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Mordfall Tristan

23.893 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen Xy, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Tristan

Mordfall Tristan

24.05.2024 um 08:10
Die flächenartigen Blutergüsse im Gesicht des 13-jährigen Jungen lassen die Gewalt, mit der der Täter vorging, nur erahnen. Tristan wurde bis zur Bewusstlosigkeit geschlagen und gewürgt, bevor sein Mörder ihn mit einem bis zur Wirbelsäule reichenden Schnitt durch die Kehle tötete.
Quelle: https://www.bka.de/DE/IhreSicherheit/Fahndungen/Personen/UnbekanntePersonen/Br%C3%BCbach_Tristan/Sachverhalt_Br%C3%BCbach_Tristan.html
Das jüdische Schächten erfolgt ohne vorgängige Betäubung des Tieres, da nach jüdischer Auffassung das Tier durch die Betäubung verletzt und das Fleisch dadurch zum Verzehr unbrauchbar wird.
Ob Fleisch eines durch Elektroschock betäubten Tieres als halāl gelten kann, ist unter Sunniten umstritten.[2] Unter Aleviten wird das Halāl-Gebot basierend auf einer mündlichen Tradition anders als bei den Sunniten ausgelegt, rituell erfolgt bei den Aleviten die Schächtung ohne Betäubung.
Quelle: Wikipedia: Schächten

Demnach liegt hier eher kein Schächten vor, da der Täter vor dem Kehlschnitt durch die massive Gewalt eine Bewusstlosigkeit herbeiführen wollte. Es ist eher mit einer "gewöhnlichen" Hausschlachtung zu vergleichen. Ein Schlachmesser besitzt jedoch mWn nach keine geriffelte Klinge. Solch Messer sind nicht einmal teuer. Der Ablauf hat in der Tat parallelen, eine ausgebildeter Schlachter würde aber eventuell anders vorgehen. Angenommen der Täter arbeitet in diesem Bereich, dann müsste er Zugriff auf geeignetes Werkezug besitzen. Ein Bolzenschussgerät hat kein Kabel, wäre somit für den Tatort an sich geeignet (wiegt jedoch unhandliche 2kg). Damit wäre Tristan sofort bewusstlos gewesen und er hätte sich nicht die Mühe machen müssen, den Jungen so zuzurichten - was ja auch für den Täter einen gewissen Kraftakt abverlangt. So ein Gerät ist jetzt auch nicht unfassbar laut, ich könnte mir vorstellen, dass die Nutzung am Tatort keinem weiter aufgefallen wäre. Auch diese sind nicht unbedingt teuer. Ob diese freiverkäuflich sind, weiß ich jetzt allerdings nicht. Nichtsdestotrotz gibt es mEn einfacherer Wege jemand bewusstlos zu machen, als eine Schlägerei.
Ferner wischte der Täter ein blutiges Messer mit geriffelter Klinge in einem der Schulhefte ab.
Quelle: https://mordfall-tristan.de/tathergang/

Einen Kehlschnitt mit vorheriger Gewalteinwirkung (Kampf) ist mMn nicht ganz unüblich bei solch Verbrechen. Das Ausblutenlassen jedoch schon. Wenn man jedoch beachtet, dass der Täter dem Opfer Fleischteile und Hoden entnahm, macht dies hinsichtlich Kanibalismus Sinn.

Beim Schächten erfolgt das Ausbluten hauptsächlich aus religiösen Gründen, da der Verzehr von Blut verboten ist - jedoch ohne vorherige Betäubung bzw. Bewusstlosigkeit.
Blut zu essen, würde bedeuten, seinen Nächsten zu verzehren und das Leben des Tieres in sich aufzunehmen, denn „Blut ist die Lebenskraft“ (Thora, Deuteronomium XII, 27). Der Verzicht auf diesen aggressiven Akt entspricht dem Verbot, anderen Leid zuzufügen. Daher muss das Tier beim Schächten vollständig ausbluten.
Quelle: https://www.alimentarium.org/de/fact-sheet/schechita-das-ritual-der-schaechtung#:~:text=Blut%20zu%20essen%2C%20w%C3%BCrde%20bedeuten,Tier%20beim%20Sch%C3%A4chten%20vollst%C3%A4ndig%20ausbluten.

Beim klassischen Schlachten wird das Ausbluten hauptsächlich für die Haltbarkeit und Qualität des Fleisches gemacht. Blut ist Sauerstoffreich und fördert die Fleischzersetzung, was damit verhindert bzw. verzögert wird. Sicherlich ist auch die Zerlegung eines Schlachttieres "einfacher", wenn nicht überall Blut spritzt. Die vorherige Betäubung ist gesetzlich vorgeschrieben, aber auch für den Schlachter hinsichtlich Anblick und Ausführung einfacher.


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Mordfall Tristan

24.05.2024 um 08:54
Es geht hier nicht um einen 1 zu 1 Vergleich mit dem klassischen Schlachten, sondern eher um den Ablauf.
Also der Täter hätte ja sofort sein Opfer töten können mit diesem Kehlenschnitt.
Wozu Schläge und Würgen bis zur Bewusstlosigkeit und dann im Zustand der Bewusstlosigkeit (Ausschaltung von Schmerz), die eigentliche Tötung.
Dazu das fachmännische Heraustrennen.
Das kann kein Laie so ausführen.
Ich denke der Täter könnte schon durch eigene Schlachtungen von Tieren, hier explizit Kenntnisse haben, ansonsten wäre die Tat im einzelnen so nicht möglich

Es bleibt festzustellen, dass der Täter aus dem Tötungsvorgang selbst, keinen für Ihn persönlichen Lustgewinn erzeugt hat, sondern es ihm im eigentlichen nur um die Mitnahme der Fleischteile geht.


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Mordfall Tristan

24.05.2024 um 09:12
Ich sehe die Motivlage von Tatbegehung und Vollendung des Nachtatverhaltens im Zusammenhang.
Zitat von bura007bura007 schrieb:Das BKA schreibt zur Motivlage ... die ich auch so sehen würde.
In Zusammenarbeit mit Fallanalytikern vom Polizeipräsidium München und dem Hessischen Landeskriminalamt wurde die Tat im Jahr 2012 neu analysiert. Die Analyse ergab, dass in Anbetracht der Auswahl des Tatort als Örtlichkeit, an dem sich regelmäßig Kinder aufhalten, die Tatbegehung im Rahmen einer situativen wie auch zufälligen Opferauswahl denkbar ist, da das Opfer für den Täter ein austauschbares Objekt darstellt.

Dies spricht für einen präparierten (gut vorbereiteten) Täter, der an einem gut gewählten Tatort sich eines austauschbaren Opfers bemächtigt und konsequent die Tötung und Mitnahme der Körperteile umsetzt.

Primäres Motiv des Täters ist die Erlangung der Körperteile eines männlichen, kindlichen Opfers zur Umsetzung seiner sexuellen Fantasien.
Quelle: https://www.bka.de/DE/IhreSicherheit/Fahndungen/Personen/UnbekanntePersonen/Br%C3%BCbach_Tristan/bruebachMotivlage.html?nn=26874
Das BKA sieht also eine konsequente Umsetzung von Tötung und Mitnahme der Körperteile.

So ein konsequenter Täter hat nicht unbedacht den Rucksack entleert. Er scheint zur sexuellen Phantasie dazugehört zu haben. Er war ihm wichtig als Sack. Nachdem er sich eine Weile zu Hause in Ruhe am Rucksack und den Körperteilen ergötzt hatte, in welcher Art auch immer, war der Rucksack doch zu auffällig, um dauerhaft bei ihm bleiben zu können.

In welcher Art er sich ergötzt haben mag am Rucksack, bleibt die Frage. Das Öffnen eines Rucksacks ist als Tätigkeit eng mit jedem Rucksack verbunden. Es könnte sein, dass dieser Akt des Öffnens mit dem markanten Reiß-Geräusch den Täter an das Öffnen des Hodensacks erinnerte. Deshalb kam ihm die Idee, das immer wieder erleben zu wollen und deshalb nahm er den leeren Rucksack bzw. den mit Körperteilen gefüllten Rucksack mit sich.

Er deponierte den Rucksack in einem Gebüsch, nahe eines Strommastes. Der Vorteil für den Täter ist, dass er da unauffällig mal wieder hingehen konnte und wegen des Strommastes ein gutes Erkennungszeichen von weitem hatte, falls er doch wieder mal den Rucksack aufsuchen wollte. Wer einmal einen Fetisch hat, kann schwer komplett loslassen. Das musste er aber, wenn er nicht entdeckt werden wollte.

Er hat den Rucksack mit wasserabweisendem Material gefüllt (blaue Mülltüte), damit er immer schön prall aussieht. Mit der tschechischen Landkarte wollte er der Polizei unnötige Arbeit machen und sich an dieser Finte ergötzen. Der Täter musste davon ausgehen, dass eines Tages der Rucksack gefunden werden würde an der Stelle im Gebüsch. Bis dahin wollte er noch ein leichtes Wiederfinden des Rucksacks gewährleisten.

Wenn er den Rucksack hätte zerstören oder zerteilen wollen, dann hätte er es gemacht. Der Rucksack sollte heil bleiben. Er sollte nicht Teil einer Müllhalde werden, sondern Teil des Bembel-Wegs. Vielleicht kam er noch ein paar Mal zum Bembel-Weg, um am Rucksack das Rituals des Öffnens wieder zu erleben. Zu Hause war ihm die Gefahr zu groß, dass jemand den Rucksack erkennen könnte, weil ja nach dem Rucksack gefahndet werden würde.

Ich gehe davon aus, dass der Täter den Rucksack am Strommast im Gebüsch abgelegt hat.

Wenn der Rucksack vorher gefunden worden wäre, hätte ihn jemand beim Fundbüro abgeben oder selber behalten können. Er hätte einen neuen Besitzer gefunden, wäre in Gebrauch gewesen und wäre am Ende seines Rucksacklebens im Müll gelandet.
Zitat von Foxie123Foxie123 schrieb:Wenn man jedoch beachtet, dass der Täter dem Opfer Fleischteile und Hoden entnahm, macht dies hinsichtlich Kanibalismus Sinn.
Das sehe ich auch so. Das ist die wahrscheinlichere Variante nach einem solchen Schlachtvorhang wie Du ihn geschildert hast.

So ein konsequenter Täter bei der Tatbegehung sorgt auch im Nachtatverhalten für Konsequenz. Da ist nichts dem Zufall überlassen. Dass der Rucksack eines Tages am Strommast gefunden werden würde, ist vorhersehbar. In der Phantasie des Täters könnte der Strommast der Phallus sein und der Rucksack der Hodensack. Deswegen war der Rucksack nicht leer, sondern prall.


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Mordfall Tristan

24.05.2024 um 09:40
Zitat von bura007bura007 schrieb:Es geht hier nicht um einen 1 zu 1 Vergleich mit dem klassischen Schlachten, sondern eher um den Ablauf.
Also der Täter hätte ja sofort sein Opfer töten können mit diesem Kehlenschnitt.
Jaein. Natürlich hätte er den Kehlschnitt direkt setzen können. Aber das ist vielleicht weniger einfacher, wie du dir das vorstellst. Der Täter hat es ja irgendwie geschafft Tristan mit zum Tunnel zu nehmen/ihn dort zu treffen/etc. (wissen wir nicht genau)
So ein Schnitt wird in der Regel von hinten gesetzt, der Täter stand also wahrscheinlich hinter Tristan. Um den Schnitt so exakt setzen zu können, wir er es tat (und voraussichtlich wollte) ist es nicht sehr hilfreich, wenn das Opfer sich wehrt.
Wenn Tristan jedoch bewusstlos ist, kann man den Schnitt so wie er am Ende gesetzt wurde auch ausführen.
Ich würde daher annehmen, dass auch dieser Teil der Tat ein fester Bestandteil und eine Bedeutung hatte.
Er wollte Tristan bewusst so töten und diesen Schnitt setzen.

Das mit dem Schlachten und/oder Schächten hattest du doch selbst aufgeführt, oder irre ich mich?
Zitat von bura007bura007 schrieb:Das kann kein Laie so ausführen.
Doch durchaus. Das kann im Grunde jeder der zuvor ein paar Horror- und/oder Aktionfilme gesehen hat + eine gewisse Kraft hat + warum auch immer, jemanden töten möchte. Dafür muss man das nicht unbedingt zuvor schon mal gemacht haben. Ist aber durchaus möglich, dass er es bei einem Tier oder Menschen bereits getan hatte.
Zitat von bura007bura007 schrieb:Es bleibt festzustellen, dass der Täter aus dem Tötungsvorgang selbst, keinen für Ihn persönlichen Lustgewinn erzeugt hat, sondern es ihm im eigentlichen nur um die Mitnahme der Fleischteile geht.
Ja, soweit waren die Ermittlungen bereits
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:So ein konsequenter Täter bei der Tatbegehung sorgt auch im Nachtatverhalten für Konsequenz. Da ist nichts dem Zufall überlassen. Dass der Rucksack eines Tages am Strommast gefunden werden würde, ist vorhersehbar. In der Phantasie des Täters könnte der Strommast der Phallus sein und der Rucksack der Hodensack. Deswegen war der Rucksack nicht leer, sondern prall.
Für solch einen Gedankenaustausch mach ich diesen Thread. Wäre ich persönlich nie drauf gekommen, finde deine Theorie aber extrem interessant. Ja, vielleicht war es genau so.
Ich hoffe wir werden es irgendwann erfahren und der Täter muss sich den eigentlichen Konsequenzen stellen.


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Mordfall Tristan

24.05.2024 um 09:52
@Füchschen sehr gut geschrieben.

Es gibt ja bei sadistischen Sexualtätern nur 3 Kategorien, den phallisch-agressiven dem es um die Zerstörung des Opfers vor der Tötung geht, dann die anale Präfirierung, dabei geht es dem Täter um eine dominierende anale Vorgehensweise die mit Beschmutzung, Erniedrigung und Kontrolle verbunden ist.
Die 3.Variante ist die orale sadistische Präfirierung wonach ich auch Tristans Mörder einstufen würde.
Diesen Tätern geht es ausdrücklich um eine orale Thematik in Form von Verschlingen,
Zerstückeln, Beißen, um magische Rituale mit kannibalistischen und vampiri-
stischen Fantasien.

Ich gehe hier bei der Tat ganz klar von kannibalistischen Dingen aus. Es könnte auch eine Art Fantasie enstanden sein, dass man durch diese sehr wahrscheinlichen kannibalistischen Rituale eine Art Potenzsteigerung erreichen wollte. Es gibt ja einige Länder auf der Welt, die z.b. Stierhoden verspeisen um die eigene Potenz zu steigern.


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Mordfall Tristan

24.05.2024 um 10:17
kleiner Nachtrag zu dem was ich vorhin schrieb bzgl. Tathergang Bewusstlosigkeit - Kehlschnitt - Ausbluten - Schnittverletzungen

Angenommen Täter und Opfer hatten eine Beziehung zueinander (man kannte sich mehr oder wenig gut - wie gut, wissen wir nicht), hätte der Täter eventuell auch andere Möglichkeiten gehabt Tristan bewusstlos zu machen um dann den scheinbar für ihn wichtigen Kehlschnitt zu setzen: Medikamente, Drogen, etc.

Je nachdem zu welchem Mittel man greift, hätte dies ohne Tristans Wissen geschehen können (heute würde man es wohl mit k.o. Tropfen vergleichen). Eventuell war es ihm aber wichtig, dass dies nicht passiert. Gibt man jemandem Schlafmittel, k.o. Tropfen oder Drogen gehen diese unweigerlich recht schnell durch den Körper - sie würden eventuell aus Tätersicht die Reinheit des Opfers und/oder der Körperteile zerstören.

Ich kenne mich mit Kannibalismus nicht aus, Tristan war wohl lt. Fallanalyse ein per se austauschbares Opfer, aber die Alternativen wären sicherlich ähnlich gewesen (= ein anderes männliches Kind).

Kinder in dem Alter sind noch recht "frei". Sie sind noch Kinder, sehen die Welt daher noch aus Kinderaugen, sind aber nicht mehr so klein. Da der Täter scheinbar keine Entführung durchführen wollte, wäre es auch eventuell schwierig gewesen an ein deutlich jüngeres Opfer zu kommen. Kindergartenkinder gehen eher nicht allein durch die Stadt. Auch Erstklässler sind im Zweifel eher in einer Gruppe unterwegs oder würden zuhause von dem neuen Unbekannten Bekannten berichten. Bei Tristan war es vielleicht etwas leichter eine Beziehung aufzubauen. Vielleicht kannte Tristan ihn auch durch eine aus seiner Sicht ungefährlichen Situation heraus. Jemanden den er in einem, aus seiner Sicht, ungefärhlichen Kontext heraus kennengelernt hat.

Beispiel: Wenn man täglich den gleichen Bäcker besucht, kennt man irgendwann das Personal. Vielleicht gab es auch mal Smalltalk etc. - wenn sich die andere Person nicht seltsam verhält, würde man erstmal nichts böses von ihr erwarten. Grüßt dich dann genau dieser Mitarbeiter der Bäckerei, als man sich zufällig in der Stadt trifft, würde man nett zurückgrüßen und sich nicht böses denken (von der Person). Das Bsp bezieht sich nicht auf den Fall, wollte nur kurz erläutern wie ich das meine. Gilt natürlich auch für Personen aus dem Bereich Schule, Jugenclub, Hausmeister, etc - na ich denke mal ihr versteht was ich meine

Vielleicht kennt sich ja jemand von euch eher mit Kannibalismus aus. Werden solch Taten eher wie hier an einem Ort durchgeführt oder vielleicht doch eher an einem geschützten Ort um sich ausreichend Zeit nehmen zu können?


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Mordfall Tristan

24.05.2024 um 10:43
@foxie das jeder so eine Tat in dieser Weise ausführen könnte bezweifel ich, da auf Grund der wohl fachmännischen Schnitte nicht nur eine Anleitung aus einem Buch genügt. Deshalb gehe ich hier von praktischen Fertigkeiten im Bereich von Tierschlachtungen aus.

Ich sehe es auch so, dass es um eine gewisse Reinheit bei der Tötung ging.
Der Unterschied zu der orientalischen Schächtung ist hier, dass Tristan im bewusslosen Zustand getötet wurde, was bei Tieren in vollem betäubingslosen Zustand grausam durchgeführt wird.

Eine vergleichsweise Schlachtung wird hier in Deutschland auch bei Kanninchen durchgeführt, wobei nach der Betäubung die Halsschlagader durchtrennt wird und das Tier dann ausblutet.


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Mordfall Tristan

24.05.2024 um 10:57
Vielleicht könnten sich die Ermittler mal die Fälle von Suizid ansehen.
2002 erfolgte eine Reihenuntersuchung mit einem in Deutschland nie zuvor dagewesenem Aufwand. Über 14.000 Männer aus unterschiedlichen Frankfurter Stadtteilen nahmen freiwillig teil.
Quelle: https://mordfall-tristan.de/ermittlungen/

Weder vor noch nach der Tat an Tristan gab es einen vergleichbaren Fall, oder zumindest keinen wo die Ermittler parallelen sehen.
1993 verschwand, ca. 2,5 Autostunden von Frankfurt ein Junge namens Emin Önen. Also 5 Jahre vor Tristan. Der Junge war 10 Jahre alt und der Fall konnte nie geklärt werden. Kann man also aktuell nicht ausschließen, dass es einen Zusammenhang gab.

Auch danach verschwanden weltweit noch Kinder..

Aber angenommen es gab nach Tristan keine solche Tat, gibt es ja einige Gründe wieso der Täter nicht mehr aktiv war. Eine Erklärung wäre, weil er tod war und somit nicht mehr aktiv sein konnte.

Bei der Untersuchung 2002 wurden natürlich nur lebende Männer zur Abgabe des Fingerabdrucks gebeten.
Vielleicht war er da bereits tod? Der Rucksack wurde 1998 gefunden, ob vom Täter abgelegt - wissen wir nicht.
Aber vielleicht kann man sich die Fälle nach Tristans Tod bis Fund Rucksack oder Grabschändung 1999 ansehen.

Fingerabdrücke kann man nicht mehr nehmen, soweit klar. Aber eventuell gibt es ja noch Bilder der Männer (Zopfmann-These) oder DNA etc.
Zitat von bura007bura007 schrieb:das jeder so eine Tat in dieser Weise ausführen könnte bezweifel ich, da auf Grund der wohl fachmännischen Schnitte nicht nur eine Anleitung aus einem Buch genügt. Deshalb gehe ich hier von praktischen Fertigkeiten im Bereich von Tierschlachtungen aus.
Viele Täter beginnen, soweit man liest, mit dem Quälen und Töten von Tieren. Eventuell kommt er also aus dem Bereich oder kennt das Vorgehen schon aus Kindheit (private Hofschlachtung) oder hat sich selbst die Opfer angeeignet (Es werden mehr Schafe und Co gestohlen, als man glauben würde). Wie perfekt die Ausführung war, wissen wir nicht.
Zitat von bura007bura007 schrieb:Der Unterschied zu der orientalischen Schächtung ist hier, dass Tristan im bewusslosen Zustand getötet wurde, was bei Tieren in vollem betäubingslosen Zustand grausam durchgeführt wird.
Wie bereits geschrieben, ist das Durchführen des Schnittes an einem bewusstlosen Körper deutlich einfacher. Tristan war ja nicht gefesselt, sondern hat sich aktiv gewehrt. Um den Schnitt zu setzen, war die Bewusstlosigkeit sehr hilfreich. Er wollte ja sicherlich auch nicht, dass Tristan sich lautstark bemerkbar macht. Wird der Schnitt falsch gesetzt (z.B. weil sich Tristan wehrte) - wäre Tristan noch in der Lage gewesen zu schreien und/oder sich zu wehren und/oder zu flüchten.
Das Ausbluten macht hinsichtlich Fleischentnahme Sinn, muss also nicht religös oder inhaltlich bedeutsam für den Täter gewesen sein. Der Tatort war ja kein OP, wo noch eine Schwester einen Absauger reicht. Schneidet man in Fleisch (insbeondere so extrem wie der Täter), blutet man unweigerlich. Das Blut verteilt sich (spritzt eventuell auch). Nun noch gezielt das scheinbar gewünschte Fleisch zu entnehmen ist dann nicht mehr so einfach, da man ja nichts mehr sieht wenn die offene Wunde voller Blut ist. Insbesondere Oberschenkel etc. - da fließt einiges an Blut.
Zitat von bura007bura007 schrieb:Eine vergleichsweise Schlachtung wird hier in Deutschland auch bei Kanninchen durchgeführt, wobei nach der Betäubung die Halsschlagader durchtrennt wird und das Tier dann ausblutet.
Diese Art der Vorgehensweise wird bei sehr vielen Tieren ind DE und anderen Ländern so durchgeführt. Wobei das Tier hierbei Kopfüber hängt, damit das Blut abfließen kann. Diese Möglichkeit hatte der Täter nicht und aber je nach dem wie der Körper lag, bietet der Tunnel mit mit etwas Wasser und der Erhebung vorne zum Grün hin sowie im hinten Teil durch die zwei Höhen über dem Wasser, eine Alternative. Daher kann der Tunnel durchaus ein sehr präzise ausgewählter Ort gewesen sein. Dunkelheit und das man nicht direkt gesehen wird, spielten ganz sicher auch eine Rolle. Aber eventuell auch das Wasser und die Höhenunterschiede/Stufenartig


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Mordfall Tristan

24.05.2024 um 11:40
Zitat von Foxie123Foxie123 schrieb:Aber angenommen es gab nach Tristan keine solche Tat, gibt es ja einige Gründe wieso der Täter nicht mehr aktiv war. Eine Erklärung wäre, weil er tod war und somit nicht mehr aktiv sein konnte.
@Foxie123
Im Themen-Wiki von diesem Thread findet man einen ähnlichen Fall (Mord an Tobias, 11 jahre ivon 2000) aufgeführt, der Parallelen zum Mord an Tristan aufweist.
Der Täter von diesem Fall wurde ermittelt und wie es ausschaut war dieser Mord sein einziger. Zumindest konnte man ihn wohl als Mörder von Tristan ausschließen. Sollte Tristans Täter ein vergleichbarer Typ gewesen sein, dann könnte auch das seine einzige Tatgewesen sein.


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Mordfall Tristan

24.05.2024 um 12:07
@Dr.Edelfrosch ich denke die Fälle sind nicht vergleichbar, Art der Tötungsweise, dazu kein Undoing, keine Mitnahme von menschlichem Material etc.

Tristans Täter hat eine ganz andere Motivlage und ist ein ganz anderer Tätertypus.
Ich gehe auch davon aus, dass es vielleicht die einzige Tat von Tristans Mörder ist.


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24.05.2024 um 12:18
Zitat von bura007bura007 schrieb:Der Täter kennt die Gegend um Niedernhausen
Vielleicht hat es etwas damit zu tun, dass die S-Bahn in Niedernhausen endet?


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Mordfall Tristan

24.05.2024 um 12:25
Zitat von Dr.EdelfroschDr.Edelfrosch schrieb:Der Täter von diesem Fall wurde ermittelt und wie es ausschaut war dieser Mord sein einziger. Zumindest konnte man ihn wohl als Mörder von Tristan ausschließen. Sollte Tristans Täter ein vergleichbarer Typ gewesen sein, dann könnte auch das seine einzige Tatgewesen sein.
Da hast du natürlich absolut recht. Möglich ist es, dass es eine Einzeltat war. Auch dies wissen wir nicht.
Wäre natürlich besser es wäre so.

Ich bin, wie gesagt, im Bereich Kannibalismus absolut Laie - beschäftige mich nicht mit solch Fällen.
Wie wir hier zuletzt diskturierten, könnte die Tat im Bereich Motiv in diese Richtung gehen.
So aus dem Stand würde ich mal denken, dass jemand aus dem Bereich nach einmal nicht unbedingt "genug" hat.
Der Sachverhalt beim Mord an Tobias ist etwas anders gelagert, wobei nicht weniger dramatisch und furchtbar.

Dass der Täter nicht mehr aktiv ist, weil tod - ist natürlich eines von diversen Szenarien.
Ein paar Seiten zuvor gibt es um den seelischen Zustand des Täters und dass diese auch in den Bereich Suizid gehen könnten, daher dachte ich mir - ja gut, die hat sicherlich keiner weiter beachtet. Geht man ja jetzt nicht direkt von aus, dass man einen toten Täter sucht. Es müsste ja auch nicht unbedingt in FFM gewesen sein. Meint: Ein Suizid in Hamburg würde man jetzt nicht direkt mit dem Mord an Tristan in Verbindung setzen.


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Mordfall Tristan

24.05.2024 um 12:25
@Schängel, dass kann natürlich sein, ich denke aber es gibt einen Zusammenhang, dass in Niedernhausen zu der Zeit in der Nähe des Fundortes tschechische Arbeiter am Bau der ICE Schnellstrecke gewohnt haben und dem Inhalt des Rucksacks mit der tschechischen Karte.

Das kann ja kein Zufall sein, sondern ich gehe hier bei dem Inhalt des Rucksacks von einem bewussten Einbringen dieser Karte durch den Täter aus, um den Fahndungsdruck und die Fahndung an sich in eine andere Richtung zu lenken.
Das einer von diesen tschechischen Arbeitern sich mit den Gegebenheiten im Liederbachtunnel auskannte, können wir wohl verneinen.

Ich gehe nicht davon aus, dass er unmittelbar dort wohnhaft ist oder war, trotzdem muss er einige Kenntnisse über diesen Wanderweg und die Region Niedernhausen haben.


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Mordfall Tristan

24.05.2024 um 12:27
Zitat von bura007bura007 schrieb:Das kann ja kein Zufall sein, sondern ich gehe hier bei dem Inhalt des Rucksacks von einem bewussten Einbringen dieser Karte durch den Täter aus, um den Fahndungsdruck und die Fahndung an sich in eine andere Richtung zu lenken.
Vielleicht war es keine falschen Fährte sondern eine Botschaft?


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24.05.2024 um 12:29
Zitat von Foxie123Foxie123 schrieb:Vielleicht war es keine falschen Fährte sondern eine Botschaft?
@Foxie123
Wenn der Täter (oder ein Mitwissere) Botschaften/Hinweise geben wollte, warum gab es dann keine weiteren?


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24.05.2024 um 12:29
@Foxie123 welche Botschaft wäre das?


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24.05.2024 um 12:43
Zitat von Dr.EdelfroschDr.Edelfrosch schrieb:Wenn der Täter (oder ein Mitwissere) Botschaften/Hinweise geben wollte, warum gab es dann keine weiteren?
Eine falsche Fährte zu legen, macht eigentlich nur dann Sinn wenn sie ihm bei den Ermittlungen gefährlich nah gekommen sind.
Wenn die Ermittler ihm nie nah gekommen sind, welchen Grund gebe es dann für das erneute Risiko durch eine falsche Fährte?
Eine falsche Fährte, welche erstmal niemand findet - würde ja die selbe Frage aufwerfen. Wieso dann keine weitere? Weil er sich sicher war das man diese eine falsche Fährte irgendwann findet? Das selbe würde für eine Botschaft gelten..
Zitat von bura007bura007 schrieb:welche Botschaft wäre das?
Das kann ich nicht sagen, ich hab die Karte nie gesehen. Ich kenne nur das Bild, welches ihr auch kennt, wo die Karte von vorn zu sehen ist. Ich bin mir nicht mal sicher, ob der Zustand der Karte aufgrund Verwitterung entstand oder diese verkokelt erscheint.
Der Rucksack, also das Bild was man kennt und hier auch bei den Bilder enthalten ist, macht ja erstmal soweit keinen schlechten Eindruck vom Zustand her. Die Ermittler werden wissen, ob der Zustand des Rucksacks zum Zustand der Karte passt. Also ob die Karte diesen Zustand im Rucksack erlangte, oder sie (weil sie z.B. im Wald verwitterte) erst in diesem Zustand in den Rucksack getan wurde.
Was wiederrum nicht wirklich passen würde. Wieso sollte der Täter eine im Wald gefundene dreckige Karte in den für ihn bedeutsamen Rucksack legen? Wegen der falschen Fährte?


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Mordfall Tristan

24.05.2024 um 13:03
Hallo,
ich poste eigentlich in einem anderen Threads aktiv und habe hier bisher nur mit gelesen. Aber zu Folgendem muss ich mich jetzt doch mal äußern.
Zitat von Foxie123Foxie123 schrieb:Dass der Täter nicht mehr aktiv ist, weil tod - ist natürlich eines von diversen Szenarien.
Ein paar Seiten zuvor gibt es um den seelischen Zustand des Täters und dass diese auch in den Bereich Suizid gehen könnten, daher dachte ich mir - ja gut, die hat sicherlich keiner weiter beachtet. Geht man ja jetzt nicht direkt von aus, dass man einen toten Täter sucht.
Die Sache mit einem möglichen Selbstmord des Täters war das erste an das ich gedacht habe, als der "Zopfmann" nicht auffindbar war und ein Mann, auf den das Phantombild passen könnte in dieser Anwaltskanzlei scheinbar etwas verzweifelt nach einem Beistand gefragt hat. Da dachte ich mir direkt, was wenn es wirklich der Täter war und mit seiner Tst nicht klarkommt. Habe aber direkt gedacht, dass die Ermittlungsbehörden ja sicherlich auch schon auf so eine Idee gekommen sind und daher vermutlich schon Suizide mit dem Phantombild abgeglichen haben. Ich nehme mal an, dass Suizide mit Fotos festgehalten werden und für die Behörden in einer Datenbank zu finden sind.

Daher wundere ich mich jetzt etwas über den zitierten Post, weil Foxie123, wenn ich richtig verstanden habe, eher glaubt, dass an Abgleich mit Suiziden keiner gedacht hat


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Mordfall Tristan

24.05.2024 um 13:10
Außerdem verstehe ich immer noch nicht, warum auf der einen Seite von einem nicht sonderlich brutalen Täter die Rede ist und andererseits aber die Gewalt, mit der er das Opfer bewusstlos geprügelt/gewürgt hat, beschrieben wird. Wie passt das zusammen? Auch das immer postulierte strukturierte Vorgehen finde ich in Bezug auf das bewusstlos prügeln/würgen, bei dem sich das Opfer ja noch kurz befreien konnte, nicht so ganz nachvollziehbar. Das Vorgehen wirkt auf mich, allerdings als Laie, eher planlos im Affekt.


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Mordfall Tristan

24.05.2024 um 13:25
Zitat von ThiraThira schrieb:Daher wundere ich mich jetzt etwas über den zitierten Post, weil Foxie123, wenn ich richtig verstanden habe, eher glaubt, dass an Abgleich mit Suiziden keiner gedacht hat
Bei der Reihenuntersuchung 2002 war der Täter wohl nicht dabei. Entweder hatte er seinen Wohnsitz ganz woanders und sie hatten ihn daher nicht auf dem Schirm, oder er war wohnungslos. Das war damals deutlich einfacher wie heute. Heute wollen die Ämter wissen wo du wohnst, wenn du nicht mehr an Ort x wohnst oder du meldest dich offiziell wohnungslos. Das war früher nicht der Fall. Wenn man sich da nicht umgeldet hat, fiel das im Zweifel erst ewig später auf - wenn überhaupt.
Aber ebenfalls nicht angeschrieben wurden Männer welche inzwischen verstorben waren. Ob Sie Suizide berücksichtigt haben, kann ich nicht sagen. Darüber findet man nirgends etwas.

Aber ich würde mal denken: Wenn der Täter ganz woanders oder nirgends gemeldet war und sich sagen wir mal in Berlin das Leben genommen hat, Bekannte berichten dass es ihm zuletzt psychisch nicht gut geht - wegen fehlender Arbeit, Geldsorgen, was auch immer - ich denke nicht, dass da ein Beamter dachte: Na vielleicht hat er ja ein Verbrechen begangen und wollte damit nicht mehr leben.
Darauf würde man wohl nur bei einem Abschiedsbrief mit entsprechenden Hinweisen kommen oder wenn etwas direkt auf Tristan deutet (da wüsste ich jetzt nicht wie das gehen sollte ohne Brief).

Also wie sollten die Beamten, an einem ganz anderen Ort (muss nicht mal DE sein) nun auf diesen Mann kommen?
Mit Bildern wird sowas meines Wissens nicht festgehalten. Ein eindeutiger Suizid wird dann nicht weiter untersucht, wenn das Verletzungsbild oder Totesursache eine Gewalteinwirkung ausschließen.

Aber man kann sicherlich, wenn die Ermittler im Fall von Tristan, Interesse haben - die Fälle in Erfahrung bringen und schauen ob sie einen Zusammenhang finden. Wäre natürlich hilfreich wenn die Person dann wie der Zopfmann aussieht. Aber mit veränderter Frisur wird das schon schwieriger. Die Narbe muss ja keine gewesen sein, es kann auch eine Wunde gewesen sein - welche inzwischen verheilt war.
Zitat von ThiraThira schrieb:Außerdem verstehe ich immer noch nicht, warum auf der einen Seite von einem nicht sonderlich brutalen Täter die Rede ist
Dabei geht es darum, dass man davon ausgeht das der Täter einen schnellen Tot bei Tristan herbeiführen wollte. Er hatte nicht vor, dass Tristan von all dem - um was es ihm eigentlich ging - etwas mitbekommt oder ewig Schmerzen erleiden muss. Bei dem Kehlschnitt, bei Bewusstlosigkeit - hatte Tristan dies (verhältnismäßig) nicht. Das ging dann doch alles sehr schnell und für Tristan sicherlich sehr unerwartet, abgesehen von den Schlägen die der Täter Tristan verpasste.


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