Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Ungeklärter Mord in Erkrath bei Düsseldorf

65 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Düsseldorf, Ungeklärter Mord, Erkrath ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ungeklärter Mord in Erkrath bei Düsseldorf

16.07.2025 um 14:00
@Gast_01 :
Zitat von Gast_01Gast_01 schrieb:Super zusammengefasst!
@Manatee :
Zitat von ManateeManatee schrieb:Auch von mir herzlichen Dank für deine, wie ich finde, sehr gute Zusammenfassung und das Hervorheben einiger Auffälligkeiten.
Vielen Dank. Ich versuche mal, mich anhand Eurer Beiträge weiter ranzutasten.
Zitat von Gast_01Gast_01 schrieb:Ich tue mich persönlich schwer damit, dass es keine Aussage zu der möglichen Tatwaffe gibt.
Undankbare Aufgabe für die Ermittler. Keine Geschosse, offenbar nicht mal Fragmente, keine Hülsen. Was sollen die dazu sagen? Wenn sie tatsächlich zu dem Thema nicht mehr haben, was sie aus ermittlungstaktischen Gründen verschweigen, dann sind sie wahrscheinlich genauso weit, wie Du und ich:
Zitat von Gast_01Gast_01 schrieb:Der Revolver liegt aufgrund der fehlenden Hülsen nahe. Allerdings darf die theoretische Möglichkeit der Benutzung einer Pistole, oder einer Kipplauf-/Repetier-/Selbstladewaffe, deren Hülsen vom Täter nach den Schüssen versorgt wurden, nicht ausgeschlossen werden.
Sehe ich ähnlich.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:3 Schüsse von einer möglicherweise großkalibrigen Waffe, die das Opfer alle im Stehen treffen? Wenn sie nicht alle im Stehen getroffen hätten, hätten die Projektile im näheren Umkreis im Boden zu finden sein müssen, oder man hat sie übersehen?
Ich denke nicht, dass man die Geschosse im näheren Umkreis nicht gefunden hätte. Das wäre nun wirklich kleines Einmaleins der Spurensicherung. Naheliegend für die Suche nach Geschossen oder Hülsen wäre ein Metallsuchgerät gewesen.
Zitat von ManateeManatee schrieb:Auch das ist merkwürdig, warum hat man keine Projektile gefunden? Möglich, dass alle Treffer im Stehen erfolgten, die Schüsse müssten dann aber wohl in sehr rascher Folge abgegeben worden sein.
Wenn man das Verschwinden der Geschosse bedenkt, was nahelegt, dass das Opfer im Stehen getroffen wurde, ergibt sich eine schnelle Schussfolge. Ganz genau.
Das rückt nun wieder eine Selbstladewaffe in den Blick, sei es nun Pistole oder Gewehr. Oder einen geübten Revolverschützen, der schnell hintereinander drei Treffer anbringen konnte.

Dass es sogenannte "Systemspuren" gibt, die auch anhand abgefeuerter Hülsen eine ballistische Zuordnung zu einer Waffe ermöglichen, ist auch heutzutage noch nicht allgemein bekannt. Ich glaube nicht, dass das vor 30 Jahren überhaupt schon flächendeckend in der Kriminalistik angekommen war.

Fingerspuren an Hülsen von den Ladetätigkeiten wären eine weitere Möglichkeit, über die Hülsen an den Täter ranzukommen. Seit wann solche Spuren auswertbar sind, weiß ich auch nicht.

Klar muss hingegen dem Täter gewesen sein, dass man anhand der Hülsen problemlos Hersteller und Kaliber feststellen und zumindest eine Kategorie Tatwaffe ermitteln konnte.
Er hatte also auf jeden Fall ein Interesse daran, keine Hülsen zurückzulassen.
Umso mehr, wenn man den Täter im räumlichen jagdlichen Umfeld vermutet. Da braucht die Polizei in so einem Fall nur die registrierten Waffen des gefundenen Kalibers aufzurufen und hat schonmal eine Liste von Tatverdächtigen.
Vorausgesetzt natürlich, der Täter hat seine legal registrierte Waffe verwendet. Statistisch selten, kommt aber vor. Im vorliegenden Fall durchaus wahrscheinlich. Legalwaffenbesitzer gehören zu den bestkontrollierten Bürgern der Republik und sind allgemein gesetzestreue Bürger, denn schon bei geringen Vergehen ist die "waffenrechtliche Zuverlässigkeit" weg und damit die Waffen.
D. h., es ist nicht so, wie sich das manch Außenstehender vorstellt, dass jeder Jäger oder Schütze das Haus voller Waffen hat, registriert oder unregistriert und bei Bedarf in den Keller geht, sich irgendwas nimmt und losballert. Hier bestätigen Ausnahmen die Regel.
Zitat von ManateeManatee schrieb:Es macht den Anschein, als hätte der Täter das relativ cool durchgezogen und seine 7 Sinne auch nach der Tat unter Kontrolle gehabt.
Sehe ich auch so und gehe noch einen Schritt weiter. Vorher auch. Das war geplant und der Täter wartete nur auf eine günstige Gelegenheit. Daher hatte er auch Gelegenheit, sich vorher über die Hülsen Gedanken zu machen. Anstatt sie nach einer nicht bis ins allerletzte Detail planbaren Mordtat im Gelände suchen zu müssen könnte er auch eine andere Lösung gefunden haben. Einmal sicher die, das war ja auch mein erster Einfall dazu:
Zitat von Gast_01Gast_01 schrieb:Der Revolver erscheint mir jedoch die wahrscheinlichste Tatwaffe.
Alternativ wäre eine improvisierte Hülsenfangeinrichtung möglich gewesen.

Wie auch immer er es gemacht hat, er ist planvoll vorgegangen.

Und das hat er sicher auch hierbei gemacht:
Zitat von ManateeManatee schrieb:Wie ist der Täter wohl an der Örtlichkeit erschienen? Wie das Opfer in der Nähe geparkt und sich dem Opfer dann zu Fuss genähert?
Das vermute ich.
Zitat von ManateeManatee schrieb:Oder schon vorher da gewesen?
Möglich, aber ich halte es für wenig wahrscheinlich. Herr S. hat dort immerhin schon ein paar Kaninchen geschossen. Ein versteckter Täter wäre vom Hund höchstwahrscheinlich entdeckt worden. Falls nicht, hätte ein Mann in einem Versteck riskiert, von Herrn S. unbeabsichtigt angeschossen zu werden.

Ich vermute den Täter in nächster räumlicher und sozialer Nähe zu Herrn S. , ebenfalls Jäger, in einem persönlichen Konflikt mit Herrn S.; er hatte die Möglichkeit, sein Opfer zu beobachten und eine günstige Gelegenheit abzupassen. Er kannte sich in der Gegend aus, sowohl im Ort, als auch im Revier. Ich kann mir vorstellen, dass er bei offenem Fenster hören konnte, wo Herr S. seine Kaninchen schoss und sich dann einfach auf den Weg machte.
Zitat von ManateeManatee schrieb:Evtl. selbst Jäger?
Wie schon gesagt, ja.

Deshalb konnte er auch mit dem Hund umgehen und das von @megavolt angesprochene Problem lösen.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Nur passt für mich nicht, dass der Hund ruhig danebensitzt und abwartet, bis sein Herrchen notdürftig verscharrt ist? Machen Terrier das für gewöhnlich? Terrier sind doch Hunde, die sehr gerne bellen.
Ein gut ausgebildeter Jagdhund hat gelernt, sich auch ruhig zu verhalten. Und es ist nicht immer so, dass die Hunde ausschließlich auf ihre Herren fixiert sind. Wenn der Täter das richtige Auftreten hatte und sich mit Hunden auskannte ( oder gar den Hund kannte ), konnte er ihn vergleichsweise einfach "übernehmen", was auch im Jagdbetrieb gelegentlich passiert, ohne dass der Hundeführer vorher erschossen wurde.
Zitat von Gast_01Gast_01 schrieb:Auch in der Küchenpsychologie erkenne ich keinen Stolperstein. Es deutet viel in Richtung jagdliche Verbindung hin.
Wer in jagdlichem Umfeld sozialisiert wurde ( vermute ich von Dir, @Gast_01 ), "sieht" das dem Fall an.
Zitat von Gast_01Gast_01 schrieb:Auch die vielfach zu Unrecht belächelten gesetzlosen Jäger (Wilderer) sollte man nicht ausschließen
Ausschließen sicher nicht und belächeln schon gar nicht, die haben so gar nichts romantisches oder robin-hoodeskes. Da geht es heutzutage nicht um die Frage, was für den Kochtopf zu erbeuten oder die Familie verhungern zu sehen.

Wilderer scheinen aber, soweit es die Informationslage hergibt, sogar weniger als Problem auffällig gewesen sein, als militante Jagdgegner und Tierschützer.

MfG

Dew


3x zitiertmelden

Ungeklärter Mord in Erkrath bei Düsseldorf

16.07.2025 um 20:08
Zitat von DewDew schrieb:Ich vermute den Täter in nächster räumlicher und sozialer Nähe zu Herrn S. , ebenfalls Jäger, in einem persönlichen Konflikt mit Herrn S.; er hatte die Möglichkeit, sein Opfer zu beobachten und eine günstige Gelegenheit abzupassen. Er kannte sich in der Gegend aus, sowohl im Ort, als auch im Revier.
Exakt von dieser Arbeitshypothese würde ich auch ausgehen, wäre ich Ermittler oder Profiler.
Es muss eine wie auch immer geartete Vorgeschichte gegeben haben und darin liegt auch das Motiv begründet.
Man muss sich nur mal in den Täter versetzen. Es hat eben keinen laut vernehmbaren Streit gegeben, danach kam es zum Gerangel und der Täter hat dem Opfer die Waffe entrissen und es damit erschossen.
Rein theoretisch könnten die erlegten Kaninchen auch nicht vom Opfer erbeutet worden sein, sondern vom Täter mit dessen Waffe.
Herr Senger ist dann dazu gestoßen und die Sache ist eskaliert. (Weil hier schon Kusel genannt wurde)
Nur Kaninchen wildern, oder wie im Fall von Andreas S. gewerbsmäßig Schalenwild, ist ja noch einmal eine ganz andere Sache.
Einen bewaffneten Jäger zu bedrohen ist ja auch für einen Täter grundsätzlich eine heikle Sache.
Entweder man lauert ihm aus dem Hinterhalt auf und eröffnet auf große Distanz das Feuer (Langwaffe), läuft man Gefahr sein Ziel zu verfehlen. Folge: Gegenwehr!
Alternativ tritt man dem potentiellen Opfer nah entgegen. Hier könnte der Täter einen wie auch immer gearteten Vorwand nutzen, oder Täter und Opfer kannten sich. Dann kann man mit einer Kurzwaffe das Überraschungsmoment nutzen und den wehrlosen Jäger aus der Nahdistanz beschießen, bevor dieser in der Lage ist seine sperrige und geschulterte Bockbüchsflinte zur Gegenwehr einzusetzen. Dazu gehört aber einiges an Entschlossenheit und der absolute Tötungswille. Bezüglich nicht gefundener Hülsen bei Kurzwaffen wurde ja schon auf einen Revolver verwiesen. Bauartbedingt verbleiben die abgeschossenen Hülsen und nicht benutzten Patronen in der Trommel und müssen manuell vom Bediener entfernt werden.
Bei einer Pistole werden zwangsläufig nach der Schußabgabe die Hülsen ausgeworfen. Es gibt natürlich die Konstruktion eines Hülsenfangsackes, aber dies ist eher selten bis gar nicht in Gebrauch. Eher schon die Methode, die Waffe aus einem Beutel oder einer Plastiktüte abzufeuern (NSU Morde). Nur dies setzt natürlich Wissen, unbedingten Begehungswillen und unmittelbare Nahdistanz voraus, denn Zielen ist bei dieser Verwendung natürlich nur sehr begrenzt möglich. Also eine vorsätzlich, geplante Tat. Dazu braucht es schon ein sehr starkes Motiv. Reicht da ein allgemeiner Hass auf Jäger aus überzogener Tierschutzmentalität?


3x zitiertmelden

Ungeklärter Mord in Erkrath bei Düsseldorf

16.07.2025 um 20:39
Zitat von DewDew schrieb:Wenn man das Verschwinden der Geschosse bedenkt, was nahelegt, dass das Opfer im Stehen getroffen wurde, ergibt sich eine schnelle Schussfolge. Ganz genau.
Das rückt nun wieder eine Selbstladewaffe in den Blick, sei es nun Pistole oder Gewehr. Oder einen geübten Revolverschützen, der schnell hintereinander drei Treffer anbringen konnte.
Dir @Dew und @Manatee den Dank, dies herausklamüsert zu haben.
Zitat von FreewingFreewing schrieb:Bei einer Pistole werden zwangsläufig nach der Schußabgabe die Hülsen ausgeworfen. Es gibt natürlich die Konstruktion eines Hülsenfangsackes, aber dies ist eher selten bis gar nicht in Gebrauch. Eher schon die Methode, die Waffe aus einem Beutel oder einer Plastiktüte abzufeuern (NSU Morde). Nur dies setzt natürlich Wissen, unbedingten Begehungswillen und unmittelbare Nahdistanz voraus, denn Zielen ist bei dieser Verwendung natürlich nur sehr begrenzt möglich.
Diesen Gedanken hatte ich auch, war aber zu schüchtern, ihn zu äußern, weil unbedingter Begehungswille und Gelegenheit (u.a. die Nahdistanz) gegeben sein müssen. Ein wertvoller Beitrag!
Zitat von DewDew schrieb:Gast_01 schrieb:
Auch die vielfach zu Unrecht belächelten gesetzlosen Jäger (Wilderer) sollte man nicht ausschließen

Ausschließen sicher nicht und belächeln schon gar nicht, die haben so gar nichts romantisches oder robin-hoodeskes. Da geht es heutzutage nicht um die Frage, was für den Kochtopf zu erbeuten oder die Familie verhungern zu sehen.

Wilderer scheinen aber, soweit es die Informationslage hergibt, sogar weniger als Problem auffällig gewesen sein, als militante Jagdgegner und Tierschützer.
Wilderer sind im Gegensatz zu "Jagdgegnern" und selbsternannten "Tierschützern" bestrebt, dass ihr Tun nicht detektiert wird. Sprich, die Jagdausübungsberechtigten sollen im guten Glauben sein, dass in ihren Revier heile Welt herrscht. Wenn dieser Glaube gestört ist, kann es durchaus sein, dass ein Pächter mal zu anderen Zeiten als üblich im Revier auftaucht, oder sich Bereiche ansieht, die sonst eher potentiell uninteressant sind. Bei der heutigen Verwanzung durch Wildkameras wird dies sicherlich anders gehandhabt, aber im Tatjahr 1995 war dem halt noch nicht so.
Zitat von DewDew schrieb:Gast_01 schrieb:
Auch die vielfach zu Unrecht belächelten gesetzlosen Jäger (Wilderer) sollte man nicht ausschließen

Ausschließen sicher nicht und belächeln schon gar nicht, die haben so gar nichts romantisches oder robin-hoodeskes. Da geht es heutzutage nicht um die Frage, was für den Kochtopf zu erbeuten oder die Familie verhungern zu sehen.
Es gibt hier nicht nur den erwerbsmäßigen Wilderer Andreas S., der auch zum Doppelmörder wurde, sondern eben auch den Jäger, den die Passion packt, obwohl er gerade nicht in seinem Revier ist. Steile These von mir: Vielleicht ein Eigentümer eines größeren bejagbaren Grundstücks im Revier von Herrn Senger, der zwar auch Jagdscheininhaber/Waffenbesitzer ist, aber eben keine Berechtigung hat, in diesem Revier zu jagen? Wenn die Passion kommt, muß das Hirn gehen....
Zitat von DewDew schrieb:Wer in jagdlichem Umfeld sozialisiert wurde ( vermute ich von Dir, @Gast_01 ), "sieht" das dem Fall an.
Es ist schlimm, wie leicht ich zu durchschauen bin. :(


1x zitiertmelden

Ungeklärter Mord in Erkrath bei Düsseldorf

16.07.2025 um 21:05
Hmmmh. Also da gab es irgendeine Vorgeschichte, dann wohl einen Konflikt. Aber der Herr war doch auch Familienvater. Ist sowas dann nicht irgendwann mal am Familientisch erwähnt worden oder mit irgendeinem? Angeblich gab es einen Verdächtigen, der hätte aber ein Alibi gehabt - ist ja immer so eine Sache mit den Alibis ;-).


1x zitiertmelden

Ungeklärter Mord in Erkrath bei Düsseldorf

17.07.2025 um 10:22
@Freewing :
Zitat von FreewingFreewing schrieb:Exakt von dieser Arbeitshypothese würde ich auch ausgehen, wäre ich Ermittler oder Profiler.
Es muss eine wie auch immer geartete Vorgeschichte gegeben haben und darin liegt auch das Motiv begründet.
Danke. Wenn verschiedene Leute aus jeweils dem eigenen Blickwinkel, der zwar ähnlich sein kann aber selten identisch sein dürfte, bei Betrachtung von Fakten auf gleiche Schlüsse kommen, dürfte was dran sein.

Was die schon erlegten Kaninchen angeht, konnten lt. Video in zumindest zweien davon Geschossfragmente festgestellt werden, die zu Herrn S.´s Gewehr passten. Damit sinkt die Wahrscheinlichkeit für die Annahme, der Täter habe sie erlegt, m. E. auf einen sehr niedrigen Wert.
Hinzu kommt die augenscheinliche Sorgfalt, mit der der Täter Spuren vermied. Hätte er die Kaninchen ( oder wenigstens die, die nicht Herrn S. Waffe zugeordnet werden konnten ) geschossen, hätte er sie mitgenommen, da er nicht sicher sein konnte, dass sie keine Geschossfragmente enthielten, die auf seine Waffe hinwiesen.

Ansonsten gehe ich mit Deinen Gedanken, die Dir beim Hineinversetzen in den Täter ( bzw. die Tatsituation ) kamen, weitgehend konform. Besonders in Bezug auf die Überlegenheit einer Kurzwaffe im Vergleich zur Langwaffe auf Nahdistanz. Obwohl Herrn S.´s Savage mit 1,02 m Gesamtlänge als durchaus "führig" betrachtet werden kann, muss man sie gegen einen Revolver/eine Pistole als sperrig ansehen.

Daraus ergibt sich fast zwingend der Ablauf:
Zitat von FreewingFreewing schrieb:Alternativ tritt man dem potentiellen Opfer nah entgegen. Hier könnte der Täter einen wie auch immer gearteten Vorwand nutzen, oder Täter und Opfer kannten sich. Dann kann man mit einer Kurzwaffe das Überraschungsmoment nutzen und den wehrlosen Jäger aus der Nahdistanz beschießen, bevor dieser in der Lage ist seine sperrige und geschulterte Bockbüchsflinte zur Gegenwehr einzusetzen.
Wobei die Bockbüchsflinte nicht geschultert gewesen sein muss, da Herr S. sie im Rahmen der Kaninchenjagd benutzte. Man kann aber davon ausgehen, dass er sie bei Annäherung des Täters nichtsahnend nicht auf diesen richtete oder aus Höflichkeit und Sicherheitsgründen heraus aufklappte, vielleicht sogar entlud.
Der Täter hingegen dürfte seine Waffe feuerbereit und verborgen geführt haben.
Zitat von FreewingFreewing schrieb:Dazu gehört aber einiges an Entschlossenheit und der absolute Tötungswille.
Unbedingt!
Zitat von FreewingFreewing schrieb:Bei einer Pistole werden zwangsläufig nach der Schußabgabe die Hülsen ausgeworfen. Es gibt natürlich die Konstruktion eines Hülsenfangsackes, aber dies ist eher selten bis gar nicht in Gebrauch.
Ja. Statistisch finden auch wenige Verbrechen mit Legalwaffen statt. Trotzdem möglich, wobei ich den Hülsenfangsack gar nicht genannt habe.
Zitat von DewDew schrieb:Alternativ wäre eine improvisierte Hülsenfangeinrichtung möglich gewesen.
"Alternativ" hier im Zusammenhang mit einer Selbstladewaffe vs. Verwendung eines Revolvers.
Zitat von FreewingFreewing schrieb:Eher schon die Methode, die Waffe aus einem Beutel oder einer Plastiktüte abzufeuern (NSU Morde). Nur dies setzt natürlich Wissen, unbedingten Begehungswillen und unmittelbare Nahdistanz voraus, denn Zielen ist bei dieser Verwendung natürlich nur sehr begrenzt möglich. Also eine vorsätzlich, geplante Tat. Dazu braucht es schon ein sehr starkes Motiv.
Absolut. Und das entsprechende Können. Bei dieser Betrachtung kommt mir gerade der Begriff "Auftragsmord" in den Sinn. Dafür könnte die geradezu professionelle Spurenvermeidung sprechen und in so einem Fall ist es für die Ermittler extraschwierig, da zwischen Opfer und Täter keine Verbindung besteht.
Zitat von FreewingFreewing schrieb:Reicht da ein allgemeiner Hass auf Jäger aus überzogener Tierschutzmentalität?
Eher nicht, würde ich sagen.

@Gast_01 :
Zitat von Gast_01Gast_01 schrieb:Dir @Dew und @Manatee den Dank, dies herausklamüsert zu haben.
Teamwork im besten Sinne.
Zitat von Gast_01Gast_01 schrieb:Diesen Gedanken hatte ich auch, war aber zu schüchtern, ihn zu äußern, weil unbedingter Begehungswille und Gelegenheit (u.a. die Nahdistanz) gegeben sein müssen. Ein wertvoller Beitrag!
Jemandem drei Schuss aufzubrennen spricht schon für einen sehr ausgeprägten Begehungswillen, egal auf welche Distanz. Deine Gedankengänge sind doch gut fundiert und sauberst formuliert, da brauchst Du nicht schüchtern zu sein.
Zitat von Gast_01Gast_01 schrieb:Wilderer sind im Gegensatz zu "Jagdgegnern" und selbsternannten "Tierschützern" bestrebt, dass ihr Tun nicht detektiert wird.

Und alle zusammen wollen für ihr Tun nicht geradestehen.
Zitat von Gast_01Gast_01 schrieb:Steile These von mir: Vielleicht ein Eigentümer eines größeren bejagbaren Grundstücks im Revier von Herrn Senger, der zwar auch Jagdscheininhaber/Waffenbesitzer ist, aber eben keine Berechtigung hat, in diesem Revier zu jagen? Wenn die Passion kommt, muß das Hirn gehen....
Soooo "steil" finde ich die These gar nicht. Ich hatte ja schon durchaus ähnliche Gedanken.
Zitat von DewDew schrieb:Spontan und spekulativ würde ich sagen, da hat eine Streitigkeit unter Jagdnachbarn ein Ende gefunden. Wer ein bisschen Einblick in solche Auseinandersetzungen hat wundert sich über die Erbitterung, die da mitunter zum Ausdruck kommt. Zudem sind die von mir angedachten Revolver beliebte Fangschusswaffen im jagdlichen Einsatz.
Vielleicht hat Herr S. jemanden bei den Pachtverhandlungen überboten? Oder eine sonstige "Kungelei" in dem Zusammenhang, bei
der sich jemand übervorteilt sah.
Zitat von Gast_01Gast_01 schrieb:Es ist schlimm, wie leicht ich zu durchschauen bin.
Was soll an einer ehrlichen und offenen Persönlichkeit schlimm sein?

@megavolt :
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Also da gab es irgendeine Vorgeschichte, dann wohl einen Konflikt.
M. E. muss es das. Ich tue mich schwer mit der Vorstellung, dass jemand so eine Tat spontan begeht.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Aber der Herr war doch auch Familienvater. Ist sowas dann nicht irgendwann mal am Familientisch erwähnt worden oder mit irgendeinem?
Die Tochter deutet im Video doch sowas an. Zitat sinngemäß: "Das war jemand, der uns heute noch die Hand gibt..."
Es kann ja durchaus sein, dass da eine Unstimmigkeit besprochen wurde. Nur hat niemand damit gerechnet, dass die andere Seite so reagiert. Wem soll man denn sowas auch zutrauen?
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Angeblich gab es einen Verdächtigen, der hätte aber ein Alibi gehabt - ist ja immer so eine Sache mit den Alibis ;-).
Und da ist er wieder, der Gedanke an einen Auftragsmord.

MfG

Dew


1x zitiertmelden

Ungeklärter Mord in Erkrath bei Düsseldorf

17.07.2025 um 10:59
Das Video war recht anschaulich gemacht. Nur bleibt bei mir, neben den Pressemeldungen, hängen: es gab eigentlich keine Konflikte. Wenn das nun ein Streithammel gewesen wäre, der ständig mit irgendjemandem in Streit lag, aufbrausend, nachtragend, etc., läge der konstruierte Tatablauf nicht so ferne, aber so wird er vom Charakter her nicht beschrieben. Ich tue mich in diesem Fall schwer, da einen so schweren Konflikt hineinzuinterpretieren, dass man dafür einen Mord mehr oder weniger plant und dann auch durchzieht. Die Bemerkung der Tochter habe ich eher so verstanden, dass man den Täter im Umkreis vermutet, aber nicht so, dass man einen Anlass vermutet - der auf einen bestimmten Täter hinweist. Mehrere Dutzend Leute sind als Verdächtige überprüft worden - wenn es da überall oder überwiegend Streit gegeben hätte, wäre das ingesamt anders beschrieben worden, vermute ich.

Ich muss sagen, ich bin im Moment eher Richtung Psychopath oder ggf. auch eine Verdeckungstat unterwegs. Stichwort Erdbunker im Wald, Linksextremsismus, z.B. RAF. Die war zu der Zeit nicht mehr wirklich gut organisiert, sehr unter Fahndungsdruck, aber eben auch nicht aufgelöst. Die RAF unterhielt wahrscheinlich bundesweit Erdbunker. Vermutlich liegen draußen immer noch irgendwo welche, manche sind zufällig von Pilzsammlern oder auch Jägern gefunden worden. Die Region um Düsseldorf war Durch- und Rückzugsgebiet für die RAF. Die Ecke um Erkrath ist einerseits durch die schon relativ ländliche Lage und andererseits die Nähe zur A3 und zur Metropolregion Düsseldorf, Köln, Ruhrgebiet möglicherweise gar nicht so ein schlechter Ort für ein solches Lager. Möglicherweise gab es an diesem Sonntag ein unglückliches Zusammentreffen und er hat verdächtige Leute stellen wollen (einen gestellt, der andere hat ihn erschossen, ihn scheint ja, wenn man das in die Beschreibung der Tochter hineininterpretiert, keine Kugel im Gesicht getroffen zu haben, sonst hätte sie ihn im Video anders beschrieben), oder solche Leute haben nur vermutet, dass er etwas gesehen haben könnte. Gut, das mag nicht sehr wahrscheinlich sein. Aber ich vermute mal, bei den Umfeldbetrachtungen der Polizei wäre evtl. mehr herausgekommen, wenn da was gewesen wäre. Wir haben heute 30 Jahre später den Linksextremismus nicht mehr gut im Kopf. Aber Googlen zeigte, dass eine Splittergruppe der RAF, die Antiimperialistischen Zellen, gerade mal 3 Monate vor dem Mord an Herrn Senger in Erkrath einen Bombenanschlag auf einen Politiker (Josef-Theodor Blank) verübt haben . Die RAF hatte zum Teil Lager bzw. Erdbunker in der Nähe von späteren Tatorten im Vorfeld angelegt. Ob das die Splittergruppe da ggf. auch gemacht haben könnte, ist natürlich reine Spekulation.

Also meine Meinung: wenn das Umfeld so nichts hergibt, dann war es evtl. eine Tat völlig ohne nachvollziehbares Motiv (Psychopath), wozu ich auch die etwas merkwürdige Verdeckung der Leiche zähle, oder etwas ganz anderes, wie die oben skizzierte Hypothese.


2x zitiertmelden

Ungeklärter Mord in Erkrath bei Düsseldorf

17.07.2025 um 13:26
@megavolt :
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Das Video war recht anschaulich gemacht.
Da muss ich zustimmen. Erfreulich, ich muss mir mal die Reihe näher ansehen bzgl. Taten aus meiner Gegend.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Nur bleibt bei mir, neben den Pressemeldungen, hängen: es gab eigentlich keine Konflikte.
Die Reporterin stellt die Frage im Video bei 7:20. Die Tochter antwortet: "Ich wüsste keinen. Also bis vielleicht auf so normale Auseinandersetzungen..."

Es gab also was, nur traut niemand dem jeweiligen Kontrahenten zu, so heftig zu reagieren.

Das Umfeld ist eher dörflich/kleinstädtisch. Wenn da jemand stirbt, dann war das anschließend der Beste. Und wenn das auch noch auf so tragisch-dramatische Weise geschieht, dann haben ihn anschließend alle geliebt. Nicht nur die eigene Familie, die ohnehin eher selten einen objektiven Blick auf die eigenen Mitglieder hat.

In so einem Kriminalfall wird sich umso weniger irgendjemand äußern, er habe Stress mit dem Mann gehabt. Und auf irgendjemanden zu zeigen und zu sagen: "Der hat Stress mit dem gehabt, haken Sie doch da mal nach.", das kommt auf dem Land auch nicht so gut, denn da gibt es viele gemeinsame "Leichen im Keller" und so ein Hinweis kann recht schnell als Bumerang zurückkommen.

Dass das Umfeld nichts hergibt, muss man m. E. kritisch sehen. Ich würde eher sagen, das Umfeld hat erfolgreich gemauert und damit eine Überführung nicht befördert.

MfG

Dew


1x zitiertmelden

Ungeklärter Mord in Erkrath bei Düsseldorf

17.07.2025 um 14:04
@Dew

Kann schon gut sein, wie Du das beschreibst. Mögliicherweise spielt sie ja auch auf jemand Bestimmten an. Sie wird gut überlegt haben, was sie sagt.
Es ist schon zu lange her m.E., auch Mitwisser könnten schon tot sein. Man hätte eine enorm hohe Belohnung aussetzen müssen, manchmal hilft das ja über Bedenken hinweg.


1x zitiertmelden

Ungeklärter Mord in Erkrath bei Düsseldorf

17.07.2025 um 15:47
@megavolt +@alle:

Man muss bei den Aussagen der Tochter auch bedenken, dass ihre Mutter und sie noch immer dort leben.

Die Tochter hat sich lt. Video erstmalig öffentlich dazu geäußert und sich mit der Aussage, Zitat: "Ich habe zu meiner Mutter immer gesagt: Ich glaube dass das jemand ist, der uns sieht und der uns noch die Hand gibt.", in dem Umfeld recht weit aus dem Fenster gelehnt.

Direkt jemanden zu benennen ging natürlich nicht, ich denke aber schon, dass sie, bzw. die Familie schon einen Verdächtigenkreis hat, dem eben nichts nachzuweisen war/ist. Ich finde es, bei aller an den Tag gelegten Zurückhaltung, doch mutig, wie sie sich insgesamt geäußert hat und hoffe für sie und ihre Angehörigen, dass es noch zu einer Klärung kommt.

Dasselbe hoffe ich auch für die Angehörigen des Täters und den Rest des Ortes, denn bei allem oberflächlichen Anschein von Ruhe und Frieden lauert knapp unter dieser Oberfläche die Frage: War das mein Mann, Vater, Bruder, Onkel, Freund, Nachbar?

Das kann auch am Täter nicht völlig spurlos vorübergegangen sein. Selbst wenn man eine gründliche Verdrängung betreibt, wird es doch immer wieder Situationen geben, wo man sich daran erinnert. Ob das die Stelle ( Stellen? ) ist, wo die Gegenstände entsorgt wurden ( oder wurden die versteckt und aufbewahrt? ), ob das die Mordwaffe ist (Hat der Täter die noch oder wurde sie entsorgt oder, falls legal im Besitz, irgendwann unter Vorwand verkauft? ), bei jedem Schuss, den man hört. Und was der Situationen/Stimmungen mehr sein mögen.

Oder hat der Täter für sich eine Rechtfertigung konstruiert? Aber selbst dann muss er doch mitkriegen, dass sich die Methoden der Ermittler ständig verbessern und dass man ihm vielleicht doch noch auf die Spur kommt. Immer wieder liest oder hört man von "cold cases", die doch noch gelöst wurden. Da muss doch jedes Klingeln an der Haustür beunruhigen.
Ich kann mir das irgendwie nicht vorstellen, dass das ein lebenswertes Leben ist. Vielleicht gut, dass ich mir das nicht vorstellen kann...

MfG

Dew


1x zitiertmelden

Ungeklärter Mord in Erkrath bei Düsseldorf

17.07.2025 um 20:40
Zitat von DewDew schrieb:Gast_01 schrieb:
Wilderer sind im Gegensatz zu "Jagdgegnern" und selbsternannten "Tierschützern" bestrebt, dass ihr Tun nicht detektiert wird.


Und alle zusammen wollen für ihr Tun nicht geradestehen.
Ja, aber bei den Jagdgegner kann ich immer ein gewisses Sendungsbewußtsein feststellen, dass ihre "glorreichen" Taten in der Welt bekannt werden. Mit der Vermeidung des dafür geradestehen gibt es die Denke "Es ist zwar nicht direkt legal, aber legitim und wenn wir ("die Guten") es tun ist es damit ja quasi legal....". Dies ist beim Wilderer nicht der Fall. Er ist sich der Ungesetzlichkeit seines Tuns immer voll bewusst. Da gibt es kein Schönreden. Und er weiß: Er hat keine Lobby.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Ich muss sagen, ich bin im Moment eher Richtung Psychopath oder ggf. auch eine Verdeckungstat unterwegs. Stichwort Erdbunker im Wald, Linksextremsismus, z.B. RAF. Die war zu der Zeit nicht mehr wirklich gut organisiert, sehr unter Fahndungsdruck, aber eben auch nicht aufgelöst. Die RAF unterhielt wahrscheinlich bundesweit Erdbunker. Vermutlich liegen draußen immer noch irgendwo welche, manche sind zufällig von Pilzsammlern oder auch Jägern gefunden worden.
Eine These, die ich auch schon durchdacht habe. Deine @megavolt Begründung, warum in diesem Gebiet ein Erdbunker Sinn macht, ist absolut schlüssig. Jedoch glaube ich im Detail, dass diese Bunker erheblich tiefer im Wald waren (sind), als dass es zu einer solch schicksalhaften Zufallsbegegnung am Wegesrand kommt. Dies in Kombination mit der sehr geplant anmutenden Spurenvermeidung und den geraubten Gegenständen lässt mich die Erdbunkervariante für mich eher ausschließen.
Zitat von DewDew schrieb:In so einem Kriminalfall wird sich umso weniger irgendjemand äußern, er habe Stress mit dem Mann gehabt. Und auf irgendjemanden zu zeigen und zu sagen: "Der hat Stress mit dem gehabt, haken Sie doch da mal nach.", das kommt auf dem Land auch nicht so gut, denn da gibt es viele gemeinsame "Leichen im Keller" und so ein Hinweis kann recht schnell als Bumerang zurückkommen.

Dass das Umfeld nichts hergibt, muss man m. E. kritisch sehen. Ich würde eher sagen, das Umfeld hat erfolgreich gemauert und damit eine Überführung nicht befördert.
Dies in Kombination mit der Aussage der Tochter "Das war jemand, der uns heute noch die Hand gibt..." lässt für mich nur einen Täter aus dem Umfeld zu. Auch wenn es "nur" der Auftraggeber für den Mord war und nicht der eigentliche Schütze.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:@Dew

Kann schon gut sein, wie Du das beschreibst. Mögliicherweise spielt sie ja auch auf jemand Bestimmten an. Sie wird gut überlegt haben, was sie sagt.
Es ist schon zu lange her m.E., auch Mitwisser könnten schon tot sein. Man hätte eine enorm hohe Belohnung aussetzen müssen, manchmal hilft das ja über Bedenken hinweg.
Auch eine hohe Belohnung sehe ich in einem derartigen Cold-Case als nicht zielführend an. Im Gegensatz zu einem zufälligen und für Mitwisser meistens verwerflichen Sexualmord an z.B. einer Anhalterin hat es hier wahrscheinlich ein persönliches Motiv gegeben, das möglichen Mitwissern/Mitahnern mindestens grob bekannt ist und anscheinend auch über Jahrzehnte als Grund für das eigene Schweigen akzeptiert wurde. Es ist für mich schwer vorstellbar, dass dieses Schweigen mit ein wenig mehr "Bimbes" aufgebrochen wird. Bevor allerdings weitere Mannjahre an Arbeit in diesen Fall investiert werden, wäre dies trotzdem wohl die preiswerteste Variante der Lösung.
Zitat von DewDew schrieb:Ja. Statistisch finden auch wenige Verbrechen mit Legalwaffen statt. Trotzdem möglich, wobei ich den Hülsenfangsack gar nicht genannt habe.
Vielleicht ist hier der Grund für die Spurenvermeidung zu suchen?


melden

Ungeklärter Mord in Erkrath bei Düsseldorf

17.07.2025 um 20:56
Wahrscheinlich war ein Hülsenfangsack nichtmal notwendig. Die Schüsse kamen aus nächster Distanz und der Täter hatte die Kontrolle über den Ort. Er hatte anscheinend genug Zeit, die Leiche in den Graben zu wuchten, weitgehend zu bedecken, den Hund einzuschließen, die Gegenstände des Opfers an sich zu nehmen. Vielleicht 10 min verschwendete Zeit? Wirklich Sinn macht für mich nur den Hund einzuschließen, bevor der evtl. frühmorgens laut kläffend über den Acker läuft oder womöglich direkt nach Hause. Der Täter hat anscheinend so eine Seelenruhe gehabt, dann konnte er sich auch bücken, um von einem Ackerweg die drei Hülsen aufzusammeln, die wahrscheinlich nicht weit auseinander lagen, da die 3 Schüsse wohl sehr schnell hintereinander abgegeben wurden. Aber wenn man so ein starkes Kaliber nutzt und geplant vorgeht, warum dann nicht nur ein- oder zweimal und dann direkt in den Kopf? Von einem geübten Schützen würde man auf kurze Distanz und einem überraschten Opfer ein "saubereres Trefferbild" erwarten als Rumpf, Schulter, Kopf... entweder das lief sehr dynamisch ab oder der Täter war doch eher ungeübt mit einer Waffe? Oder war er so hasserfüllt, dass er es nicht zu kurz machen wollte und auch selbst sehr aufgeregt war? Irgendwas passt hier für mich nicht.


2x zitiertmelden

Ungeklärter Mord in Erkrath bei Düsseldorf

17.07.2025 um 21:28
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Wahrscheinlich war ein Hülsenfangsack nichtmal notwendig. Die Schüsse kamen aus nächster Distanz und der Täter hatte die Kontrolle über den Ort.
Ja, aber trotzdem ein unkalkulierbares Risiko. Wenn bei der Tat die Hülsen im Bogen in das hohe Gras eines Grabens fliegen, ist es unwahrscheinlich, dass der Täter in endlicher Zeit aller Hülsen habhaft wird.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Aber wenn man so ein starkes Kaliber nutzt und geplant vorgeht, warum dann nicht nur ein- oder zweimal und dann direkt in den Kopf? Von einem geübten Schützen würde man auf kurze Distanz und einem überraschten Opfer ein "saubereres Trefferbild" erwarten als Rumpf, Schulter, Kopf... entweder das lief sehr dynamisch ab oder der Täter war doch eher ungeübt mit einer Waffe?
Vor dem Hintergrund der unbekannten Tatwaffe bin ich da ein wenig zurückhaltend. Es gibt viele Jäger, die mit ihrer gewohnten Jagdwaffe (Flinte, Büchse, Kombinierte) absolut routiniert und sicher sind, aber bei der Benutzung einer Kurzwaffe das Zittern bekommen. Wenn wir hier jetzt auch noch den oben beschriebenen unbedingten Tatwillen berücksichtigen, passt es für mich ins Bild: Der Täter hat bei der Ausführung der Tat zwar den unbedingten Willen gehabt, aber gleichzeitig auch das Zittern bei der Ausführung bekommen. Für mich ersteinmal kein Widerspruch.


1x zitiertmelden

Ungeklärter Mord in Erkrath bei Düsseldorf

18.07.2025 um 10:48
@Gast_01 :

Stimme absolut zu.

@megavolt :
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Der Täter hat anscheinend so eine Seelenruhe gehabt, dann konnte er sich auch bücken, um von einem Ackerweg die drei Hülsen aufzusammeln, die wahrscheinlich nicht weit auseinander lagen, da die 3 Schüsse wohl sehr schnell hintereinander abgegeben wurden.
Der Täter ging höchstwahrscheinlich wirklich sehr überlegt zu Werke, ob er dabei innerlich ruhig war, möchte ich hingegen bezweifeln. "Beherrscht" würde es wahrscheinlich eher treffen als "Seelenruhe".

Wo so eine Hülse letztlich hinfliegt ( sofern kein Revolver zum Einsatz kam ) ist mitunter kurios und in einer erwartbar dynamischen Situation nicht vorhersehbar. Im Gelände danach zu suchen kann schnell mal dauern, bis die Polizei einem auf die Schulter tippt und Hilfe anbietet, überspitzt formuliert.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Von einem geübten Schützen würde man auf kurze Distanz und einem überraschten Opfer ein "saubereres Trefferbild" erwarten als Rumpf, Schulter, Kopf... entweder das lief sehr dynamisch ab oder der Täter war doch eher ungeübt mit einer Waffe?
Ich hole mal ein bisschen weiter aus:
Im jagdlichen Gebrauch stellt die Kurzwaffe die Ausnahme dar. Die Waffe für den sogenannten Fangschuss, wenn man ein Stück Wild, das nicht durch den eigentlichen Treffer getötet wurde, erlösen möchte und das mit einer "kalten" Waffe ( also Jagdmesser oder Saufeder ) nicht möglich ist. Daher kann auch der erfahrene Jäger mit seiner Kurzwaffe ungeübt sein, weil er mit seinen Gewehren so gut ist, dass er die Pistole/den Revolver nicht braucht. Nicht jeder Jäger hat die Möglichkeit, z. B. in einem Verein oder auf einem allgemein zugänglichen Schießstand damit zu üben. Und selbst dann ist die Handhabung einer Kurzwaffe schwieriger, als der Nichtschütze vielleicht annimmt, weil in Film und Fernsehen der Eindruck vermittelt wird. Sowohl eine Selbstladepistole als auch ein Double-Action Revolver kommen beim Schießen ganz schön in Bewegung.

Neben @Gast_01 ´s daher zutreffendem Einwand:
Zitat von Gast_01Gast_01 schrieb:Vor dem Hintergrund der unbekannten Tatwaffe bin ich da ein wenig zurückhaltend. Es gibt viele Jäger, die mit ihrer gewohnten Jagdwaffe (Flinte, Büchse, Kombinierte) absolut routiniert und sicher sind, aber bei der Benutzung einer Kurzwaffe das Zittern bekommen. Wenn wir hier jetzt auch noch den oben beschriebenen unbedingten Tatwillen berücksichtigen, passt es für mich ins Bild: Der Täter hat bei der Ausführung der Tat zwar den unbedingten Willen gehabt, aber gleichzeitig auch das Zittern bei der Ausführung bekommen. Für mich ersteinmal kein Widerspruch.
könnte aber auch @Freewing ´s Anmerkung zu improvisierten Hülsenfangeinrichtungen:
Zitat von FreewingFreewing schrieb:Es gibt natürlich die Konstruktion eines Hülsenfangsackes, aber dies ist eher selten bis gar nicht in Gebrauch. Eher schon die Methode, die Waffe aus einem Beutel oder einer Plastiktüte abzufeuern (NSU Morde). Nur dies setzt natürlich Wissen, unbedingten Begehungswillen und unmittelbare Nahdistanz voraus, denn Zielen ist bei dieser Verwendung natürlich nur sehr begrenzt möglich
hier zusätzlich eine Rolle gespielt haben.

Zudem kann das Opfer sich bewegt haben. Versucht, sich zu wehren, zu flüchten.

Mir ist im Video noch was aufgefallen, was mir hier wieder in den Gedankengang kommt.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Er hatte anscheinend genug Zeit, die Leiche in den Graben zu wuchten, weitgehend zu bedecken,
Hervorhebung von mir.

Die Tochter schildert den Anblick bei der Auffindung sinngemäß als nicht schlimm, als ob ihr Vater schliefe. Erst bei näherem Hinsehen sei dann aber klar erkennbar gewesen, dass da "nicht mehr viel Leben" gewesen wäre, wenn ich die Formulierung richtig im Kopf habe.

Wenn man heutzutage über solche Fälle liest oder hört und Psychologen oder Profiler sich äußern, dann ist die Abdeckung einer Leiche u. a. als "undoing" zu sehen. Der Täter will das Opfer nicht mehr sehen, sozusagen seine Tat ungeschehen machen. Ich halte diese Interpretation nicht für generell zutreffend, trotzdem aber immer in Betracht zu ziehen.

Ich finde in dem Zusammenhang die Auffindesituation seltsam. Der Täter hat sich eine gewisse Zeit genommen, um sein Opfer zumindest behelfsmäßig zu tarnen. Wir wissen zu wenig über den Fall um beurteilen zu können, ob diese Maßnahmen gereicht hätten, um die Leiche für einen arglos des Weges spazierenden Passanten zu verbergen und Frau S. ihren getöteten Mann nur recht schnell fand, weil sie wahrscheinlich die Gegend kannte und in dem Moment bewusst nach ihm suchte.

Was mir auffiel:
Warum war das Gesicht nicht abgedeckt? Wollte der Täter es bis zum Schluss sehen oder hatte er Scheu, es mit Erde zu bedecken?
Waren die Augen offen oder geschlossen? Die Beschreibung der Tochter mit dem Hinweis auf das Schlafen legt "geschlossen" nahe. Stimmt das?
Wenn ja: Hatte das Opfer sie im Sterben selbst geschlossen oder war das der Täter? Oder vielleicht Frau S. im Moment der Auffindung?
Was würde ein Profiler aus der Situation herauslesen?

MfG

Dew


1x zitiertmelden

Ungeklärter Mord in Erkrath bei Düsseldorf

18.07.2025 um 13:22
Zitat von DewDew schrieb:Warum war das Gesicht nicht abgedeckt?
Ja, das ist ein merkwürdiger Punkt. Genug Zeit und Motivation, um wohl den kompletten Rumpf zu bedecken, aber nicht das Gesicht. Zumindest berichtete die Tochter, nur Schuhe und Gesicht wären zu sehen gewesen.

Einfachste Erklärung:
Das Gesicht war bedeckt, die Ehefrau hat anhand der Schuhe gesehen, wo der Kopf sein muss und hat das freigeräumt. Der Täter hat ja wohl etwas Erde und Brennesseln benutzt, was halt so am Wegesrand wächst, und die Leiche "hastig" bedeckt. Möglicherweise hatte die Ehefrau also da gar nicht so viel Arbeit, es war ja nicht meterhoch. Das könnte man auch reflektorisch machen, ohne sich hinterher so groß dran erinnern zu können.

Andere Möglichkeit:
Wir wissen ja nicht genau, wieviel Bedeckung auflag. Es könnte theoretisch sein, dass der Täter in der Schnelle nur etwas draufgescharrt hat und vom Gesicht ist die Erde größtenteils wieder runtergefallen. Wie ein Hund scharrt, das ist ja auch nicht wirklich große Grabetätigkeit.

Andere Möglichkeit:
Bin kein Profiler. Aber die Tochter hatte die Asssoziation, er schlafe dort. Evtl. war das auch auf Täterseite so. Er hat ihn beim Gehen zugedeckt, wie man sein Kind abends zudeckt, gucken, dass es gut eingepackt ist, der Kopf aber frei. Würde dafür sprechen, dass er in dieser Phase nicht wirklich überlegt gehandelt hat.

Ob der Täter damit die Entdeckung wirklich herauszögern wollte, doch so nah am Weg, und so unperfekt? Die Tat hat einige merkwürdige Elemente, die mich an große Planung nicht so wirklich glauben lässt. Man hätte ihn dann auch direkt am Auto erschiessen können und die Leiche in den Wagen legen. Hinten Rollo drüber oder Decke und einem Spaziergänger wäre das sicher auch nicht sofort merkwürdig vorgekommen - nur für den Hund hätte er dann eine andere Lösung gebraucht.


1x zitiertmelden

Ungeklärter Mord in Erkrath bei Düsseldorf

18.07.2025 um 15:03
@megavolt :

Alles mögliche Erklärungen, leider aber Spekulation. Immerhin eine Stelle, an der die Ermittler ansetzen konnten, vielleicht haben? Oder ein Punkt, an dem ein Profiler anhand der Tatortaufnahmen zusammen mit den Auffinderinnen nochmal ansetzen könnte.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Ob der Täter damit die Entdeckung wirklich herauszögern wollte, doch so nah am Weg, und so unperfekt?
Eine plakative Zurschaustellung des Opfers fand nicht statt. Also vermute ich das naheliegende Verhalten, Tarnung.
So gut es eben in begrenzter Zeit ging. Mit überschaubarem Aufwand einen überschaubaren Erfolg erzielt. Vor dreißig Jahren kann man davon ausgehen, dass jemand, der mindestens eine Waffe besaß, möglicherweise selbst Jäger war, auch "gedient" , also ein paar Grundsätze von Tarnung beigebracht bekommen hatte.

Irgendwelche fürsorglichen Regungen des Täters dem Opfer gegenüber vermute und sehe ich nicht, lediglich eine gewisse Inkonsistenz, die aber auch der begrenzten Zeit geschuldet sein kann.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Die Tat hat einige merkwürdige Elemente, die mich an große Planung nicht so wirklich glauben lässt. Man hätte ihn dann auch direkt am Auto erschiessen können und die Leiche in den Wagen legen.
Planung verläuft vorher, spätestens ab dem ersten Schuss läuft das Geschehen nur noch bedingt planbar ab. Nach der intensiven Betrachtung des Falles in den letzten Tagen stellt sich der Ablauf weiter detaillierter für mich dar.

Der Täter kannte das Opfer und die Lokalität. Entweder waren die Gewohnheiten ohnehin bekannt oder es erfolgte eine direkte Beobachtung.
Herr S. parkte seinen Wagen am Abzweig des Feldweges von einer befestigten Straße. Diese dürfte grundsätzlich befahrener gewesen sein, als der Feldweg. Für den Täter daher riskanter, als die Stelle, wo die Tat dann stattfand. Also etwa 250m weiter.

Herr S. näherte sich der Stelle, wo er Kaninchen schießen wollte, zu Fuß. Naheliegend, um die Tiere nicht frühzeitig durch das anrollende Auto zu warnen. Zudem war der Opel kein Geländewagen, den konnte man auf die Art schonen.

Der Täter dürfte sein Fahrzeug in einem gewissen Abstand zu dem Opel geparkt und sich seinem Opfer dann auch zu Fuß genähert haben. Für jemanden, der zwischenzeitlich auf der Straße vorbeikam, ergab sich kein auffälliger Zusammenhang zwischen dem Opel und einem anderen Auto. Man bedenke, dass in der Gegend das Fahrzeug des bekannten Bäckers S. ebenfalls bekannt gewesen sein dürfte ( das des Täters evtl. auch? ).

Nach der Tat und der notdürftigen Abdeckung des Opfers verließ der Täter den Tatort zu wieder Fuß, brachte den Hund im an seinem Fluchtweg stehenden Opel unter und entfernte sich dann zu seinem Fahrzeug und dann weg. Um die Tageszeit hätte er sogar recht offen ohne auffällige Hast mit der geschulterten Waffe abmarschieren können, wenn er ansonsten auch nur ein bisschen nach Jäger aussah. Wovon ich ja ausgehe.

Ich halte diesen Ablauf für plausibel und naheliegend. Das konnte man im Voraus weitestgehend so planen, die Inkonsistenz zeigt sich nur in Details. Diese Kleinigkeiten haben aber nicht zur Überführung des Täters gereicht, sodass der Gesamtplan aus Tätersicht erfolgreich war. Mir scheint allerdings, dass dies die Ansatzpunkte sind, an denen man auch heute noch arbeiten könnte.

MfG

Dew


melden

Ungeklärter Mord in Erkrath bei Düsseldorf

18.07.2025 um 16:40
Die Tochter hat ein hervorragendes Erinnerungsvermögen. Sie wusste sogar noch, was auf den Feldern damals angebaut war. Und es war sehr mutig von ihr, vor der Kamera über die Ereignisse von damals zu sprechen. Einen gewissen Abschluss mit dem Tod des Vaters scheint sie gefunden zu haben, sie wirkt resolut und fest im Leben stehend. Letztlich kann man mit so einem Ereignis wohl nie abschließen, aber es wäre ihr sehr zu wünschen, dass der Täter noch gefunden wird.


melden

Ungeklärter Mord in Erkrath bei Düsseldorf

22.07.2025 um 13:51
Moin zusammen,

ich kannte den Fall nicht, obwohl ich nicht weit von Erkrath entfernt wohne und mich dort auch etwas auskenne.

Gehen wir doch einmal alle Möglichkeiten durch, die in diesem Fall wohl möglich gewesen sind.

Möglichkeit 1:
Es war eine Person, die das Opfer kannte.

Möglichkeit 2:
Es war eine Person, die das Opfer nicht kannte und es handelte sich hier um eine Zufallsbegegnung zwischen dem Opfer und jemanden, der dort illegalerweise wildert.

Möglichkeit 3:
Es waren Tierschützer, die allen Anschein nach vor dem Mord in diesem Gebiet ja für Verwüstung gesorgt haben.

Möglichkeit 4:
Es waren weder Tierschützer, noch jemand der etwas mit der Jagd zu tun hat.

Meine Meinung:
Eigentlich macht nur Möglichkeit 1 Sinn. Alle anderen fallen für mich raus. Bei Möglichkeit 2 wäre das Risiko hoch gewesen, dass der Täter - welcher ggfs. vor dem Eintreffen des Opfers gewildert hat - dort im Wald Patronen hinterlassen hätte.
Er konnte ja nicht wissen, dass er noch jemanden umbringen wird.
Möglichkeit 3 ergibt eigentlich auch keinen Sinn, da diese Leute eher keine Waffe dabei haben und eher zuschlagen, wenn keine Jäger im Wald zu erwarten sind, sondern man ungestört ist. Und Möglichkeit 4? Puh, also das dort jemand ziellos durch den Wald getrampelt ist und eine Waffe dabei hatte um die nächste Person umzubringen auf die er trifft, halte ich für ziemlich abwegig.

Ich vermute daher, dass Möglichkeit 1 zutreffend ist. Das könnte auch den Grund gehabt haben, wieso sein Handy entwendet wurde, da er ggfs. mit ihm telefoniert hat oder seine Telefonnummer als Kontakt gespeichert gewesen ist. Klar, der/die Täter könnten es auch als Raubmord getarnt haben um hier eine falsche Spur zu legen, aber dies wäre irgendwie unlogisch, denn man hat eben eindeutige persönliche Dinge entwendet, die ihn bei einer Kontrolle ungehend als Täter identifiziert hätten können.

Es muss demnach also im Vorfeld oder an diesem Morgen einen Streit gegeben haben, welcher tödlich geendet ist.

Interessant, dass man den Täter nie ermittleln konnte, denn die Jagdszene in der Umgebung dürfte eher für sich sein und nicht sonderlich riesig sein.


1x zitiertmelden

Ungeklärter Mord in Erkrath bei Düsseldorf

22.07.2025 um 14:09
Zitat von nonameboynonameboy schrieb:Möglichkeit 1:
Es war eine Person, die das Opfer kannte.
Die Tochter sagte ja sinngemäß im Filmbeitrag, dass es sich womöglich um jemanden handelt, der ihnen noch täglich die Hand gibt. Es wäre schon möglich, dass der Täter sogar mit dem Hund vertraut war. Da sich der Hund ja offenbar von dieser Person ins Auto führen ließ (da der Hund dort, anders als die Familie es zu tun pflegte, nicht an der Stelle mit der Leine fixiert war, von wo er keinen Zugriff auf die offenbar für ihn zum Zubeißen einladende Polsterung hatte).


melden

Ungeklärter Mord in Erkrath bei Düsseldorf

22.07.2025 um 14:30
@sören42

Ja, für mich klingt das sogar so, als ob die Tochter jemanden explizit unter Verdacht hat. Andernfalls könnte man doch nicht annehmen, dass diese Person ihnen noch täglich die Hand gibt.

Vermutlich handelt es sich bei der Person dann um eben jene, die damals als verdächtig eingestuft wurde, aber ein Alibi hatte.


2x zitiertmelden

Ungeklärter Mord in Erkrath bei Düsseldorf

23.07.2025 um 09:53
@nonameboy :

Deine Sicht auf die Möglichkeiten teile ich.
Zitat von nonameboynonameboy schrieb:Ja, für mich klingt das sogar so, als ob die Tochter jemanden explizit unter Verdacht hat. Andernfalls könnte man doch nicht annehmen, dass diese Person ihnen noch täglich die Hand gibt.

Vermutlich handelt es sich bei der Person dann um eben jene, die damals als verdächtig eingestuft wurde, aber ein Alibi hatte.
An der Aussage knabber´ ich auch noch rum.
Zitat von DewDew schrieb am 17.07.2025:Die Tochter hat sich lt. Video erstmalig öffentlich dazu geäußert und sich mit der Aussage, Zitat: "Ich habe zu meiner Mutter immer gesagt: Ich glaube dass das jemand ist, der uns sieht und der uns noch die Hand gibt.", in dem Umfeld recht weit aus dem Fenster gelehnt.
Die Tochter erscheint mir sehr nüchtern und sachlich. Wann man ihre Aussage jetzt mal wörtlich nimmt dann hat sie das immer zu ihrer Mutter gesagt. Vergangenheit.
Wörtlich genommen sagt sie das dann heute nicht mehr. Warum?

Dazu kommt, dass sie sich erst jetzt dazu entschloss, sich öffentlich zu äußern. Sinngemäß weil sie hofft, dass noch jemand doch redet.

Mir fällt dazu die Möglichkeit ein, dass ihr Verdächtiger mittlerweile gestorben ist.

Sollte das der gewesen sein, der das Alibi bekam, richtet sich diese Äußerung geradezu als Aufruf an den- oder diejenige ( n? ), der /die das Alibi gab ( en? ).

Man muss sich immer ihre Situation und das Umfeld vor Augen halten. Sie kann da nicht einfach konkret irgendwen benennen. Wobei natürlich auch nicht sicher ist, ob a.) ihr Verdächtiger und b.) der von der Polizei Verdächtigte wiederum a.) identisch und b.) tatsächlich Täter ist.

Es bleibt der geradezu zwingende Eindruck eines Täters aus der nächsten räumlichen und sozialen Nähe. Man möchte am liebsten losziehen und die Keller und Dachböden der Gegend nach der Büchsflinte durchsuchen. Ich könnte fast wetten, der Täter hat sie noch, bzw. wenn er mittlerweile verstorben ist, ist sie noch in einem Versteck. Vielleicht taucht sie ja noch bei irgendwelchen Renovierungsarbeiten auf.

MfG

Dew


2x zitiertmelden