

Zu guter Letzt möchte ich noch zur Dikussion stellen, dass Geldübertragungen in muslimischen Kreisen häufig über ein international verkettetes System von Gewährsleuten erfolgen, unter Ausschluss von Banken u.ä. - auch das könnte im hiesigen Fall mMn eine Rolle spielen.


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Mord im Keller: Wer erschoss den Duisburger Ahmet Tuncer? (1998)

17.06.2023 um 11:50
@sallomaeander
Die Abgabe der jährlichen Beträge erfolgt anonym und auf unterschiedliche Art. Der Betrag kann in der Moschee anonym abgelegenen werden, über wohltätige Organisationen, an die Familie ohne Angabe des Wohltäters usw. Letztlich ist auch die Aufteilung des Betrages möglich. Es geht lediglich darum, die Summe, die nicht bewegt worden war, mit 2,5 % zu berechnen und an Bedürftige abzugeben.
Herr Tuncer muss also nicht offenkundig gespendet haben. Niemand wird das nachverfolgen können, in welcher Höhe er abgegeben hat und somit ist ein Zurückrechnen auf sein Vermögen ebenfalls nicht möglich.
Ich hoffe, diese Erklärung hat ein wenig geholfen.


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Mord im Keller: Wer erschoss den Duisburger Ahmet Tuncer? (1998)

17.06.2023 um 15:08
Zitat von Cat114Cat114 schrieb:Ich hoffe, diese Erklärung hat ein wenig geholfen.
Oh ja, das ist eine sehr wichtige Information, vielen Dank! Ich verstehe das so, dass es eine Gewissensentscheidung eines jeden Gläubigen ist, und dass das niemand nachprüfen kann.


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Mord im Keller: Wer erschoss den Duisburger Ahmet Tuncer? (1998)

18.06.2023 um 23:22
Ich habe mir heute den Fall bei XY angeschaut und für mich wirft die Verfilmung auch sehr viele Fragen auf.
Zitat von KieliusKielius schrieb am 15.06.2023:Wie ist es zu bewerten, dass dem Zuschauer bei Aktenzeichen vermittelt wurde, dass einzelne Familienmitglieder den Flohmarkt schon früh wieder verließen? Ich meine, das kann doch nicht ohne Grund gezeigt worden sein.
Könnte es einen potenziellen Zusammenhang mit der Tat geben? Sonst hätte die Szene doch keinen Sinn gemacht.
Oder bin ich hier der einzige, der das so wahrnimmt?
Ich finde es auch merkwürdig wie einzelne Aspekte dargestellt wurden, auf was will man da genau hinaus?
Zitat von BalumpaBalumpa schrieb am 15.06.2023:Da die Wohnung in der Nähe des Stahlwerks lag und generell recht spartanisch war, könnte ich mir zudem vorstellen, dass diese dem Stahlkonzern gehörte und entsprechend günstig war.
Es wurde ja ausdrücklich in dem Beitrag davon gesprochen, dass Herr Tuncer und seine Frau in einfachen Verhältnissen wohnten.
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb am 15.06.2023:Wenn die Tochter und ihr Mann nach dem Verlassen des Flohmarkts in die Graf-Spee-Straße zurückgekehrt wären, hätten diese bemerken müssen, dass Ahmet Tuncer nicht mehr in der Wohnung war, sondern erschossen im Keller lag.
Warum sollten sie das? Wenn die Verhältnisse so waren wie im Film dargestellt dann sorgt doch eine geöffnete Kellertür nicht direkt für Verwunderung. In vielen Mehrfamilienhäuser passiert sowas ohne dass ein Verbrechen dahinter steckt.
Zitat von SeperateSeperate schrieb am 15.06.2023:Du kannst ganz gutes Geld verdienen, wenn du viele Nachtschichten, Feiertage und Wochenende mitnimmst. Da gibt es Zulagen, die zum Teil auch steuerfrei sind.
Zu der Zeit war es einfach noch einfacher an gutes Geld zu kommen.
Zitat von SeperateSeperate schrieb am 15.06.2023:Das ist sicherlich ein Gehalt, das über dem Durchschnitt liegt. Aber mit so vielen Kindern ein kleines Vermögen aufzubauen, stelle ich mir auch schwer vor
Klar sind viele Kinder erstmal kostspielig, aber die Familie lebte ja laut Filmbeitrag in einfachen Verhältnissen und wusste mich Sicherheit, wie man kostengünstig mit mehreren Personen über die Runden kam.
Zitat von KieliusKielius schrieb am 15.06.2023:Die eigentliche Frage ist doch, weshalb wurde überhaupt im Fahndungsfilm gezeigt, dass zwei Personen den Flohmarkt früh wieder verließen.
Das muss doch irgendeine Bewandnis haben.
Denn man fragt sich unwillkürlich, weshalb die beiden sich so verhielten und was sie anschließend gemacht haben.
Ja diese Frage blieb u.a. offen.
Zitat von KieliusKielius schrieb am 15.06.2023:Die beiden verließen den Flohmarkt, bevor sich AT gegen 9.00 Uhr (Einblendung der Uhrzeit) in seiner Wohnung einen Tee aufbrüht.
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb am 15.06.2023:Wann Tochter und Schwiegersohn den Flohmarkt verlassen haben, wird nicht mit einer Zeiteinblendung dokumentiert.

Zudem wird zwischen dem aufwachenden Ahmet Tuncer und dem sich auf dem Flohmarkt vergnügenden Rest der Familie andauernd im Film hin- und hergeswitched.
Ja das fand ich in dem Fall auch schwer zu überblicken. Zuerst wurde gezeigt wie Herr Tuncer aufwachte und einen Tee zubereiten wollte.
Dann wird oft zwischen Flohmarkt und der Wohnung hin- und hergeswitcht.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Ich empfinde die Darstellungen in den xy Fimen oftmals als sehr unschön. Ich habe mich wirklich gewundert, warum man Sohn und Schwiegertochter oder Tochter und Schwiegersohn mit einer Leidensmine den Papa um Geld anbettelten. Dass er kein Geld verleiht, ist sein gutes Recht. Aber filmisch darstellen könnte man das auch mit einem Anruf und der klaren Aussage von Herrn Tuncer, dass er kein Geld verleiht, darstellen können. Denn den Kindern wird ja wohl am ehesten bekannt sein, dass der Vater kein Geld verleiht.
Ich empfand diese Szene auch irgendwie als ganz merkwürdig.
Zuerst die heile Familienwelt in der sich alle lieb haben, dann als die Tochter und der Schwiegersohn dem Vater mit traurigen Minen in die Küche folgen. Und es gab auch keine Begründung und Nachdruck der Bitte nachzukommen, das war alles sehr fix abgehandelt.
Die Tochter sollte ja eigentlich wissen dass ihr Vater nichts verleiht, gerade weil die Anfrage in zu der Zeit ja oft gestellt worden sein soll.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Geerbt hat vermutlich Frau Tuncer, aber sie wird sich über das Geld nicht gefreut haben, war es doch für den gemeinsamen Lebensabend in der Türkei gedacht. Es gibt in dem Fall nur Verlierer.
Zumal das eigentliche Ziel ja noch nicht erreicht war. Auch wenn Frau Tuncer alleine davon leben sollte war dies mit Sicherheit schwieriger zu gestalten ohne ihren Mann.
Zitat von MontecuoreMontecuore schrieb:Nur wundert mich gerade, wie das mit der Schichtarbeit zusammenpaßt. So wie ich das kenne, sind gerade die Leute, die durch unregelmäßige Schichten ihr kleines Vermögen ansparen, eben nicht die, die wöchentlich fixe Freizeittermine am Wochenende haben.
Zumindest nicht so sehr, daß es ungewöhnlich wäre, wenn sie diese mitunter nicht wahrnehmen können. Könnte das bedeuten, daß Herr T. am Sonntag für gewöhnlich entweder auf dem Flohmarkt, oder auf der Arbeit war und man somit normalerweise vom einen auf das andere schließen konnte?
Ich finde das gar nicht so verwunderlich. Mein Mann arbeitet auch oft am Wochenende und wenn er dann Zuhause ist nimmt er auch an unseren regelmäßigen Terminen teil.

Verwunderlich fand ich nur die Darstellung dass die Familie nicht zu wissen schien, wann der Vater arbeitete.
Er kam spät nach Hause und schlief noch als sie zum Flohmarkt gingen, dann soll er aber möglicherweise wieder zur Arbeit gegangen sein?
Deshalb konnte eine potentieller Täter ja auch nicht wissen dass Herr Tuncer nicht arbeitete und sogar alleine Zuhause war.


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Mord im Keller: Wer erschoss den Duisburger Ahmet Tuncer? (1998)

19.06.2023 um 19:42
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:Klar sind viele Kinder erstmal kostspielig, aber die Familie lebte ja laut Filmbeitrag in einfachen Verhältnissen und wusste mich Sicherheit, wie man kostengünstig mit mehreren Personen über die Runden kam.
Und zudem war es in vielen Arbeiterfamilien (deutschen wie türkischen, italienischen....) früher durchaus üblich, dass Kinder, die bereits aus der Schule sind und arbeiten bzw. eine Ausbildung machen aber noch zu Hause wohnen, etwas von ihrem Geld zu Hause abgeben. Und da in Arbeiterfamilien oft nicht unbedingt auf eine höhere Schulbildung Wert gelegt wurde, kam man dann halt mit 15/16 "in die Lehre" und hat (wenn auch nur wenig) verdient.

Ob das hier auch so war, wissen wir natürlich nicht - aber es wäre auch nicht besonders ungewöhnlich, dass die älteren, noch zu Hause wohnenden Kinder finanziell etwas zum Familienhaushalt beigetragen haben.


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Mord im Keller: Wer erschoss den Duisburger Ahmet Tuncer? (1998)

28.06.2023 um 22:22
Die "Rheinische Post" hat vor kurzem nochmal einen Artikel zu dem Mord an Ahmet Tuncer veröffentlicht. Dabei geht es u.a. um die nach der "Aktenzeichen XY"-Sendung eingegangenen Hinweise.

Die Nachverfolgung der mysteriösen Telefonanrufe gestaltete sich seinerzeit schwierig.
Die Polizei wird später nicht mehr herausfinden können, wer bei der Familie angerufen hat. Es gibt technische Hürden beim Telefon-Anbieter und die Anrufe sind da schon zu lange her.
Wie die Polizei dazu kommt einen Mitwisser bzw. eine Mitwisser als Tatsache anzunehmen, wird nicht mitgeteilt.
Es muss, so sind wir sicher, einen Mitwisser geben.“ (...) Wen er an diesem Abend genau meint, bleibt unklar. Auf Nachfrage unserer Redaktion will sich die Kriminalpolizei zu dieser These nicht weiter äußern. Es könne die Ermittlungen gefährden, heißt es.
Hinweise sind eingegangen - die Person in die die Ermittler ihre Hoffnungen legen, hat sich bislang aber noch nicht mit der Kripo in Verbindung gesetzt.
Nach der ZDF-Sendung sind mehrere Hinweise bei der Polizei eingegangen. Der entscheidende Tipp sei aber bislang noch nicht dabei gewesen, erklärt die Polizei. Wie es aus Ermittlerkreisen heißt, warte man darauf, dass sich jemand „aus einer ganz bestimmten Richtung“ meldet.
https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/cold-case-in-duisburg-wer-hat-ahmet-tuncer-erschossen_aid-92373741


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Mord im Keller: Wer erschoss den Duisburger Ahmet Tuncer? (1998)

13.09.2023 um 09:09
Heute jährt sich der Mord an Ahmet Tuncer schon zum 25. Mal.

Seit einem Jahr wird in dem Fall wieder ermittelt, doch trotz massiver Bemühungen der Polizei (u.a. Behandlung als Filmfall in der Fahndungssendung "Aktenzeichen XY") das Verbrechen noch aufklären zu können, scheinen den Ermittlern weiterhin wichtige Puzzleteile zu fehlen. Da es einen Mitwisser oder eine Mitwisserin geben soll, bleibt die Hoffnung bestehen, dass er oder sie eines Tages doch noch auspacken wird.


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Mord im Keller: Wer erschoss den Duisburger Ahmet Tuncer? (1998)

22.09.2023 um 15:07
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb am 13.09.2023:Seit einem Jahr wird in dem Fall wieder ermittelt, doch trotz massiver Bemühungen der Polizei (u.a. Behandlung als Filmfall in der Fahndungssendung "Aktenzeichen XY") das Verbrechen noch aufklären zu können, scheinen den Ermittlern weiterhin wichtige Puzzleteile zu fehlen.
Am Sonntag wird der Fall bei "Brisant" thematisiert :
Hüttenheim: Mordfall Ahmet Tuncer - Duisburger Cold Case bei Brisant in der ARD
Duisburg (ots)

In der ARD-Sendung "Brisant" wird am Sonntagnachmittag (24. September, 17 Uhr) ein Duisburger Cold Case aus dem Jahr 1998 thematisiert. Ermittler der Duisburger Kripo sowie die Staatsanwaltschaft Duisburg suchen mithilfe der Sendung neue Zeugen im Mordfall von Ahmet Tuncer. Der Stahlarbeiter wurde vor 25 Jahren (Sonntag, 13. September 1998) im Keller eines Mehrfamilienhauses an der Graf-Spee-Straße in Hüttenheim erschossen.

Tuncer hatte eine Wohnung des Hauses mit seiner Familie bewohnt, die ihn am Tattag nach der Rückkehr von einem Ausflug ermordet auffand. Monatelange Ermittlungen führten damals nicht zur Identifizierung eines Täters. Die Kripo hat den Fall vergangenes Jahr wieder aufgerollt. In dem Zusammenhang lief der Cold Case auch bereits im Juni 2023 bei "Aktenzeichen XY... ungelöst". Auf den entscheidenden Hinweis warten die Ermittler aber weiterhin - daher hoffen sie auf neue Impulse durch die ARD-Sendung.

Zeugenhinweise nimmt das Kriminalkommissariat 11 aber bereits jetzt unter der Rufnummer 0203 2800 entgegen. Die Staatsanwaltschaft Duisburg hat für sachdienliche Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, eine Belohnung in Höhe von 2000 Euro ausgesetzt.

Auf der Facebook-Seite der Polizei Duisburg gibt es bereits erste Einblicke vom Drehtag.

Eine ausführliche Schilderung des damaligen Falls gibt es hier: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/50510/5319456.
Quelle: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/50510/5609535


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Mord im Keller: Wer erschoss den Duisburger Ahmet Tuncer? (1998)

24.09.2023 um 21:01
Ich habe den Beitrag gerade in der Mediathek geschaut. Wenig überraschend war nichts wirklich Neues dabei, sondern es wurden die Kernpunkte noch einmal aufgezählt:

1. AT war sparsam und "nicht ganz unwohlhabend" (O-Ton der StA), Geld eventuell ein Motiv, aber bislang keine konkreten Beweise
2. Getötet im Kellergang, keine Spuren eines Kampfes, weswegen AT den Täter gekannt und ihm vertraut haben muss
3. Ermittlungsrichtung in ATs Familie, aber bislang keine konkreten Beweise

So wie die Ermittler sich ausdrücken, klingt es IMO stark danach, dass sie den Täter in ATs Familie vermuten, auch weil sie gezielt damalige Freunden und Nachbarn der Familie ansprechen.


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Mord im Keller: Wer erschoss den Duisburger Ahmet Tuncer? (1998)

03.10.2023 um 19:54
In Deutschland erbt der / die Ehegatte / ~gattin 50 % des Vermögens. Der Rest wird unter den lebenden Kindern oder ggf. Enkeln, dessen Eltern bereits verstorben sind, gleichmäßig aufgeteilt. Wurde jemand enterbt, erhält er noch 50 % seines, gemäß zuvor genannter Vorgehensweise, ermittelten Anteils.

Ich sehe es so wie @Balumpa und
denke die Ermittler haben einen starken Verdacht, jedoch nicht ausreichend Beweise und erhoff(t)en sich, dass durch die Darstellung bei XY ein oder der Mitwisser sein Schweigen bricht.

Die Darstellung des Familienumfelds und der Aktivitäten am Tattag deuten mE recht klar in eine bestimmte Richtung.


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Mord im Keller: Wer erschoss den Duisburger Ahmet Tuncer? (1998)

17.01.2024 um 09:25
https://podcasts.apple.com/de/podcast/licht-ins-dunkel-cold-cases-und-ungekl%C3%A4rte-vermisstenf%C3%A4lle/id1600075301?i=1000641900592

Der Podcast "Licht ins Dunkle" hat die erste Folge zum Mordfall Ahmet Tuncer veröffentlicht.

Sehr interessant fand ich die Aussage, dass die Familie Tuncer zwar - nach wie vor - im gleichen Stadtteil, teilweise sogar auch noch in der gleichen Straße lebt. aber miteinander keinen Kontakt mehr hat / man nicht mehr miteinander spricht, das ist m E ziemlich auffällig.


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Mord im Keller: Wer erschoss den Duisburger Ahmet Tuncer? (1998)

18.01.2024 um 02:47
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Der Podcast "Licht ins Dunkle" hat die erste Folge zum Mordfall Ahmet Tuncer veröffentlicht.
Zum ersten Mal wird übrigens auch eine konkrete Zahl genannt, die AT angespart hatte, nämlich 500.000 DM.

Er war "erst" 52 Jahre alt und selbst wenn wir davon ausgehen, dass er die letzten 30 Jahre eisern sparte, reden wir hier immerhin von Summen in Höhe von 1.200 bis 1.500 DM, die er jeden Monat "übrig" gehabt haben musste - zumindest dann, wenn er das Geld nur auf dem Konto parkte und nicht in Aktien o.ä. investierte, wo das Vermögen auch durch Kursgewinne gestiegen wäre. Aber wäre ein türkischer Gastarbeiter, der im Stahlwerk hart arbeitete und als sehr sparsam galt, wohl der Typ Mensch, der in Aktien investiert? IMO, nein!

Das ist schon extrem ungewöhnlich, wenn man bedenkt, dass erstens die Löhne natürlich in den 70er- und 80er-Jahren noch geringer waren und dass zweitens eine große Familie von ihm versorgt werden musste. Sicherlich, diese Arbeiter verdien(t)en wohl nicht schlecht, insbesondere durch Schichtdienste und mit entprechendem Alter arbeiteten auch seine Kinder, aber trotzdem, beachtlich!
Sehr interessant fand ich die Aussage, dass die Familie Tuncer zwar - nach wie vor - im gleichen Stadtteil, teilweise sogar auch noch in der gleichen Straße lebt. aber miteinander keinen Kontakt mehr hat / man nicht mehr miteinander spricht, das ist m E ziemlich auffällig.
Ja, das stimmt, zumal türkische/türkischstämmige Familien zumeist für ihren engen Zusammenhalt bekannt sind. Da wirkt es schon sehr merkwürdig, wenn Familienmitglieder mehr oder minder (fast) Haus an Haus wohnen und sich gegenseitig ignorieren. Wäre interessant zu wissen, ob dieser Bruch erst in den letzten Jahren geschah oder möglicherweise schon kurze Zeit nach ATs Tod begann und ob eventuell das Erbe bzw. die Aufteilung dessen für Streit sorgte.


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