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Sadistische Gruppierung "764", Festnahme in Hamburg

75 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Missbrauch, Sadismus, Cybercrime ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sadistische Gruppierung "764", Festnahme in Hamburg

23.06.2025 um 23:44
Zitat von abberlineabberline schrieb:Und statt die reißerische "Satanisten"Keule zu schwingen, weil der Serverbetsollten die Medien besser aufklären, wie man Kinder schützen kann
Aufklärung, die Sensibilisierung von z.B. Eltern, Lehrern, Sozialpädagogen für Verhaltensänderungen, Änderungen in den Online-Zeiten und durchaus auch ein gewisses Mass an Kontrolle darüber, welche Seiten besucht werden, sind mMn die einzigen Möglichkeiten, um so etwas zu verhindern, denn Gruppierungen wie diese wird es immer geben. Wird die eine zerschlagen, wächst schon die nächste nach.


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Sadistische Gruppierung "764", Festnahme in Hamburg

24.06.2025 um 11:49
Zitat von FL106772FL106772 schrieb:Mich wundert allgemein der Aufschrei, als ob das ganz neu ist und erst seit gestern läuft...
Fakt ist, dass die Staatsanwaltschaft zwar nicht aufschreit, aber sehr deutlich macht, um was es geht.
Zitat von an.spioradan.spiorad schrieb:Aufklärung, die Sensibilisierung von z.B. Eltern, Lehrern, Sozialpädagogen für Verhaltensänderungen, Änderungen in den Online-Zeiten und durchaus auch ein gewisses Mass an Kontrolle darüber, welche Seiten besucht werden, sind mMn die einzigen Möglichkeiten, um so etwas zu verhindern
Das ist sehr wichtig, reicht aber nicht. Die Staatsanwaltschaft macht deutlich, warum. Sie bewegt sich möglicherweise im rechtlichen Neuland wie Generalstaatsanwalt Dr. Jörg Fröhlich sehr vorsichtig betont.

Da kann ich nur hoffen, dass mit den alten juristischen Mitteln der Täter verurteilt werden kann oder ein Gesetz geschaffen wird, dass rückwirkend eintritt, denn sonst wäre der Täter frei, weil er im Status des Beschuldigten bliebe.

Im Fall des Hamburger Täters aus der Gruppe 764 geht es um mittelbare Täterschaft der besonderen Art, ab Minute 12:28 des Videos der Pressekonferenz.


Hier ist erstmal das juristische Altland der mittelbaren Täterschaft:
Im Gegensatz zum Mittäter, der die eigene Tat zusammen mit einem anderen begeht, begeht der mittelbare Täter gem. § 25 Abs. 1 Alt. 2 die eigene Tat durch einen anderen, er nimmt also die Handlung nicht selbst vor. Der mittelbare Täter bedient sich zur Begehung der eigenen Tat bei der Tatausführung eines menschlichen Werkzeugs. Dadurch unterscheidet sich die mittelbare Täterschaft von der Anstiftung und Beihilfe. Der Anstiftende bzw. Beihelfende partizipiert an einer fremden Tat, die er durch seinen Beitrag veranlasst oder fördert.
Quelle: https://www.juracademy.de/strafrecht-at2/mittelbare-taeterschaft-ueberblick.html.amp



Der Kern des Ganzen ist Folgendes wie der Generalstaatsanwalt sagte:
Ab Minute 12:28:

„Hinter dem Stichwort „mittelbare Täterschaft“ muss dem Beschuldigten … nachgewiesen werden, dass er die Tatherrschaft über die äußerlich eher eigenverantwortlich anmutenden Selbstverletzungen und Selbsttötungen hatte. Das ist in dieser Massivität nach meinem Dafürhalten möglicherweise, wenn nicht wahrscheinlich, rechtliches Neuland.“


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Sadistische Gruppierung "764", Festnahme in Hamburg

24.06.2025 um 13:25
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Hinter dem Stichwort „mittelbare Täterschaft“ muss dem Beschuldigten … nachgewiesen werden, dass er die Tatherrschaft über die äußerlich eher eigenverantwortlich anmutenden Selbstverletzungen und Selbsttötungen hatt
Um es noch besser veranschaulichen zu können und man möge mir diese Veranschaulichung verzeihen, wie ein Gamer mit Joystick in der Hand, der subjektive als auch objektive Kriterien erfüllt, ausnutzt, um die Figuren zu steuern und sie einem festen Ziel oder Erfolg zuzuführen und stets auch jederzeit den Ausgang verändern könnte.


Entscheidend ist auch, dass der Ausführende oder in dem Fall die Opfer sich nicht in Gänze über die Konsequenzen bewusst sind, das ganze Ausmaß ihres Handels nicht einschätzen können/konnten als auch je nachdem sich auch gar nicht bewusst darüber gewesen sind/wären.
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Das ist in dieser Massivität nach meinem Dafürhalten möglicherweise, wenn nicht wahrscheinlich, rechtliches Neuland.“
Es dürfte solche Fälle der mittelbaren Täterschaft schon gegeben haben - in Bezug auf die Begehung von konkreten Straftaten, was Selbstverletzung als auch Selbsttötung erst mal nicht ist. Jedoch kann man das in diesen Fällen auch nicht miteinander vergleichen, wenn man bei den Selbstverletzungen und Selbsttötungen nicht mehr von einer bewussten freiwilligen Entscheidung seitens der Opfer ausgehen kann, sondern nur der bzw. die Typen hinter ihren Bildschirmen Entscheidungsgewalt und volle Kontrolle innehatten, besaßen und für die Opfer entschieden haben.




PS.


Es gibt auch die strafbare Suizidförderung, wenn Voraussetzungen der Geschäftsmäßigkeit erfüllt sind.


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Sadistische Gruppierung "764", Festnahme in Hamburg

24.06.2025 um 15:43
Wichtig finde ich auch Aufklärung im Elternhaus. Schule schön und gut, aber da muss schon bei kleinen Kindern zuhause sensibilisiert werden. Und da hab ich heutzutage bei so manchen Zweifel.
Als erstes muss man wissen, wie das abläuft und allein da gibt es ja x Varianten. Eine ist, sich gezielt in zb Suizidhilfe Foren einzutreiben und da Opfer in Privatchats zu locken. Oder über zb Gore Seiten ( wer ist krasser,) Jugendliche zu locken und dann langsam immer weiter in ein Netz zu ziehen, über Discord Chats und und und. Ich will nicht wissen, wie viele Eltern und Lehrer gar keinen Plan haben und die Kinder gar nicht aufklären können. Oder nichts merken. Oder oder oder


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Sadistische Gruppierung "764", Festnahme in Hamburg

24.06.2025 um 16:07
Ich habe mich bisher noch nicht allzu tief mit dem Fall beschäftigt, weil mich schon beim Überfliegen der Beschreibungen das kalte Grausen gepackt hat. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie man sowas als anscheinend intelligenter Mensch überhaupt bewerkstelligen kann, ohne selbst in Panik zu geraten. Und das über einen so langen Zeitraum hinweg.
Zitat von SwaggerSwagger schrieb:Wirklich befremdlich finde ich, dass er dem deutschen Staat noch di Schuld gibt und die islamische Diktatur im Iran gutheißt.
Das hat mich beim Lesen auch irritiert. Es kann ja auch nicht die Lösung sein, nach dem Muster einer Diktatur einfach weitreichende Zensur auszuüben (und ich bin mir relativ sicher, dass auch in Diktaturen wie dem Iran andere Grausamkeiten passieren und keineswegs immer verhindert werden).


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Sadistische Gruppierung "764", Festnahme in Hamburg

24.06.2025 um 16:39
Zitat von abberlineabberline schrieb:Wichtig finde ich auch Aufklärung im Elternhaus.
Nun ja, oftmals findet diese entweder nicht statt, oder aber sie prallt an den Angesprochenen emotional ab. Aus vielen Gründen ...
Warum denn ist ein 15-jähriger Teenager namens Bradley Cadenhead innerlich derart verroht, dass er solch eine Gruppe initiiert?
Zitat von abberlineabberline schrieb:Eine ist, sich gezielt in zb Suizidhilfe Foren einzutreiben und da Opfer in Privatchats zu locken. Oder über zb Gore Seiten ( wer ist krasser,) Jugendliche zu locken und dann langsam immer weiter in ein Netz zu ziehen, über Discord Chats und und und.
An dieser Stelle sei, einfach mal auch für die Älteren oder Unkundigen kurz der Unterschied zwischen Discord und WhatsApp erläutert.
Nun, beide sind Instant-Messaging-Dienste, richten sich aber an unterschiedliche Zielgruppen und bieten unterschiedliche Funktionen. WhatsApp ist primär für die persönliche Kommunikation in kleinen Gruppen und Einzelgesprächen gedacht. Discord hingegen ist bekannt für seine größere Flexibilität, größere Server und vor allem für die Gaming-Community, aber auch für viele andere Themenbereiche.


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Sadistische Gruppierung "764", Festnahme in Hamburg

24.06.2025 um 17:06
Dieser Typ aus Deutschland hat Medizin studiert, um Kenntnisse zu erlangen, die man zum Menschen quälen benötigt. Was will man da noch sagen?
White Tiger“: In Hamburg besuchte er Deutschlands teuerste Privat-Uni
...

Pro Semester sind Studiengebühren in Höhe von 16.000 Euro fällig – 32.000 Euro pro Jahr
...


Die Staatsanwaltschaft geht nach Informationen der MOPO davon aus, dass Shahriar J. das Medizinstudium nicht begonnen hat, um Arzt zu werden, sondern um Kenntnisse zu erlangen, die ihm nützlich sind, um Menschen zu quälen.
Quelle:
https://www.noz.de/deutschland-welt/panorama/artikel/white-tiger-in-hamburg-besuchte-er-die-teuerste-privat-uni-48893158
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Nun ja, oftmals findet diese entweder nicht statt, oder aber sie prallt an den Angesprochenen emotional ab. Aus vielen Gründen ...
Absolut richtig, diese Hampelmänner wird niemand davon abhalten. Nur müssten Kinder bereits in jungen Jahren aufgeklärt werden, damit sie auf solche Typen nicht reinfallen


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Sadistische Gruppierung "764", Festnahme in Hamburg

24.06.2025 um 17:22
Zitat von abberlineabberline schrieb:White Tiger“: In Hamburg besuchte er Deutschlands teuerste Privat-Uni
...

Pro Semester sind Studiengebühren in Höhe von 16.000 Euro fällig – 32.000 Euro pro Jahr
Ich kann es nicht glauben, dass ich noch fassungsloser bin als zuvor! Was leben für entmenschlichte, kaputte, herzlose Lebensformen unter uns :(
Zitat von abberlineabberline schrieb:Nur müssten Kinder bereits in jungen Jahren aufgeklärt werden, damit sie auf solche Typen nicht reinfallen
Zwar stimmt das; doch aus diesen Kindern werden mitunter diese monströsen Charaktere.


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Sadistische Gruppierung "764", Festnahme in Hamburg

24.06.2025 um 17:24
Zitat von martenotmartenot schrieb:Es kann ja auch nicht die Lösung sein, nach dem Muster einer Diktatur einfach weitreichende Zensur auszuüben
Genau diesen Gedankengang hatte ich auch.

Und ja, gerade in Diktaturen wie Iran oder China denkt man sich die widerwärtigsten Grausamkeiten aus, um Gegner zu demütigen und zu Tode zu foltern.

Die Grausamkeit dieser Online-Sadisten liegt auf der gleichen Linie wie zum Beispiel die der chinesischen Straflagerbediensteten und deren Handlanger auf Strafgefangenenseite. Ideologische Verblendung, persönliche Grausamkeit und ein ausgeprägtes Angst-Regime sind nun nicht mehr einzig offline zu finden, sondern auch online mit Geisterhand durch Bildschirm und Kopfhörer hindurch ins Offline-Leben. Entsetzlich! Wo sind wir angelangt in dieser Welt!?

Neu ist in Deutschland, dass ein Terror, wie er zum Beispiel in Chinas Straflagern ausgeübt wurde oder auch immer noch wird, jetzt in deutschen Wohnungen Einzug gehalten hat.

Und alles geschieht hier ganz still, wie man ja auch in China außerhalb der Straflager nicht weiß, was innen geschieht. Was in Chinas Straflagern vor sich ging oder immer noch geht, weiß ich auch erst, als ich diese zwei Beiträge auf ARTE gesehen habe. Sie sind nur noch 6 Tage online.

In China wurden im Laufe der Geschichte ab Mao staatlicherseits immer wieder unvorstellbare Grausamkeiten ausgedacht, um die Leute zu bestrafen. Nur 50% der Sträflinge überlebten die schlimmsten Straflager, die man sich vorstellen kann.

https://www.arte.tv/de/videos/106702-001-A/chinas-straflager-1-2/

Ich hoffe, dass die deutsche Justiz diese Geisterhand, die nach Kindern in ihren Kinderzimmern greift, juristisch in den Griff bekommt.


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Sadistische Gruppierung "764", Festnahme in Hamburg

24.06.2025 um 17:26
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:doch aus diesen Kindern werden mitunter diese monströsen Charaktere.
Deshalb sollte man für die eigenen Kinder ganz viel Sorge tragen und auch beste Freunde sein, was manchen fehlt, die zufrieden sind, wenn die Kids den ganzen Tag daddeln.


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Sadistische Gruppierung "764", Festnahme in Hamburg

24.06.2025 um 17:42
Zitat von abberlineabberline schrieb:Deshalb sollte man für die eigenen Kinder ganz viel Sorge tragen und auch beste Freunde sein, was manchen fehlt, die zufrieden sind, wenn die Kids den ganzen Tag daddeln.
So sollte es sein.

Doch schaut man darauf, wie es ist, sieht es leider anders aus: Wohlmeinende Eltern ringen mit sich und fragen sich, warum ihre Kinder einen radikalen Weg einschlagen. Da leiden Eltern unter Schuldgefühlen, weil sie den Eindruck haben, dass sie versagt haben.
Andere wiederum geben nicht zu, dass sie möglicherweise etwas verkehrt gemacht haben. Stattdessen wird dem Gruppenzwang, der Schule oder dem schlechten Umgang ihrer Kinder die Schuld gegeben - was auch stimmt. Kein klar denkender Mensch kann den Gruppendruck und den Einfluss verleugnen, den das Schulumfeld ausübt.

Tja; wer also trägt die Schuld? Wer trägt die Verantwortung?
Die Täter, die Eltern, die Schulen, die Gesellschaften?
Die Gene?


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Sadistische Gruppierung "764", Festnahme in Hamburg

24.06.2025 um 18:04
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Tja; wer also trägt die Schuld? Wer trägt die Verantwortung?
Die Täter, die Eltern, die Schulen, die Gesellschaften?
Die Gene?
Der Täter muss die Schuld tragen.

Und aus dem beschuldigten, laut Gesetz mutmaßlichen Mörder und Sexualtäter muss ein verurteilter Straftäter werden. Das ist nicht so einfach wegen dieser Gesetzeslücke. Schade, dass man sie nicht rechtzeitig vorausschauender Weise vor 20 Jahren geschlossen hat.
Nach der Festnahme eines mutmaßlichen Sexualtäters in Hamburg fordert die Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Kerstin Claus, eine Reform des Sexualstrafrechts. „Das Sexualstrafrecht muss systematisch für den digitalen Raum angepasst werden“, sagte Claus unserer Redaktion.
Quelle: https://www.noz.de/deutschland-welt/politik/artikel/community-764-claus-fordert-reform-des-sexualstrafrechts-48874753?cx_testId=48&cx_testVariant=cx_1&cx_artPos=1#cxrecs_s

Es ist schlimm:
Claus kritisierte außerdem, dass Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren rechtlich kaum geschützt seien. „Unter 14 ist klar: Das ist Kindesmissbrauch. Ab 18 beginnt die MeToo-Debatte – dazwischen klafft eine Leerstelle“, sagte sie.
Quelle: siehe oben

Es ist widerlich, dass es diese Lücke gibt:
Das Sexualstrafrecht weist im Bereich der Jugendlichen Schutzlücken auf. So seien nicht alle Abhängigkeitsverhältnisse geschützt, in denen junge Menschen sich befinden. Das könne zum Beispiel im Sport genauso zutreffen wie im digitalen Raum. „Im Netz haben Täter rund um die Uhr Zugriff auf Jugendliche, ohne dass es hierzu Kontakt auch in der analogen Welt geben muss – im Netz stößt so das Strafrecht an seine Grenzen“, erklärte sie.
Quelle: siehe oben


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Sadistische Gruppierung "764", Festnahme in Hamburg

25.06.2025 um 13:09
Zitat von an.spioradan.spiorad schrieb:Aufklärung, die Sensibilisierung von z.B. Eltern, Lehrern, Sozialpädagogen für Verhaltensänderungen, Änderungen in den Online-Zeiten und durchaus auch ein gewisses Mass an Kontrolle darüber, welche Seiten besucht werden, sind mMn die einzigen Möglichkeiten, um so etwas zu verhindern, denn Gruppierungen wie diese wird es immer geben. Wird die eine zerschlagen, wächst schon die nächste nach.
Wobei das mitd er Sensibilisierung sehr schwierig ist. Das ist wie damals die Warnung: "Steig nicht zu Fremden ins Auto!" oder "Nimm keine Bonbons von Fremden an!" Tatsächlich waren es ja in den allerseltensten Fällen Fremde, die mit dem berüchtigten weißen Kastenwagen durch die Gegend gefahren sind und fremde Kinder missbraucht, entführt und/oder getötet haben, sondern entweder Personen, die eh schon aus dem näheren Umfeld der Kinder stammten oder solche, die sich geschickt und über einen längeren Zeitraum das Vertrauen der Kinder erschlichen haben, und dann eben auch nicht mehr in die Kategorie "Fremde" fallen. Das ist echt eine Gradwanderung zwischen Senisbilisierung vor Gefahren und den Kindern eine übermäßige Angst und Misstrauen vor allem und jedem einzubleuen.

Und ich denke, hier ist das durchaus ähnlcih gelaufen. Da hat nicht jemand gleich im ersten Chat nach Nacktbildern oder mehr gefragt, sondern man hat sich gezielt und geschickt deren Vertrauen erschlichen, hat harmlos angefangen und es dann immer schlimmer getrieben und sie schließlich erpressbar gemacht.
Sehr schwierig, wie man Kinder und Jugendliche davor schützen kann.
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Die Staatsanwaltschaft macht deutlich, warum. Sie bewegt sich möglicherweise im rechtlichen Neuland wie Generalstaatsanwalt Dr. Jörg Fröhlich sehr vorsichtig betont.

Da kann ich nur hoffen, dass mit den alten juristischen Mitteln der Täter verurteilt werden kann oder ein Gesetz geschaffen wird, dass rückwirkend eintritt, denn sonst wäre der Täter frei, weil er im Status des Beschuldigten bliebe.
Es gibt einen zumindest in Ansätzen vergleichbaren Fall, in dem ein Mann versucht hat, Frauen in den Selbstmord zu treiben, weil es ihn angemacht hat, so viel Kontrolle über andere Menschen zu haben. Da stellte ich auch die Frage, ob und wie das angeklagt und verurteilt werden kann. Der StA in dem Fall hat es geschafft und eine Verurteilung und ich meine sogar Sicherungsverwahrung erreicht.

Zu dem Fall gibt es ein Staffel in der ARD-Reihe Crime-Time:

https://www.ardmediathek.de/video/ard-crime-time/folge-1-verabredung-zum-mord/hr/NjA2ZThhYzktNmU3Zi00OWIzLTg5MjUtY2ZjM2Y2NDRlMjEz


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Sadistische Gruppierung "764", Festnahme in Hamburg

25.06.2025 um 13:19
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Sehr schwierig, wie man Kinder und Jugendliche davor schützen kann.
Als jemand, der keine eigenen Kinder hat, kann ich nicht wirklich mitreden, aber ich könnte mir vorstellen, dass man als Eltern selbst versuchen könnte, ein gutes Vertrauensverhältnis zu den Kindern zu schaffen. Denn einer der Knackpunkte, warum solche Taten überhaupt möglich waren, schien ja die Erpressbarkeit der Kinder und Jugendlichen zu sein. Das dürfte hauptsächlich funktioniert haben, weil die Opfer sich vor den Konsequenzen einer Bloßstellung gefürchtet hatten. Vielleicht hätte der eine oder andere Fall verhindert werden können bzw. wäre nicht passiert, wenn die Opfer sich schon bei Beginn der Erpressungsversuche vertrauensvoll an die Eltern oder andere Bezugspersonen hätten wenden können, ohne befürchten zu müssen, beschimpft oder verachtet zu werden.

Ich schreibe das eher aus meiner eigenen Erinnerung an meine Kindertage heraus, denn auch ich wäre vielleicht damals ein Opfer geworden, da ich mich in einer solchen Situation wahrscheinlich nicht getraut hätte, meine Eltern einzuweihen. Bzw. ich hätte eine riesige Angst davor gehabt, dass sie etwas davon mitkriegen könnten.


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Sadistische Gruppierung "764", Festnahme in Hamburg

25.06.2025 um 14:07
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:ein Gesetz geschaffen wird, dass rückwirkend eintritt,
Ich verstehe diesen Wunsch nach rechtswidrigen Vorgehen schlicht nicht.
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Es ist widerlich, dass es diese Lücke gibt:
Ich sehe diese Lücke schlicht nicht. Zum einen gibt es noch das Alter zwischen 14 und 16, für das es noch besondere Regeln gibt und dann gelten natürlich die gleichen Regeln, wie auch für ab 18jährige.


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Sadistische Gruppierung "764", Festnahme in Hamburg

25.06.2025 um 14:46
Zitat von martenotmartenot schrieb:Als jemand, der keine eigenen Kinder hat, kann ich nicht wirklich mitreden, aber ich könnte mir vorstellen, dass man als Eltern selbst versuchen könnte, ein gutes Vertrauensverhältnis zu den Kindern zu schaffen. Denn einer der Knackpunkte, warum solche Taten überhaupt möglich waren, schien ja die Erpressbarkeit der Kinder und Jugendlichen zu sein. Das dürfte hauptsächlich funktioniert haben, weil die Opfer sich vor den Konsequenzen einer Bloßstellung gefürchtet hatten. Vielleicht hätte der eine oder andere Fall verhindert werden können bzw. wäre nicht passiert, wenn die Opfer sich schon bei Beginn der Erpressungsversuche vertrauensvoll an die Eltern oder andere Bezugspersonen hätten wenden können, ohne befürchten zu müssen, beschimpft oder verachtet zu werden.
Ja, genau diesen Ansatz sehe ich auch als (fast) den einzig möglichen. Und ich habe diese Ratschläge auch schon genau so von der Polizei oder Organisationen gehört, wenn es darum geht, wie man Kinder und Jugendliche vor so etwas schützen kann.
Wenn das Kind den Mut bzw. das Vertrauen hat, sich den Eltern anvertrauen zu können, dann es nicht mehr erpressbar (oder zumindest nicht mehr mit der Drohung "Ich sag dann Deinen Eltern, was Du getan hast").

Aber insgesamt ist das wircklich schwer zu verhindern, denke ich. Auf der anderen Seite sitzen skupellose Personen, die es genau darauf angelegt haben, unerfahrene Kinder und Jugendliche in ihre über die Zeit ausgetüftelte und perfektionierte Falle zu locken. Das ist schon eine sehr starke Gegenmacht, gegen sie man sich da stemmen muss.

Mich hat mal ein Podcast zu einem ähnlichen Thema extrem beeindruckt. Da ging es um einen Mann, der ganz kurz nach der Heirat auf einen "virtuelle Affäre" reingefallen ist, die ihm Videos angequatscht hat, auf denen er mit ihrem angeblichen Foto onaniert und der dann mit diesem Videos bitterböse erpresst wurde und sehr viel Geld gezahlt hat. Als er nicht mehr weiter konnte, hat er sich seiner Frau anvertraut, die ihm verziehen und ihn unterestützt hat. Aber die Erpresser haben die Videos, nachdem keine Zahlungen mehr kamen, tatsächlihc an seine Kontakte auf Social Media geschickt und ihn bloßgestellt.
Es war wirklich gut nachvolliehbar, in welcher seelischen Not sich dieser Mann befunden hat, was das mit ihm gemacht hat.
Und das war ein erwachsener Mann! Man kann sich leicht vorstellen, wie viel leichter Kinder in so eine Falle tappen können und wie viel hilfloser sie einer solchen Situation gegenüberstehen, wie viel leichter sie also Opfer werden können.

Der Podcast ist dieser hier:
Youtube: Sexuelle Erpressung: Das Nacktvideo | Kriminalpodcast "ZEIT Verbrechen"
Sexuelle Erpressung: Das Nacktvideo | Kriminalpodcast "ZEIT Verbrechen"
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(Dazu muss ich allerdings sagen, dass mit die Rückert da extrem widerwärtig aufgestoßen ist. Sie kann einen gewissen Hohn über die Situation des Mannes einfach nicht verbergen, nach dem Motto: "Selber Schuld, du notgeiler Bock!" Klar kann man sich sagen, dass der Mann seine Frau irgendwie betrogen hat, aber zuallererst ist er ein Opfer von skrupellosen Erpressern und Verbrechern, die es genau darauf abgesehen hatten, ihn reinzulegen und erpressbar zu machen. Und es kommt sehr sehr eindrücklich rüber, wie schlimm und demütigend die Situation für ihn war. Er ist also hier das Opfer, und ich finde ihren höhnischen und spöttischen Unterton echt daneben; zumal ich denke, dass sie, wenn das einer Frau passiert wäre, anders reagieren würde.)


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Sadistische Gruppierung "764", Festnahme in Hamburg

25.06.2025 um 14:54
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Mich hat mal ein Podcast zu einem ähnlichen Thema extrem beeindruckt. Da ging es um einen Mann, der ganz kurz nach der Heirat auf einen "virtuelle Affäre" reingefallen ist, die ihm Videos angequatscht hat, auf denen er mit ihrem angeblichen Foto onaniert und der dann mit diesem Videos bitterböse erpresst wurde und sehr viel Geld gezahlt hat.
Stimmt, solche Fälle kommen auch immer wieder vor. Sie sind allerdings nur bedingt mit den aktuellen Fällen vergleichbar, weil es zum einen eine erwachsene Person betroffen hat, und weil "nur" Geldforderungen erfolgt waren. Aber du hast recht, es veranschaulicht, wie leicht und wie massiv man auf diese Weise Druck auf andere Menschen ausüben kann.

Ich denke, es handelt sich um ganz neue Arten von Straftaten, die es früher in der Dimension aufgrund der nicht vorhandenen Technik nicht gegeben hat. Deswegen kann das Strafrecht und die Kriminalpolizei noch nicht adäquat damit umgehen bzw. es haben sich noch keine geeigneten Maßnahmen entwickelt.


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Sadistische Gruppierung "764", Festnahme in Hamburg

25.06.2025 um 16:59
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Da stellte ich auch die Frage, ob und wie das angeklagt und verurteilt werden kann
Über die mittelbare Täterschaft.

Subjektive und objektive Kriterien müssen alle so weit erfüllt sein, dass man einen Suizid nicht mehr als freiwillige Selbsttötung bewerten kann, sondern als strafbares Tötungsdelikt, weil das Opfer vom Täter ferngesteuert wurde. Das Opfer selbst war Tatmittel des Täters.
Kann man sich vor vorstellen, als hätte der Täter auch tatsächlich selbst physisch vorm Opfer anwesend das Opfer mit eigener Hand getötet. Nur war er halt vorm Bildschirm...

Warum Verurteilung wegen Mordes und nicht nur Totschlag, liegt ja hoffentlich auf der Hand.




Und auf Verlangen jemanden zu töten oder töten zu wollen, wieder was anderes, andere Voraussetzungen, wäre auch strafbar ‐ der Versuch auch bereits.

Zudem gibt es auch noch die strafbare Suizidförderung. Dafür muss Geschäftsmäßigkeit vorlegen, die definiert ist und unabhängig von auch tatsächlichen Gewinnerzielungen oder nicht vorliegt, vorliegen kann.
Zitat von simiesimie schrieb:Ich verstehe diesen Wunsch nach rechtswidrigen Vorgehen schlicht nicht.
Je nach Fall kann ich das schon verstehen und würde es mir sogar selber wünschen.

Aber hier gilt nun mal der Rechtsgrundsatz und sowohl im GG als auch im § 1StGB verankert ‐Keine Strafe ohne Gesetz‐.

Es soll vor staatlicher Willkür schützen und Rechtssicherheit gewähren. Gerade dann so wichtig, wenn Gesetzesänderungen zulasten von Bürgern gehen würden.


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Sadistische Gruppierung "764", Festnahme in Hamburg

29.06.2025 um 02:05
Eltern sollten ihre Kinder großmöglichst schützen.

Keine eigenen internetfähigen Geräte, erst ab 15/16. Smartphones sollten mit Elternkontrolle zu dummen Telefonen umgewandelt werden, oder ein schlichtes Handy mitgeben, dass nur telefonieren kann, wenn es nötig ist.

Ein internetfähiges Gerät, sollten Kinder unter 15 Jahren nur im "Gruppenräumen" wie Wohnzimmer oder der Küche, im Beisein der Familie, benutzen können und das nur für nützliche Dinge, kein alleiniger Zugang zu social media, youtube, keine eigenen accounts, keine Computerspiele)



Gleichzeitig für eine freudige, fast analoge Kindheit sogen, mit freien Spiel, viel Natur, Ausflüge, Sportverein, Hobbys, Kunst, Kultur, Bildung, Bücher und vielfältige Freundesgruppen, und ein gutes Millieu und Wohnumfeld. Natürlich auch interessierte, zugewandte Eltern und oder andere Bindungspersonen.

Mit seinen Kindern immer wenigstens eimal zusammen essen und den Kindern Raum für ihre Gedanken geben und Abends vorlesen. Seinen Kindern zuhören und Veränderungen wahrnehmen.

Ja, es gibt Gruppenzwang. Aber viele coole Kids sind trotzdem mit Kindern befreundet, die nicht im Internet sind. Ich hätte als Kind auch nie jemand verschmäht als Freund, nur weil er nicht daddeln darf oder ich anrufen muss, statt zu schreiben.
Wer sein Kind deswegen ausgeschlossen sieht, sollte sich Gedanken machen, in welcher Blase (Schicht, Klasse, Milleu ) er sich bewegt und dem Kind den Zugang zu einem besseren Umgang besorgen.

Als Elternteil sollte man sich in die Gorewelt im Internet oder andere Ubtiefen begeben und mal sehen, wie leicht es ist, Zugang zu solch abartigen Dingen zu bekomen. Ausserdem ist das Internet das gröste Rotlichtviertel der Welt und die Teenies sollten die Chance haben von einem Busenblitzer erröten zu können und den Rest mit Fantasie ausmalen zu können. Hardcore Porn werden sie noch früh genug mit voller Wucht konsumieren sobald sie Zugang haben und den Weg dorthin entdeckt haben. Dann besser mit einem schon ausgereifterem Gehirn und einer gestandeneren Persönlichkeit, als mit einem sozialem Gehirn, was noch im Werden ist.

Und natürlich werden sie Dinge sehen und ausprobieren bei ihren Freunden mit internetfähigen Geräten, aber es ist nicht so oft und nicht das gleiche wie allein, stundenlang im Kinderzimmer.


Ich sehe eine große Verantwortung bei den Eltern. Verbote sind sehr nützlich und helfen Kindern. Genauso wie Aufklärung über Datenschutz und digitale Selbstverteidigung. Eltern sind sogar so naiv, dass der Gesetzgeber die Kinder mit Verboten schützen muss in den nächsten Jahren, weil sie immernoch nicht die Einsicht(?), Kompetenz(?), Willen(?)
haben, ihren Kindern die Basis für eine glückliche, digital sichere Kindheit zu bescheren und das mit erfüllenden, analogen Dingen.

Damit meine ich nicht die Vorratsdatenspeicherung, die in diese Debatte gemogelt wird, um die Bürgerrechte aller Bürger auszudribbeln, sondern digitale Kinderschutzgesetze.


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Sadistische Gruppierung "764", Festnahme in Hamburg

29.06.2025 um 08:05
@barampa

Deine Altersgrenzen sind einfach utopisch. Das wird niemals klappen, ohne massive Probleme zu verursachen. Und wärd auch nicht sinnvoll. Wie sollen die Kinder bis dahin den Umgang lernen, wenn man sie solange fernhalten?
Alleine die Vorstellung, dass du bis zum Alter von 16 den Internetzugang nur kontrolliert zulassen willst. Wie soll das praktisch gehen? Vergiss es. Das hätte schon in den 90ern in Haushalten, die damals einen Computer hatten, nicht geklappt. Und heute, wo im Grunde jedes Mediengerät Internetzugang hat?
Darf ich dich fragen, ob du Kinder hast?


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