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Cold Case „Frieda“ - Wer ermordete den zwei Tage alten Säugling?

255 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: 1999, Bergstrasse, Lorsch ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Cold Case „Frieda“ - Wer ermordete den zwei Tage alten Säugling?

29.01.2025 um 14:53
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:Das Gesicht der kleinen Frieda war unbedeckt - das bewegt mich sehr - wenn ich mein Baby liebevoll anziehe , in eine Decke wickele, praktisch dann Abschied nehmen - es in tüten packe - dann will ich doch auch das Gesicht verdecken -
ich schließe auch nach wie vor die These "Leihmutter" nicht aus bzw Missglückte Übergabe.
Für so eine Übergabe zieht man das Kind hübsch an, Entbindung nicht im KH, Übergabe zeitnah nach der Geburt ohne stillen der leiblichen Mutter..
aber diese These kommt nur in Betracht wenn Frieda "unterwegs" erstickte oder direkt klar wurde, dass daraus nichts wird.

Auch da ist aber wieder Thema: Wieso dann so schusslig sein und das Kind so leicht auffindbar platzieren?
Aber.. es ist ja gar nicht gewiss ob das so geplant war oder er/sie gestört wurden oder ein Mittäter/eine Mittäterin hier die Nerven verloren hat.

Je länger man über Frieda nachdenkt, je erschreckender finde ich wie viele verschiedene Szenarien dahinter stecken könnten.


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Cold Case „Frieda“ - Wer ermordete den zwei Tage alten Säugling?

29.01.2025 um 15:10
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Nur ist schon ein Unterschied zwischen "wir haben nicht so viel Geld, es gibt oft Streit" und Umständen, wo eine Schwangerschaft verheimlicht wird und man dann das Kind umbringt.
Selbstverständlich ist das ein Unterschied - der aber m.E. nichts mit z.B. einer Großfamilie, beengten Wohnverhältnissen (in denen man auch keine Babykleidung verstecken kann, aber: da wurde ja offensichtlich doch Babykleidung besorgt) zu tun haben.
Dass ein Baby "gar nicht geht" könnte ich mir z.B. genauso bei jemandem vorstellen bei dem die Eltern Stress machen wegen Schule, Ausbildung, Studium... oder sie sich selbst diesen Stress macht (Wohnverhältnisse, finanzielle Verhältnisse gut). Oder jemand schon einen Partner hat, mit diesem zusammen wohnt oder auch nicht (Fernbeziehung), und es wäre Schluss wenn sie "mit einem Kind daherkäme" - Baby fällt auf sobald der Partner wieder nach Hause bzw. zu Besuch kommt.

Es werden sicherlich keine guten Familienverhältnisse sein. Nur auf welche Art und Weise - Wohnverhältnisse, Personenanzahl, finanzielle Verhältnisse, auch religiöse - gibt es m.E. gar keine Rückschlüsse.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Daher würde ich eher einen zusätzlichen religiös-kulturellen Hintergrund annehmen wollen, der es zu einer "Schande" macht (und ich lasse bewusst offen, wie der aussehen könnte, weil es da viele Möglichkeiten gibt).
Ausschließbar ist das natürlich nicht. (Es gab z.B. seltene Fälle ausgesetzter (lebend) Säuglinge nach Inzest.) Hinweise darauf, derartiges eher anzunehmen, finde ich aber nicht.


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Cold Case „Frieda“ - Wer ermordete den zwei Tage alten Säugling?

29.01.2025 um 17:15
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Hinweise darauf, derartiges eher anzunehmen, finde ich aber nicht.
Nein, wirklich eindeutig deutet nichts darauf hin, aber eben auch nicht auf irgendetwas anderes...das ist ja das traurige...


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Cold Case „Frieda“ - Wer ermordete den zwei Tage alten Säugling?

29.01.2025 um 18:36
Der traurige und sinnlose Tod der kleinen Frieda nimmt mich auch menschlich sehr mit, zumal die kleine Frieda ja kein Einzelfall ist. Immer wieder lese ich von Neugeborenen, die sofort nach ihrer Geburt getötet wurden.

Dabei gibt es ja Hilfen, finanzielle von Kirchen und auch vom Staat vorgegebene Möglichkeiten, ein Kind zur Welt zu bringen und es danach "los zu werden" ohne es zu töten. Es gibt die Möglichkeit einer anonymen Geburt im Krankenhaus, die Schwangere wird von ihrem Kind entbunden und geht ohne das Kind nach Hause. Es gibt Babyklappen, wo Mensch das Neugeborene abgeben kann. Es gibt die Möglichkeit, das Kind adoptieren zu lassen. Es gibt auch die Möglichkeit eines Schwangerschaftsabbruches, allerdings nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt. Für mich noch immer die bessere Wahl, als ein Neugeborenes zu töten. Die Möglichkeit soll aber von gewissen Parteien eingeschränkt werden, ohne an die Folgen zu denken. Dann müssen Frauen, die einen Abbruch wollen, entweder wieder in die Niederlande oder zum/zur "Engelmacher/in"!

Es gibt aber Frauen(und wohl auch junge Mädchen) bei denen all diese Hilfsangebote nicht ankommen. Was also muss geändert werden, damit die Möglichkeiten auch da ankommen, wo sie gebraucht werden?


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Cold Case „Frieda“ - Wer ermordete den zwei Tage alten Säugling?

29.01.2025 um 19:04
Zitat von MerirukaMeriruka schrieb:Es gibt aber Frauen(und wohl auch junge Mädchen) bei denen all diese Hilfsangebote nicht ankommen. Was also muss geändert werden, damit die Möglichkeiten auch da ankommen, wo sie gebraucht werden?
Also in dieser Zeit wurde mit den Schülern schon über mögliche Hilfsangebote in den Schulen geredet und es folgte ein Besuch bei Profamilia wo es nicht nur Aufgeklärt wurde sondern Möglichkeit genannt, wo man sich in einen Fall einer Schwangerschaft wenden konnte.
Zumindest hier in Deutschland wird in den Schulen über Möglichkeit und Hilfsangebote gesprochen, zumindest war es hier in meiner Schule und in weiteren Schulen in meinen Bekanntenkreis im Jahre 1999 so.


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Cold Case „Frieda“ - Wer ermordete den zwei Tage alten Säugling?

29.01.2025 um 20:00
Zitat von MerirukaMeriruka schrieb:Es gibt aber Frauen(und wohl auch junge Mädchen) bei denen all diese Hilfsangebote nicht ankommen. Was also muss geändert werden, damit die Möglichkeiten auch da ankommen, wo sie gebraucht werden?
M.e. gut vorstellbar, dass das Problem darin liegt: Um diese Hilfsangebote anzunehmen, ist es meist nötig, dass Personen in der Familie, im Haushalt von der Schwangerschaft erfahren. Aus irgendeinem Grund ist das Vertrauen nicht da, z.B. da es Befürchtungen vor Konsequenzen gibt.

Obige vielfältige Möglichkeiten existieren. Am ehesten nutzbar stelle ich sie mir für Frauen vor, die
- keine Konsequenzen im Umfeld zu befürchten haben (entweder ein unterstütztendes, oder gar kein enges aber auch kein schädliches) oder mit diesen umzugehen wissen (z.B. die Kraft haben ihr Umfeld zu verlassen)
- selbstbewusst für sich einstehen können.
Zitat von MerirukaMeriruka schrieb:Was also muss geändert werden, damit die Möglichkeiten auch da ankommen, wo sie gebraucht werden?
Das dürfte, wohl leider, fast nur die Erziehung bewirken können. Dass junge Menschen wissen, mit jedem Problem, auch wenn man es als selbstverursacht ansieht, sich ihren Bezugspersonen anvertrauen können. Da dies leider nicht in jedem Fall realistisch ist (bis hin zu Missbrauch durch Bezugspersonen): Dass allgemein im Umgang mit v.a. Jugendlichen kommuniziert wird, notfalls Ansprechpartner zu sein.

@LadyWhiteRose
Zitat von LadyWhiteRoseLadyWhiteRose schrieb:Also in dieser Zeit wurde mit den Schülern schon über mögliche Hilfsangebote in den Schulen geredet und es folgte ein Besuch bei Profamilia wo es nicht nur Aufgeklärt wurde sondern Möglichkeit genannt, wo man sich in einen Fall einer Schwangerschaft wenden konnte.
Zumindest hier in Deutschland wird in den Schulen über Möglichkeit und Hilfsangebote gesprochen, zumindest war es hier in meiner Schule und in weiteren Schulen in meinen Bekanntenkreis im Jahre 1999 so.
Kann dem beipflichten (erster Schulabschluss 2000). Ich kann mir aber auch vorstellen, dass sie für manche unerreichbar wirkten: "Wenn die Eltern was mitkriegen..." Wer hört ein Telefonat mit? Wer fährt einen? Welches "Theater" wird es geben - die Eltern haben doch den Freund verboten... Sollte natürlich eigentlich, um ein Leben zu retten, irrelevant sein, aber ich kann mir vorstellen dass es dennoch auf junge Menschen undurchführbar wirkt.
Es gibt Mädchen, die sogar verstecken dass sie menstruieren (!) - aus Scham, obwohl es sich um einen körperlichen Vorgang hat der gar nichts mit eigenem Verhalten zu tun hat.

@musikengel
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:kurz angemerkt von mir
- wir hatten eine 13-jährige Schülerin (meine Klassenkameradin) die im Unterricht nie ihre "Bomberjacke" ausgezogen hat. Dadurch ist erst aufgefallen, dass sie bereits im 6. Monat schwanger war - die Bomberjacke hatte das durch dieses "aufgeplusterte" vertuscht , den Bauch versteckt.
Vorweg, diese Frage stelle ich nicht aus Sensationsgeilheit, sondern in dem Kontext hier - warum junge Menschen Hilfsangebote nicht nutzen:
Ist dir bekannt, wie es danach weiterging, also ob nun - am besten mit den Eltern zusammen - Hilfsangebote genutzt werden konnten? Ggf. was sie zuvor davon abhielt (wahrscheinlich: Scham, Angst vor dem "Theater" das es geben wird)?
(Wenn du es nicht weißt, oder nicht erzählen willst, ist das natürlich auch in Ordnung.)


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Cold Case „Frieda“ - Wer ermordete den zwei Tage alten Säugling?

29.01.2025 um 20:39
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Ich kann mir aber auch vorstellen, dass sie für manche unerreichbar wirkten:
Das kann ich mir gut vorstellen.
Wenn ich so an meine Teenyzeit zurückdenke, gab es einige Mädchen aus meiner Schule oder Bekanntenkreis die nicht so oft die Möglichkeiten hatten nach der Schule groß irgendwohin zu gehen, da gab es unterschiedliche Gründe ob zb Hilfe im Haushalt, auf Geschwister aufpassen oder Ausserschulische Angebote und Sportvereine, Eltern die sehr viel Wert darauf legten, dass die Kinder viel lernten.
Manch Mädchen hätte gar nicht die Gelegenheit zb in einer Klinik anonym ein Kind zu entbinden, da es schon nach paar Stunden Abwesenheit der Tochter Unannehmlichkeiten mit den Eltern gab.


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Cold Case „Frieda“ - Wer ermordete den zwei Tage alten Säugling?

29.01.2025 um 20:49
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Ist dir bekannt, wie es danach weiterging, also ob nun - am besten mit den Eltern zusammen - Hilfsangebote genutzt werden konnten? Ggf. was sie zuvor davon abhielt (wahrscheinlich: Scham, Angst vor dem "Theater" das es geben wird)?
(Wenn du es nicht weißt, oder nicht erzählen willst, ist das natürlich auch in Ordnung.)
Sie kam kurze Zeit später in ein Mutter-Kind-Heim und das Baby wurde ihr direkt nach Geburt weg genommen und zur Adoption frei gegeben. Sie hat nur erfahren, dass sie einen Sohn bekommen hat. Mehr hab ich nie erfahren. War wohl auch kein gutes Elternhaus. Über Hilfsangebote haben wir auch als Jugendliche nie etwas erfahren schon gar nicht von Seiten der Schule.


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Cold Case „Frieda“ - Wer ermordete den zwei Tage alten Säugling?

29.01.2025 um 20:52
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:Sie kam kurze Zeit später in ein Mutter-Kind-Heim und das Baby wurde ihr direkt nach Geburt weg genommen und zur Adoption frei gegeben.
Boah, wann war das denn und wie alt war die junge Mutter?


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Cold Case „Frieda“ - Wer ermordete den zwei Tage alten Säugling?

29.01.2025 um 23:53
Zitat von LadyWhiteRoseLadyWhiteRose schrieb:Das kann ich mir gut vorstellen.
Wenn ich so an meine Teenyzeit zurückdenke, gab es einige Mädchen aus meiner Schule oder Bekanntenkreis die nicht so oft die Möglichkeiten hatten nach der Schule groß irgendwohin zu gehen, da gab es unterschiedliche Gründe ob zb Hilfe im Haushalt, auf Geschwister aufpassen oder Ausserschulische Angebote und Sportvereine, Eltern die sehr viel Wert darauf legten, dass die Kinder viel lernten.
Manch Mädchen hätte gar nicht die Gelegenheit zb in einer Klinik anonym ein Kind zu entbinden, da es schon nach paar Stunden Abwesenheit der Tochter Unannehmlichkeiten mit den Eltern gab.
So eine Gelegenheit hätte ich z.B. auch nicht gehabt.
Meine Eltenr waren dabei nicht mal streng oder haben mich zum Lernen gezwungen - nachmittags/ nach der Schule alleine irgendwo hin zu gehen wäre nur als unüblich aufgefallen (Beschäftigungen: mich freiwillig ordentlich auf die Schule vorbereiten, lesen, zeichnen, im Garten sein/ gärtnern, Freundin treffen die in ca. 10 Gehminuten Entfernung wohnte oder mit ihr/ ihren Eltern zu einer Unternehmung), und die Eltern meiner besten (einzigen) Freundin und sie waren gut befreundet.
Da etwas zu erfinden hätte stutzig gemacht bzw. wäre sehr schnell aufgeflogen.
Ländlich, hätte es dann auch einen Fahrer gebraucht der möglichst unabhängig von elterlichen Freundeskreisen ist und dicht hält. Hätte ich z.B. nicht gehabt.
Das, obwohl mir meine Eltern sehr wohl z.B. Shopping mit der Freundin, bei jemandem eingeladen sein um evl. weitere Freunde zu finden... erlaubten, nicht beim Lernen hinterher waren (Einstellung "du bist für deine Noten selbst verantwortlich"), und auch eher froh darum waren wenn ich mal etwas machte das eher "normal jugendlich" wirkte. Auch Kontakt zu Jungen nicht verboten war. Übernachtungen bei der Freundin, Zelten... erlaubt waren. Und mit dem "obwohl" meine ich: Eltern die das nicht erlauben gibt es.

Wenn ich mal so überlege:
Eher möglich wäre eine heimliche Abwesenheit für einen Tag und am besten noch ein paar Tage "auskurieren" ab Ausbildungsalter gewesen. Neue/ mehr Freunde, diese kannten meine Eltern meist auch nicht (waren halt nicht mehr Leute die mit mir zusammen zur Grundschule gegangen sind u), organisierte Aktivitäten waren häufiger. Ein (weiterer) zweitägiger Betriebsausflug, eine (weitere) Fortbildung auswärts... wäre da gar nicht aufgefallen.
Urlaub nehmen - damit niemand anruft, wo man bleibt - ging, wenn ich mich recht erinnere, auch minderjährig ohne Elternunterschrift.
Zitat von MerirukaMeriruka schrieb:Boah, wann war das denn und wie alt war die junge Mutter?
Finde ich - nach heutigen Maßstäben - auch heftig. Zum Alter stand weiter oben, bei der Schwangerschaft 13. Also bei Geburt 13 - 14.
Normalerweise heutzutage in dem Alter wenn die Eltern der jungen Mutter nicht mitbetreuen können oder wollen: Mutter-Kind-Heim mit Kind und kein Zwang zur Adoptionsfreigabe ohne weitere Information. (Wennauch realistischerweise oft eine Adoptionsfreigabe erfolgt.)


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Cold Case „Frieda“ - Wer ermordete den zwei Tage alten Säugling?

30.01.2025 um 09:13
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:- wir hatten eine 13-jährige Schülerin (meine Klassenkameradin) die im Unterricht nie ihre "Bomberjacke" ausgezogen hat. Dadurch ist erst aufgefallen, dass sie bereits im 6. Monat schwanger war
Ja, eben, bis zum 6. Monat geht das evtl. irgendwie, aber darüber hinaus kann man doch eine Schwangerschaft nicht mehr "verheimlichen". Verstehe nicht, wieso das immer wieder in Erwägung gezogen wird. Die Mutter der kleinen Frieda war entweder total vereinsamt oder ihr Umfeld hat sich überhaupt nicht für sie interessiert. Was eigentlich aufs Gleiche herauskommt.


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Cold Case „Frieda“ - Wer ermordete den zwei Tage alten Säugling?

30.01.2025 um 09:25
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Finde ich - nach heutigen Maßstäben - auch heftig. Zum Alter stand weiter oben, bei der Schwangerschaft 13. Also bei Geburt 13 - 14.
Normalerweise heutzutage in dem Alter wenn die Eltern der jungen Mutter nicht mitbetreuen können oder wollen: Mutter-Kind-Heim mit Kind und kein Zwang zur Adoptionsfreigabe ohne weitere Information. (Wennauch realistischerweise oft eine Adoptionsfreigabe erfolgt.)
13 Jahre alt noch zum Zeitpunkt der Geburt. Sie kam noch mal kurz zurück in die Schule dann zog die Familie weg. Mehr habe ich nie erfahren. Das war 1977. Richtige Aufklärung hat es in der Schule nicht gegeben. Es waren "Zirkusleute" "Schausteller" in der Nähe des Ortes. Man hat dann vermutet, dass hier jemand der Vater des Babys gewesen ist. Sie selbst hat es nie jemandem (auch unter Druck nicht) gesagt. Das hat sie uns Mitschülerinnen selbst gesagt. Es wären wohl auch ihre Eltern nicht in der Lage gewesen das Kind groß zu ziehen, die waren schon älter und da sah es finanziell nicht sehr gut aus. Sie selbst hatte mit 13 Jahren ja noch kein Mitspracherecht.

Mehr schreibe ich nicht dazu sonst ist es OFF-Topic. (Danke fürs Verständnis an die Mods)


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30.01.2025 um 09:27
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Ja, eben, bis zum 6. Monat geht das evtl. irgendwie, aber darüber hinaus kann man doch eine Schwangerschaft nicht mehr "verheimlichen". Verstehe nicht, wieso das immer wieder in Erwägung gezogen wird
Es gibt immer wieder solche Fälle. Die Schwester einer Freundin von mir wurde im Alter von 16 Jahren mit Koliken in die Klinik eingeliefert und kam mit einem Baby zurück. Die Eltern wussten definitiv nichts davon (Bauern in einer sehr ländlichen konservativen Gegend Bayerns), sie selbst und ihr Freund angeblich auch nicht, so dass niemand auf das Baby vorbereitet war. Die Gewichtszunahme war wohl aufgefallen, aber wurde auf die Ernährung geschoben.


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Cold Case „Frieda“ - Wer ermordete den zwei Tage alten Säugling?

30.01.2025 um 11:09
Zitat von AmphibiumAmphibium schrieb:Es gibt immer wieder solche Fälle.
Eine Mitschülerin meiner Schwester wurde mit 13 schwanger, stand 1981 hochschwanger auf der Bühne zur Jugendweihefeier. Der Vater des Kindes war ihr Stiefbruder, saß deshalb im Gefängnis ein. Es entzieht sich aber leider meiner Kenntnis, wieviele Jahre Strafe er damals zu DDR-Zeiten dafür bekam.

Ich glaube deshalb auch, dass Mütter, die ihre Säuglinge töten immer aus schwierigen Familienverhältnissen kommen. Vielleicht wurden zur Vertuschung eines Inzestes sogar die Männer aktiv. Es gibt da ein krasses Beispiel aus der DDR, da wurden 6 Säuglinge nach der Geburt im Ofen entsorgt. Der Fall ist unter "Beischlaf mit dem Vater und Tötung von sechs Säuglingen unmittelbar nach der Geburt (Zeulenroda, 1975-1983) bekannt.

Wer sich interessiert, im Buch "Mordfälle im Bezirk Gera" von Hans Thiers sind noch mehr Fälle zu Kindstötungen aufgeführt.


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22.05.2025 um 13:41
1999 ist ja nun auch schon über 25 Jahre her, da waren die Aufklärung und Hilfsangebote ja nochmal ne andere Hausnummer.

Ich kenne auch einen Fall wo eine Frau mit Bauchschmerzen ins Krankenhaus ging und mit Kind nach Hause kam. Ihr sah man die Schwangerschaft auch nicht an.

Wer weiß auch wie das Kind entstanden ist... Möglicherweise haben beide Elternteile heutzutage eine Familie gegründet und leben in geordneten Verhältnissen. Das ist schon ein merkwürdiger Gedanke.


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Cold Case „Frieda“ - Wer ermordete den zwei Tage alten Säugling?

22.05.2025 um 22:59
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:Ich kenne auch einen Fall wo eine Frau mit Bauchschmerzen ins Krankenhaus ging und mit Kind nach Hause kam. Ihr sah man die Schwangerschaft auch nicht an.
Diese Fälle gab es schon immer. Meist wird die Schwangerschaft ignoriert.
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:1999 ist ja nun auch schon über 25 Jahre her, da waren die Aufklärung und Hilfsangebote ja nochmal ne andere Hausnummer.
Dass es 1999 keine richtige Aufklärung gab, und dass es keine hinreichenden Hilfsangebote gab, entspricht nicht der Realität. Den ersten Aufklärungsunterricht gab es in der BRD 1969, in der DDR bereits 1959. Der §218 wurde reformiert, die Neufassung trat 1976 in Kraft. Die Pille gab es seit 1961 in Deutschland. Das Bundessozialhilfegesetz wurde 1961 geschaffen.

Es war also keinesfalls so, dass man 1999 komplett unbedarft war und noch an den Klapperstorch glaubte. Die Frauenbewegung gerade in dieser Zeit war unglaublich stark, was sich auch in Einrichtungen wie z.B. ProFamilie zeigte.

Aber selbst heute, wo es die Möglichkeit einer anonymen Geburt gibt, wo es Babyklappen gibt, werden Säuglinge nach der Geburt getötet und entsorgt oder nur entsorgt und ihrem Schicksal überlassen.


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Cold Case „Frieda“ - Wer ermordete den zwei Tage alten Säugling?

23.05.2025 um 01:00
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Dass es 1999 keine richtige Aufklärung gab, und dass es keine hinreichenden Hilfsangebote gab, entspricht nicht der Realität.
Meine Zustimmung.
Mein erster Schulabschluss war 2000, das fiel exakt in die Zeit, und die von mir besuchte Schule würde ich auch nicht gerade als besonders engagiert oder anderweitig speziell bezeichnen (war eine übliche Kleinstadtrealschule, staatlich, aufgrund des großen Enzugsgebiet gut 1000 Schüler). Ab 8. Klasse schrittweise den nicht nur recht nüchtern-medizinischen Teil des Aufklärungsunterrichts, sprich, dann auch bzgl. Beratungsstellen, Information über Verhütungsmittel, verstärkt in der 9. Klasse (das war 1998/1999) mit Besuch einer Beratungsstelle. Dann auch Drogen- und Gewaltaufklärung.
Auch beim Hausarzt, als Teil der Jugenduntersuchung (für die Berufsausbildung): Schwangerschaft, Verhütung - kann mich sogar noch an die kritischen Nachfragen erinnern als dem Arzt mein Desinteresse an Sexualität irgendwie komisch vorkam.

Wie viel das im Einzelfall hilft, gerade in schwierigen Lebenssituationen (in denen mitunter das Aufsuchen von Hilfsangeboten aktiv vermieden wird), ist eine andere Sache, das ist mir klar:
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Aber selbst heute, wo es die Möglichkeit einer anonymen Geburt gibt, wo es Babyklappen gibt, werden Säuglinge nach der Geburt getötet und entsorgt oder nur entsorgt und ihrem Schicksal überlassen.
Gegeben hat es Aufklärung aber, auch in Schulen, und zumindest einige Beratungsangebote, auch im ländlichen Raum.


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23.05.2025 um 08:23
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Dass es 1999 keine richtige Aufklärung gab, und dass es keine hinreichenden Hilfsangebote gab, entspricht nicht der Realität.
Das habe ich so nicht gesagt, nur dass es eine andere Hausnummer war.

Natürlich gab es bereits da und auch schon weiter vorher Aufklärung bzgl. Schwangerschaft, aber wenn ich da so an meine eigene Kindheit denke und dann wie ich es bei meinem eigenen Kind handhabe liegt da schon ein Unterschied.

Ich war btw 1999 12 Jahre alt und wenn ich da auch an unsere Lehrer denke und wie man damals in Biologie versucht hatte dieses Thema anzuschneiden, war schon sehr eigen.

Natürlich kommt es auch heutzutage leider noch zu Kindstötungen, dennoch würde ich mal annehmen dass es dann in den meisten Fällen noch ganz andere Probleme gibt.


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23.05.2025 um 10:06
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Dass es 1999 keine richtige Aufklärung gab, und dass es keine hinreichenden Hilfsangebote gab, entspricht nicht der Realität.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Auch beim Hausarzt, als Teil der Jugenduntersuchung (für die Berufsausbildung): Schwangerschaft, Verhütung - kann mich sogar noch an die kritischen Nachfragen erinnern als dem Arzt mein Desinteresse an Sexualität irgendwie komisch vorkam.
Ich denke man kann aufgrund der eigenen Erfahrungswerte nicht direkt für das ganze Land sprechen. Wir scheinen im selben Alter zu sein, bei uns gab es nichts dergleichen. Weder in der Schule noch beim Kinderarzt. Aufklärung Bienchen/Blümchen und das war es, schön kurz gehalten - schön neutral. Über "Was tue ich wenn ich ungewollt schwanger werde?" wurde da nicht gesprochen.
Mein Neffe ist jetzt 18 Jahre und auch heut noch erfolgt die Aufklärung eher übers gute alte Internet. In der Schule gibt man sich heute (soweit ich beurteilen kann) deutlich mehr Mühe, aber nach wie vor ist es oft gar nicht so einfach den passenden Gesprächsrahmen zu finden.
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:Natürlich kommt es auch heutzutage leider noch zu Kindstötungen, dennoch würde ich mal annehmen dass es dann in den meisten Fällen noch ganz andere Probleme gibt.
Die Probleme/Motive können sehr unterschiedlich angesiedelt sein und sind sicherlich auch oft eine Mischung aus diversen Problemen.
Aus meiner Sicht bei allen gleich: Es gab keine vertrauensvolle und zugliech verantwortungsbewusste Person im direkten Umfeld, welches die Möglichkeit gehabt hätte die Tötung zu verhindern. Das muss ja nicht direkt eine Institution sein, ich meine im ersten Step eine Vertrauensperson (Mutter, Schwester, Freundin, Bruder, etc.) - der man sich hätte anvertrauen können. Die Institutionen sind ganz wichtig, keine Frage: Aber meist ist der erste Weg ja sich wem anzuvertrauen, ggf. jemand der dann beim Aufsuchen solcher Institutionen begleitet.


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23.05.2025 um 10:20
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Diese Fälle gab es schon immer. Meist wird die Schwangerschaft ignoriert.
In dem mir bekannten Fall wurde nichts ignoriert, die besagte Frau nahm bspw. die Pille und ging deshalb davon aus, dass ihre Menstruation deshalb nicht eintritt.
Sie hatte auch den Leistungssport aufgegeben und schon die Zunahme deshalb auf das fehlende Training.
Zitat von Foxie123Foxie123 schrieb:Die Probleme/Motive können sehr unterschiedlich angesiedelt sein und sind sicherlich auch oft eine Mischung aus diversen Problemen.
Es gab ja gerade in der Vergangenheit gerne mal die Phrase "wehe Du kommst mir schwanger heim", da will man nicht wissen was da sonst noch so gelaufen ist.

Eine ehemalige Mitschülerin wurde mit 16 schwanger und bekam das Kind dann mit 17. Ihre Mutter und Schwester waren ihr eine große Hilfe, aber das ist nicht selbstverständlich.
Sie hat auch weitestgehend den Kontakt zu dem näheren Umfeld beendet, ich nehme mal an die Resonanz war schon oft negativ.

Je nachdem wie das Umfeld gestaltet ist kann das schon unangenehm sein und ich kann mir gut vorstellen dass die Kindstötung auch öfter von anderen Personen aus dem Umfeld übernommen wird.

Achja und zum Thema Aufklärung: selbst in meinem Umfeld herrscht bis heute oft noch Unklarheit darüber, dass wenn man stillt, man dennoch schwanger werden kann.
Wir haben einige "schnelle" Geschwisterkinder im nahen Umfeld.


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