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Mordfall Tristan

23.892 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen Xy, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Tristan

Mordfall Tristan

23.05.2024 um 14:52
Hier noch etwas zum Sadismus und den Anfängen im Kindesalter
Die destruktive Dynamik des Sadismus entsteht durch eine sehr frühe Störung
in der Persönlichkeitsentwicklung. Frühe, präödipale Ängste werden in der
ödipalen Konfliktsituation aktualisiert. Das Kind hat seine früheren Entwick-
lungsprozesse in der Trieb- und Ich-Entwicklung sowie in den narzisstischen
Prozessen in der analsadistischen und oralen Phase nicht bewältigt. In diesem
Entwicklungsabschnitt geht es im Wesentlichen um die Thematik der Trennung
und Verschmelzung von Objekt und Selbst, Abhängigkeit und Unabhängigkeit,
Bemächtigung und Befreiung. Da das Kind durch mangelnde Autonomie-
gewinnung den neuen, reiferen Beziehungsformen und Anforderungen in der
folgenden ödipalen Phase nicht gewachsen ist, führt seine instabile Identität zu
Unsicherheit, Angst und es reagiert mit Rückzug. In seiner weiteren Entwick-
lung bleibt die Identität und das Sexualverhalten problematisch. Die Ablösung
der Sexualität von den Eltern gelingt nur unvollständig. Interessanterweise
werden in der sadistischen Deviation diese Thematiken von Beherrschung,
magischem Kontrollieren, Omnipotenz, Abhängigkeit, Verschmelzung in der
sexuellen Handlung verdichtet dargestellt, während die Persönlichkeit in ihrer
übrigen sozialen Anpassung von diesen Konflikten befreit ist. Auch empirische
Forschungen des FBI bestätigen diesen Sachverhalt bei Sexualdelinquenten.93
Beim Sadismus handelt es sich zwar um eine sehr frühe Störung der Persön-
lichkeitsentwicklung, aber es können auch aggressive und sexuelle Regungen
anderer Phasen und daraus resultierende Ängste mit einfließen. So drücken sich
im Sadismus etwa auch oral-sadistische, analsadistische und phallisch-aggres-
93
93 Vgl. auch Kapitel 6 und 7.
sive Impulse aus.94 Diese Vielfältigkeit trägt vielleicht zu den schillernden
Äußerungen beim sadistischen Handeln bei. Bei einigen sadistischen Hand-
lungen geht es ausdrücklich um eine orale Thematik in Form von Verschlingen,
Zerstückeln, Beißen, um magische Rituale mit kannibalistischen und vampiri-
stischen Fantasien.
Quelle: https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/Publikationsreihen/BkaForschungsreihe/2_52_FallanalyseUndTaeterprofile.html

Die Wahrscheinlichkeit durch das "Undoing" liegt weitaus höher, dass es eine Vorbeziehung zwischen Opfer und Täter gab, was mir bisher auch nicht bekannt war, als dass es sich um eine vollkommene wahllose Auswahl des Opfers hier handelt.


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 15:10
Auch hier nochmal eine Studie mit einer Quote von über 75%
1) Das Konzept der emotionalen Wiedergutmachung („Undoing“)

Dieses Modell geht davon aus, dass ein Täter nach einem Mord aus einem Gefühl der Reue und Schuld heraus sein Verbrechen symbolisch ungeschehen machen möchte (Hoffmann & Musloff 2000). Dieser Akt zeigt sich in der Auffindungssituation des Opfers beispielsweise durch Zudecken des Leichnams, Platzierung des toten Opfers in einer schlafenden Position, Reinigung des Leichnams, Schließen der Augen und Falten der Hände.

Harbort (1999) schlussfolgerte auf Grund einer Studie an einer Stichprobe von 234 deutschen Sexualmördern, dass in mehr als zwei Dritteln der auftretenden Fälle von emotionaler Wiedergutmachung eine Bekanntschaft zwischen Täter und Opfer herrschte.
Quelle: https://m.bachelor-master-publishing.de/document/297792


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 15:12
Zitat von bura007bura007 schrieb:Die Wahrscheinlichkeit durch das "Undoing" liegt weitaus höher, dass es eine Vorbeziehung zwischen Opfer und Täter gab, was mir bisher auch nicht bekannt war, als dass es sich um eine vollkommene wahllose Auswahl des Opfers hier handelt.
Interessante Aspekte bzw. Einblicke in die ganze "Undoing" Sache (habe zugeben vor dem Fall Tristan noch nie davon gehört/gelesen).
Passt es auch in die Theorie, dass die Ermittler aktuell keine vergleichbaren Taten mit der an Tristan in Verbindung bringen konnten?
Klingt ja doch sehr komplex, weshalb ich mir diese Frage stellte. Hört so jemand dann einfach auf?
Das er wegen was anderem im Gefängnis saß, ist natürlich möglich - aber in DE sitzt man ja nicht auf ewig, es sei denn bekommt Sicherrungsverwahrung. Aber dann wäre dort eventuell bei den Gutachten solch ein Profil zu Tage gekommen und hätte mit Tristan in Verbindung gebracht werden können, oder?

Auch interessant wäre ob es wirklich eine ernsthafte Beziehung zwischen Täter und Opfer geben muss (ja, gerne mit Wahrscheinlichkeiten) oder ob es auch möglich sein kann, dass der Täter das Opfer als Ersatz für den eigentlichen "Menschen" nutzt um den es ihm geht. Ich hoffe man versteht, wie ich das meine.
Dann wäre für den Täter Tristan nicht Tristan der Mensch gewesen, sondern ein Ersatz für Person x


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 15:17
@Foxie123 ich gehe jetzt schon davon aus, dass es eine Vorbeziehung auf Grund des Verletzungsbildes und dem Tatnachgang gegeben haben könnte. Also wir haben hier einmal die Schlafhaltung und dazu das versuchte Hochziehen der Hose, sowie Abdeckung der Wunden.
Was den Ermittlern noch immer ein Rätsel bleibt, ist die Art und Weise der Verstümmelungen. Der Mörder schnitt Tristan an 20 Stellen mit einem Messer 11 Zentimeter große Stücke aus seinem rechten Bein und Gesäß. Dann setzte er oberhalb des Schambeins einen tiefen Schnitt, öffnete den Hodensack und entnahm ihm schließlich beide Hoden. Die Prozedur dauerte 15 Minuten. Die Muskelstücke und Hoden nahm der Mörder in Tristans Rucksack mit. Sie wurden bis heute nicht gefunden.

Nach der Tat ließ der Mörder Tristan im Liederbach ausbluten, sodass am Tatort kaum Blutspuren zu finden waren. Der Mörder nahm sich nochmals viel Zeit, um Tristan sorgsam zu positionieren, anstatt schnell zu flüchten. Er nahm bei Tageslicht das hohe Risiko auf sich, entdeckt zu werden. Tristan wurde in Schlafhaltung auf den Betonsockel in der Mitte des Tunnels gelegt. Die Positionierung des Leichnams erinnerte an die Aufbahrung bei einer Beerdigung. Der Mörder holte sogar vom Eingang des Tunnels einen Schuh zurück, den Tristan während seines verzweifelten Kampfes verlor. Diese legte er auf die Schnittwunden an Hüfte und Oberschenkel, um sie bestmöglich zu verdecken. Auch Tristans Gesicht bedeckte er mit der Jacke und versuchte ihm wieder die Hose hochzuziehen, was aufgrund der schweren Schnittverletzungen nicht vollständig gelang.
Quelle: https://unschlagbar-ev.de/tristan/


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 15:22
Zitat von bura007bura007 schrieb:Nach der Tat ließ der Mörder Tristan im Liederbach ausbluten, sodass am Tatort kaum Blutspuren zu finden waren.
Ist das eine gesicherte Information?
Meines Wissens ließ er Tristan nach dem Kehlschnitt ausbluten, so dass es bei den weiteren Schnittverletzungen nicht - wie es normalerweise der Fall wäre - extreme Blutspritzer etc. gab

Ihn erst zu verletzen und dann ausbluten zu lassen... wäre das nicht eine ungewöhnliche Reihenfolge?


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 15:25
@Foxie123 ja das ist richtig.
Tristan wurde von seinem Mörder im Tunnel des Liederbaches überwältigt. Er schlug Tristan mehrmals mit der Faust ins Gesicht. Kurzzeitig konnte er sich befreien und versuchte im Bachbett zu fliehen, doch Tristans Kampf blieb erfolglos. Der Täter holte ihn ein und würgte Tristan mit dem Unterarm bis zur Bewusstlosigkeit. Von hinten schnitt ihm der Mörder schließlich die Kehle durch – von einem Ohr zum Anderen. Der Schnitt war so tief, dass Tristan beinahe enthauptet wurde.
Quelle: https://unschlagbar-ev.de/tristan/


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 15:26
Tristan starb am Südeingang des Liederbachtunnels. Nach starker Gewalteinwirkung in Form von Schlägen auf sein Gesicht würgte der unbekannte Täter Tristan im Schwitzkasten bis zur Bewusstlosigkeit und setzte schließlich einen tödlichen Kehlenschnitt, der beinahe zur Enthauptung führte. Den Leichnam ließ er im Liederbach ausbluten. Danach zog der Täter Tristans leblosen Körper ins Tunnelinnere und entfernte mithilfe eines Messers und präzisen Schnitten Hautteile und Muskelgewebe aus Gesäß und Oberschenkel. Des Weiteren entnahm er durch einen professionellen Schnitt am Schambein die Hoden.
Quelle: https://mordfall-tristan.de/tathergang/

Gibt wohl 2 Varianten was den Ablauf angeht, die im Umlauf sind. In dieser Variante erfolgte das Ausbluten nach dem Kehlschnitt vor den Schnittverletzungen


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 15:27
@Foxie123, das ist richtig. Ausbluten nach dem Kehlschnitt, wird auch in meiner verlinkten Quelle so dargestellt.


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 15:30
Zitat von bura007bura007 schrieb:as den Ermittlern noch immer ein Rätsel bleibt, ist die Art und Weise der Verstümmelungen. Der Mörder schnitt Tristan an 20 Stellen mit einem Messer 11 Zentimeter große Stücke aus seinem rechten Bein und Gesäß. Dann setzte er oberhalb des Schambeins einen tiefen Schnitt, öffnete den Hodensack und entnahm ihm schließlich beide Hoden. Die Prozedur dauerte 15 Minuten. Die Muskelstücke und Hoden nahm der Mörder in Tristans Rucksack mit. Sie wurden bis heute nicht gefunden.

Nach der Tat ließ der Mörder Tristan im Liederbach ausbluten, sodass am Tatort kaum Blutspuren zu finden waren.
Zitat von bura007bura007 schrieb:das ist richtig. Ausbluten nach dem Kehlschnitt, wird auch in meiner verlinkten Quelle so dargestellt.
Ok, dann habe ich das falsch verstanden? Liest sich für mich als hätte in dieser Variante das Ausbluten nach den Schnittverletzungen stattgefunden.


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 15:35
Wenn wir hier vorausetzen, dass sich Opfer und Täter auf Grund der Vielzahl der "Undoing" Merkmale gekannt haben, ist es um so enttäuschender, dass der Täter bisher nicht ermittelt werden konnte.


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 15:38
Zitat von bura007bura007 schrieb:Wenn wir hier vorausetzen, dass sich Opfer und Täter auf Grund der Vielzahl der "Undoing" Merkmale gekannt haben, ist es um so enttäuschender, dass der Täter bisher nicht ermittelt werden konnte.
Da Tristan viel Zeit auf der Straße verbrachte und quasi allein unterwegs war, muss von dieser Bekannschaft nicht unbedingt jemand gewusst haben und schon wird es mit der Ermittlung schwierig. Vielleicht war der Täter längst unter den Personen, welche befragt wurden, hat sich aber nichts anmerken lassen bzw. den Ermittlern ist nichts ungewöhnliches aufgefallen.

Ich hatte vorhin gefragt wie intensiv die Beziehung für "Undoing" in der Regel sein muss und ob es auch eine "Ersatzperson" treffen kann (stellvertretend). Um mit einem kommunikativen Kind eine lockere Beziehung aufzubauen (freundschaftlich) braucht es nicht mal unbedingt sehr lange "Beziehungen"


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 15:43
Zitat von bura007bura007 schrieb:Auch hier nochmal eine Studie mit einer Quote von über 75%
Was genau soll nun wieder die 75% bedeuten?
Vorausgesetzt, hier liegt tatsächlich ein "undoing" vor. Wofür es keine Hinweise gibt.
Welche Schlüsse ziehen wir jetzt daraus?

Ich finde den Gedanken befremdlich, dass ein Tärer der sein Opfer vor wenigen Augenblicken auf brutalste Art und Weise getötet hat im Anschluss Fleischstücke entfernt hat, dann mit "Wiedergutmachungshandlungen" beginnt.
Völlig abstrus.
Zitat von bura007bura007 schrieb:ich gehe jetzt schon davon aus, dass es eine Vorbeziehung auf Grund des Verletzungsbildes und dem Tatnachgang gegeben haben könnte. Also wir haben hier einmal die Schlafhaltung und dazu das versuchte Hochziehen der Hose, sowie Abdeckung der Wunden.
Sorry, aber das sind für mich bestenfalls Halbwahrheiten in Klischees.
Muss ein Sadist etc. eine Vorbeziehung haben, um sein Opfer massiv zu verstümmeln? wohl kaum.
Ein leblos daliegender Körper, wird in den meisten Fällen, mehr oder weniger in einer Schlafhaltung oder zumindest einer Schlafhaltungsähnlichen Position aufgefunden werden.
Die Wunden könnten aus ganz praktischen Gründen abgedeckt worden sein, um die Entdeckungen der Verletzungen bzw. die Erfassung der Gesamtsituation für einen Passanten/Zeugen zu erschweren.
Zitat von Foxie123Foxie123 schrieb:Auch interessant wäre ob es wirklich eine ernsthafte Beziehung zwischen Täter und Opfer geben muss (ja, gerne mit Wahrscheinlichkeiten)
Hört doch mit euren Wahrscheinlichkeiten auf.
Die helfen nicht weiter.
So simpel funktioniert die reale Welt nicht.
Trotz noch so geringer Wahrscheinlichkeit gewinnen tatsächlich Leute im Lotto oder leiden an einer ultra seltenen Krankheit.
Der den Jackpot knackt, knackt ihn.
Wahrscheinlichkeit hin oder her.
Zitat von Foxie123Foxie123 schrieb:Ach jetzt doch nicht? Aber du hielst es doch eben für naheliegend und somit am wahrscheinlichsten, dass der Täter den Rucksack in den Wald gebracht hatte?
ja klar.
Weil es eine völlig naheliegende Annahme ist.
Es ist davon auszugehen, dass der Täter den Rucksack im Zuge der Tat oder im Anschluss, an sich genommen hat.
Wozu auch immer.
Danach wird der Täter dann den Rucksack wohl (warum auch immer) dort im Wald "entsorgt" haben.

Oder hast du ein anderes plausibles Szenario?
Deine "Fuchs"-Thesen, haben mich nicht überzeugt.
Zitat von Foxie123Foxie123 schrieb:Da Tristan viel Zeit auf der Straße verbrachte und quasi allein unterwegs war, muss von dieser Bekannschaft nicht unbedingt jemand gewusst haben und schon wird es mit der Ermittlung schwierig. Vielleicht war der Täter längst unter den Personen, welche befragt wurden, hat sich aber nichts anmerken lassen bzw. den Ermittlern ist nichts ungewöhnliches aufgefallen.
Hier stimme ich dir uneingeschränkt zu.
Tristan war wohl viel unbeaufsichtigt unterwegs.
Der könnte mit vielen Leuten Kontakte gehabt haben, die man nie ermitteln konnte.
Gut möglich, dass er den Täter so "kennengelernt" hat oder der Täter auf ihn aufmerksam geworden ist.
Zitat von Foxie123Foxie123 schrieb:Ich hatte vorhin gefragt wie intensiv die Beziehung für "Undoing" in der Regel sein muss und ob es auch eine "Ersatzperson" treffen kann (stellvertretend). Um mit einem kommunikativen Kind eine lockere Beziehung aufzubauen (freundschaftlich) braucht es nicht mal unbedingt sehr lange "Beziehungen"
Da stimme ich dir ebenfalls zu.
Falls der Tristan seinen Mörder kannte, dann ist hier vieles möglich.
Vom tagtäglichen Kontakt bis hin zu wenigen Sätzen, die gewechselt worden sind, aber für den Täter vielleicht "ausreichend" waren.


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 15:46
@Foxie123 ich würde es so sagen, je inniger die Beziehung desto mehr Undoing Merkmale.
Es gibt Undoing Mordfälle wo z.b. ein Vater seinen 7jährigen Sohn ermordet hat und danach Kerzen aufgestellt hat und Fotos um das Bett herum etc.

Es gab ja auch mal den Hinweis XV 718, wo jemand aus der Türkei anrief und angab, den Zopfmann im Sossenheimer Weg im Jahre 2011 gesehen zu haben. Da wird es wahrscheinlich dutzende solcher Mitteilungen an die Polizei gegeben haben.

https://www.stern.de/panorama/verbrechen/stern-crime/fallgeschichten/der-junge-und-der-polizist-8784744.html


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 15:53
Zitat von dotsdots schrieb:Deine "Fuchs"-Thesen, haben mich nicht überzeugt.
Da war ich wohl nicht überzeugend genug :)
Ich wollte damit auch nur sagen, es gibt einige denkbare Szenarien wie der Rucksack dort hin gelangte wo er am Ende gefunden wurde.
Keiner von uns kann wissen wie es nun war. Wüssten die Ermittler es, wäre der Fall (bestenfalls) nicht mehr ungeklärt.

Der Täter nahm den Rucksack mit vom Tatort - das ist mMn ein unbestreitbarer Fakt
Alles danach... schwierig. Gibt verschiedenste Möglichkeiten/Szenarien. Und ja, einige sind wahrscheinlicher als andere.

Angenommen der Täter hat ihn dort platziert... was jetzt?
Keine DNA Spuren? Kein Fingerabdruck der zu dem auf dem Schulbuch vom Tatort passt?
Nichts außer ein Rucksack, einen Müllsack und eine Karte.

Der Fund war leider nicht ansatzweise so bedeutsam und hilfreich, wie wir alles es uns gewünscht hätten.
Außer sehr viel Arbeit, brachte der Rucksack mWn absolut nichts was zum Täter führte/führen könnte


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 16:06
Zitat von bura007bura007 schrieb:Die tschechischen Arbeiter waren zu dem Zeitpunkt dort in der Nähe noch untergebracht und sind doch überprüft worden.
Seit 1998 wurde an der ICE Strecke Niedernhausen und dem Tunnel Niedernhausen erst gebaut.
Auch haben sämtliche Ermittlungen in Osteuropa und dem tschechischen Fernsehen etc. ins Leere geführt.
Warum steht denn dort unter einem Strommast ein Rucksack gefüllt mit einer Karte und einem Müllbeutel. Genau weil ein tschechischer Arbeiter den dort abgelegt hat. Und wo hat er den dann her? Aus Frankfurt Hoechst?
Ach ja, aber der Täter steckt die Karte in den Rucksack um irgendwas mit tschechischen Arbeitern zu faken? Obwohl es die doch noch gar nicht gab.....

Da sägst Du Dir mit der Argumentation den eigenen Ast ab.


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 16:16
Zitat von Foxie123Foxie123 schrieb:Der Täter nahm den Rucksack mit vom Tatort - das ist mMn ein unbestreitbarer Fakt
ja soviel steht fest.
Aber es ist schon komplex genug, den Weg des Rucksacks nachempfinden zu wollen, wenn dieser "nur" vom Täter bewegt worden ist.
Natürlich kann der Rucksack vom Täter in FFM entsorgt worden sein, dort wurde er vom Obdachlosen Rolf aus dem Müll gefischt, dieser ist damit doch Deutschland gereist, hat auf seiner Reise einen tschechischen Tramper kennengelernt, der ihm das Leben gerettet hat. Aus Dankbarkeit hat Rolf dem Tramper seinen Rucksack geschenkt.
Als der Tramper, nachts in einem selbstgebauten Unterschlupf geschlafen hat, wurde der Rucksack dann Füchsen geklaut. Ironie off.
Die Möglichkeiten sind unendlich.
Aber was gewinnen wir dadurch?
Zitat von Foxie123Foxie123 schrieb:Angenommen der Täter hat ihn dort platziert... was jetzt?
Dann hat ihn der Täter dort platziert.
Das ist ein echter Kriminalfall und keine Schnitzeljagd oder Escaperoom bei dem die "Story" immer weiter geht.
Hier endet halt die Spur.
Ist unbefriedigend, aber was will man machen?
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Ich hatte damals spekuliert, dass der Täter möglicherweise traumatisiert aus einem der damaligen Kriegsgebiete kam, unter diesem Trauma die Tat beging. Daher gab es vielleicht keine weiteren Taten dieser Art, da er eine Art "Ziel" erreicht hatte, bewusst oder unbewusst. Dazu würde auch das Undoing passen, da ihm nach der Tat vielleicht durchaus deren Unrechtmäßigkeit klar wurde. Dazu könnte auch passen, dass der Täter früher einmal selber Opfer wurde oder eine ähnliche Tat hilflos miterleben musste.
Mit der Herkunft aus ehemaligen Kriegsgebieten, wo er selber vielleicht auch in Handlungen verwickelt war und ihm eventuell eine taktische militärische Ausbildung angedieh, könnte auch ein Teil der Tatbegehung erklärt werden, ebenso wie das Handeln danach.
Genau in diese Richtung habe ich auch schon überlegt.
Im ehemaligen Jugoslawien tobten damals grausamste Auseinandersetzungen.
Der Täter könnte durch diese traumatisiert worden sein oder (was fast noch schlimmer wäre) in den Kriegswirren relativ unbehelligt bzw. straffrei "Gegner" gequält/ermodet/gefoltert/verstümmelt haben. Im Ex-Jugoslawien gab es etliche Konzentrationslager in den Neunzigern, in denen Dinge geschehen sind, die der Tat an Tristan in nichts nachstehen.
Mal hypothetisch angenommen, dass der Täter aus dieser Richtung kam.
Von 98-99 tobte der Kosovokrieg.
Der Täter könnte sich nach der Tat dort "abgesetzt" haben und ist vielleicht im Zuge der Auseinandersetzungen "gefallen".
Daher weder davor (medial in Europa medial verarbeitet) noch danach irgendwelche Taten, die man diesem Täter zuschreiben kann.

Man muss auch hier noch folgendes Bedenken.
Tristans Fall hat hohe Wellen geschlagen.
Der Mord an Markus Wachtel z.B. war ähnlich brutal, hatte aber nicht annähernd die gleiche Aufmerksamkeit.
Wer im (nicht deutschprachigen Ausland) hat überhaupt etwas vom Fall Wachtel mitbekommen?
Und umgekehrt.
Von wie vielen Fällen erfahren wir, die ihm nicht deutschsprachigen Ausland passieren?
Und wenn man sich sogar schon weigert, im Falle Wachtel, mögliche Zusammenhänge sehen zu wollen, dann frag ich mich, wo man dann überhaupt noch Zusammenhänge sehen will?
Wir müssen uns von der Hollywood Fiktion trennen, dass ein Täter immer 1:1 seine Taten begeht, das ist Unsinn.
Schon alleine aufgrund der verschiedenen Opfer, Gegebenheiten vor Ort, Alter, Jahreszeit etc. kann es hier große Abweichungen geben.
Auch Serienmörder sind keine "Roboter".
Die werden in ihrem Leben etliche Veränderungen durchlaufen.

Der sog. Golden State Killer, war, bevor man ihn schnappte, unter 3 verschiedenen anderen Namen bekannt.
-Visalia Ransacker
-East Area Rapist
-Original Nightstalker

Jedem dieser "3 verschiedenen Täter" konnte man eine Hand von Taten zuordnen.
Man hat aber aufgrund der verschiedenen Tatmuster und Handlungsweisen erst sehr spät erkannt, dass es sich hierbei nicht um 3 verschiedene Täter, sondern um ein und denselben Täter handelt.
Nicht jeder Täter folgt einem unveränderlichem Tatmuster, falls es solche Täter überhaupt tatsächlich gibt.
Das ändert mich immer bisschen an "Mädchen tragen Pink, Jungs tragen Blau"...


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 16:33
@Brigittsche sorry kann Dir da nicht folgen.
An der ICE Strecke und dem Niederhausener Tunnel wurde von 1997 bis 2002 gebaut.
Im Jahre 2002 wurde die Strecke freigegeben.
Also befanden sich dort auch noch die Arbeiter als der Rucksack dort abgelegt worden ist bzw. auch zum Zeitpunkt der Tat.
Im Rucksack befanden sich eine Deutschlandkarte in tschechischer Sprache und ein blauer Müllsack. In der Nähe des Fundorts waren damals tschechische Arbeiter untergebracht, die eine ICE-Strecke bauten. Entsprechende polizeiliche Ermittlungen in Osteuropa, unter anderem über das Prager Fernsehen, blieben jedoch erfolglos.
Quelle: https://mordfall-tristan.de/rucksack/

Wikipedia: Niedernhausener Tunnel


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 19:40
Wenn man sich die Tötung als solches anschaut, sehe ich hier Parallelen zu der Tötung von Wirbeltieren und dem Tierschutzgesetz Paragraph 4.

https://www.gesetze-im-internet.de/tierschg/__4.html

Darin wird festgelegt, dass eine Tötung erst nach vorheriger Bewusstlosigkeit erfolgen darf.
(Ausschaltung von Schmerz).

Des Weiteren erfolgt dann nur ein einziger perfekt gesetzter Kehlenschnitt und dann das Ausbluten.
Dieses erinnert sehr stark an zum Beispiel einer Hausschlachtung von Nutztieren.
Ich gehe daher davon aus, dass der Täter auf jeden Fall Erfahrung aus z.b. einer Hausschlachtung besitzt.
Für einen Laien wäre eine Ausübung der Tat in dieser Weise unmöglich.


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 21:12
Zitat von bura007bura007 schrieb:Des Weiteren erfolgt dann nur ein einziger perfekt gesetzter Kehlenschnitt und dann das Ausbluten.
Dieses erinnert sehr stark an zum Beispiel einer Hausschlachtung von Nutztieren.
Im islam nennt sich dieses ausbluten"schächten"......


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 23:18
Zitat von Freigeist38Freigeist38 schrieb:Im islam nennt sich dieses ausbluten"schächten"......
Ebenfalls im Judentum.


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